Hallo,
am Montag steht mir eine Bauchspiegelung bevor. Ich habe eine 6 cm Zyste am linken Eierstock und Verdacht auf Endometriose.
Im Februar habe ich meine Tochter per KS zur Welt gebracht und nun panische Angst vor den SChmerzen. Ich habe in letzter Zeit viel darüber gelesen und manchmal kann es auch zu einem Bauchschnitt kommen. Kann nachts schon nicht mehr schlafen. Mein KS war sehr schmerzhaft.
Aber viel schlimmer ist die Angst, nicht mehr aufzuwachen. Die Vorstellung, dass meine Tochter ohne ihre Mutter aufwachsen muss, bringt mich ständig zum Weinen.
Kennt jemand solche Ängste? Es macht mich total fertig.
Viele Grüße
Sylviee
Angst, dass ich nicht mehr aufwache
Hallo!
Ich nehme an, dass du Angst wegen der Narkose hast, oder?!
Ja, das kenne ich!
In der Schwangerschaft musste ich operiert werden. Ich hätte ja sowieso Angst vor einer Narkose gehabt, aber schwanger noch um so mehr. Ich hatte auch so Angst um mein Ungeborenes.
Meine Angst war aber wirklich völlig umsonst. Das Team im OP war total nett und das hat mir etwas die Angst genommen. Ich bin auch wieder aufgewacht und habe ein paar Wochen später einen gesunden Jungen bekommen!
Wünsche dir ganz viel Glück!
LG
Sabrina
Hallo,
ja, diese Ängste kenne ich.
Ich bin schon in den Jahren 2000 und 2001 wegen meiner Endometriose operiert worden (1x endoskopisch, 1x Bauchschnitt) ... da hatte ich nicht so ne angst, nicht mehr aufzuwachen, da ich "nur" einen trauernden Witwer hinterlassen hätte.
Aber jetzt, Mitte Mai, war es doch ein ganz anderes Gefühl, da ich nun Mutter bin, dazu noch allein erziehend. Es war auch nicht wirklich möglich gegen das Gefühl der angst, rational anzugehen ... nach dem Motto "Ich könnte morgen auch von einem Auto überfahren werden."
Im Endeffekt muss man da durch ... was anderes kann ich Dir leider nicht sagen. Bei mir kam noch dazu, dass meine Kleine und ich noch nie auch nur eine Nacht von einander getrennt waren. Zum Glück hat es die Zeit, die ich im Krankenhaus war, mit ihr sehr gut bei meiner Familie geklappt. Ich wollte auch nicht, dass sie mich in den neun Tagen besucht, da sie das nicht verstanden hätte. Also was das anbelangt, haben wir alles gut überstanden.
Was das körperliche anbelangt, war es schon schwieriger. Mir wurde bei dieser OP die Gebärmutter entfernt (da es bei mir keinen Kinderwunsch mehr gibt, habe ich nach über 20 Jahren Leiden wegen der Endometriose dem ganzen Übel jetzt ein Ende gesetzt) und als ich auf dem OP-Tisch lag, hat man festgestellt, dass ich zudem kurz vor einem Darmverschluß stand, da die Endometriose-Herde zu massiven Verwachsungen geführt haben. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich eine wirklich schwere Endometriose habe, die auch durch die Schwangerschaft nicht besser wurde und schon in das nächste Stadium eingetreten ist, sprich Endometriose-Herde nicht mehr nur an und in der Gebärmutter, sondern schon an anderen Organen.
Diese OP musste natürlich durch einen Bauchschnitt durchgeführt werden (man hat die alte Narbe wieder aufgemacht) und ich muss sagen, dass ich jetzt gut vier Wochen gebraucht habe, bis ich wieder auf dem Damm war. Vor allem das Taubheitsgefühl der Narbe, drumherum bis in den Oberschenkel hinein (bei einem Bauchschnitt werden nun mal einige Nerven zerstört), das schon schmerzhaft war, war extrem unangenehm. Die ersten zwei Wochen durfte ich nichts heben und war insgesamt sehr angeschlagen, ständig hat was geziept und gezwickt, innerlich und äußerlich, aber das hatte vor allem mit der Darm-OP zu tun. Aber auch da kommt man durch (und es gibt Schmerzmittel), auch wenn man das am Anfang nicht denkt ...
Aber in einer Sache kann ich Dich beruhigen.
Es wäre sehr unüblich eine Bauchspiegelung und das Entfernen einer Zyste per Bauchschnitt zu machen. Die Ärzte arbeiten heutzutage möglichst minimal-invasiv ... und eine Gewebeprobe (dafür ist die Bauchspiegelung ja da) und eine Zyste können definitiv endoskopisch entfernt werden, selbst Endometriose-Herde kann man so entfernen.
