Gleich vorweg: es geht nicht um mich, sondern um meine kleine Schwester (22) . . .
Sie war bislang noch nie beim Frauenarzt und sagt, dass sie auch niemand dahinkriegen wird. Mit ihrer Periode hat sie keine Probleme (sie hat ihre Tage allerdings schon mit elf bekommen und war auch ansonsten körperlich schon relativ früh in der Pubertät). Verhütung ist für sie auch absolut kein Thema, weil sie "keinen Freund will".
Letztens hatte ich mal wieder einen reinen Routinetermin bei meiner Gynäkologin und da sind wir irgendwie auf das Thema gekommen, dass ich zu meiner Sis gesagt hab, sie könnte ruhig auch mal zum FA gehen, denn das ist wichtig für ihre Gesundheit (schon allein wegen Krebsvorsorge und um zu checken, ob ansonten alles okay ist). ---> Protest ohne Ende
Sie gehe da freiwillig "unter keinen Umständen" hin, meinte sie Klar, sie ist noch Jungfrau und auch ansonsten noch völlig ohne Erfahrung, aber die Ärztin ist doch auch 'ne Frau und total lieb, da braucht sie sich doch nicht so anzustellen!
Offenbar ist die bloße Vorstellung schon gruselig für mein "Sensibelchen" Sie will keinem (Arzt hin oder her) ihr Intimstes "präsentieren", geschweige denn, sich "da unten" anfassen lassen oder gar noch etwas eingeführt bekommen - das ist für sie
Habt ihr vllt 'ne Idee, wie ich meine Sis doch noch davon überzeugen(!) kann, dass sie bald mal ihre Angst zu überwinden versucht, es will ihr doch niemand was Böses (am wenigsten wohl ihre eigene Schwester!).
Angst vorm Frauenarzt
Ähm ist deiner Schwester mal irgendwas passiert was einer Frau oder einem Mädchen lieber hätte nicht passieren sollen?
Ganz normal klingt das für mich nämlich nicht.
Hallo!
Ehrlich gesagt, finde ich das völlig ok.
Es ist ihr Körper und sie hat ein Recht auf Schamgefühl in dem Mass, wie es ihr eben entspricht.
Es ist ganz alleine ihre Sache, ob sie zum FA gehen will oder nicht.
Natürlich willst du ihr nichts Böses, sondern nur ihr Bestes...aber sie wird nur gehen, wenn SIE es will und für nötig erachtet - und das solltest du akzeptieren.
lg
melanie
Das 1. Mal beim Frauenarzt war ich mit 14 um mir die Pille verschreiben zu lassen. Bin aber nur hin weil ich wusste dass sie beim 1. Mal nur einen Ultraschall macht.
Danach war ich erst wieder als ich positiv getestet hatte und hab auch dort erst meine 1. vag. Untersuchung gehabt.
Ohne die Schwangerschaft wäre ich wohl heute noch nicht dort gewesen. Mir hat der Gedanke auch absolut nicht behagt mich vor einer fremden Person ausziehen zu müssen.
Geht mir auch so wie dir Wäre ich nicht schwanger geworden, wäre ich bis heute noch nicht beim Frauenarzt gewesen. Meine Ärztin ist zwar auch total nett, aber ich finde es einfach furchtbar so da zu liegen. Man fühlt sihc wie auf dem Präsentierteller. Manche Menschen interessiert es wohl nicht so, aber michs chon. Ich finde es unangenehm mit gespreizten Beinen eine andere Frau an mein intimstes zu lassen. Einen Frauenarzt hätte ich niemals aufgesucht. Seit der Geburt war ich auch nur zur Nachsorge bei meiner Ärztin und jetzt seit 5 Jahren nicht mehr.. Ich weiß man sollte es, aber es kostet arg viel Überwindung finde ich..
Hi,
ich kann Deine Schwester total gut verstehen. Ich habe mich auch immer davor gedrückt zum FA zu gehen, hab's immer rausgeschoben etc. pp. bis ich dann schwanger wurde, da war ich fast 31 Jahre alt. Vorher habe ich mit Kondomen verhütet und Probleme mit meiner Mens hatte ich überhaupt keine.
Ich bin generell kein Freund von Ärzten, aber die Vorstellung, dass jemand "da unten" rum macht... nee... fand ich ätzend. (Mir ist übrigens nichts passiert, was einem Mädchen nicht passieren sollte, und ich fand's trotzdem ätzend). Inzwischen weiß ich ja, dass es nicht schlimm ist. Meine Schwester war auch schon viel früher als ich (und sie ist jünger). Es hat mir jedenfalls nicht geschadet, dass ich nicht hingegangen bin.
LG
Yvonne
Hallo!
Wenn sie es selbst nicht will, sollte sie auf keinen Fall hingehen.
Hallo Pizzamargerita,
ich kann echt gut verstehen, dass Du dich sorgst, dass Deine Schwester nicht zur Gynäkologin geht, auch wenn sie keinen Freund hat (also keine Pille braucht) und auch mit der Periode alles o. k. ist.
Oft ist es ja so, dass sich die Vorstellungen von einer bestimmten Situation immer mehr aufschaukeln, je länger man sie vor sich her schiebt. Daher die Idee, dass sie ja mal nur zum Gespräch (z. B. ist alles o. k., ab wann war die erste Periode, etc.) zu der Gynäkologin gehen kann. Wenn man dies schon bei der Terminvergabe bespricht, dass keine Untersuchung stattfinden wird, ist das normalerweise machbar.
Und diesen Kompromiss finde ich, zumindest zunächst mal, besser als gar keinen Besuch beim Frauenarzt. Und vielleicht legt sich dann die Scheu davor auch mit der Zeit.
Viel Erfolg ,
Steffi