Hallo Ihr Lieben
ich muß nächsten Dienstag ins Krankenhaus zur Radiojodtherapie und am liebsten würde ich den Termin wieder absagen.
Habe Angst dass es länger dauert und ich meine Kinder nicht sehen kann in der Zeit. Und ich immer noch nicht so genau weiß wie es nach der Entlassung läuft. Kann ich danach gleich wieder arbeiten gehen, wie ist der Kontakt zu meinen Kindern. Wer kann mir darüber was berichten?
LG
Tanj
Nächste Woche Radiojodtherapie
Hallo,
ich hatte a.g. Schilddrüsen-CA drei Aufenthalte hinter mir.
Einmal 5 Tage, dann noch 2 x je zwei Nächte.
Ich hatte jedesmal ein Einzelzimmer und es war mir wahnsinnig langweilig. Du mußt halt viel zum Lesen/Ablenken mitnehmen,
Ich habe dann aber auch, weil meine Tochter erst 9 Monate alt war, sie noch ein paar Tage bei der Oma gelassen, da ich ja auch noch ein bisschen gestrahlt habe. Aber auch die Zeit vergeht.
Ich habe im Krankenhaus aus lauter Langeweile das Fotoalbum beklebt. So habe ich meine Kleine damals zumindest auf Bildern gesehen.
Arbeiten dürfte normalerweise kein Problem sein.
LG
A
Hallo Tanj,
kann nicht mit Erfahrungen dienen, hatte selbst eine SD OP, keine RJT, aber hier gibt es viele, die eine hatten, frag doch mal da nach http://www.ht-mb.de/forum/forumdisplay.php?2-Morbus-Basedow Kann gut verstehen, dass du den Termin am liebsten absagen willst, wollte ich bei der OP auch, aber du wirst froh sein, wenn du es hinter dir hast, es wird ja wohl einen guten Grund haben, warum du eine RJT machen sollst, oder?
Alles Gute
Hallo du!
Ich hatte eine RJT, als unser Sohn damals gerade ein Jahr alt war.
Und - ja - ich hatte riesige Angst davor, wie lange es im Endeffekt dauern würde usw.
Nun kann ich aus Erfahrung sagen, dass das Ganze nicht annähernd an meine "Horror-Vorstellungen" herankam.
Am meisten in Erinnerung ist mir geblieben, dass mir beinahe tödlich langweilig war und ich ständig Hunger und Bewegungsbedürfnis hatte. Das Krankenhausessen wird eben für Kranke gemacht, ich war ja nun aber putzmunter. Gegen den Bewegungsdrang bin ich dann am offenen Fenster auf der Stelle gejoggt - ich weiß, das sah bestimmt absolut albern aus (hat aber geholfen!).
Meine Ärztin hat mir vorher gesagt, dass es sehr hilfreich ist, während der RJT ganz viel Wasser zu trinken. Dann wird man die Radioaktivität deutlich schneller wieder los. Bei mir war es definitiv so. Ich hatte aus med. Gründen eine extrem hohe Dosis bekommen, aber nach 48 Std. war für mich die Sache schon ausgestanden. Ich muss dazu sagen, dass ich ca. 6 Liter Wasser am Tag getrunken habe - auch aus Langeweile und gegen den Hunger!
Als ich zu Hause war, war meine Mutter dann für eine Woche da und hat mir unseren Sohn (soweit das ging) im wahrsten Sinne vom Hals gehalten (denn es gibt da ja noch eine gewisse Reststrahlung, die von der Schilddrüse ausgeht). Das hat wunderbar geklappt. Die Ärztin hatte nur "als Marschrichtung" vorgegeben, dass wir das Kuscheln so weit wie möglich eingrenzen sollten...
Ich weiß ja nicht, was bzw. wo du arbeitest. Aber wenn du normalerweise nur mit gesunden Erwachsenen zu tun hast, kannst du natürlich gleich wieder arbeiten gehen. Vorsicht ist nur bei Schwangeren und kleinen Kindern geboten.
Ich wünsche dir alles Gute!
LG zwergwilli
Hi,
ich habe 2 RJT hinter mir (DKD Wiesbaden), damals noch kinderlos.
Die Zeit im KH war relativ langweilig. Was aber wohl an der "Belegung" des Bunkers lag...Gerüchten zu Folge hat es da auch schon die wildesten Partys gegeben. Selbst Pizzabestellungen usw. waren möglich (halt über eine Schleuse, man musste das Geld reinlegen, rausgehen, Schwester hat die Pizza reingelegt, ist mit dem Geld rausgegangen, dann durfte man die Pizza holen...umständlich, aber möglich).
