Hallo Zusammen,
... wo fang´ ich an? Mein Mann und ich sind jetzt 10 Jahre verheiratet. Zu Beginn der Beziehung war er Anzeigenchef in einem großen Verlag. Da hat er schon sehr viel getrunken und lag dann oft komatös herum. Wie auch immer - er wurde vom Verlag entsorgt, danach folgte eine schöne Pankreatitis (Bauchspeichelentzündung) verbunden mit einem 6 monatigen Krankenhausaufenthalt. Hiernach hat er die Kurve bekommen und 8 Jahre nix getrunken.
Er hat sich mit einer Agentur selbständig gemacht und betreut viele Großkunden .. macht tolle Kampagnen für den ehemaligen Verlag. Seit 3 Jahren arbeiten wir zusammen. Ich bin bei ihm mit eingestiegen, um ihn zu unterstützen. Seit einem 1/4 Jahr mutiert mein Mann nun zum Quartalssäufer, wobei der Quartal nicht eingehalten wird. Alle 3-4 Wochen, besonders am Wochenende, ist absolutes Kampfsaufen angesagt, bist zur absoluten Ohnmacht auf der Couch. Manchmal zieht sich die Sauferei über das Wochenende hin. Manchmal sogar eine ganze Woche. Nun kann man sagen, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Seine Mutter war auch Quartalssäuferin ... ist mit 62 Jahren gestorben. Die Aussage ist aber billig. Er hatte sich ja im Griff - und das grausame Vorbild seiner Mutter hat ihn immer abgeschreckt. Wie auch immer - seit vergangenen Freitag ist es mal wieder soweit. Wir saufen und saufen und saufen und kommen irgendwann morgens um 6 nach Hause und pennen auf dem Sofa ein. Heute ist Mittwoch, und irgendwie ist mal wieder keine Besserung in Sicht. In der Agentur ist für mich Land unter und ich hab die Schnauze so voll. Das ist jetzt der 5. Rückfall. Wenn er mich sieht und noch halbwegs lallen kann, säuselt er mich voll, es tut ihm leid. ich soll ihm verzeihen, bla bla bla. Ich kann es eigentlich nicht mehr hören. Zig mal habe ich ihn nach seiner Mutter benannt - interessiert aber auch nicht. Eigentlich würde ich über den 1. Mai am liebsten alles stehen und liegen lassen, in der Agentur den AB reinhauen und wegfahren. Einfach irgendwohin. Soll er doch sehen, wo er bleibt. Eigentlich will ich das. Auf der anderen Seite habe ich dabei auch noch ein schlechtes Gewissen?!?! Ich weiß, ich bin bekloppt. Ich hasse ihn und ich liebe ihn. Was soll ich tun? Ihn links liegen lassen, damit er aufwacht, oder für ihn da sein? Ich weiss es nicht.
Mein Mann säuft ohne Hirn und Verstand
Hallo,
Warum hast du ein schlechtes Gewissen???? Meinst du er hat eins??? Pack deine Tasche und gönn dir ein paar Tage nur für dich. Zur Vernunft wird er eh nicht kommen ! Vielleicht kannst du dir in den paar Tage gedanken machen, was du wirklich willst. Er wird dir im nachhinein immer sagen wie leid es ihm tut. Trotzdem wird er weiter trinken. Immer mit dem Satz auf den Lippen: Morgen ist schluß !
Ich weiß wovon ich rede. Mein damaliger Partner war auch so. Ich hab ihm (nach fast 8 Jahren Beziehung) die Pistole auf die Brust gesetzt: Entwerder ich oder der Suff. Er hat sich für den suff entschieden.
Also bin ich gegangen. Als es ihm bewusst wurde, meinte er, er würde sich Totsaufen wenn ich ihn verlasse....... Nun sind 6 Jahre rum und er lebt immer noch (glaub ich )
lg
Hallo,
hol DIR SELBST Hilfe!
Ich weiß, du selbst trinkst nicht und er ist krank. Aber genau deswegen.
Suche Dir Hilfe für "Angehörige von Alkoholsüchtigen"!
Es gibt soetwas wie ein Co-Abhänigigkeit, an der man selbst als Angehöriger zu Grunde gehen kann.
OB DU ihm helfen kannst, ist fraglich. Wichtig ist, dass DU DIR SELBST hilfst!! Nur dann hast du überhaupt eine Chance. Für Dich (und für ihn?).
Er selbst kann erst Hilfe annehmen, wenn er sich dessen bewusst, dass er Hilfe braucht. Das kann er aber nur selbst merken.
