Blutanämie, COPD bei meiner Mutter

Hallo zusammen,

ich schreibe heute mal nicht in eigener Sache sondern wg. dem Gesundheitszustand meiner Mutter, der mir arge Sorgen bereitet.

Mein Mutter leidet seit einigen Jahren an COPD..Bis zur Feststellung dieses Krankheitsbildes vergingen Jahre..Kam alles schleichend..anfangs war es eine allergische Reaktion, allergisches Asthma etc...Ich glaube mittlerweile hat meine Mutter noch eine Lungenkapazität von 30 % (aber ich hoffe ich bringe nichts durcheinander). Sie bekommt sehr schwer Luft. Selbst auf gerader Strecke muss sie stehen bleiben um sich zu unterhalten..Laufen und sprechen geht nur an "guten" Tagen.

Leider kann ich sie nicht davon überzeugen sich wenigstens für die Nacht wenn es keiner sieht ein Sauerstoffgerät zu besorgen. Praktisch um sich Nachts zu erholen..Lehnt sie aber strickt ab mit der Begründung (anscheindend hat das mal ein Arzt zu Ihr gesagt), je früher man sich daran gewohnt desto schlechter funktioniert die Versorgung ohne.

Ende letzten Jahres also praktisch vor einem Jahr kam dann noch hinzu, dass Ihre ohnehin nicht gesunde Gesichtsfarbe in ein "leichblass" wechselte. Sie war ständig müde und abgeschlagen, konnte sich für nichts aufraffen.

Ich nahm sie durch Zufall mit zu meinem FA (Kontrolle) und der machte diese dreier Stuhlproben und alle drei waren positiv.

Danach folgten Magen und Darmspiegelung und U-Schall aller Organe ohne Befund.

Sie bekam Eisenpräparat um den Speicher, der bedrohlich weit unten war, aufzufüllen. Davon bekam sie zwar Verstopfung aber solange sie es nahm war die Gesichtsfarbe und die Müdigkeit viel, viel besser.

Es wurden immer mal wieder diese Proben gemacht und es war immer mal wieder eine positiv. Kein Arzt kann ihr sagen, wo sie das Blut verliert. Sobald sie das Eisenpräparat nimmt ists ok setzt sie es ab wirds wieder schlimmer. Sie bettelte quasi Ihre Ärztin an eine Überweisung für ein MRT nach Selling durchführen zu lassen. Da würde man nichts sehen, warum sie sich freiwillig solche Untersuchungen machen lassen wollte.

Sie ist total gefrustet und deprimiert drüber, dass keiner Ihr helfen kann. Ein Mensch der COPD ist hat büsst schon sehr viel an Lebensquali ein, wenn dann noch Leiden hinzu kommen, für die keiner eine Erklärung hat, schlägt das irgendwann auf die Phsyche.

Ich dachte einfach ich poste es mal hier, viell. kennt sich einer mit dem Thema aus, viell. gibt es einen Zusammenhang zur COPD?? Viell. weiss jmd. was oder zu welchem Arzt man noch gehen könnte.

Achso viell. sollte ich noch erwähnen. Bei der Darmspieglung oder bei einer U-Schall-Untersuchung wurde festgestellt, dass Sie wie Krampfadern unter der Bauchdecke hat die auch ab und an mal bluten können, aber keinesfalls diese Anämie ervorrufen könnte..

Danke und Lg, Zwerg76

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Viel kann ich dazu auch nicht sagen, nur
statt der Eisentabletten sollte sich deine Mutter lieber Medikamente verschreiben lassen, die es dem Körper einfacher machen das Eisen aufzunehmen und dann das Eisenpräparate wie Kräuterblut, ferrum ustum D6 nehmen. Die haben den Vorteil, dass sie in der Regel keine Verstopfungen verursachen und evt Hämorridenleiden dazukommen.
Die Frauen meiner Familie haben alle einen sehr niedrigen Eisenwert.

Was ich damit sagen will, bei manchen Menschen ist das einfach so und muss dennoch keinen Krankheitswert haben, nur weils nicht in die Tabelle paßt;-)
Ich selber würde mit meiner Mutter nach einer Möglichkeit suchen, die Lunge zu trainieren um möglichst lange ohne Sauerstoffgeräte zu bleiben.


"Zudem verbessert man die Belüftung der Lunge und das Minimieren der Symptome durch den „Kutscher-Sitz“ (Oberkörper aufrecht, beide Arme auf den Knien abgestützt und tief ein- und ausatmen und durch das Ausatmen gegen einen Widerstand, zum Beispiel Lippenbremse (gegen den Druck der aufeinander liegenden Lippen stoßweise ausatmen)."

