Zweitname nach verstorbenen Vater?

Hallo! Wir wollen unseren Jungen Richard nennen. Ich wünsche mir einen Zweitnamen für ihn, der eine Bedeutung für die Familie hat. Mein Vater ist vor 3 Jahren gestorben. Er hieß Uwe. Aber ich habe Bedenken ihm diesen Zweitnamen zu geben, da ich ihn nicht mit meiner Trauer belasten will. Was denkt ihr darüber?

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Hallo,

ich trage als Zweit- und Drittnamen die Vornamen meiner Großmütter. Ich finde das eine schöne Tradition, aber ich habe meine Großmütter auch beide kennen gelernt und hatte zu beiden ein sehr enges Verhältnis. Insofern verbinde ich - jetzt nach ihrem Tod - immer noch sehr viel mit diesen Namen und trage sie gerne.

Ich halte aber persönlich nichts davon, Namen bereits Verstorbener an das eigene Kind weiterzugeben. Dein Sohn wird seinen Großvater leider niemals kennenlernen und insofern auch mit dem Zweitnamen Uwe nicht viel verbinden können. Warum ihm also diesen Namen geben? In diesem Fall würde ich das eher als Bürde sehen.

Richard ist ein wunderschöner und starker Name, der in meinen Augen auch keinen Zweitnamen braucht. Wenn ihr dennoch gerne einen vergeben möchtet, würde ich noch einmal weiterschauen.

Viele Grüße und alles Gute.

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Dem schließe ich mich komplett an!

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Hallo,

vielen Dank für deinen Beitrag! Was du schreibst, ist mir auch schon so durch den Kopf gegangen. Es hat mich bei meiner Entscheidung bestärkt, wir lassen es mit dem Zweitnamen. Ich möchte nicht, dass er es als Bürde sieht und ich möchte nicht jedes mal traurig sein, sobald der Name meines Kindes ertönt.

Mach es gut!#winke

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Hallo
Sowohl ich als auch meine Kinder (teilweise) haben Zweitnamen nach Menschen die sie nicht mehr kennenlernen werden. Ich sehe da absolut kein Problem und finde es schön. Man gibt etwas weiter und hält die Gedanken an die Person aktiv. Auch wenn die Person nicht mehr lebt, bei uns sind diese Menschen dennoch sehr wichtig und auch wer nicht den Zweitnamen von xy trägt erfährt bei uns viel über die Person. Bei uns ist es also in keinem Fall nur irgendein Name mit dem man verwandt ist.

LG

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Hallo,

vielen Dank für deinen Beitrag! Meine großen Töchter tragen auch einen Zweitnamen nach einer Oma, die mein Mann und ich sehr gerne mochten. Sie haben sie auch nicht kennen gelernt, da sie vor der Geburt meiner Töchter verstorben sind. Aber der große Unterschied für mich ist, das mich der Tod von meinem Vati noch sehr traurig macht. Habe jetzt viele Beiträge gelesen und es hat mich bestärkt ihm keine Bürde aufzubinden. Es macht mich einfach noch zu traurig den Namen zu hören.

Generell stimme ich dir zu, es ist eine schöne Tradition die Namen aus der Familie weiter zu geben.

Viele Grüße

Klecki

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Ehrlich gesagt finde ich so etwas das einzige, was für einen Zweitnamen Sinn macht.

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Jeder, wie er will. Meine persönliche Meinung zu Zweitnamen: total überflüssig, egal ob mit familiärer Bedeutung oder ohne. Dein Vater bleibt immer in deinem Herzen und du wirst deinem Sohn in Liebe von ihm erzählen. So bleibt er immer bei euch, bei dir.

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Hallo,

ich finde dass ein Zweitname mit emotionneller Bindung immer ein bisschen was von einem Schutzengel hat... daher finde ich deine Überlegung eben auch sehr schön. #kuss Was deine Sorge mit der Trauer angeht: Trauer verwandelt sich in etwas erträgliches, auch wenn immer ein bisschen Traurigkeit dabei bleibt. Es ist normal, dass die vorige Generation verstirbt, und so die Erinnerung wachzuhalten finde ich weder schwer zu ertragen noch unheimlich oder unnatürlich.