Bei einem endoskopischen Eingriff ist es die ersten ein, zwei Tage nur unangenehm, dass man noch die ganze Luft im Bauch hat, die einem reingepumpt wird, damit endoskopisch gearbeitet werden kann. Das kann mal ein bißchen wehtun, ist aber nicht weiter wild. Und die drei kleinen Löchlein sind ein Klacks. Davon erholt man sich schnell.
Versuche es einfach ruhig anzugehen und sag Dir vor allem, dass es sein muss ... vor allem, wenn Du weitere Kinder möchtest. Eine unbehandelte Endometriose kann verheerende Folgen haben, vor allem was den Kinderwunsch anbelangt.
Wenn Du noch Fragen hast, vor allem zur Endometriose und welche Möglichkeiten es da gibt, kannst Du mich gerne per VK anschreiben.
Alles Gute, Kopf hoch, wird schon ...
Julia
Hallo Sylviee,
ich kann Deine Angst gut verstehen, ich hatte selbst zwischen 1999 und 2004 drei Bauchspiegelungen wegen Endometriose-Zysten in den Eierstöcken.
Als die erste Zyste erkannt wurde war sie ungefähr genauso groß wie bei Dir und man konnte mir vor der OP auch nicht sagen, ob der Eierstock erhalten werden kann und die Entfernung der Zyste ohne Bauchschnitt möglich ist. Ich hatte auch wahnsinnige Angst.
Allerdings werden die Ärzte alles tun, damit der Eingriff so klein wie möglich bleibt, so war es auch bei mir. Und bei einer Bauchspiegelung hast Du wirklich kaum Schmerzen. Selbst wenn ein Bauchschnitt gemacht würde (was ich nicht glaube), dann ist das sicher nicht mit einem Kaiserschnitt vergleichbar.
Deine Angst, nicht mehr aufzuwachen, gerade jetzt, wo Du Mama bist, ist total verständlich, mir würde es auch so gehen. Allerdings passiert sowas heutzutage kaum noch! Ich drück Dir ganz fest die Daumen, daß alles gut läuft (davon bin ich auch überzeugt)! Mach Dir nicht zuviele Gedanken, versuch Dir etwas abzulenken. Gerade hier in Deutschland bist Du medizinisch in den besten Händen.
Alles Gute für Dich!
Shanti
Hallo,
du brauchst keine Angst haben. Der Narkosearzt weiß was er tut, wenn die fertig mit der Op sind wirst du ein Medikament bekommen zum aufwachen....du wirst dankbar sein, wieder schlafen zu dürfen. Denn das Befürfnis hast du, einfach nur schlafen und die Narkose ist schlimmer als wie es aussieht. Im Op-Raum sind erfahrene Leute, die machen das jeden Tag und das mehrmals.
Ich weiß nicht, ob du eine Narkose hattest oder nur die Spinale bei dem KS. Da sind die Beine taub. Aber ich erfinde es als Erlösung gleich schlafen zu dürfen. Dannach bekommst du Schmerzmittel mit, die Schmerzen sind als wenn du deine Mens hast. So erging es mir bei der BS.
Glaube mir, es hört sich schlimm an wenn mann die Unterlagen ausfüllen muß, wenn mann da reingeschoben wird aber du wirst glücklich wieder rauskommen....weil du es hinter dir hast.
Ich glaube nicht, das du dir Angst machen muß. Am besten ist du redest mit dem Arzt vor der Narkose, du kansnt auch was zur Beruhrigung bekommen-schon davor.
Ich kann sagen, wo ich dabei war bei den Patienten die eien Narkose bekamen. Die sind alle wieder aufgewacht....haben viel Mist geredet, Männer haben uns Heiratsanträge gemacht. Alles halb so wild.
LG R.
Danke für die lieben Antworten. Jetzt geht es mir auch schon wieder ein wenig besser.
Mein Freund, der Arme, konnte mein Gerede schon gar nicht mehr ertragen.
Viele Grüße
Sylviee
Es ist ein bisschen wie besoffen, nur ohne Kater. Wunderbare Ruhe im Kopf. Und nicht mehr aufwachen, das ist so extrem, extrem, extrem selten.... denn um die Anästhesie kümmern sich Spezialisten, das macht in der Regel nicht einfach der behandelnde Arzt.
Ich hab auch ein bisschen Angst - mir steht sowas unter Umständen demnächst bevor. Es ist ja auch komisch, wenn Fremde einen tiefer zum Einschlafen bringen, als man es sonst gewohnt ist. Aber ansonsten... mei, da müsste ich ja jede Nacht Angst haben!