Hallo,
eine Freundin von mir ist am Freitag mit nur 31 Jahren plötzlich zusammen gebrochen. Sie war gerade im Supermarkt als das ganze geschah. Seitdem liegt sie im Koma und kämpft um ihr Leben. Die Ärzte äußern sich gar nicht. Außer abwarten. Doch wir sollen uns auf alles einstellen. Ich bin echt total fertig! Warum geschieht sowas? Sie hat nie geraucht nichts getrunken und stand mit beiden Beinen mitten im Leben. Das kann es doch nicht geben?? 1000 Frage quälen mich. Wird sie es schaffen, wenn ja wie? Bleibt sie ein Pflegefall? Erkennt sie überhaupt noch jemanden? Wird sie je wieder gehen können? Ich bin einfach nur fertig... Mir tut sie so leid. Ich weiß dass sie kein Pflegefall sein wollte. Bin total im Zwiespalt mit mir. Ich hoffe so dass sie es überlebt, doch gleichzeitig wünsche ich ihr, wenn sie wirklich schwere bleibende Schäden behält, dass sie erlöst wird. Und genau dieser Gedanke macht mich fertig...... Könnt ihr dass nach vollziehen? Oder ist es einfach nur krank von mir so zu denken??
Danke fürs zuhören
lg mowo
Hirnblutung - Warum nur?
Lass dich mal drücken. Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ich war vor fast genau einem Jahr in fast genau der gleichen Situation. Meine Mutter was aus heiteren Himmel abend zusammengebrochen: perforiertes Basilarismegaaneurysma - zu Deutsch Hirnblutung. Wochenlanges künstliches Koma, wochenlanges Bangen. zuerst war der Zustand so kritisch, dass nicht operiert werden konnte.
Ich habe zwischendurch auch gedacht, wäre es nicht besser gewesen, wenn der Krankenwagen nicht so schnell da gewesen wäre. Da ich auch ihre Betreuerin war und die medizinischen Entscheidungen treffen musste, hat man da noch mehr gegrübelt.
Auf der Intensivstation war alle paar Tage ein neuer Bettnachbar. Ein Teil davon hat es geschafft, ein Teil davon ist dort gestorben.
Prognose: ungewiss, ob sie überlebt, welche Schäden sie davon trägt ungewiss.
Es hat Wochen gedauert, bis sie halbwegs stabil war. Nochmal bis man anfangen konnte sie aus dem Koma zu holen. Wieder bis es gelungen ist sie von der Beatmungsmaschine zu nehmen. Zwischendurch wieder künstlicher Koma.
Nach Monaten kam der Turbostart. Dann nocheinmal ein Rückfall.
Und heute, 1 Jahr später:
- ja sie hat noch motorische Einschränkungen, aber andere ihres Alters haben da mehr
- ja sie ist viel vergesslicher
- sie hat noch oft heftige Kopfschmerzen
- sie muss einmal jährlich zur Kontrolle mit aufwändigen Untersuchungen
ABER sie ist fast die alte.
Man zweifelt oft, aber gebt die Hoffnung nicht auf.
LG
Hallo,
hatte die Freundin ein Aneurysma, das geblutet hat? Darauf hat das nichts rauchen und nichts trinken keine Auswirkungen. Solche Aneurysmata sind angeboren.
Dass Du Dich sorgst ist verständlich, dass die Ärzte Dir als Aussenstehende keine Auskunft geben hoffentlich auch. Hast Du Kontakt zur Familie? Vielleicht kannst Du dort Informationen bekommen. Oder warst Du nicht die "beste" Freundin, sonder nur "eine" Freundin, wie Du schreibst? Hatte sie eine Patientenverfügung? Ist sie verheiratet? Dann wird Ihr Mann hofffentlich wissen, dass sie kein Pflegefall sein wollte.
Liebe Grüße
Andrea
Habe heute mit der Mutter meiner Freundin gesprochen. Heute hatte sie wieder eine Besprechung mit den Ärzten. Sie konnten die Blutung noch immer nicht lokalisieren. Sie wurde schon 2mal operiert. Die Ärzte haben der Mutter auch gesagt, dass wenn sie jemals wieder aufwacht, ist sie auf jeden Fall einen hohen Querschnitt. Mich macht die Situation so fertig!!! Ich würde mir so wünschen, morgen auf zu wachen und alles war nur ein böser Traum. Doch das spielt es leider nicht. Wenn es wirklich so ist, dass solche Folgeschäden bleiben, dann wünsche ich ihr so hart es klingt, dass sie es nicht schafft! Ich schäme mich für diesen Wunsch so!!!
Hallo,
die Blutung ist sicher lokalisiert (MRT/CT). Sie konnten höchstens die Blutungsquelle nicht bstimmen und damit die weitere Blutung nicht stoppen.
"Hoher Querschnitt"???? Da wurde sicher etwas falsch verstanden. Davon spricht man bei einem spinalen Geschehen. Nicht bei zentralen Blutungen.
