Hallo, unser Opa macht mir wieder kummer.
Er ist 83, hatte vor 10 Jahren Magenkrebs, den hat er soweit überstanden. Magen wurde entfernt u.s.w.
Dann bekam Opa Alzheimer, mit neuen Tabletten haben wir aber auch das in den Griff bekommen und können so alle gut und glücklich leben.
Nun das neue Problem....seine Nierenwerte waren schon seit der Magengeschichte recht schlecht. Er bekam regelmäßig Spritzen (ich weiß nicht welche).
Nun war er vor knapp 2 Wochen wieder zur Kontrolle und seine Nierenwerte sind miserabel. Nun wurde noch einmal Blut abgenommen und die Werte waren noch schlechter. Heute war der Arzt da hat noch einmal Blut abgenommen.....
Der Arzt sagte das es sehr schlecht aussieht. Für Dialyse wäre er zu alt und zu gebrechlich und das einzige was man machen könnte wäre das er in die Klinik geht und man die Wassereinlagerungen entfernt.
Was heißt das denn jetzt im Klartext????? Kennt sich da jemand aus????
Ich habe Opa heute besucht und er sieht aus wie immer. Würde man diese Wassereinlagerungen nicht sehen?? Und selbst wenn die entfernt werden, kommen die denn nicht wieder????
Meine Mutter weiß wahrscheinlich mehr aber will mir bestimmt nicht die Wahrheit sagen.
Hat Opa jetzt nur noch Tage/Wochen oder Monate???? Wir wollen eigentlich im Spätsommer heiraten, wird er das denn überhaupt noch erleben??? Oder landet er jetzt in der Klinik und kommt garnicht wieder.
Nachsten Monat wollen wir in den Urlaub fahren, da vergeht mir jetzt echt die Lust......
Klar, ihr seit keine Ärzte aber wen sollte ich sonst fragen.
LG
Nierenversagen, für Dialyse zu alt......
Das Problem bei der Dialyse und Alzehimerpatienten ist das man da sehr diszipliniert sein muss, was essen, trinken und Termine angeht. Der Shunt muss operativ angelegt werden (Die Verbindung zwischen Vene und Arterie am Unterarm) und ist sehr empfindlich (man darf sich da nicht schwer stoßen und muss bissel auf den Arm achten. Dann muss man da 5 Stunden liegen um die Dialyse machen zu lassen und das 2-3 mal die Woche. Demenzpatienten machen das oft nicht mit.
Die Wassereinlagerungen, die er im Gewebe hat (Ödeme vermutlich em ehesten an den Beinen) können mit Medikamenten ausgeschwemmt werden, aber das ändert an den kranken Nieren nix. Also hast du da Recht, die werden ohne Nierentherapie wiederkommen.
So gesehen klingt es tatsächlich so, als würde der Arzt deinem Großvater ohne Dialyse keine guten Überlebenschancen einrechnen. Tut mir sehr leid für euch, aber rede doch mal mit deiner Mutter und vielleicht dem Arzt. Es kann ja sein das er noch ne Art Zwischenlösung findet, das dein Opa eure Hochzeit noch miterleben kann und dann eben in Ruhe gelassen wird. Die Frage ist ja auch ob er noch seinen eigenen Willen formulieren kann-vielleicht möchte er auch keine Therapie mehr...
Achso: eine Zeitangabe kann man da nicht machen, aber wenn die Nieren nicht mehr funktionieren ist das ohne Therapie leider das Ende. Aber ob nun Wochen oder Monate kann man da nicht sagen.
Hallo, danke für deine antwort.
ich habe auch nochmal gegooglet und habe auch gelesen das ohne dialyse bei nierenversagen wirklich nur ein paar tage bleiben.
ich war völlig geschockt und habe nochmal mit meiner mutter gesprochen.
weil von opa der allgemeinzustand so schlecht ist hat der arzt von dialyse abgeraten. das wäre für ihn nur quälerei..... sein herz ist leider auch nicht das beste. und dazu kommt das mein opa das alles nicht will.
wegen alzheimer: er erkennt uns alle, er hat tage an denen tüddelt er, redet immer von irgendwem der nicht da ist oder will zur arbeit gehen oder fragt wie das mit seiner rente läuft. seit die tablettendosis erhöht wurde ist aber viel besser, er schläft nur sehr viel.
nun müssen wir erstmal die blutwerte von heute abwarten und schauem was passiert. ich würde mir echt wünschen das er das nächste halbe jahr noch gut übersteht und alles noch miterleben kann. aber das stehtwohl jetzt in den sternen......
lg
Hallo,
ich habe gerade mit meiner Freundin die Trauerfeier ihres Opas besprochen.
