Angst/Unsicherheit allein daheim mit Baby

Liebe Community,

unsere Tochter ist jetzt frisch ein Jahr alt und ein kleiner Goldschatz.
Sie ist super brav und, soweit ich das beurteilen kann, ein richtiges Anfängerbaby.
Also das Problem liegt nicht bei ihr, sondern bei mir.
Sobald ich mit Mausi allein daheim bin, bin ich super nervös und unsicher in allem, was ich tue.
Wenn sie morgens noch schläft und ich schon wach bin, versuche ich, so leise wie möglich zu sein, damit sie möglichst lange schläft. Wenn sie dann schreit und das Babyfon anschlägt, geht mein Herz sofort schneller und ich fange an, nervös zu werden. Sogar mein Hund merkt mir das an.
Das geht im Alltag dann so weiter. Wenn irgendwas nicht so funktioniert (z. B. essen oder Mittagsschlaf), werde ich sofort nervös und fahrig und habe Angst, dass sie z. B. den ganzen Tag nörgelig ist und ich nicht mehr weiter weiß.
Sie selbst ist auch viel unruhiger, wenn sie mit mir allein ist.
Aber: Sobald Papa im Homeoffice ist (also daheim) und ich sozusagen ein "Backup" habe, ist das ängstliche, nervöse Gefühl weg und ich bin mir total sicher in dem, was ich tue.

Was kann das sein? Kennt das jemand? Was kann ich tun, damit das besser wird?
Es ist sogar messbar (beschleunigter Puls) und das kann ja auf Dauer auch nicht gesund sein...

Vielen Dank schonmal für eure Tips 🤗

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War das denn von Anfang an so? Kennst du das Gefühl auch aus anderen Situationen? Ich würde dir raten, dass du mal mit jemand Professsionellem darüber sprichst, also Beratungsstelle oder Psychologe. Es gibt gute Methoden wie du mit solchen Ängsten umgehen und sie bewältigen kannst und da ist es auch wichtig, dass du nicht gegen die Angst ankämpfst sondern sozusagen mit der Angst arbeitest. Ich denke auch, dass deine Tochter deine Unsicherheit merkt, daher scheu dich nicht, mit jemandem darüber zu reden und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Alles Gute dir :-)

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Ja, zum Teil.
Wenn ich etwas tun muss, für das ich allein die Verantwortung trage. Zum Beispiel irgendwo anrufen und einen wichtigen Termin ausmachen oder etwas planen. Das muss ich mir vorher ganz genau zurechtlegen und selbst dann bin ich noch furchtbar nervös, dass etwas schief gehen könnte oder etwas Unerwartetes auf mich zukommt.

Ich habe schon versucht, einen Termin bei einem Psychologen zu bekommen. Aber die Wartezeiten sind leider utopisch und die meisten hier in der Umgebung nehmen gar keine neuen Patienten mehr auf...
Und für einen Termin in einer privaten Praxis fehlt mir leider das Geld 😔

Ja, das ist schon so, seit sie auf der Welt ist.

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Finde ich super, dass du es schon beim Psychologen versucht hast. Ich bin selbst Psychologin aber keine Therapeutin sondern habe einen anderen Weg eingeschlagen aber ja ich weiß, die Wartezeiten sind echt frustrierend. Vielleicht kannst du dich trotzdem auf die Warteliste setzen lassen und es in der Zwischenzeit über eine Beratungsstelle versuchen. Oder bei deinem Hausarzt mal fragen, ob er noch Anlaufstellen kennt.

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Mein Mann ist fast ausschließlich im Home Office und war seit der Geburt (jetzt 8 Monate) 4x für je 3 Tage weg. Da bin ich auch immer aufgeregt, ich bin es einfach nicht gewohnt. Auch wenn er im normalen Alltag natürlich auch nicht hilft, er arbeitet ja und hat auch oft die Bürotür zu, ist es beruhigend zu wissen, dass man nicht der einzige erwachsene Mensch in der Wohnung ist und jemand da wäre, wenn wirklich was passiert. Beim letzten mal (da war sie 6 Monate) ging es schon viel besser.
Das mit dem Babyphone kenn ich nicht, da sie in 99% der Fälle aufwacht, wenn ich aufstehe morgens… und wir haben eins mit Kamera, da bin ich schon da, bevor sie schreit. Ansonsten versuche ich mich zu entspannen, wenn was nicht so läuft. Unabhängig davon, ob mein Mann zuhause ist. Wenn sie nicht/kurz schläft, dann ist das so. Hat sie schlechte Laune, muss ich halt darauf reagieren/damit umgehen. Aber ich versuche, nicht mehr alles auf mich zu beziehen und was ich jetzt falsch gemacht habe.

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Das ist super, dass er so viel daheim sein kann 😊

Mein Mann ist meist 2-3 Tage im HO, den Rest der Zeit aber im Büro und auch ab und zu bei der Feuerwehr oder beim THW (ca. 1x die Woche).
Ich möchte ihm das auch nicht nehmen. Das ist sein Ausgleich und ich nehme mir auch mal Zeit für mich (Fitnessstudio, Hundeschule...)

Das mit dem entspannter werden nehme ich mir auch immer vor, aber wenn ich dann in der Situation bin, gelingt es mir nicht...
Ich beziehe leider auch sehr viel auf mich.
😔

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Liebe Loni,

vielleicht kannst du, bis du einen Platz bei der Psychologin bekommst, versuchen, Achtsamkeitsübungen zu machen.
Achtsames Atmen hilft dir vielleicht, in den Momenten zu deiner Ruhe zu finden.
Nimm dir in dem Moment eine Minute, atme tief ein und aus und sag dir selbst ganz deutlich „ich weiß, was ich tue. Ich habe die Situation im Griff“
Am Anfang wird das vielleicht schwer, aber je öfter und regelmäßiger du das machst, desto besser wird es.
Du kennst dein Kind und weißt, wie du mit ihr umgehen musst. Das schaffst du sonst auch. Mach dir das genau in den Momenten, in denen du Angst hast, die Kontrolle zu verlieren, ganz bewusst.

