Schilddrüse oder doch Psychosomatik?

Hallo zusammen!


Ich muss mich heute abend einmal mit einer Frage an Euch wenden:

Ich habe eine sehr unschöne Kindheit und Jugend hinter mir. Im Alter von 20 Jahren begannen dann bei mir die Panikattacken. Mit 21 begann ich dann eine Psychotherapie. Höhepunkt derer war ein Reha- Aufenthalt. Dann ging es mir für einige Zeit ganz gut. Aber seit drei Jahren bin ich wieder "dabei". Nicht mehr mit Panikattacken, sondern mit all den kleinen Dingen, die so schön psychosomatisch sein können:

- Übelkeit
- Durchfall/ Verstopfung
- Manchmal könnte ich aus dem Stand losheulen
- Schmerzen in den Gelenken ( so stelle ich mir Rheuma vor)
- Müde
- extremes Herzklopfen (also in der Intensität, weniger die Schnelligkeit)
-vor meinem linken Auge ist ein " Fleck" (ich kann es sehr schlecht beschreiben)
- starke Gereiztheit
- neu dabei ( seit ca 3 Monaten): extreme Luft im Bauch (ich weiß immer noch nicht, wo die Luft herkommen soll, wenn man sie sich nur "einbildet", vorzugsweise abends
- und das Neueste vom Neuesten ( seit drei Tagen) : extreme Magenschmerzen abends im Bett


So. Ich habe mich also eigentlich damit abgefunden, dass das in dem Leben nichts mehr wird und mir es wahrscheinlich nie wieder so richtig gut gehen wird.

Aber:

Neulich lese ich hier in Partnerschaft von einer Dame, die ähnlich Symptome beschreibt und ihr wird geraten, die Schilddrüse checken zu lassen.

Und da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: Als Kind bekam ich Euthyrox und Jodthyrox (warum ich wann welches Präparat bekam, weiß ich nicht mehr). Tatsache ist, dass sich niemand mehr um die Schilddrüse gekümmert hat seit dem Tod meiner Mutter- und das war vor 20 Jahren.

Wenn ich recht überlege, geht es mir seit 20 Jahren schlecht- mal weniger, mal mehr- aber ich habe immer alles auf den Tod meiner Mutter und den Rest meiner Kindheit und Jugend geschoben. Ich habe mich bislang mit der Diagnose: Psychosomatik zufrieden gegeben.

Aber langsam keimt in mir ein " Hoffnungsschimmer": Was, wenn es doch nur die SD wäre? Wenn ich gar nicht so extrem psychosomatisch veranlagt wäre?

Also, was meint Ihr? Passen die Symptome zusammen? Die einen sprechen eher für eine Unterfunktion, die anderen für eine Überfunktion nach all dem, was ich bisher so gelesen hab. Doch Psycho?

Freue mich auf Eure Antworten

LIebe Grüße

Spezilover

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Hallo!

Ich habe leider in meiner Jugend auch einiges nicht so nettes erlebt und bin dann in die Anorexie und später Depressionen gerutscht, hatte selbst als ich eigentlich stabil war immer wieder mit Depressionen und Ängsten zu kämpfen und habe weiter Therapie gemacht.
Bei mir kam dann heraus, dass ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe und wurde mit MEdikamenten eingestellt-mir gehts seitdem bestens!

Ich persönlich denke, dass ich schon durch das ERlebte ein Trauma hatte, das dann durch die Anorexie von mir verdrängt werden wollte, eine Folge also war und das die Psychotherapie inklusive Kuraufenthalt nötig war.
Als das bearbeitet war, was natürlich auch dauert, war es die Schilddrüse, die mir die Depressionen brachte. Depressionen können durch eine Unterfunktion ausgelöst werden, weshalb man die Schilddrüse zu Beginn einer Therapie immer checken lassen sollte inkl. anderer Blutwerte.

Geh am besten mal zum Hausarzt oder Endokrinologen und lass die Schilddrüse untersuchen. Ich denke, wenn man viel Mist erlebt hat, kann es einem psychisch dadurch wirklich schlecht gehen, es kann aber ebenso körperliche Ursachen haben, warum es einem nicht gut geht psychisch.

L.G.

Haruka

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Hallo Haruka!

Vielen Dank für Deine nette Antwort. So etwas ähnliches "hoffe/ vermute" ich ja bei mir auch.

Nein,wir hatten vor der Therapie keine SD Untersuchung gemacht- es war ja alles sonnenklar- Mutter Selbstmord, Vater nicht wirklich in der Vaterrolle, Stiefmutter wie bei Aschenputtel, um es mal harmlos auszudrücken. Da musste ich ja einfach psychosomatisch belastet sein. Glaube ich ja auch-aber eben doch nicht alles!

Ich geh ja bald ein vor lauter Schmerzen, Übelkeit, Nicht- Schlafen und so weiter. Manchmal, wenns mir nachts wieder nicht so gut geht, sitze ich hier und denke, ich kann meine Mutter verstehen, Wenn die das Gleiche hatte.....(was ich aber nicht weiß)

Mein Mann ist schon ganz genervt, weil ich nur am jammern bin. Heute das Weh-Wehchen, morgen dieses. Zum ko****

Ich will einfach nicht glauben, dass ich mir alles nur "einbilde". (Ich weiß, dass es sich icht um Einbildung im eigentlichen Sinn handelt, die Schmerzen sind real, aber eben nicht von der schmerzenden Stelle aus verursacht, sondern vom Kopf)

Wie geht es Dir iinzwischen?

Liebe Grüße


Spezilover

3

Huhu,

jeder Therapeut ist eigentlich dazu verpflichtet den Patienten erstmal zum Arzt zu schicken um körperliche Ursachen auszuschließen.
Ich denke schon, dass du psychosomatisch was hast, bei der Vorgeschichte ja auch kein Wunder, aber es könnte sein, dass sich die Beschwerden sehr verbessern falls du eine Unterfunktion z.B. hast und Medikamente bekommst, lass das wirklcih mal testen.
Mir gehts seit der Einstellung mit den Medis bestens, hab dann angefangen Erziehungswissenschaften und Psychologie zu studieren, weil ich denke,wenn man selbst mal was hatte, aber gesund ist dann, anderen gut helfen zu können, hab das aber nach dem Grundstudium aufgegeben wg meines Sohnes;-)
Ich konnte in der Therapie das verarbeiten, was mir passiert ist und kann damit problemlos leben, die Therapie war daher für mich sehr wichtig.

L.G.

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Hi,

die Frage wird dir hier niemand beantworten können.

Was ich dir sagen kann ist, dass ich viele kenne, die mit Unter- oder Überfunktion eher untypische Symptome hatten.

Z.B. bleierne Müdigkeit bei Überfunktion, Gewichtszunahme bei Überfunktion - beides ist erklärbar und durchaus logisch, wenn auch nicht allzu häufig (daher eher untypisch) und wird meistens eher als Symptom einer Unterfunktion gesehen.

Sein kann vieles. Auch die SD als Ursache, deren Überprüfung doch heute eigentlich Standard ist bei Problemen wie deinen.

Auch anderes ist möglich. Dein nächster Weg sollte also der zu einem guten Arzt sein, der "einfach" erst mal alle Blutwerte prüft.

Und wenn die SD der Übeltäter ist oder eine andere Erkrankung, die sich in den Blutwerten zeigt, dann kann das doch festgestellt werden.

Viele Grüße und viel Erfolg,
Miau2