Es gibt sicher Selbsthilfegruppen, wo sich deine Mutter und evt du euch austauschen könnt, über die Vor- und Nachteile und Möglichkeiten von Hilfsmitteln oder unterstützenden Medikamenten.


Alles Gute
Karna

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Danke für Deine Antwort.. Auf eine Selbsthilfegruppe bin ich noch gar nicht gekommen.

Lg Zwerg76

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Hallo Zwerg76,

Der Kontakt zur Selbsthilfegruppe - das ist eine gute Idee.

Außerdem, denke ich, wäre es gut, einmal einen Gastroenterologen aufzusuchen.

Die Stuhluntersuchungen - waren hier der sog "Hämoccult" gemeint - also der Nachweis von Blutbeimengung im Stuhl?

Wie ist es um das Herz Deiner Mutter bestellt?

Die Krampfadern unter der Bauchdecke deuten auf einen Strömungswiderstand hin, der sich im Zufluss der Venen im Bereich vor der Leber auswirkt. Der Widerstand kann durch die Leber selbst oder oberhalb davon existieren. Da fast das gesamte Blut aus dem Bauchraum die Leber durchfließt, kommt es bei einer Enge dazu, dass das Blut anteilig auf anderen Bahnen abfließt. So werden Venen mehrbelastet und bilden Krampfadern aus. (Es können so Hämorrhoiden, diese Bauch"krampfadern" oder Speiseröhrenkrampfadern (Ösophagusvarizen) entstehen. (Die Hämorrhoiden und ÖV sollten untersuchungstechnisch ausgeschlossen werden.) Für Blutbeimengung im Stuhl kommen aber nur die Hämorrhoiden in Frage. ÖV haben, wenn sie bluten üblicherweise eine sehr starke Blutungsneigung - es ist daher eher unwahrscheinlich, dass sie sich an der Anämie beteiligen, diese Symptome sind dann schwerer. Die Bauchvenen haben dagegen eher keine Blutungneigung, und bluten, wie gesagt, auch nicht in den Darm.)

Der Eisenmangel, führt u.U. zu einer Anämie. Die COPD steht damit eher nicht in einem direkten ursächlichen Zusammenhang. Beide erschweren sie aber die Sauerstoffversorgung.
Es ist zu klären, ob es sich ein echte Eisenmangelanämie handelt. Dafür spricht, dass das Speichereisen gering ist. Anderes (das Tranporteisen) ist hierbei meist erhöht, die Erythrozyten haben ein bestimmtes Aussehen.) Sollte die Diagnose "Eisenmangelanämie" schon gegeben sein, ist das eine Sache, die von der COPD uabhängig existiert.
Es muss also zum einen gefunden werden, wo ggf. ein schleichender Blutverlust anfällt. (Gastroenterologe.)
Ausserdem muss geklärt werden, ob eine Aufnahmestörung von Eisen vorliegt. Eisen wird im Dünndarm aufgenommen. Dieser muss also untersucht werden. Die mit der Eisengabe entstehende Verstopfung belastet auch den Dünndarm und die Gesamtdruckverhältnisse im Bauchraum. Das ist sozusagen ein Dilemma: Ohne Eisenzugabe "rutscht" sie in die Anämie - mit Eisengabe wird die Eisenaufnahme zugleich verbessert und verschlechtert. Es muss hier eine Lösung her. (Gastroenterologe.)

Die COPD stellt einen Strömungswiderstand dar, der sich über Herz und Leber rückwirkend auf den Bauchraum auswirkt.
Es ist daher wirklich wichtig, dass Deine Mutter eine gute Schulung und Behandlung im Sinne der Atemtherapie erhält, um den Gesamtorganismus zu entlasten. Hat sie dergleichen schon?

Ferner ist es nötig, dass Deine Mutter ein paar diätetische Massnahmen ergreift, um eine optimale Eisenaufnahme zu erreichen. Dazu könnt Ihr Euch belesen oder - besser noch - eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Dass halte ich für sehr wichtig.

Insgesamt denke ich, dass ein Gastroenterologe einen schärferen Blick auf die Gesamtzusammenhänge hat und auch untersuchungstechnisch mehr Möglichkeiten im Hinterkopf hat.


Die Problematik bei Deiner Mutter ist komplex.
Es ist möglich, dass es keine wirklich befriedigende Lösung gibt.


