Hallo Ihr Lieben,
es ist so, dass bei meiner Schwägerin vor knapp einem Jahr ein Siegelringkarzinom im Magen festgestellt wurde. Sie hat 8 Chemos und Bestrahlungen bekommen, um das Karzinom zu "schrumpfen" und es operabel zu machen. Es hatte sich bereits um Milz, Bauchspeicheldrüse und noch was (weiß ich nimma) gelegt. Wie vorauszusehen war, haben die Chemos gar nichts gebracht. Ich muss dazu sagen, wir haben nicht den besten Kontakt zu der Familie meines Mannes, deshalb sind wir nicht auf dem allerneuesten Stand. Am Mittwoch bekamen wir dann die "Nachricht" dass wenn wir sie nochmal sehen wollen, wir ins KH fahren sollen, weil es zu Ende geht. Damit hätten wir so schnell nicht gerechnet, weil es ihr Ende November (da waren wir das letzte Mal zu Besuch) noch recht gut ging.
Als wir im KH ankamen, waren wir entsetzt. Sie lag auf einer Palliativ-Station. Wir kannten sie nicht wieder. Sie war ein Skelett. Man sah jeden Knochen. Sie ist bei vollem Bewusstsein und kann noch langsam gehen. Anscheinend wurde sie ins KH eingeliefert, weil sie massenweise Blut erbrochen hat. Außerdem hatte der Körper Wasser eingelagert. Es wurden ihr 6 Liter aus dem Bauchraum abgelassen. Es war ein furchtbares Bild. Obenrum war sie ein Skelett, doch als sie sich aufdeckte sah man einen Bauch als ob sie schwanger wäre. Sie hatte Füße wie ein Elefant. Anscheinend wurde ihr aber schon ein Nierenkatheder?? gelegt, der aber nichts nützt. Am Freitag letzte Woche wurden die 6 Liter abgelassen und am Mittwoch hatte der Körper schon wieder so viel eingelagert. Für uns sah es so aus, als ob sie das ganze nicht mehr lange überlebt. Sie hat schon mit uns gesprochen, war aber irgendwie abwesend. Sie hat so einen Port über den sie versorgt und ernährt wird. Es hört sich alles nicht so gut an oder?? Hat jemand von Euch ähnliches erlebt? Es war wirklich furchtbar. Wie muss ein Mensch leiden?? und warum??? Meint ihr, ob sie nochmal nachhause darf?
Noch was, meine Schwägerin ist erst 38, hat 2 Kinder. Der jüngste wird im März 11. Das schlimmste ist, das ihr Mann vor 2 Jahren Hodenkrebs hatte. Einem Monat nachdem er als geheilt (soweit man das nach Krebs sagen kann) galt, wurde bei ihr das Karzinom festgestellt.
Einfach schrecklich.
LG
Christina
Geht es zu Ende??
Hallo Christina
Laß dich erst mal drücken.
Es tut mir sehr leid, dass es deiner Schwägerin so schlecht geht.
So, wie du ihren Zustand schilderst, sieht es auch gar nicht gut aus.
Mein Schwiegervater ist an Krebs, Plattenepithel-CA am Darm, mit Metastasenbildung in Lunge und Leber letztes Jahr verstorben.... da ich auch beruflich viel mit onkologischen Sachen zu tun hatte, wußte ich auch, was auf uns zu kommt.
Das Wasser im Bauch ist Tumorwasser (Aszites (die Aszites) – von griech. ασκίτης (askites) – umgangssprachlich Bauchwassersucht genannt – ist eine pathologische (krankhafte) Flüssigkeitsansammlung in der freien Bauchhöhle.
Üblicherweise finden sich nur sehr geringe Spuren von Flüssigkeit in der freien Bauchhöhle. Bei vielen Krankheiten lässt sich vermehrt Flüssigkeit in der freien Bauchhöhle nachweisen. Quelle: Wikipedia
Palliativ heißt "lebensverlängernd" bzw. Behandlung nicht auf Heilung ausgerichtet.
