Erste Tage mit Citalopram

Hallo,

nachdem ich (w, 31) mich jetzt 3 Monate rumgequält habe, habe ich mich jetzt doch auf das Antidepressivum Cilatopram eingelassen. Heute ist mein 2. Einschleich-Tag mit 10 mg und ich habe immer noch große Angst davor. Ich weiß, dass es einige Wochen dauern kann, bis es wirkt, aber halte ich solange durch? Jeden Tag frage ich mich erneut was ist, wenn es doch nichts bringt. Ist jemand unter euch, der mir von seinen Erfahrungen berichten und mir Mut machen kann?

Danke und liebe Grüße

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Hallo, zuerst finde ich deine Entscheidung richtig. Persönlich kann ich dir mit keinen Erfahrungen dienen, aber aus beruflicher Sicht. vielen geht es unter Citalopram besser anderen nicht. Manchmal muss man auch einige durchprobieren bis man das richtige gefunden hat. Es ist bestimmt nicht einfach, aber wenn das richtige gefunden ist geht es dir bald besser.

Du mußt durchhalten#pro

Lg janne

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Hallo, Ich kann dir Mut machen ;-) inzwischen nehme ich seit 1 1/2 Jahren Citalopram 20 mg und mir geht es richtig gut damit. Das ist schon das zweite Mal. Ich denke, ich werde sie mein Leben lang nehmen müssen, aber ich habe dadurch ja auch nur den Vorteil aktiv im Leben teilnehmen zu können. Parallel mache ich aber auch eine Therapie.

Wegen deiner Fragen.Ich sollte sogar gleich mit 20 mg anfangen. Die ersten Tage war es auch eine Überwindung, aber es wurde leichter mit der Vorstellung, dass ich eine Krankheit habe, wie eine körperliche, die auch Medikamente Bedarf. Die ersten Tage war ich etwas unruhig, aber schon nach 14 Tagen hatte ich den Eindruck, das ich entspannter war und es aufwärts ging mit meiner Stimmung.

Das schaffSt du schon !

Lg, Anna

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Hallo,
ich habe 2005 Citalopram eingenommen und mir hat es sehr geholfen. Zunächst wurde mein Antrieb besser, und nach ca.3 bis 4 Wochen auch deutlich meine Stimmung aufgehellt.
Ich stille zur Zeit und nehme deshalb nichts ein, aber ich befürchte, dass ich irgendwann auch wieder ein Antidepressivum einnehmen muss. Wirklich gut geht es mir nämlich leider auch nicht.
Also halte durch, es wird Dir bald sehr viel besser gehen.

GLG Kirsten

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Ja, ich kann Dir Mut machen!

Ich nehme Citralopham jetzt ein Jahr. Bereits nach einer Woche war ich nicht mehr so antriebslos. Meine Stimmung besserte sich. Nach 10 Tagen konnte ich sagen, mir gehts langsam besser.

Ich habe keine Nebenwirkungen. Das war bei Amineurin, Aponal usw ganz anders.

Das Cymbaltha hab ich auch gut vertragen, aber ich habe keine so gute Wirkung wie beim Citralopham gemerkt. Einzig der Stoffwechsel ist etwas langsamer und mein Weight Watchers Programm läuft dadurch auch langsamer. Aber das ist ok.

Ich bin tagsüber fitter und kann abends besser abschalten und schlafe besser.

Halte durch, nach 14 Tagen müßtest Du die Wirkung merken.

Ich reagiere inzwischen auf Medikamente sehr empfindlich, daher merke ich immer sehr schnell etwas. Mir reichen auch 10 mg.

Halte durch und glaub ein bißchen daran, das es Dir hilft.

Stell es Dir doch mal so vor. Ein Diabetiker ist auf sein Insulin angewiesen. Ich bin zB auf meine Blutdruck Medikamente angewiesen- mit hohem Blutdruck gehts mir richtig sch*** ... genauso bin ich auch auf das Citralopham angewiesen, das es mir gut geht.

Das ist ok, der Diabetiker kann auch nichts dafür, das er das Insulin braucht- und so bin ich einfach froh, das ich die Hilfe habe um mich besser zu fühlen. Verstehst? ;-)

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Mein Rat als betroffener, wenn du dir noch nicht mal sicher sein kannst, so lange durchzuhalten (in welcher Beziehung du auch immer durchhalten meinst) dann wäre es sinnvoll, dich auf eine Krisenstation einweisen zu lassen! Und dann von dort weitershcauen, wie es weitergeht.

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Danke für eure Unterstützung. Gestern ging es mir etwas besser, heute wieder schlechter.
Kennt das jemand, dass man bei einer Depression so starke körperliche symptome hat? Seelisch ging es mir eigentlich gut, erst als mein Körper verrückt spielte, bekam ich Angst. Die größte Angst habe ich auch in eine Klinik zu müssen. Es gibt für mich nix schlimmeres als von meiner Familie getrennt zu sein, wenn es mir schlecht geht. Suche mir nächste Woche noch einen Psychologen.