Ich wünsche ihr und Euch, dass Ihr einer Lösung dennoch bald näherkommt.
Alles Gute,
f.

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Hallo Fascia,

es freut mich, dass Du mir geantwortet hast. Hab schon viel von Dir "gelesen".

Ich werde meiner Mutter heute Abend Deinen Beitrag zeigen.

Sie ist mom. leider sehr weit unten und von den Ärzten enttäuscht. Magen und Darmspiegelung wurden bereits gemacht auch wurden alle inneren Organe geschallt. Gastroenterologe sind doch Ärzte die Magen- und Darmspiegelungen durchführen oder?

Da bei mir auch eine Magenspiegelung ins Haus steht und ich mir einen Gastroenterologe in unserer Stadt aus dem Netz gesucht habe, der wohl an Ursachenforschung interessiert ist sich also ganzheitlich der Sache annimmt, werd ich Sie dorthin mitnehmen ob sie will oder nicht.

GLG Zwerg76

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Hallo,

wenn Deine Mutter eine ungeklärte Anämie hat und bislang keine Blutungsquelle hatte gefunden werden können, sollte sie als nächsten Schritt zum Hämatologen gehen. Ein Hämatologe ist ein Facharzt für Erkrankungen des Blutes. Der kann die Anämie näher untersuchen. Der Gastroenterologe wird nicht viel weiterhelfen, denn bei dem ist Deine Mutter ja schon gewesen.
Nun zur COPD: wenn Deine Mutter bereits einen Sauerstoffmangel hat, dann benötigt sie zusätzlichen Sauerstoff. Hat sie keinen Sauerstoffmangel, dann benötigt sie auch kein Sauerstoffgerät. Festzustellen ist das mit einer einfachen Blutgasanalyse. Hat Deine Mutter einen Sauerstoffmangel, so wird der leider durch eine Anämie verstärkt.
Einen Sauerstoffmangel, der unterhalb einer bestimmten Grenze liegt, muss man behandeln und zwar sofort, alles andere ist medizinischer Quatsch! Der Körper gewöhnt sich nicht an die Therapie, sondern er braucht sie. Folge eines unbehandelten dauerhaften Sauerstoffmangels ist eine Verschlechterung der Funktion des rechten Herzens, da dieses chronisch überlastet wird und damit eine verkürzte Lebenserwartung. Folge einer konsequent durchgeführten Sauerstofftherapie ist eine Lebensverlängerung.
Ist Deine Mutter bei einem Pneumologen (Lungenfacharzt) in Behandlung? Wenn nicht, sollte sie sich einen suchen!
Gruß von Josefieni (Ärztin in einer Lungenfachklinik)

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Hallo zwerg76,

bin grad zufällig drüber gestossen, weil ich etwas über Eisenmangel recherchiert habe, da meine Freundin auch darunter leidet.
Dies ist natürlich nicht mit dem Zustand Deiner Mutter zu vergleichen, aber vielleicht kann ich trotzdem ein bisschen helfen.
Eine Kleinigkeit zum Eisenmangel: Ich habe (halb-heimlich) etwas die Ernährung von meiner Freundin umgestellt (z.B. anstatt Putenbrustschinken morgens auf dem Brötchen gibt es jetzt Bündnerfleisch). Dadurch sind die Werte schon ein bisserl besser geworden. Ist nicht viel, aber ein kleiner Schritt.

Wichtiger vielleicht die Dinge über COPD. Da meine Tante dies auch hat, bin ich da auch etwas involviert:
Als erste Anlaufstelle vielleicht dies hier: http://www.copd-deutschland.de/ sofern Du darüber noch nicht gestolpert bist.

Das mit dem Sauerstoff stimmt leider, da die Sauerstoffzufuhr nur die Symptome der Atemnot nimmt, aber nicht zur Verbesserung (der Krankheit) hilft.
Meine Tante nutzt deswegen seit 4 Monaten ein Gerät, dass mit Sauerstoffsingularität funktioniert. Bevor ich etwas falsch wiedergebe, kannst Du Dich hier informieren: http://www.active-air.de
Seitdem sie es nutzt, geht es ihr viel besser und durch die Aromatherapie bessert sich auch ihre Laune und ihr Wohlgefühl.

Ist jetzt nicht ganz Deine Frage, aber vielleicht kann man durch die Verbesserung des einen Zustands auch den anderen verbessern oder zumindest erträglicher machen.

VG klauhe