hallo!
ich bin so sauer auf meine mutter.
sie hatte vor 8 jahren eierstockkrebs, den sie besiegt hat, war eine schwere zeit für uns alle.
im dezember letzten jahres war sie 6 wochen im krankenhaus (auch intensiv) wg. massiver magenblutungen, wir haben sehr um sie gebangt. sie hat es überstanden und macht nun urlaub für 2-3 monate in ihrem zweitwohnsitz auf einer nordseeinsel. nun ruft sie mich gerade an und erzählt mir fröhlich trällernd, dass sie beim orthopäden war, es sind aufnahmen gemacht worden und sie soll zur abklärung zum MRT wg. "verdacht auf knochenmethastasen". nein, sie macht nicht sofort einen termin irgendwo auf dem festland und verlässt ihre insel für ein paar tage, nein, sie denkt sich, ach, ich möchte bis mitte juli auf der insel bleiben und kümmere mich dann in ruhe um einen termin.
jetzt ruft sie mich gerade an und meinte, ich solle doch mal für mich selbst im internet nachsehen, was genau knochenmetastasen bedeuten - gemacht, getan - nichts gutes, könnt ihr euch denken.
es geht mir nicht darum, dass sie es bis mitte juli aussitzen will - aber warum ruft sie mich extra an, um mich darüber zu informieren, dass sie v. a. knochenmetastasen hat, sich aber gaaaanz viel zeit lässt???
ich habe sie gefragt, wie sie sich fühlen würde, wenn ich ihr erzählen würde, ich hätte einen großen knoten in der brust, aber, ach, da kann ich auch beim nächsten gyn-termin im september meine FÄ drauf ansprechen, wozu die eile jetzt?
sie meinte, natürlich würde sie sich große sorgen machen und mich zu einem früheren (möglichst sofortigen) termin drängen...
aber sie versteht nicht, dass ICH mir jetzt irre sorgen mache. jetzt hocke ich hier und finde ihr verhalten einfach ätzend.
wenn sie für sich entscheidet, zu warten, okay, ihre sache - aber warum mir groß davon erzählen? sie kann sich doch denken, dass es mich verrückt macht vor sorge.....
ich bin so sauer....
könnt ihr mich verstehen?
v.a. knochenmetastasen - "aaaach, gehe ich mal irgendwann hin"
Oh ja, kann dich sehr gut verstehen.
Mein Mann hat seit Wochen teilweise jeden Tag sehr starkes Kopfweh und sieht es nicht ein, einen Termin beim Arzt zu machen. Da könnte ich mich auch aufregen und die glatten Wände hochgehen…
Erzähl deiner Mutter folgendes:
Die Mutter einer Bekannten hatte vor ca. 2 Jahren einen bösartigen Tumor am Oberschenkel. Der „Knubbel“ wurde immer größer und hat immer mehr geschmerzt, aber sie ist erst sehr spät zum Arzt. Für Bestrahlung und Chemo war es da schon zu spät. In einer riskanten Not-OP wurde der Tumor, der kurz vorm Platzen war, entfernt. Die Nachsorge ist zwar gut verlaufen, aber der Krebs kam zurück und diesen Frühjahr wurde das komplette Bein bis zur Hüfte abgenommen!!!
Frag deine Mutter mal, ob sie auch so lange warten will.
Wünsche deiner Mutter alles Gute und dir ganz viel Kraft
LG
Andrea
hallo^^...
ich denke,es geht deiner mutter gerade in erster linie darum,ihre zeit die sie im urlaub hat,so schoen wie moeglich zu gestalten und zu genießen,soweit es eben geht
sie moechte sie nicht mit,von arzt zu arzt rennen *verplempern*......
dennoch verstehe ich dich auch total..gerade als liebende tochter hat man eine immense angst,seine mutter zu verlieren...man recherchiert im inet und kommt auf nur boeses,was einen nicht gerade froehlich stimmt..
womit deine mutti aber zur zeit eben nichts am hut haben will...
also,verstehen kann ich doch,das du eben nicht hoeren moechtest,das da etwas ist,vielleicht..
lass ihr einfach die zeit und ruhe..
wuensch dir und vor allem deiner mutter viel glueck...auf das alles gut geht ;)
Hallo,
ich will dir ja keine Angst machen, aber Knochenmetastasen können sich furchtbar schnell ausbreiten (bei meinem Papa war das leider so) Dann hilft auch keine Bestrahlung mehr was.