LG

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Ich nehme seit 1.5 Jahren 40 mg und es geht mir bestens damit :)

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Ich habe mal ein paar deiner älteren Beiträge gelesen und mir geht es derzeit sehr, sehr ähnlich.
Wenn du möchtest, kannst du mich gerne per Privatnachricht anschreiben, das Thema ist doch sehr persönlich.

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Hallo.

Es ist schon ein paar Monate her, als du den Beitrag geschrieben hast. Aber vielleicht magst du mir ja trotzdem zuhören oder schreiben.

Ich bin seit Juni krank, mein Körper machte auf einmal schlapp. Und da bekam auch ich so ein mulmiges Gefühl. Da ich vor 12 Jahren schon einmal wegen einer Depression Medikamente genommen habe, hatte ich sofort Angst, das es diesmal wieder los gehen würde. Seit April merkte ich, dass mein Körper Warnsignale schickte (zittrig, müde, gereizt, usw), aber ich ignorierte sie einfach. Mitte Juni war ich dann 2 Wo. krank geschrieben, habe Neurexan (pflanzlich) genommen und fühlte mich ganz schnell wieder fit und war wieder 100 % dabei. (Arbeitete 24Std./Woche, 2 Kleinkinder (2+4) und Haushalt/Einkauf/Wäsche habe ich alles alleine erledigt. Mein Mann ist voll berufstätig und hat eigentlich sonst nichts gemacht)
Dann kam es Anfang Juli zum Zusammenbruch, mein Körper streikte in jeder Situation. Mein Haushart hat mit dann Mirtazapin 15 mg einmal täglich verschrieben und mich zur psychologischen Therapie geschickt. Nach ein paar Wochen fühlte ich mich wieder fit, habe dann eine Eingliederung gemacht, meine Std. auf 20/Woche heruntergefahren und die Arbeitszeiten auch umgestellt... Und nachdem die 4wöchige Eingliederung zu Ende war, war ich guter Dinge... Nach 10 Tagen normalem Leben (Kids KiGa bringen, Arbeiten, Essen kochen, Wäsche, Einkaufen, Termine etc.), bin ich erneut zusammengebrochen.

Mein Hausarzt hat mich an eine Neurologin überwiesen, hier musste ich jedoch 3 Wo. auf einen Termin warten. In der Zwischenzeit hat die Neurologin mir telefonisch Escitalopram 5 mg verschrieben. In der ersten Woche waren die Nebenwirkungen so heftig, dass ich nicht mehr wusste, ob ich es überhaupt durchhalte. Zum Glück sind diese nach knapp 14 Tagen verschwunden, mir ist nur noch morgens etwas übel (kann zum Beispiel mir keine Zähneputzen ohne davon Brechreiz zu bekommen).

Eine Besserung meiner Gefühle und Niedergeschlagenheit ist aber auch jetzt nach 3 Wochen Einnahme noch nicht geschehen. Heute hatte ich dann endlich den ersehnten Termin bei der Neurologin/Psychaterin die auch Psychotherapie anwendet. Ich war ganze 10 min. im Behandlungszimmer, sie hat nur kurz gefragt was los ist und mich nicht ausreden lassen. Sie sagte, dann erhöhen wir auf 10 mg und in 3 Wochen sehen wir uns wieder... Ich bin tränenüberströmt raus, hatte mir doch von diesem Termin so viel mehr erhofft. Jetzt sitze ich hier, und es geht mir noch schlechter wie vorher... Leider komme ich mit meinem Psychologen (da gehe seit Ende Juli hin) nicht ganz so gut klar, und habe das Gefühl, dass er mich nicht versteht...

Oh Gott, jetzt habe ich soviel geschrieben... Eigentlich wollte ich wissen, was bei dir der Auslöser war und wie es dir jetzt nach ein paar Monaten geht. Ich traue mich nämlich nicht, die Dosis zu erhöhen, weil die Ärtzin mich ja nicht mal richtig angesehen hat...

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Hallo Ines,

danke für deine Nachricht. Ich war schon länger nicht mehr hier im Forum, aber ich erzähle dir gerne meine Geschichte. Ich bin 32 Jahre alt, verheiratet, habe einen 4jährigen Sohn und gehe halbtags arbeiten.

Bei mir hat das alles vor einem Jahr im Herbst 2013 mit einer Panikattacke angefangen. Danach ging es mir körperlich immer schlechter. Ich hatte Herzrasen, Taubheitsgefühle, Übelkeit, Kraftlosigkeit, Luftnot, Kloß im Hals, innere Unruhe, Rücken/Nackenschmerzen, Schwitzen/Frieren, Sehstörungen, Schwindel, Benommenheit usw.

