-ie am Schluss

Eine Freundin möchte ihr Kind Ylvie nennen. Ich finde den Namen schön nur viele andere meinen, das ist kein Erwachsenenname weil er auf i/ie endet und wird nie ernst genommen. So jetzt frage ich mich wie es sein kann dass:
Stephanie
Melanie
Sylvie
Sofie
Marie
schon zu Erwachsenen passen soll und ein Name wie Ylvie nicht. Bin der Meinung dass es daran liegt dass man einfach keine Erwachsenen mit dem Namen kennt. Naja auf jeden Fall überlegt sie jetzt ob sie doch einen anderen Namen wählt.
Was meint ihr dazu?

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Ich finde die Lösung relativ einfach - ist ein Namen mit -ie eine Abkürzung / Verniedlichung, läuft er Gefahr, zu kindlich oder niedlich zu wirken. Ist er ein eigenständiger Name, sieht das anders aus. Zum Vergleich:

Stephanie vs. Steffi
Melanie vs. Melli

Natalie, Valerie, Rosalie, Ylvie, Leonie, Skadi, Levi, Eli, Naomi und Co. - unproblematisch
Tommy, Lotti, Maggie, Conny, Elli, Hedi, Anni - sind ursprünglich eine Abkürzung, wirken dadurch eher niedlich-kindlich

Bei Ylvie sehe ich kein Problem. Bei Susi würde ich abraten :-D

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Für mich wirkt das Thema irgendwie wie aus der Zeit gefallen. Für mich gibt es überhaupt keinen Namen, den ich nur mit einem Kind assozieren würde. Es gibt viele viele Namen wo es anders rum ist. Ich kann mir z.B. schwer einen Baby Jürgen oder eine Baby Roswitha vorstellen. Aber angenommen, dir wird eine erwachsene Frau als Leni vorgestellt. Blockiert dann dein Kopf für den Rest deines Lebens die Vorstellung, dass da tatsächlich eine erwachsene Frau vor dir steht? Weil es ein reiner Kindername ist? Dafür, dass hier bestimmt einige UserInnen noch recht jung sind, finde ich solche Gedanken irgendwie sehr undynamisch. Für mich gibt es keine Namensendungen, die nur für kleine Kinder passend sind.

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Ich frage mich, wie man auf so eine Idee kommt?
Das ist in meinen Augen an den Haaren herbeigezogen, weil die Personen nicht ehrlich sagen können, dass sie den Namen nicht mögen oder nicht kennen.

Ich kenne eine 16 jährige Ylvie...

Deine Freundin soll den Namen wählen den sie schon findet.

Und besagten " Personen" würde ich sagen - und dabei deren Vornamen geschickt mit aufzählen ...
Xxx wären für mich keine Alternativen, denn damit verbindet man ja automatisch alte Leute und wundert sich dann, wenn es ein süßes Baby ist....

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Das sehe ich ähnlich.
Denn auch:

Romy
Hedi
Annelie
Marli
Skadi und
Heidi

finde ich absolut seriös und nicht kleinmädchenhaft

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Finde ich Quatsch.
Eine 50jährige Lilli wird sicher nicht ernster genommen, als eine Marie.

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Also ich kenne 80+ jährige die Evi, Effie, Heidi und Annie heißen. Kamen mir nie wie Kindernamen vor.

Bearbeitet von Polaris030
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Ich glaube, es ist auch sehr abhängig vom Jahrgang / der Zeit, in die man hineingeboren wurde. Heidi empfinde ich tatsächlich als Ausnahme, da hat sich die Abkürzung sehr etabliert. Evi und Effi kenne ich auch bei älteren Frauen eigentlich nur als Abkürzung, aber gerade dank "Effi Briest" nimmt man das vielleicht tatsächlich anders wahr. Da ist der Name total geläufig.

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Ich bin der Meinung, dass es stärker daran liegt, ob man den Namen als Spitzname empfindet oder nicht.

Es gibt mehrere Namen mit denen ich nur Teenager und/oder Erwachsene kenne und trotzdem sind sie mir zu niedlich und unseriös für einen Teenager und eine erwachsene Frau.
Zum Beispiel Mats, Till, Romy, Evi, Leni, Maxi, Fritzi, Rosi, Annelie, Sylvie ...

