PCO Syndrom

Hallo ihr Leben,

ich bin neu hier im Forum.
Ich bin 19 Jahre alt und habe vor 4 Monaten erfahren das ich das PCO Syndrom habe, meine Frauenärztin hat einen Hormonspiegel veranlasst, da ich schon seit Jahren unter starker Akne leide.
Leider hat mich meine Frauenärztin gar nicht aufgeklärt und alle Informationen die ich bis jetzt über das PCO Syndrom habe, habe ich aus dem Internet.
In 3 Wochen habe ich einen Termin beim Endokrinologikum und hoffe dort besser aufgeklärt und behandelt zu werden.

Meine Frauenärztin hat mir nur die Pille "Maxim" verschrieben, die ich schon seit 3 Monaten nehme und letzte Woche sollte wurde noch mal Blut abgenommen, um zu gucken wie die Hormonwerte mit der Pille sind, die Ergebnisse erfahre ich in 2 Wochen und dann soll ein Ultraschall gemacht werden.

Ich fühle mich allein gelassen mit dieser Erkrankung und weiß nicht so wirklich wie ich damit umgehen soll, da ich auch angst habe, das ich später keine Kinder bekommen kann.

Vielleicht könnt ihr mich ja etwas aufmuntern und eure Erfahrungen berichten.

Meine Hormonwerte

Luteotropes Hormon: 4,6
Follikelstimulierendes Hormin: 5,2
17-ß-Östradiol: 27,0
Prolaktin: 19,0
freies Testosteron: 1,2
Sexualhormonbindendes Globulin: 26,5
Dehydroepianandrosteron-Sulfat: 2.2
Androstendion: 3,3 erhöht !
Thyreotropes Hormon (TSH): 2,12
Cortisol: 21,8

Zudem liegt noch eine Insulinresistenz vor;
Insulin: 24,6
HOMA-Index: 5,53

Bericht

Es liegt eine Insulinresistenz vor.
Die Gonadotropine zeigen das Bild einer Störung auf hypothalamisch-hypophysärer Ebene im Sinner einer sekundären Ovarialinsuffienz.
Das niedrige E2 spiegelt sich in der hepatischen SHBG-Bildung wieder.
Das Prolaktin ist relevant erhöht. Das TSH ist unaffällig und spricht für eine Euthyreose, Bei Übergewicht sollte es aber sehr niedrig eingestellt sein (habe ein BMI von 32,2)
Von den Androgenen ist das Andostredion erhöht und zeigt bei normwertigen DHEA-S eine gesteigerte ovarielle Androgen-Produktion an.

Das Cortisol ist unauffällig.

Was sagt ihr zu den Werten und dem Bericht, was liest ihr daraus ?
Ich bin über jede Antwort dankbar.

Viele Grüße

1

Hallo !

Erstmal: Lass Dich nicht verrückt machen !!!

Das PCO-Syndrom haben sehr viele Frauen, auch viele die ich kenne (mich eingeschlossen) und die meisten haben auch Kinder !
Eine Schwangerschaft ist wohl erschwert so heisst es, weil es keine regelmässigen Eisprünge gibt. Da kann man aber auch mit ganz natürlich alternativen Mitteln dem Körper mehr "Rhythmus" geben (versch. Tees aus der Apotheke z.B.).
Bin 2x ganz normal schwanger geworden, ansonsten gibt es noch andere Mittel vom Gyn.

Ich für mich habe damit kein Problem.
Das Problem kam nur während der Kinderwunschzeit auf, aber schwanger werden klappte ja doch (obwohl der Gyn. sagte, er kann sich das nicht vorstellen). Habe aber diese Tees aus der Apo. geholt und viel gelesen, was man ohne Chemie wie unterstützen kann.

Wegen der Insulinresistenz: Ich persönlich würde an dieser Stelle ansetzen.
Aus eine Insulinresistenz kann sich im Verlauf der Jahre ein Diabetes Typ II entwickeln. Damit ist nicht zu spassen. Aber da reicht auch wiederum Normalgewicht, gesund ernähren und Bewegung, da ist dem Körper schon viel geholfen.