Denken, was passieren soll kannst Du, was Du möchtest und was Dir hilft damit fertig zu werden. Solange Du das nicht öffentlich äußerst brauchst Du Dich für Deine Gedanken nicht zu schämen. Am Ausgang der Leidensgeschichte wirst Du nichts ändern können. Warte erstmal einige Tage ab, wie dann der weitere Verlauf ist.
LG Andrea
hi,
ich hatte vor 3,5 jahren auch eine schwere hirnblutung. ganz plötzlich und unerwartet. ich habe immer einigermaßen gesund gelebt, mein jüngster war grad ein halbes jahr alt.
2 wochen koma, 6 wochen frühreha wo ich erstmal wieder atmen und schlucken gelernt habe und sprechen, dann nochmal 4 monate reha in einem spezialkrankenhaus für neurologie. dort habe ich dann wieder laufen gelernt. ich kann inzwischen schon wieder ganz gut laufen, draußen brauche ich allerdings noch meinen gehstock oder rollator. mein rechter arm will noch nicht so und meine hand ist gelähmt, genau wie mein rechter fuß.
aber--ich bin einfach nur saufroh noch eine 2. chance geschenkt bekommen zu haben! meine familie wäre vor die hunde gegangen, ich denke nicht, dass mein mann das dauerhaft mit 3 kleinen kindern geschafft hätte. mir sind meine handicaps (meistens) egal, ich bin einfach nur glücklich, dass ich überlebt habe und bei verstand geblieben bin!
wenn du was für sie tun willst--setz dich zu ihr ans bett, halte ihre hand und rede viel mit ihr, lies ihr vor etc.--auch wenn sie SCHEINBAR nichts mitbekommt. sie bekommt was mit und das wird ihr die kraft geben, sich ins leben zurück zu kämpfen.
alles gute für deine freundin.
lg
hi,
ich selber bin Krankenschwester und habe 1 Jahr auf der Frühreha gearbeitet in der Neurologie.
Bei den meisten weis man nicht woher es kommt man stellt nur dann das Hirnbluten fest.
oft sind es aber geplatze aneurysma.
Bei deiner Freundin können sie warscheinlich nichts sagen das kann Wochen dauern bis Prognosen kommen.
Wenn du zu ihr darfst bring ihr sachen mit die sie mochte.
Musik,hörbücher, oder erzähle ihr schöne erinnerungen Urlaub etc.
Wechselt euch ab FReunde und Familie das immer jemand da ist. Das merkt sie und spornt sie ggf auch an.
lass Dicj drücken
pitri
Es tut mir sehr leid, aber bitte gebt die Hoffnungen nicht auf.
Meine cousine erlitt letztes jahr, mit 30, ebenfalls einen hirnschlag. Es war ein angeborenes aneurysma, welches geplatzt ist. Leider betrifft das Menschen jeden alters und es passiert oft überraschend.
Sie hat es komplett ins Leben zurückgeschafft. Es ist der Wahnsinn, so viel Glück bei dieser Sache zu haben.
Sie ist ganz die alte, kann sprechen, laufen, alles.
Auch wenn es schlecht aussieht, kann man immer hoffen. Bei euch ist nichts entschieden und ich hoffe sehr, dass ihr genug Kraft habt und sie es zurück ins Leben schafft.
Hallo,
ich kann zwar Deine Fragen nicht beantworten, kenne bis jetzt zum Glück niemanden aus der nähreren Umgebung, der so was hat, aber ich war ganz schön bestürzt über die vielen Antworten und Erfahrungen hier, dass es so viele jeden Alters gibt, die so was hatten. Da wird einem ganz anders. Man kann es nicht beeinflussen, es kann jeden treffen....so was macht mich ganz fertig, wenn ich darüber nachdenke... . Aber ich bin echt froh, dass man auch einiges positives liest, wenn es diese Menschen geschafft haben. Man sollte seine Gesundheit einfach mehr wertschätzen, nichts ist selbstverständlich, von jetzt auf gleich kann sich alles verändern (unsere Familie musste einmal die schreckliche Erfahrung machen mit dem Gehirntumor meiner Mutter, der zum Glück gutartig war, erfolgreich operiert werden konnte und alles gut gegangen ist und es ihr auch wieder gut geht). Aber wirklich, es kann alles so schnell vorbei sein....man hofft einfach nur gesund zu bleiben und dass es niemand so hart trifft. Alle die so was schon mal durchmachen mussten, wünsche ich alles, alles Gute und Deiner Freundin beide Daumen fest gedrückt, dass hoffentlich alles wieder gut wird !!!!
Lg
Hi,
das ist natürlich eine sehr traurige Geschichte, ich wünsche deiner Freundin das Beste.
Leider ist das aber schwierig zu sagen, ich kenne verschiedene Ausgangsmöglichkeiten dieser Krankheit. Aber es kann auch nach einer Zeit noch eine Besserung eintreten, durch die richtige Pflege einer ausgebildeten Pflegekraft.
Also Kopf hoch und leider heißt es abwarten.
LG