Natürlich bin ich erstmal von Arzt zu Arzt gerannt, aber keiner konnte etwas finden, bis der Neurologe schließlich meinte, dass ich eine Angststörung mit Panikattacken hätte. Zuerst wollte ich es natürlich nicht glauben und schleppte mich weiter durch den Alltag.

Die Weihnachtsfeiertage waren dann die reinste Hölle, deshalb hab ich mich Anfang Januar doch entschieden Antidepressiva zu nehmen. Kurz danach bin ich dann aber zusammengebrochen und eine Woche stationär im Krankenhaus gewesen, wo ich von Kopf bis Fuß untersucht wurde. Zum Schluss hatte ich dann dieselbe Diagnose wie bereits bekannt.

Jedoch bekam ich nun andere Medikamente. Statt Citalopram sollte ich nun Lyrica nehmen. Zum Glück hat das ganz gut gewirkt, so dass es mir schnell wieder besser ging und auch die starke Angst nachgelassen hat.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mich immer wahnsinnig gegen Medikamente gewehrt habe und eigentlich nie etwas nehmen wollte. Ich habe immer noch große Angst vor Nebenwirkungen ect.

Mittlerweile habe ich mein Leben komplett umgestellt. Ich ernähre mich gesund, treibe regelmäßig Sport und versuche weniger Stress und mehr Entspannung in mein Leben zu bringen.

Im Mai habe ich dann mit einer Verhaltenstherapie angefangen und zum Glück eine ganz liebe Therapeutin gefunden, mit der ich mich gut verstehe und die mir hilfreiche Tipps gibt. Auch das Lyrica habe ich mittlerweile wieder abgesetzt.

Es geht mir zwar schon wesentlich besser, aber ich habe zwischendurch auch immer wieder schlechte Tage. Momentan nervt mich gerade wieder diese blöde Benommenheit (Derealisation). Durch die Therapie habe ich zwar gelernt, jetzt anders damit umzugehen, aber manchmal verlässt mich dann doch der Mut und ich sehe alles nur noch Schwarz. Zum Glück gibt es aber auch wieder bessere Tage.

Da ich auch sonst immer noch ziemlich viele körperliche Symptome habe, habe ich vor kurzem meine Blut-, Vitamin- und Mineralstoffe testen lassen, wobei rauskam, dass ich einen großen Nährstoffmangel habe. Jetzt muss ich Eisen, Zink, Folsäure, Vitamin B +D Präparate nehmen und bin großer Hoffnung, dass es mir dann in ein paar Wochen/Monaten besser geht, denn solche Mängel können auch viele dieser Symptome hervorrufen.

Einen bestimmten Grund, warum das alles vor einem Jahr angefangen hat, kann ich leider nicht genau sagen. Es sind viel verschiedene Dinge, mit denen es zusammenhängen könnte.

Einige Wochen vor meiner ersten Panikattacke ist mein Onkel an einer Lungenembolie gestorben. Das könnte womöglich der "Auslöser" gewesen sein. Ansonsten hatte ich immer viele Sorgen um meinen Sohn, weil er die ersten drei Jahre dauernd krank war und Fieberkrämpfe hatte. Es hätte sich auch eine Epilepsie daraus entwickeln können, aber mittlerweile hat es sich zum Glück gelegt. Außerdem ist er ein sehr schlechter Schläfer, so dass ich seit seiner Geburt eigentlich kaum eine Nacht mehr durchgeschlafen habe.

Ein weitere Punkt ist auch, dass ich nie mit mir zufrieden war, was Aussehen und Gewicht betrifft. Ich mache schon seit meiner Jugend immer wieder Diäten und wurde in der Schule auch gehänselt.

Und mein größtes Problem ist immer noch mein Perfektionismus und das ich immer alles unter Kontrolle haben will. Das war in diesem Jahr auch mit das Schwerste für mich, dass ich meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle hatte und nicht mehr so funktionieren konnte, wie sonst.

Außerdem war für dieses Jahr eigentlich nochmal Nachwuchs geplant, mussten es dann aber verschieben, als es mir so schlecht ging. Das setzt mich jetzt auch irgendwie unter Druck, weil ich nicht weiß, wie sich eine Schwangerschaft auf die Krankheit auswirken wird. Entweder geht es mir dann besser, weil ich mich auf das Baby und die neue Aufgabe freue oder ich falle wieder in ein Loch. Meine größte Angst ist, dass es mir mal so schlecht geht, dass ich mich nicht mehr um die Kinder kümmern kann. Zum Glück unterstützen mich Mann und Eltern sehr.

Ja, das war jetzt meine Geschichte "kurz" zusammengefasst :)
Ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben und du berichtest, wie es bei dir weitergegangen ist.

Alles Gute und liebe Grüße