Mit Ylvi kenne ich keinen Namensträger, aber ich empfinde ihn auch als zu niedlich. Sicher auch bestärkt durch Wickie.
Die simpelste Alternative ist Ylva. Klingt erwachsen und seriös und Ylvi kann immer noch der Spitzname sein.
(Ylva ist übrigens in v. a. Schweden und Norwegen verbreitet, während Ylvi quasi gar nicht vergeben wird.)

Falls sie bei Ylvi bleiben, dann würde ich auf jeden Fall korrekt Ylvi schreiben. Einem nordischen Namen eine englische ie-Endung zu geben ...
Das verstärkt bei mir ein negatives Bild von Eltern, die keine Ahnung von den (vermeintlich) nordischen Namen haben, die sie vergeben möchten.

Bearbeitet von rahsil
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-ie ist für mich eher Französisch

Julie
Marie
Lorie/Laurie
Coralie
Noëlie
Rosie
Rosalie
Noémie
Emilie
Eugénie
Magalie
Marjorie
Amélie
Aurélie
Lucie
Léonie
Nathalie
Melanie
Valérie
Virginie


Etc.

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Bei vollen Namen schon. Julie, Émilie, Valérie etc. sind ja im Französischen alles volle Namen.

Bei Kurzformen ist das -ie typisch englisch.
Billie, Rosie, Archie, Bonnie, Georgie, Jamie, Maggie, Carrie ...

Und Ylvi ist eine Koseform von Ylva.

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Wäre unser Bauchzwerg ein Mädchen geworden, wäre es auch eine Ylvi. :)

Ja, der Name klingt natürlich lieblich und besonders weiblich, da er sehr i-lastig ist. Namen wie Sophie und Melanie sind da etwas ausgeglichener, weil der Rest des Namens nicht ganz so niedlich und klein klingt. Dass er dazu noch kurz ist, könnte dazu führen, dass Menschen, die ihn nicht richtig kennen, davon ausgehen, dass er ein Spitzname ist.

Das alles sind Bedenken, mit denen ist man konfrontiert, wenn man überlegt, das eigene Kind Ylvi zu nennen. Wir haben uns trotzdem für Ylvi entschieden, aus folgenden Gründen:

Heutzutage werden viele kurze, weiche, niedliche Namen vergeben. Wenn diese Kinder erwachsen sind, wird es genügend Lillis, Lenis usw. geben, dass es auch für erwachsene gabz normal ist und Ylvi dazwischen sicher nicht komisch, kindlich oder gar unseriös wirkt.

Es gibt ausnahmslos zu jedem Namen Bedenken anzumelden. Zu niedlich, zu hart, zu ungewöhnlich, zu häufig, zu überkandidelt, zu langweilig, irgendwas wird es immer sein. Selbst wenn fast alle im Umfeld den Namen gut finden, es findet sich mit Sicherheit eine Person, die den Namen nicht mag oder Bedenken anmeldet. Ich finde, man sollte sich das schon anhören, manchmal ist es ja wirklich gut, wenn jemand sich einmischt, oft ist es aber eben nicht so tragisch und dann darf man sich auch dazu entscheiden, nicht auf die Person zu hören und den Namen trotzdem zu vergeben.

Wir hätten es so gelöst: Ylvi vergeben und dazu einen eher seriösen, bekannten Zweitnamen geben, auf den das Kind bei Bedarf ausweichen kann.

Bei uns auf der Liste stand dafür:

Matilda
Margareta
Marlene
Eleonore
Leonore
Leona

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Ich sehe da gar kein Problem.
Die beste Freundin meiner Oma hieß Anni, fand den Namen immer passend für eine Erwachsene Frau.
Finde auch Fritzi oder Lilli total stimmig für jedes Alter.
Ylvie ist ein wunderschöner Name! Deine Freundin soll sich bitte nicht verunsichern lassen. Es gibt immer Menschen, die etwas auszusetzen haben. Mein Sohn z.B. hat einen jüdischen Vor - und Zweitnamen- ich war anfangs geschockt, wie viele Leute negativ darauf reagiert haben. Hat mich aber nur noch mehr darin bestärkt, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Alles Liebe