Aber vielleicht wenn du solche Bedenken hast, und da Uwe ja auch nicht unbedingt ein Allerweltsnamen für heute geborene Kinder ist #huepf, wie wäre es mit einem Kompromiss: einem Namen, der eine Abwandlung ist davon? Meine Oma zB hiess Christel und ich Kristina, IN ANLEHNUNG an sie, aber eben nicht derselbe Name. Also zB :
Richard Ove (Uwe scheint eine Nebenform dieses skandinavischen Namens zu sein) Dann kann Richard sich später immer noch aussuchen, inwiefern dass für ihn persönlich der Name des Opas ist.

LG, Anna

PS Wow, Richard, wie selten hört man den denn?! Finde ich eine wunderschöne Wahl, bravo!

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Hallo Anna!

Vielen Dank für deinen lieben Beitrag! Dein Kompromiss ist wirklich eine prima Idee! Ich werde auf jeden Fall darüber nachdenken. Den Zweitnamen Uwe werden wir nicht verwenden, da es mich noch zu traurig macht und du hast recht, es ist eben kein Allerweltsnamen. Meine Töchter heissen nach geliebten Omas meines Mannes und mir. Mit den Namen verbinden wir viel Liebe und es macht uns stolz, das die Namen in unser Familie weiterleben.

Viele Grüße
Klecki

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hallo,

also, mein neffe hat als zn den namen seines bereits verstorbenen opas. der kleine (7) ist sehr stolz auf diesen namen!

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Ich finde es völlig in Ordnung einen Zweitnamen vom Vater oder Großvater zu vergeben.

Unser Sohn hat so gar als Rufnamen den Namen meines Ur-Großvaters erhalten, den ich auch nicht kannte. Allerdings gab es über Jahrhunderte dieses Namen in meiner Familie, immer der älteste Sohn wurde so genannt abwechselnd mit "K" oder "C" geschrieben (wahrscheinlich zur besseren Unterscheidung). Nach dem 2. Weltkrieg als mein Vater zur Welt kam, wurde diese Tradition unterbrochen. Ich habe sie wieder aufleben lassen, mit einer kleinen Einschränkung, mein Sohn hat nicht den Nachnamen...

Ich finde es in Ordnung das Andenken an jemanden zu bewahren, in dem man seinen Namen weiterträgt.

Wir haben unserem Sohn auch erzählt, dass er wie sein Ur-Ur-Großvater heißt, das gefällt ihm.
Vergib den Namen deines Vaters und erzähl deinem Sohn etwas dazu. Es ist schön, das so zu handhaben.

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Ich finde auch, dass Zweitnamen nur mit so einer Bedeutung überhaupt Sinn machen. Alles andere finde ich komplett überflüssig.

Ich würde ohne Bedenken den Namen deines Vaters weitergeben. Meine Nichte wurde in dem Jahr geboren, in dem meine Oma starb. Sie bekam ihren Namen als Zweitnamen. Meine Neffen haben keine Zweitnamen. Ich fand das eine wunderschöne Geste von meiner Schwester und mein Opa hat sich so sehr gefreut.

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An sich finde ich es eine schöne Idee. Sollte aber auch vom Gefühl her passen.
Wenn du noch mit der Trauer(arbeit) beschäfigt bist, halte ich es vielleicht für zu früh. Wenn es für dich stimmig anfühlt und es vom Gefühl her passt, eine schöne Idee.

Würde dich der Name zu sehr an deinen Vater erinnern? So, dass es dich im Alltag belasten würde? Wenn du dein Kind siehst und an die Trauer denkst, würde ich es nicht machen.

Wenn du dich deines Vaters erinnerst, dein Kind als eigenen Menschen siehst, anerkennst, dass er eine eigene Persönlichkeit hat und du dich mit dem Namen freust, dass du einen tollen Papa hattest, dich erfreust, dass er gelebt hat, dann prima.

Bei der Trauer(arbeit) auch darauf achten, dass auch andere Momente nicht auf dein Kind überschwappen. Also falls er deinem Papa ähnlich sieht oder wenn andere mehr von der Trauer statt vom Kind sprechen, da ruhig auch eine Grenze ziehen ... schwer zu erklären. Trauern ist gut und wichtig. Sollte nur nicht mit dem Kind verglichen werden.

Bei schönen Erinnerungen, sich daran erfreuen, dann ok. Auch wenn es nicht um den Namen, sondern um andere Ereignisse geht.