Hallo,
mein Vater hatte in der Nacht zum 2.Sep.2010 einen Herzstillstand aufgrund von einem schweren AV Block. Meine Mutter hat zum Zeitpunkt seines Atem/Herzstillstand nicht geschlafen und hat es sofort bemerkt, sie hat mich gerufen und ich habe sofort mit der Reanimation begonnen. Nun ist mein Vater vor 2 Tagen aus dem künstlichen Koma geweckt wurden. Anfangs war er ganz arg durcheinander. Gestern Abend nur noch leicht und heute Morgen wider ein bisschen doller. Er redet von Luftschlangen an der Decke, Fischen an den Wänden und davon das er Angst hat das die ganzen Kabel wo er angeschlossen ist anschmoren und er sich verbrennt (er hat Ahnung von Elektrik und würde das gern mit seinem Arbeitskollegen prüfen).
Nun meine Frage, die Ärzte sagen das sie nicht von einem Hirnschaden ausgehen (wenn doch dann nur ein geringer der wider zurückgehen kann).
Kann diese ganze Verwirrtheit ein Durchgangssyndrom des künstlichen Komas sein? Die Ärzte haben gesagt das er sehr viel Sedierungsmittel benötigt hat um richtig ruhig zu sein.
Liebe Grüße Caro
Nach Reanimation & 12 Tagen künstliches Koma nun Durchgangssyndrom?
Hallo!!!
Das klingt schon sehr nach Durchgangssyndrom....warte ein paar Tage ab - die Sedativa haben zum Teil eine sehr hohe Halbwertszeit...
lg, SANDRA
Hallo,
danke für deine Antwort, er wurde mit Midazolam und Propofol sediert. Beides hat doch eher eine geringe Halbwertszeit, wobei sich Midazolam ja auch in die Muskeln ablagert und da ja auch erst mal wider raus muss.
Ich kann einfach nicht mehr abwarten, erst 12 Tage auf die "extubation" gewartet und jetzt muss man hoffen und warten das die "Luftschlangen" von der Decke verschwinden. Er redet auch wirres Zeug was an sich Hand und Fuß hat. Die Ärzte haben ihm wohl gesagt das sein Kehlkopf durch den Tubus sehr gereizt ist, nun redet er immer davon das er einen neuen Kehlkopf braucht um richtig husten und sprechen zu können.
Er weiß auch das er einen Schrittmacher bekommen soll aber er kann nicht begreifen warum man das nicht schon am Tag seines aufwachens gemacht hat.
Liebe Grüße
Hallo!
Das ist sehr unschön - für Euch!
Dein Vater weiß von seinem Verhalten nachher nichts mehr.
Der Mann meiner Mutter hatte das nach seiner Bypass-OP glaube ich fast 4 Wochen. Er hat meine Mum beschimpft und sogar nach ihr geschlagen! Sonst ist er der friedliebendste Mensch auf Erden!
Versucht ruhig zu bleiben. Wie gesagt, er weiß davon später nix mehr!
Euch alles Gute
misses_b
hallo!
ich arbeite auf its. neurochirurgie. bei uns haben alle was am kopf... Wenn die ärzte dir sagen, dass er keinen hirnschaden aht, und die halbwegs kompetent sind, kannst du davon ausgehen, dass die recht haben.
und ehrlich gesagt: dass er so verwirrt ist muß nicht allein an den medikamenten liegen. das geht ganz schrecklich vielen menschen auf its so, gerade wenn sie schon was älter sind und starke medikamente hatten. das geht aber auch ohne.
stell dir nur mal vor. den ganzen tag UND DIE GANZE NACHT gibt es da geräusche, infusionspumpen und perfusoren piepen, ne evita die alarmiert... ein telefon das immer wieder klingelt... spätestens aller 3h kommt einer, weckt dich und will was von dir, du kannst nicht ruhig schlafen, weil es niemals ganz dunkel ist, weil du immerzu jemanden reden oder laufen oder was machen hörst, möglichst etwas, dass du nicht sehen und zuordnen kannst. und immer wieder hörst du, wie jemand "notfall!!!" brüllt und dann mit viel tamtam einer deiner leidensgenossen reanimiert wird - und das nicht immer nur erfolgreich... und dann sollst du "normal" bleiben? schwierig...
da hängt viel am personal, ich erleb da auch immer wieder traurige dinge. aber eben nicht alles. laß ihm bißchen zeit, das wird wieder!
lg
....diesen Text unterschreibe ich!!!
lg, SANDRA