Alles Liebe dir 🍀

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Der erhöhte Puls ist für dein Herz auch nicht gefährlicher als Sport machen. Das beste was du tun kannst, um deine Ängste zu verringern, ist sich ihnen zu stellen. Also genau die Sachen machen, die dir Angst machen (zum Beispiel morgens bewusst normal laut sein und dadurch die Erfahrung ermöglichen, dass du trotzdem gut durch den Tag kommst). Wenn du das alleine nicht schaffst, brauchst du vielleicht psychotherapeutische Unterstützung. Keine Sorge, leichte Angsterkrankungen lassen sich meist gut behandeln.

Wenn du in Deutschland gesetzlich krankenversichert bist, kannst du dir über die Terminservicestelle innerhalb weniger Wochen einen Termin für eine Sprechstunde beim Psychotherapeuten vermitteln lassen. Damit ist meist noch kein Therapieplatz verbunden, aber eine Fachperson kann sich ein Bild von deiner Symtomatik machen, dir sagen, ob du eine Psychotherapie brauchst, oder ob es andere Anlaufstellen für dich gibt, und dir im besten Fall auch ein paar Tipps geben, was du beachten kannst, damit es wieder besser wird.

Du kannst entweder die 116117 anrufen, oder das Ganze auch online machen: https://www.116117.de/de/psychotherapie.php

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Danke dir! Dann werd ich mich da mal melden 👍

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Hallo Loni,
Du hast ja schon einige gute Tipps erhalten.

Mir ging es in Ansätzen ähnlich die ersten Wochen. Hatte immer Angst dass er wieder so viel weint. Das war aber nach ein paar Wochen weg, das Weinen hatte sich auch normalisiert.
Als ich gemerkt habe dass wir den Alltag gut hinbekommen, war auch die Sorge weg.

Was soll denn im schlimmsten Fall passieren?
Dein Kind hat mal schlechte Laune und ist quengelig?
Und was soll passieren? Gar nüscht.
Versuche sie abzulenken, rauszugehen, eine Krabbelgruppe, Freunde mit Kindern treffen, Oma besuchen usw.

Es kann euch nicht viel passieren.

Deine kleine muss nur spüren dass du dich nicht verunsichern lässt, dann wird sie auch ruhiger.

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Danke ❤️
Ja, vielleicht müssen wir einfach mehr unternehmen.
Aber ich hab dann immer so ein schlechtes Gewissen meinem Hund gegenüber, wenn ich sie ständig alleine lasse. Und überall hin mitnehmen kann ich sie leider nicht, weil sie recht ängstlich ist und sie alles so stresst 😔

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Vielleicht musst du es auch einfach Mal einen Tag mit Absicht ganz schlimm werden lassen, denn dann wirst du feststellen, dass du trotzdem klar kommst.

Was sind denn dann deine Angstgedanken, wenn du sie Mal bis zum Ende durch denkst?

Also, das Baby könnte zu früh aufwachen und dann nörgelig sein. Und dann könnte es sein, dass du sie schlecht beruhigen kannst. Kann Mal sein, vermutlich hatten das die meisten schon. Und dann wird sie viel weinen und nörgeln. Und dann? Sich in Rage schreien? Könnte passieren. Und dann? Wärst du bestimmt ganz schön genervt und es wäre alles sehr anstrengend. Und dann? Hattet ihr einen blöden Tag. Kann passieren. Und dann? Denkst du, dass du dann eine schlechte Mutter bist? Warum? Würde dich jemand verurteilen ? Hat jemand schon immer gesagt, dass du nicht belastbar genug bist? Hätte der dann Recht? Oder ist es doch alles Quatsch, neutral betrachtet, und ihr hättet halt einfach einen schlechten Tag? Oder hast du Angst, du würdest aggressiv und ausfallend werden? Aber wahrscheinlich wird sie sich spätestens abends in den Schlaf schreien? Und du wirst auch total müde sein und erschöpft früh einschlafen.

Oder wie sieht da deine gedankliche Kette aus? Also, an was denkst du?

Bei so "übersteigerten" Ängsten steht ja oft irgendwie eine gedankliche *Katastrophe" am Ende, ob du jetzt bewusst weißt, welche, oder nicht. Aber ich glaube, es hilft, seine Gedanken da Mal zu verfolgen, was da die riesen Angst am Ende wäre. Und dann mit dem Verstand zu fragen, ob das wirklich realistisch ist, oder doch ein Denkfehler. Und vielleicht lässt du es dann Mal wirklich drauf ankommen. Denn vermutlich wirst du merken, dass es zwar nicht toll ist, ein nörgeliges Kind zu haben, aber die Katastrophe ausbleibt.

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Vermutlich habe ich einfach Angst, dass ich irgendwann die Geduld verliere und vielleicht grob werde. Oder laut. Oder auf irgendeine Art blöd zu mir selbst...
Verurteilen tut mich von außen niemand. Ich mich selbst dafür unso mehr 🤔

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Vielleicht lässt du es wirklich Mal einen Tag drauf ankommen. Bestimmt schaffst du es besser, als du denkst und wächst über dich hinaus.

Ich glaube, Kinder zeigen uns viel über uns, sich über unsere eigenen Grenzen. Auch über unsere unschönen Seiten. Aber es lohnt sich auch, das über sich raus zu finden. Und ist auch eine Chance zu wachsen.