Ein Arbeitskollege ist ein Jahr lang in verschiedenen Krankenhäusern gelegen weil er sich (anm.:angeblich) nicht auf den Beinen halten kann. Als dann die Ärtzte nichts ursächlich finden konnten ging er 6 Monate sechs Stunden pro Tag arbeiten.
Seit 8 Wochen arbeitet er wieder 8 Stunden pro Tag. Was mich bei der Geschichte stutzig macht ist, dass er ziemlich viel spazieren läuft.
Nun meine Frage: Ist es möglich, sich nicht auf den Beinen halten zu können ohne dass es einen Grund dafür gibt?
Freue mich auf jede Antwort.
Lg
paternoster
Hyperchonder?!
(anm.: Solche Arbeitskollegen wie dich wünsch ich mir nicht)
Wer sagt denn, dass es keinen Grund dafür gegeben hat, dass er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte? Selbst wenn man im Krankenhaus nichts organisches feststellt, kann es doch was psychisches sein. Was aber doch nicht heißt, dass es ihm nicht wirklich dreckig ging.
Aber eigentlich gehts dich ja auch gar nichts an, oder?
salat
> Selbst wenn man im Krankenhaus nichts organisches feststellt, kann es doch was psychisches sein.<
siehste, auch psychische Sachen sind eine (feststellbare) Ursache.
Es geht eigentlich darum, dass solche Leute das Gesundheitssystem ausnutzen, den Arbeitgeber unnötig Geld kosten und, ich sag´s mal ganz derb, sich einen schönen Tag auf Kosten der Arbeitskollegen machen.
es gibt nichts was es nicht gibt
Kann schon sein.
Ich selbst bin sehr oft umgekippt. In der Pubertät ganz, ganz oft. EEG unauffällig und auch sonstige Untersuchungen. Ergebnis: wird wohl der Stress sein.
Dann ging es eine Weile und dann wieder von vorne. Mit Kleinkind echt übel, wenn man nie weiß, wann man umkippt. Da es "nur" morgens ist, geht es. Ich habe mich ins Kinderzimmer einquertiert und meinem Kind Wasser und Reiswaffeln hingestellt.
Auf dem Weg zur Küche umzukippen oder sich vom knapp 3jährigen Kind, den Wasserbecher geben zu lassen (sie holte sich selbst den Stuhl um ihn mir zu geben), ist KEIN schönes Gefühl.
Noch schlimmer, wenn man sich bei Freunden Rat sucht und bloß zu hören bekommt "dann geh halt zum Arzt" oder "selbst Schuld", bis hin zu "lass dein Kind halt schreien und schlaf selber mehr"
Gefunden wurde lange Zeit nichts. Dann brachte mich meine Hausaärztin auf eine Idee: niedriger Blutdruck!
In der SS war er bei mir sehr niedrig, hieß aber immer SS ist er halt wenig.
Dann fiel mir ein, dass ein elternteil mit Anfang 20 auch oft umgekippt ist. Einfach so. Einmal wohl sogar von der Toilette runter. Da wurde niedriger Blutdruck festgestellt. Wie weiß ich leider nicht.
Bei Arztbesuchen wurde dann drauf geachtet/gemessen. Da Blutwerte usw. in Ordnung sind, bleibt der Blutdruck übrig.
was hilft
- Spaziergänge
- Ausdauersport
- Wechselduschen
so. Dann gibt es noch Gelenkprobleme oder rheumatische Probleme. Bei vielem gilt: wer rastet der rostet.
Wenn man sich krank fühlt, geht man normalerweise erst in Schonhaltung. Verordnen dann auch die Ärzte. So, bei manchen Ursachen ist "Schonen" aber grade verkehrt. Da ist Bewegung notwendig, damit es wieder besser wird. Er wird schon wissen, warum er spazieren geht.
Und dann gibt es noch folgende Möglichkeit: die Ärzte haben was gefunden, dass er niemandem auf die Nase binden will.
Es ist gut, dass du nachfragst, bevor du ihn in einer Schublade lässt!
Aber lass ihn machen, wie er es tut, wie es seine Ärzte für richtig halten. Ich glaube kaum, dass die KK weitere Behandlungen bezahlt hätten, wenn sie an Hypochondrie geglaubt hätten. Oder die Ärzte hätten ihm eine Überweisung in diese Richtung gegeben.
Freue dich mit ihm, dass es ihm nach einem langen Leidensweg wieder besser zu gehen scheint.
Nichts ist schlimmer, als krank zu sein ohne Diagnose!
Manchmal, so traurig es auch ist, ist eine greifbare schwere Diagnose erleichternder, als die Zeit, in der man all die Untersuchungen über sich ergehen lässt und nicht weiß warum. Oder wie es weitergeht.
So jetzt schreibe ich dir mal die Einbildungsstory meiner Mutter auf.
1993 Infakt.Es wurde eine Bybass-Op durchgeführt und für den Fall das nochmal was am Herzen sein sollte hat man ihr einen Reisverschluss unter der Haut eingebaut.
4 Jahre nach der Op bekam sie schmerzen ohne ende.Das ging lange Zeit so.Keiner wusste was los ist.Sie hat sich dann angeblich auch diese Schmerzen nur eingebildet.
Irgentwann ist sie vor der Tür umgekippt und gegen einen Stein gefallen.Gottseidank.
Es stellte sich heraus das der Verschluss sich aufgelöst hatte und die Teile im Körper gewandert sind.
Es folgte die Op um die Fremdkörper zu entfernen.
4 Tage nach dieser Op klagte sie über starke Brustschmerzen.
Antwort von den Ärzten:Das sind Wundschmerzen,die kommen von der Op.
5 Wochen später wurde sie ins KH gebracht weil nichts mehr ging.
Diagnose:Infakt,aber nicht seit gestern,der liegt schon länger zurück.
Es folgten einige Operationen aber meine Mutter hat die letzte nicht überlebt.
Soviel zum Thema einbildung von Krankheiten.
S.
Kehr vor Deiner eigenen Tür und hoffe mal, daß Du nie eine "eingebildete" Krankheit haben wirst