Ich hatte z.B. Schwangerschafts-Diabetes, das kommt wohl auch vom PCO-S.
Und ich weiss damit auch, dass ich ein erhöhtes Diabetes-Risiko habe.

Zu den Werten kann ich nichts sagen.

LG #winke

2

Hallo,
ich sehe gerade deinen BMI ... vielleicht würden sich die Werte bei einer Gewichtsreduzierung schon bessern ??? Ich bin übrigens gertenschlank und habe dennoch das PCO-S. Also liegt es nicht allein am Gewicht.
Aber vielleicht kann man manche Werte dennoch durch Abnehmen verbessern ?

LG #winke

3

Hallo,

ich leide auch unter PCO. Ich bin ohne Probleme schwanger geworden und habe vier gesunde Kinder.

Bei meiner jüngeren Schwester ist das PCO stärker ausgeprägt als bei mir, also mit mehr Akne, mehr Haarwuchs im Gesicht und am Körper, Diabetes, Herzproblemen und Zysten a den Eierstöcken, sodass sie leider einen unerfüllten Kinderwunsch hat, obwohl einige Therapien versucht wurden, die aber letztendlich nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben.

Du siehst also, das es unterschiedliche Ausprägungen der Erkrankung gibt.

Ich leide z.b. unter Haarausfall, Haarwuchs im Gesicht und habe typische Figur einer PCO Kranken: Also schlanke Arme und Beine und Gesicht, aber bauch wie ein Bierbauch.
Dafür aber keine Zysten und keine Insulinresistenz.

Ich nahm jahrelang Metformin und zunächst die Diane35 Pille, die die Symptome der Erkrankung gut unterdrückt hat, so dass ich unter der Einnahme der Pille rund 25 Kilo weniger wog. Da diese Pille aber einen schlechten Ruf hat und ich nach einer gewissen Zeit unter starken Migräne und extrem hohen Blutdruck litt, musste ich die Einnahme einstellen. Ich nahm dann die Valette, die aber nicht sogut wirkte. Inzwischen nehme ich gar keine Hormone mehr.

Bei einer Insulinresistenz musst Du sehr auf Dein Gewicht achten. Also Deine Ernährung komplett umstellen und eventuell vorhandenes Übergewicht abbauen und Dich viel bewegen, um Herzkrankheiten und Diabetes zu vermeiden. PCO Frauen haben nämlich hierfür auch schon in jungen Jahren ein erhöhtes Risiko.

Also keinen Zucker, kein Weissmehl, keine ungesunden Fette. Viel Vollkorn, Gemüse, mageres Fleisch, Wasser. Süssigkeiten nur selten.Abends am besten keine Kohlenhydrate mehr essen. Obst nur in Massen tagsüber. Du solltest also Deinen Blutzucker immer stabil halten. Mit dieser gesunden Ernährung nimmst Du von selbst ab. Dazu noch Sport im normalen Maß.

Zuviel Prolaktin im Blut sorgt dafür, dass man zunimmt. Darüber soltest Du mit dem Endokrinologen sprechen ob hierfür schon eine Behandlung notwendig ist.

Bei einem späteren Kinderwunsch kommt es immer darauf an, wie die Hormonwerte sind. Viele PCO Frauen machen eine klassische Kinderwunschbehandlung mit Hormonen etc. bei anderen helfen schon Tees und Globoli. Und es kommt natürlich darauf an, ob Du Zysten an den Eierstöcken hast und wie regelmässig Dein Eisprung ist. Wenn es soweit ist, kannst Du durch die Temperaturmessmethode oder auch Ovolationstests herausfinden, wie regelmässig Dein Eisprung ist.

Es gibt einige Unikliniken in Deutschland die sich auf die Erforschung und Behandlung von PCO spezialisiert haben. Dadurch erlangen sie neue Erkenntnisse und bessere Behandlungsmöglichkeiten. Darüber kannst Du Dich ja auch informieren.

Alles in allem kann man sagen, das die Krankheit zwar unangnehm ist, aber man lernt damit zu leben.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Caterina