Mach deiner Mama bewusst dass sie so schnell wie möglich mit der Behandlung beginnen muss da die, mit Metastasen befallenen, Knochen schnell brechen können.
Ich wünsche euch alles gute
Hallo,
vielleicht ist deiner Mutter sehr bewusst, was es heißen kann, Metastasen zu haben. Die ganze Maschinerie würde wieder in Gang gesetzt, erneutes Kämpfen, viel Kraft, Angst und auf Hilfe angewiesen sein.
Jetzt sitzt sie gemütlich auf ihrer Insel, fühlt sich gut soweit und möchte vielleicht genau den Zustand beibehalten...so lange es geht.
Vielleicht ist sie auch einfach nicht mehr bereit, diesen Kampf aufzunehmen.
Und wollte dir das quasi durch die Blume mitteilen, indem du selbst im Netz nachlesen sollst.
Sprich doch deine Mutter nochmal auf ihre Beweggründe an.
Sollte sie tatsächlich für sich beschlossen haben, nicht mehr kämpfen zu wollen, dann musst du das schweren Herzens akzeptieren. Sieht sie nur einfach gerade der Wahrheit nicht ins Gesicht, weil sie sich nicht auseinandersetzen will, dann musst du wohl auch das hinnehmen.
Ich kann deine Wut/deinen Frust gut verstehen, aber ich denke, sie hat auch jedes Recht, sich so zu entscheiden, wie sie es tut.
LG,
Andrea
Aber sie hat sich doch noch gar nicht informiert wie Knochenmetastasen behandelt werden, oder? Ich weiß von einer Brustkrebspatientin, die bekam gegen Knochenmetastasen dieselben Medikamente wie man auch bei Osteoporose bekommen kann, aber höher dosiert und als Infusion. Damit werden die Knochen gehärtet.
Ja, aber ist man in so einer Situation zwingend rational? Wenn die Ängste einen überschwemmen...
Dein aber nicht nur dein Problem ist, dass du nicht zulassen kannst, dass sie bald stirbt.
vielleicht aber vielleicht nur kapiert sie es. Will aber dennoch teilhaben lassen, um micht so alleine zu sein - so würde es mir gehen.
wenn du das erste mal so krank wirst, wirst du verstehen, dass gerade bei solchen Dingen man auch mal auf einer Insel sein will...schon erstaunlich, dass sie dann überhaupt beim arzt war...
Ja, sich damit zu versöhnen, dass andere nicht nach unseren Wunschvostellungen handeln - inbesondere dann wenn es sich um eigene Mutter handelt.
Ich bin chronisch krank und muss dir sagen, dass ich solche Menschen zum Teil absolut verstehen kann
das kommt auf deine Mutter zu wenn sie das Szinitgramm machen lässt. Bisphosphonattherapie (vorrausgesetzt ihre Zähne sind in ordnung) Bestrahlung der betroffenen Stellen. Wahrscheinlich Chemo. Vll eine laparoskopie zum schauen ob der Tumor wieder gekommen ist, mit einer evtl Komplettausräumung (wertheim meigs und erweitert)
Ich verstehe sehr sehr gut warum deine Mutter ihren Urlaub ausleben möchte und sich jetzt nicht mit Knochenmetastasen und der Gewissheit in wenigen Monaten /Jahren zu sterben, auseinander setzen möchte.
Sie ist erwachsen und es ist ihre Entscheidung. Wenn auch schwer zu schlücken für Kinder!
Hallo,
ich kann Dich verstehen und doch geht es Dich leider absolut nix an was Deine Mutter da mit ihrem Körper macht. Mein Vater hat gerade den Blasenkrebs überlebt und obwohl er die Möglichkeit hätte in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen, was auch der Arzt teilweise empfohlen hat, arbeitet mein Vater mehr als vorab und erlebt den zweiten Frühling mit meiner Mutter. Er ignoriert alles was ihn an die schwere Zeit erinnert und will alles vergessen. Und so groß die Angst um ihn ist muss ich das akzeptieren, denn es ist sein Leben.
Wenn Deine Muter also beschlossen hat noch ein Stück Ruhe und Abgeschiedenheit auf der Insel zu genießen dann lass sie auch wenn es Dir schwer fällt.
VG Geli