Beim ersten Mal hatte ich eine Zimmernachbarin jenseits der 70, die dauernd am Jammern war und den Fernseher mit ihrem Lieblingsprogramm belegt hat.
Beim zweiten Mal hatte ich ein Einzelzimmer. Der erste Termin hat 5, der zweite 4 Tage gedauert (volle Dröhnung als Nachbehandlung von SD-Krebs, aber natürlich nicht mehr viel SD-Gewebe vorhanden, wo sich das anreichern konnte).
viel zu lesen mitnehmen (klär vorher, ob es irgendwelche Einschränkungen gibt - gerüchteweise habe ich aus anderen KH gehört, dass die Strahlung der Sachen, die man mithatte - von der wäsche bis zum Laptop - gemessen wurde, und was zu viel gestrahlt hat musste man noch eine weile da lassen... - bei uns war das definitiv nicht so). Die Zeit, die du dich von Kindern (und Schwangeren) fernhalten musst klärst du mit dem Arzt, nur der kann dir wirklich fundierte Auskünfte geben.
Man kann auch ein wenig dazu beitragen, dass man schneller wieder auf niedrige Strahlung kommt - viel, viel trinken, denn über die körperlichen Ausscheidefunktionen wird das Zeug wieder ausgeschieden. Und je mehr man ausscheidet, desto schneller. Selbst täglich mindestens einmal duschen hilft ein kleines bißchen - auch über den Schweiß wird ausgeschieden, und was ab ist ist weg.
Viel saures zum Lutschen mitnehmen (richtig saures), die Speichelproduktion muss angeregt werden, um die Speicheldrüsen zu schützen - unsere Klinik hat dafür ekelhaften Zitronensaft zur Verfügung gestellt. Lieber etwas eigenes mitnehmen...das Essen war mehr als reichlich (gab die Auswahl zwischen klein - mittel - groß, und "groß" hat 3 Klöße, 2 rouladen und eine Riesenportion rotkraut zur Folge gehabt...). Naschkram sollte man natürlich mitnehmen, denn der Gang in die Cafeteria ist halt nicht drin.
Nach der Entlassung habe ich mich erst mal ziemlich besch... gefühlt. Ich war vor der RJT in eine heftige Unterfunktion gebracht worden, und auch wenn ich am Tag nach dem Schlucken der Kapsel wieder SD-Hormone schlucken durfte - das hat noch nachgewirkt. Normalerweise wird man zumindest eine Woche krank geschrieben.
Beim zweiten Mal bin ich nach zwei Tagen wieder arbeiten gegangen. Bekannte Schwangere gab es nicht, ich hatte einen ARbeitsplatz mit genug Abstand zu den nächsten Kollegen, und habe mich auch sonst die nächsten Tage auf Distanz gehalten. Riskant wäre für eine Schwangere längerer, enger Kontakt gewesen - aber es ist nicht so extrem, dass man auf der Rückfahrt im Bus den Fahrer bitten muss per Lautsprecherdurchsage Schwangere und kleine Kinder zu warnen.
Es hat ja einen grund, warum du da hin musst. Absagen kann dann eine schlechte Lösung sein.
Viele Grüße
Miau2
Ach ja, wo ich "Bayern" lese...vom Klinikum Rechts Der Isar in München gabs auch die wildesten Geschichten...da würde es (angeblich) sogar einen kleinen Biergarten geben für die Bunkerpatienten...Ob es stimmt? Keine Ahnung. Aber es geht nicht überall langweilig und total isoliert zu.
Zumindest zu den anderen Patienten der gleichen Station war uns jederzeit Kontakt erlaubt.
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten.
Ich weiß ja selber, dass ich nicht absagen kann. Nehme ja bereits 1 Jahr Tabletten, davor hatte ich 1 Jahr Ruhe. Aber es ist eben wieder ausgebrochen.
Ich bin jetzt dann auch froh, wenn es endlich losgeht, dann kann ich die Tage zählen, wann ich wieder heim darf . Vielleicht geht es mir ja auch so, dass meine "Horrorvorstellung" von dem Aufenthalt nicht der Realität entspricht und ich damit gut klar komme.
Vielen Dank auch noch für den Tipp mit dem Trinken, werd ich beherzigen.
Und vielleicht bekomme ich auch eine nette Zimmernachbarin. Bücher habe ich schon jede Menge bekommen jetzt von Freunden . Echt lieb. .
LG
Tanja