So...denke ich...müßt ihr mit dem Schlimmsten rechnen.
Es ist leider auch so, dass man das Wasser nicht ettliche Male punktieren kann...je öfter punktiert wird, um so mehr und um so schneller läuft es nach.
Die Füße haben wir meinem Schwiegervater verbunden, so hatte er kein so schlimmes Spannungsgefühl.
Das "Aussehen" bei einem Krebspatienten im Endstadium ist erschreckend..zumindest empfinde ich es so.
Ich wünsche ihr, dass sie schmerzmittelmäßig gut eingestellt ist und das sie nicht leiden muss.
Liebe Christina, ich kann ehrlich gesagt nun auch keine Worte mehr finden.... es ist schön, dass ihr sie nochmal besucht habt....
Der Familie, ihrem Mann und den Kindern wünsche ich viel Kraft, den schweren Weg, der nun vor ihnen liegt zu gehen.
LG Minimal
Danke für Deine lieben Worte.
Du hast recht, es sieht wirklich alles andere als gut aus. Wie ich die Station gesehen habe, dachte ich schon, dass das der letzte "Ort" sein wird. Es war alles ganz anders eingerichtet als in den "normalen" Stationen. Mit Wohnzimmer, stiller Raum, super tollen Bad usw....
Es ist wirklich ein schweres Schicksal was die beiden ertragen müssen. Zuerst ihr Mann Hodenkrebs und jetzt sie unheilbaren Magenkrebs.
Du hast recht, sie sah erschreckend aus. Man erkannte sie kaum wieder. Der kleine Kopf, die vergleichsweise rießen Zähne...einfach furchtbar. Das Bild hab ich immer noch vor Augen. Ich hätte sie lieber so in Erinnerung behalten wie sie war.
Das mit dem Wasser wusste ich nicht. Ich dachte, dass man das immer wieder punktieren kann. Es wurden am Freitag 6 Liter "abgelassen" und am Mittwoch war der Bauch schon wieder so dick wie bei einer schwangeren im 7 Monat. Die Beine waren auch wahnsinn. Meinst du ob es schnell geht, oder ob sie sich noch lange quälen muss? Schmerzen hat sie nicht glaub ich, aber ihr ist immer schlecht. Sie muss andauernd brechen.
Das Leben kann ganz schön grausam sein.
LG
Christina
Hallo Christina
Es ist einfach nicht möglich zu sagen, ob es schnell gehen wird oder noch andauern wird...leider...oder auch gut so...wer weiß!?!?
Ein paar Wochen, bevor mein Schwiegervater gestorben ist, waren wir noch da...mit den Kindern.
Unser Mittlerer fürchtete sich vor ihm. Er sagte, Opa hätte so schrecklich große Zähne und sei so komisch im Gesicht (er meinte die tiefen, fast schwarzen Augenränder).
Ich habe die Kinder ab diesem Tag eigentlich nicht mehr mitnehmen wollen.... und wenn sie mit wollten, haben sie eher im garten gespielt und sind gar nicht erst zu Opa rein...
Manchmal schlägt das Schicksal ganz erbarmungslos zu und bei einigen Menschen, frage ich mich, warum..und was als nächstes kommen mag...
Das übergeben ist auch sehr schlimm und schwächt den Körper noch zusätzlich, da es sehr anstrengend ist.
Ich hoffe, sie findet schnell und schmerzfrei ihren Frieden..
LG Tanja
Hallo,habe dein Bericht gelesen und musste sogleich an meine Patienten denken die dieses Leid auch mit sich tragen.Ist wirklich schlimm und dann auch noch so jung.Diese Symptome die du geschildert hast trifft bei vielen meiner Patienten zu die ich täglich versorge und von meiner Erfahrung her so schlimm es
sich auch anhört wird deine Schwägerin uns bald verlassen.Ich denke auch das sie in der Palliativ Station bleibt,weil sie meistens bei Endstadium nicht mehr heimkommen .
Lass dich drücken,ich hoffe dass sie nicht mehr so viel leiden muss.
Gruss Note