Diagnose akutes Nierenversagen - die Niere arbeitet nur noch zu 2% .Die Ärzte haben zwar die Dialyse angeboten aber bei dem niedrigen Blutdruck den der gute Mann hatte, wäre es wahrscheinlich kaum zu einer Behandlung gekommen. Der Opa meiner Freundin hat sich vor knapp zwei Wochen gegen die Dialyse entschieden und wurde in sein Pflegeheim entlassen letzten Montag. Heute früh bekam meine Freundin den Anruf das der Opa verstorben ist. Eine Woche ging es ihm noch gut und seit zwei Tagen bekam er Morphium.
Ich an Deiner Stelle würde mit meiner Mutter Klartext reden und wenn Ihr den Opa bei der Hochzeit dabei haben wollt die standesamtliche Trauung sofort machen. Wenn Deine Mutter sich nicht äußert würde ich um ein Gespräch mit dem Arzt bitten. Als meine Oma verstarb wollte ich im Nachhinein noch Informationen haben und da es um allgemeine Dinge ging bekam ich auch die Informationen, nach einer kurzen Schilderung der Situation in der Familie. Es ist zwar jeder Fall anders aber ich denke wenn man nett bittet werden Informationen weitergegeben.
Alles Gute
Geli
Hallo, ich würd mir noch eine Meinung von einem zweiten Arzt einholen.Ein bekanner stand kurz vor einer Nierentranzplantation. Arzt wechsel und neue Medikamente haben ihm gehofen.
Meine Mutter hat auch sehr schlechte Nierenwerte. Sie bekommt Medikamente und die Werte sind etwas besser geworden.
Sie stand kurz vor der Dialyse. Gegenwasser Einlagerungen gibt es auch Medikamente.
Mein Vater hat Pick- Demenz und ihm würde ich keine Dialyse mehr zumuten. Er müßte ja erst eine künztliche Ader bekommen. Und jede Woche mehrmals zu Praxis fahren. Er dürfte nur noch sehr wenig Trinken und vieles nicht Essen. Das währe für ihn nur Quelerei.
Guten Morgen!
Es kann dir niemand sagen, wie lange dein Opa noch leben wird. Er ist 85 und schon ziemlich krank. Unabhängig von irgendwelchen Nierenwerten kann man da nicht mehr über Monate planen.
Eine Dialyse würde deinen Opa wahrscheinlich schneller umbringen als ein schleichendes versagen der Nieren. Noch arbeiten sie ja offenbar auf Sparflamme. Zum altern gehört, dass Organe irgendwann nachlassen. Bei dem einen ist es das Herz, beim anderen die Nieren, beim dritten wieder was anderes. Meist reicht eine sparflammenfunktion aber noch recht lange aus.
Ich hatte mal einen sehr alten Bekannten. Der war eigentlich bis zu seinem Tod geistig fit und hat bis zu seinem 90. Lebensjahr (als Bestatter!) gearbeitet. Als er 88 war, meinte sein Hausarzt, er solle zur Dialyse, weil die Werte so schlecht waren. Das Argument war "bessere Lebensqualität", worüber wir beide herzlich lachen mussten, weil besser ging eigentlich gar nicht. Der lief die Treppen in seinem Haus noch ziemlich flink rauf und runter. Er hat die Dialyse dann abgelehnt, weil er sowieso keine Zeit dafür hatte, sich dreimal in der Woche für vier Stunden hinzulegen.
Er ist dann mit fast 92 Jahren an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruches gestorben. die Nierenwerte waren bis dahin immer wieder Thema, was er aber mit einem Achselzucken abgetan hat. Gestorben ist er dann MIT schlechten Nierenwerten nicht daran. Oder doch? War aber egal, weil er bereit war zu gehen. Mit dialyse wäre er wohl gar nicht so alt geworden......
Ich glaube, wenn das mein Opa wäre, würde ich ihm auch Krankenhausaufenthalte ersparen so alnge das möglich ist. Dein Opa ist dement. Der versteht das alles gar nicht mehr, wird sich nicht zurecht finden und damit wird für ihn alles nur schlimmer.
Und ein kleiner Denkansatz am Ende: Dein Opa kann sein Kranksein und sein Sterben nicht nach deiner Lebensplanung richten. Du musst jetzt entscheiden, ob du in den Urlaub fährst und wie du dich verhalten würdest, wenn dein Opa kurz vor der Hochzeit verstirbt. Das sind Situationen, in die man kommt, wenn man alte Angehörige hat. Besprich das doch mit dem Rest der Familie. Wie sehen die das denn?
Gruß
Susanne