Es gibt Beratungsstellen für Süchtige und für Angehörige von Süchtigen! Auch Selbsthilfegruppen für Angehörige!
Mein Ex-Mann hat auch im Laufe unserer Ehe immer mehr und mehr getrunken. Das ging bei uns so weit, wir hatten einen Garten zusammen und schon morgens haben sich die Kumpels" eingefunden und abends kam er dann irgendwann besoffen nach Hause. Und das jedes Wochenende. Ich habe dann immer schön den Garten in Schuss gehalten. Ich habe auch irgendwann aufgehört, Essen zu kochen, weil ich es eh alleine gegessen habe.
Er wurde auch sehr agressiv, wenn er betrunken war. Irgendwann ging es dann soweit, dass er eine Affäre hatte, aber das war ja nicht schlimm ... nööööö.
Seine Mutter hat auch viel trunken, da brauchte man zum Nachmittag oder Abend gar nicht erst hingehen, da hat man sie eh nicht mehr verstanden, so hat sie gelallt.
Ich bin so froh, dass ich den Schritt gemacht habe, mich zu trennen.
Mein jetziger Mann trinkt, wenn es hochkommt, zwei Radler in der Woche oder wir mal zusammen abends ein Likörchen und darüber bin ich froh. Ich hätte nichts gegen ein "Feierabendbierchen", aber einen, der ständig trinkt, will ich nie wieder haben und das habe ich auch am Anfang meiner jetzigen Beziehung gleich klarstellt.
Du wirst sehen, dir geht es besser, wenn du den Schritt gemacht hast, ich weiß, das ist schwer, aber hinterher bist du sowas von erleichtert, das glaubst du gar nicht. Und denk nicht an andere, was die wohl sagen, wenn du dich trennst. Sei egoistisch und denke nur an dich, das musste ich auch erst lernen.
Liebe kruemelkeks76,
ich danke Dir für Deine Zeilen.
Weißt Du, mein Mann ist eigentlich der beste Kumpel der Welt, wenn er nicht säuft. Wenn er nicht trinkt, haben wir unendlich viel Spaß ... bis dann wieder einmal der Korken knallen soll. Mein Vater war damals auch Quartalssäufer. Meine Mutter und er haben es auch hinbekommen. Jetzt trinkt er nicht mehr .... und Sie auch nicht. Ich bin seit Mitte Dezember 2012 auch absolute Abstinzenlerin und trinke keinen Tropfen mehr - obwohl ich kein Problem hatte. Ich wollte meinem Mann eigentlich nur zeigen, dass es auch wunderbar ohne geht --- was es auch tut. Wie bescheuert es sich auch immer anhören mag ... ich liebe meinen Mann .... und irgendwie zählt für mich der Spruch "in guten wie in schlechten Zeiten". Alkoholismus ist für mich eine Krankheit. Ich wüßte nur gerne, wie man dem Kranken helfen kann. Mit einem Ego-Trip - Verlassen - nach dem Motte, "Du kannst mich mal"? Ich weiß nicht. Wirkt so kontraproduktiv. Meine Mutter ist jetzt knallhart in Ihrer Meinung. Sagt, ich soll ihn verlassen und in der Gosse landen lassen. Tja - selbst hat Sie es damals bei meinem Vater aber auch nicht getan. Mann Mann Mann ... es ist zum kotzen.
hast eine PN
Hallo!
Fahr ruhig weg!
Solange Du ihm den Rücken frei hälst, den Haushalt machst, die Agentur am Laufen hälst auch wenn er sich um nichts kümmert, kann er gar nicht merken, dass er alleine nicht mehr klar kommt.
Erst wenn er im Dreck sitzt, die ersten Kunden abspringen, weil er Termine nicht einhält und gar nichts mehr geht kann er mitbekommen, dass es so nicht weiter geht.
Also geh erst mal ein paar tage weg, dann such Dir eine andere Arbeit und eine eigene Wohnung. Lass ihn wirklich hängen, das ist seine einzige Chance, wach zu werden.
Du hilfst ihm nicht, wenn Du ihm seine Sauftouren erst ermöglichst, sondern schadest ihm!
Je schneller Du ihn alleine lässt, desto eher kann er auf wachen, aber die Hilfe muss er sich selber für sich selber suchen - nicht weil Du es willst, sondern weil er selber will.
Ob er die Kurve kriegt kann man nicht sagen, aber je länger Du bleibst, desto tiefer rutscht er rein.
Hallo,
vielleicht verlässt Du Deinen Mann! Wenn er ganz am Boden ist, wird er vielleicht einsichtig und begibt sich in Behandlung. Alleine wird er das nicht schaffen.
Alles Gute!
LG