Frauenarzt Dr. Dirk Masson

Expertenrat Ultraschall

Zugleich herbeigesehnt und ein wenig gefürchtet werden die drei während der Schwangerschaft vorgesehenen Ultraschall-Untersuchungen. Geben sie doch Aufschluss über das Gedeihen des Babys. Was sieht man im Ultraschall? Sind zusätzliche Screenings sinnvoll? Schadet das Schallen meinem Baby? Der Gynäkologe und Pränataldiagnostiker Dr. Dirk Masson von mothers-talk.de beantwortete eure Fragen in unserem Expertenforum.

Best of-Fragen

Dr_Dirk_Masson

Über den Experten

Dr. med Dirk Masson ist Gynäkologe und Pränataldiagnostiker. Nach vielen Jahren als Oberarzt an der Universitäts-Frauenklinik in Hamburg, gründete er das "Pränatalzentrum Hamburg", das er über 20 Jahre leitete. Nach Einstellung seiner regulären beruflichen Tätigkeit gründete er "mother-talk" (www. mothers-talk.de), eine Plattform für Kinderwunsch, Schwangerschaft und Mutterschaft, die es sich zur Aufgabe macht, medizinische Themen korrekt und verständlich zu vermitteln.

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3 wichtige Fragen aus dem Expertenforum

7+1 - was müsste im Ultraschall zu sehen sein?

Frage: Ich habe heute endlich meine lang ersehnten Ultraschall-Termin...bin heute 7+1. Was sollte da auf jeden Fall zu sehen sein?

Experte: In der 7. SSW (Schwangerschaftswoche) wird es schon spannender. Man sollte erstmalig die Herzaktionen des fetalen Herzens sehen, der Embryo oder Fetus (die Grenzen sind hier fließend) sollte etwa 8mm groß sein, man sieht zudem noch den Dottersack, der ja die Ernährung des Embryos sicherstellt, bevor der Mutterkuchen (Plazenta) diese Funktion übernimmt, die sich jetzt langsam ausbildet. Kleinere Ausstülpungen können evt. schon
die Ausbildung der Extremitäten aufzeigen. Die Untersuchung in dieser SSW ist auch wichtig, um zu kontrollieren wo sich die Schwangerschaft eingenistet hat: in der Gebärmutter hoffentlich und nicht im Eileiter. Aber werden Sie nicht unruhig, wenn Sie vielleicht das eine oder andere noch nicht sehen, dann vielleicht in der nächsten Woche.

 

Nackenfalte?

Frage: Ich hatte in der 11. SSW einen Ultraschall, einen der wichtigsten sagte mein Arzt.
Alles war gut. Hände, Füße, Kindsbewegungen alles o.k. Im Mutterpaß steht "keine Auffälligkeiten. Meine Frage: Wäre den Arzt die Nackenfalte aufgefallen, wenn diese nicht stimmte. Wir haben über das Thema nicht gesprochen, bin mir sicher, wir würden das Kind trotzdem wollen. Ich gehöre zwar zur Risikogruppe, da ich Ü 40 bin. 

Experte: So, wie Sie es schildern, hat Ihr Arzt doch eine sorgfältige Untersuchung gemacht und nichts über eine vergrößerte Nackentransparenz (NT) erzählt. Keine Auffälligkeiten bedeutet auch keine vergrößerte NT. Sie könnten also ganz beruhigt sein, wenn nicht, rufen Sie ihn morgen noch einmal an.

 

Genauigkeit Gewichtschätzung

Frage: Hallo, auch ich habe eine Frage bezüglich der Genauigkeit von Gewichtsschätzungen. Bin heute 36+0, letzte Woche wurde unser Zwerg auf nur 1800g geschätzt. In 2 Wochen ist schon der Termin für den KS angesetzt wg BEL. Ich hsbe natürlich Angst, dass er als Mangelgeburt noch in der Neo bleiben muss. Wie genau sind die Werte? Meine Hebamme meinte gestern nach Ertasten, dass der Kleine schon deutlich schwerer sei. Morgen gehe ich wieder zum Doppler US.

Experte: Eigentlich sind die Gewichtsschätzungen mittels Ultraschall in dieser Schwangerschafts-woche nicht so schlecht, man schätzt mit plus/minus 300 g Genauigkeit. Erst in höheren Gewichtsklassen, oberhalb von 3500 g wird die Schätzung unzuverlässiger.
Sie sollten einfach morgen, anlässlich der Doppleruntersuchung, noch einmal das Gewicht bestimmen lassen: Kopfumfang, Bauchumfang und Oberschenkellänge gehen in die Formel ein. Bei einem unauffälligen Doppler brauchen Sie dann auch keine Angst vor einer Mangelversorgung Ihres Kindes haben.