Liebe Urbis,
ich bin grad traurig und wollte mich an euch wenden. Helfen kann mir hier sicher keiner wirklich, aber ich möchte es gern aufschreiben, was mich gerade bewegt,
Mein Opi, 86, wohnt alleine in seiner Wohnung, seit meine Omi vor fast drei Jahren verstorben ist. Er ist mein Ein und Alles, praktisch Opi und Papa in Einem. Das tut eigentlich nichts zur Sache, macht aber meine aktuelle Gefühlslage vielleicht etwas deutlicher.
Nun schrieb mir meine Mama am Dienstag eine SMS, dass er in seiner Wohnung gestürzt ist und er sich dabei den Oberschenkel gebrochen hat. Er sieht sehr schlecht, da er Zucker hat und das sich mittlerweile sehr stark auf die Augen gelegt hat. Macht aber noch alles alleine, was Messen und sich selbst spritzen anbelangt.
Nun wurde er gestern operiert und meine Mama teilte mir gestern abend mit, dass er die OP sehr gut überstanden habe. Hatte schon wieder Apettit, war gesprächig....ich muss dazu sagen, dass er und meine gesamte Familie in Hessen und meine Mama und ich in Sachsen wohnen, ich ,mir also keinen eigenen Eindruck verschaffen kann. Sie hatte dies durch meine Tante erfahren.
Heute ruft meine Mama ihn im Krankenhaus an und was ist? Er ist völlig verwirrt am Telefon, hat ziemlichen Quatsch geredet, wusste nicht richtig, dass meine Mama am Telefon ist ect.....
Nun mache ich mir große Sorgen. Und es erinnert mich so sehr an meine Omi. Sie brach sich ebenfalls den Oberschenkel, war allerdings vorher schon ein wenig dement und starb dann schließlich nach 2 Schlaganfällen.
Wir waren über Weihnachten noch dort....da war er völlig klar, er weiß sämtliche Telefonnummern auswendig, Geburtstage und so....wieso ist er jetzt so???
Mein Opi hat immer viel Wert auf seine Selbstständigkeit gelegt, und ich kann mir vorstellen, dass ihn das sehr mitnimmt, dass er Angst hat, nicht mehr in seine Wohnung zurückzukommen.....ich habe Angst. Angst, dass er plötzlich auch dement ist....Angst, dass er seinen Lebensmut verliert.....
Ich entschuldige mich für den langen Text. Vielleicht hat es der ein oder andere bis hier hin geschafft und kann mir vielleicht einen Rat oder Tipp oder den ein oder anderen Erfahrungsbericht geben....
Sophie
Oberschenkelbruch bei alten Menschen
Hallo Sophie!
Ich bin leider keine Expertin und kann dir nur berichten wie es bei meiner Oma ist.
Meine Oma ist vor Weihnachten 90 Jahre alt geworden und sie ist vor zwei Jahren leider einmal so gestürzt das es sie am Oberschenkel erwischt hat.
Meine Oma wurde operiert und war relativ lange im Krankenhaus da sie auch zu Hause allein lebt (dies auch ausdürcklich möchte) . Sie hatte die OP auch sehr gut vertragen jedoch hatte sie ein wenig Probleme nach der Narkose. Meine Oma hat gesagt sie hätte eine gute Weile mit den Gedächtnislücken bzw. auch Verwirrtheit zu tun gehabt - heute geht es ihr wieder gut.
Nach fast 6 Wochen im KH und danach noch auf Reha konnte sie wieder gut zu Hause und einem Gehwagen leben. Leider hatte meine Oma vergangenes Jahr noch einmal einen Unfall, sie ist gegen ärztlichen Rat allein im Treppenhaus und natürlich ohne Gehwagen gewesen und nochmals gestürzt. Diesmal der andere Oberschenkel und sie weigert sich nochmals operiert zu werden.
Jetzt sitzt sie im Rollstuhl und kommt tagsüber auch gut zu recht, jedoch ist mein Onkel meist immer anwesend und wen er nicht kann meine Mutter oder meine Tante.
Nachts benötigt meine Oma Hilfe und ist somit auf andere angewiesen wie eben Onkel, Tante oder Mutter. Trotz allem kommt sie aber gut zurecht.
Ich drücke deinem Opa die Daumen, dass er auch bald wieder fit ist.
Lieben Gruß
ich kann dir soviel sagen, dass bei vielen alten menschen eine narkose so wirkt, dass sie hinterher ziemlich verwirrt sind. mein papa wurde vor vier jahren operiert, war da erst mitte 60, und war ueber eine woche hinterher ziemlich wirr, was mir wirklich sorgen bereitete! das ging aber wieder komplett weg.
es kann gut sein, dass es bei deinem opa auch von der narkose kommt.
hast du gelegenheit, mit jemandem aus deiner familie zu reden, der mal mit den aerzten gesprochen hat? oder kannst evtl am we mal selbst hin?
gruss s.
Meine Oma hatte letztes Jahr kurz hintereinander 2 Oberschenkelhalsbrüche. Beides Stürze in der Wohnung. Beide wurden operiert. Jetztzeit sie mit ihrem Rollator wieder recht fix unterwegs. Sie ist 87 und lebt aber in einer Wohnung mit Betreuung (macht aber noch sehr viel alleine und hat eine richtige Wohnung)
das ist nicht ungewöhnlich. Vllt hilft dir das hier:
http://www.medizin.uni-tuebingen.de/Patienten/Der+Professor+r%C3%A4t/Verwirrt+nach+der+Operation.html
Alles Gute für einen Opa
Hallo Sophie,
ja das gibt es sehr oft. In der Regel gehen die Symptome aber wieder zurück. Der Stoffwechsel kann in diesem Alter und unter den gegebenen körperlichen Umständen die Narkose einfach nicht so gut verarbeiten.
Dazu kommt mit Sicherheit einfach die Tatsache, dass er nun im Krankenhaus ist, wahrscheinlich wird er noch intensiv überwacht. Andere Umgebung und fremde Menschen... Dazu noch eingeschränkt in der Mobilität... Warte noch ein paar Tage ab. Mit der ersten Krankengymnastik und etwas Zeit, wird dein Opa wieder klarer.
LG
Ihr Lieben,
ich danke euch sooo sehr, mir ist wirklich ein riesen Stein vom Herzen gefallen.
Ihr seid sehr lieb!
Oberschenkel oder Schenkelhals?
Vielleicht hat er auch einfach nur zu wenig getrunken, bei dem Personalmangel der in deutschen Krankenhäusern herrscht, wird da leider kaum noch drauf geachtet!
LG