Was Papas glücklich macht

10 heimliche Weihnachtswünsche von Vätern

Väter sind manchmal schwer zu beschenken. Dabei liegen manche Wünsche doch auf der Hand, oder? urbia-Autor Andreas Clevert hat seine Männer-Väter-Top 10 für den Weihnachtsmann schon fertig - und wartet jetzt auf die Bescherung.

Autor: Andreas Clevert
Wünsche Väter Weihnachten
Foto: © panthermedia.net/ berlinrob

Lieber Weihnachtsmann,

Du weißt, dass wir Väter Wünsche haben, die wir nur mit Dir teilen wollen.

Ich bin mir nicht mehr sicher bei Dir, in diesen modernen Zeiten. Wenn Du noch der alte Weihnachtsmann bist, werden Dir meine Wünsche auf Anhieb einleuchten.
Wenn Du eher zu den zeitgeistigen, gender-gestreamten JahresendbeschenkerInnen gehörst, dann brauchst Du vielleicht auch die Erläuterungen zu meinen Wünschen.

So oder so, es wäre schön, wenn ich davon was auf dem Gabentisch finden würde.
Dein Papa (ähm, Du verstehst schon, wie ich das meine)

P.S. Erzähl aber bitte Mama nichts davon. Einfach unter den Baum legen. Ist besser so.

Meine Wunschliste:

1. Kinderarmband mit GPS-Positionsender und entsprechende App für mein Smartphone

Mir ist es ja prinzipiell egal, wo der Nachwuchs gerade rumhüpft. Aber wenn Mama mir die Aufsicht überträgt, ist es schon gut, auf die Frage: "Wo sind denn...?" eine präzise Antwort geben zu können. Also Längengrad und Breitengrad und so. Wenn ich's am Handy ablesen kann, muss ich nicht einmal aufschauen. Höhenangabe muss übrigens nicht sein. Ist eher kontrakproduktiv, wenn ich sage, da am Waldrand, in ca. 8 Meter Höhe.

2. Bath-Room Defender

Alle kennen inzwischen den Knee-Defender für die Flugreisen. Bekannt, aber umstritten, ob das für die Beinfreiheit ein legitimes Einsatzmittel gegen rückklappende Flugzeugsitze ist. Legitim, unumstritten, aber unbekannt ist dagegen noch der Bath-Room Defender. Nur wenn Sie Ihre Badezimmertüre von innen fachmännisch blockieren können, ist Ihre Zeitungslektüre vor hereinbrechenden Kindern sicher. 

3. Abgetrennter Papabereich im Indoorspielplatz

Ein abgetrennter Mamabereich im Indoorspielplatz würde wohl eher einer Wellnesslandschaft gleichen. Wir sind da einfacher gestrickt. Gebt uns Spielgeräte, auf denen wir rumtollen können, ohne immer gleich auf die Kleinen zu treten. 

4. Schriftliche Bewerbungen von Babysittern ausschließlich mit Passfoto

Grenzwertig, Jürgen von der Lippe-haft ,aber auch ohne Erläuterung für alle verständlich. Es geht ja um die geheimen Wünsche.

5. Buy one get one free

Wenn wir im Legoland eine sauteure Family-Card kaufen, hoffe ich beim nächsten Mal, dass eine Gratiskarte für die männliche Begleitperson als gadget dabei ist. Eintritt gratis nur ohne Nachwuchs. Weitere Erläuterungen, s. Punkt 3, auch wir wollen mal nach Herzenslust unsere Burgen bauen.

6. Abgesagter Geschäftsreisetermin

Eine Präzisierung ist hier zwingend notwendig: Die Absage darf erst erfolgen, wenn man gerade am Zielort eingetroffen ist. Zudem müssen alle in Frage kommenden früheren Rückflugmöglichkeiten ausgebucht sein, so dass einem gar nichts anderes übrig bleibt, den Tag  - natürlich todtraurig - ganz allein (!) in einer Stadt (!) zu verbringen. Erlaubt ist im Übrigen in Erinnerung an die guten alten Zeiten die Kneipentour schon am Vormittag zu starten. Alternativ, wenn die Schlafdefizite zu groß sind: Die Airline erlaubt ausnahmsweise die Nutzung der neuen, superkomfortablen Schlafkojen in der VIP-Lounge gleich am Flughafen. Lass mal das sightseeing sausen.

7. Verschlucker-Zauberspruch

Jedes Mal, wenn die bessere Hälfte uns zur Vorsicht mahnt mit den Kindern, also bei den Signalwörtern "Pass doch auf...", "Achtung!", "Das ist doch viel zu gefährlich!", "Wie kannst Du nur..." etc., bekommt sie einen kleinen Hustenkrampf und kann das Angedachte nicht aussprechen. In der Regel geht es bei den Allerkleinsten schon los, wenn man sie einfach mal in die Luft werfen möchte, auf den Schulten spazieren trägt, etc.

8. Breitreifen

Wir haben alle gelernt, dass das Zweisitzer-Cabrio nicht mehr unserer Lebensphase entspricht und versuchen uns brav an den Siebensitzer zu gewöhnen. Hat ja auch was Truckerhaftes. Aber wenigstens der Kinderradhänger am Fahrrad könnte doch ausgestellte Schweller und Breitreifen haben. Der Spaß ist diebisch, mit so etwas in eine Einbahnstraße gegen die Fahrrichtung zu fahren, wobei natürlich die Räder laut Verkehrsordnung und Beschilderung gegen die Fahrtrichtung fahren dürfen. Herrlich! Und das mit Breitreifen!

9. Kombi-Abo der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

Zeitung frisch gebügelt, vom Butler nach Hause gebracht, inklusive 2 Stunden häusliche Kinderbetreuung im schallgedämpften Kinderzimmer. Kaffee und Gebäck dazu. Und wegen des schlechten, ehelichen Gewissens irgendwie so etwas wie eine Fangopackung für die Gattin. Aah, nur das Knistern des sich wendenden Zeitungsblattes zu hören. Maximal begleitet von einem Vogelgezwitscher vor dem Fenster. Der Duft des Cappuccinos und des frischen Croissants! Lieber Weihnachtsmann, DAS müsste doch möglich sein!

10. Erklärende Einkaufsliste

Da uns die Gattinnen häufig auch mit praktischen Dingen beschenken (Krawatten, Socken), sollten sie an einem Punkt in meiner Wunschliste auch die Nutznießerinnen eines meiner Wünsche sein. Oft genug stehe ich mit dem Einkaufszettel vor den Regalen im Drogeriemarkt und frage mich, welches denn '"DIE Repaircreme, die ich immer habe", ist. Und die Binden plus mit Flügeln, und überhaupt. Ich traue mich dann auch nicht zu fragen. Und komme mit den falschen Dingern heim. Kannst Du, lieber Weihnachtsmann, mit Deiner Zauberschrift die Dinge ergänzen. Oder bist Du auch noch ganz Mann?

Andreas Clevert betreibt den Blog www.vaterdasein.wordpress.com und lebt mit seiner spanischen Frau und drei Jungs (6, 4 und knapp 2 Jahre) in Bonn und Madrid.