Baby (15 Wochen jung) hört nicht mehr

Guten Abend,

im Krankenhaus wurde das Hörscreening gemacht und ergab keine Auffälligkeiten. War also alles ok.

Mein Sohn hat immer so schön geplappert, gejuchzt, sein Spielzeug angejauchzt und wenn ich ihn in der Babysprache "angesprochen" habe auch immer richtig schön und laut geantwortet. Vor ca. 3 Wochen ist mir aufgefallen, dass er nicht mehr antwortet, wenn ich ihn anspreche. Am Montag waren wir bei der U4 und da ist es dann amtlich geworden, dass er nichts (mehr) hört. Der Arzt hat neben ihm geklatscht und mit einer Glocke geläutet, keine Reaktion.

Am Freitag waren wir dann beim HNO-Arzt, der hat verschiedene Tests gemacht, von denen zwei nicht ausgewertet werden konnten. Auf jeden Fall vermutet er hinter dem Trommelfell an beiden Ohren Schleim und mein Baby hat auf jeden Fall eine starke Schwerhörigkeit. Er hört so gut wie nichts. Der HNO-Arzt hat ein Metalltablett neben ihm auf den Fliesenboden fallen lassen und auch hier keine Reaktion. Wir müssen zur Uniklinik und weitere Untersuchungen machen lassen. Natürlich habe ich da am Freitag niemanden mehr erreicht. Erst am Montag wieder...

Oh mannnn.... Mich macht die Warterei echt fertig. Selbst wenn ich am Montag gleich jemanden erreiche, dann dauerts bestimmt mindestens ein paar Tage, bis wir zum Termin kommen dürfen. Und dann muss mein Sohn womöglich noch einen Eingriff/Operation bekommen. Bis der/die stattfindet, vergehen mit Sicherheit wieder einige Tage. Das heißt, er war dann mindestens 2 Monate schwerhörig bzw. hat überhaupt nichts gehört :-(

Ich weiss, es gibt schlimmere Krankheiten und Behinderungen, wobei es meinem Kind auch echt gut geht. Er ist ansonsten fidel, putzmunter und freundlich, gut gelaunt. Aber er macht immer weniger Geräusche, weil er sich wohl selbst nicht hört. Er tut mir so leid und ich habe Angst, dass es seiner Entwicklung schadet, je länger er nichts hört. Die anderen gleichaltrigen Kinder aus dem Rückbildungskurs sind jetzt alle am Erzählen und brabbeln und meiner ist so stumm #heul

Hat jemand von Euch etwas ähnliches erlebt? Und wie ist es ausgegangen? Meint ihr, es schadet meinem Kind, wenn es so lange nichts hört? Der Kinderarzt meint, wenn es kurzzeitig ist, passiert nichts und es sollte bis zum 6. Monat abgeklärt sein...

Danke für Eure Erfahrungsberichte

1

Gut, dass Du schnell einen Termin in der Uniklinik machen kannst, wenn es zu lange gehen sollte, nimm Deinen HNO-Dok zu Hilfe, der soll dort anrufen und es dringend machen, denn warten würde ich hier auf keinen Fall.
Wenn es nur eine kleine Op ist, z.B. Schleim absaugen oder so und er hört dann wieder, dann hat er sicher nicht gleich einen großen Schaden davongetragen in der Entwicklung. Man kann sovieles aufholen.
Bitte vergleich ihn aber nun nicht laufend mit "den anderen Kindern". Wenn er einen kleinen Knick in der Entwicklung hat, holt er das doch spielend wieder auf.
Lass Dich in der Unikliniik genau beraten, was nun zu tun ist, was noch gemacht werden kann seitens der Ärzte und auch wie Du nun am besten verfahren sollst.
Behandele ihn momentan "ganz normal" - alles andere wird sich geben. Gottseidank wurde es ja nun sehr früh festgestellt.
Alles Gute !
LG Moni

3

Danke für die Antwort...

Ich vergleiche ihn ja nicht.... Mir tut das nur so weh, weil er ja schon genauso gesprächig war, wie die anderen Kinder und immer mehr verstummt. Wenn ich jetzt nicht wüsste, dass er fast nichts hört, würde ich mir ja gar keine Sogen machen. Ich weiss ja, dass jedes Baby andere Stärken hat. Manche Kinder sprechen z. B. mit 2 Jahren noch nicht und das ist normal und ok. Dafür konntn sie vielleicht schon früher laufen...

Du hast ganz sicher recht, dass mein Sohn wieder alles aufholt. Ich hoffe es doch. Es ist nur so schlimm, wenn ein sonst so fröhlich plapperndes und lauthals lachendes Baby auf einmal ganz still ist. Töne gibt er nur noch von sich, wenn er weint oder schreit :-(

Aber da müssen wir jetzt durch. Zum Glück hat er ja keine Schmerzen.

4

Ich kann Dich gut verstehen. Meine Enkelin konnte erst mit 2 Jahren laufen lernen, da sie viele Hüftoperationen mit Gipsen und Schienen durchmachen musste.
Aber sie hat dafür mit 2 Jahren schon gesprochen "wie eine Alte" :-D
Laufen lernte sie dann ruckzuck, als sie "frei" war.
Das Aufziehen eines Kindes verläuft meist in Schlangenlinien, oder auch mit Berg- und Talfahrten #liebdrueck Aber nur runter geht es nie, es geht immer wieder auch mal hoch.
Alles Gute !
Wäre nett, wieder von Dir zu lesen, wie es weitergeht.
LG Moni

2

Erst mal durchatmen. Du tust was du kannst.

Wenn er schleim hinter dem ohr hat, was heioßt das? Paukenerguss?
Kinder können nachholen. aufholen, und so lange hört er ja noch gar nichts.
Und selbst wenn es bei der Schwerhörigkeit bleiben sollte, so gibt es heute möglichkeiten, dass dein Kind trotzdem wieder hören kann.

Also jetzt wird erstmal getan was getan werden muss.

euchalles gute

5

Hallo!

Wenn es tatsächlich nur Schleim oder so ist, sei froh! Diese zwei Monate wird dein Kind schnell aufgeholt haben!

Unsere Maus wurde mit 3 Monaten schwer krank (aggressive Epilepsieform). Sie wurde dadurch apathisch, sagte kein Ton mehr, schaute niemanden an und reagierte auch auf keine Geräusche... Es stand auch im Raum, ob sie blind und taub ist neben der Epilepsie und ob sie außerdem Autismus hat. Aber es war Gott sei Dank "nur" die Epilepsie und keine Schwerhörigkeit oder Blindheit. Mittlerweile fixiert sie schon häufiger Dinge, brabbelt auch mal und reagiert auf Geräusche (wird bald 4 Jahre alt).

Durch sie habe ich natürlich auch viele andere Kinder kennen gelernt, die gewisse Probleme hatten. U.a. war ein Mädchen dabei, was mit drei Jahren kaum ein Wort sprach. Es kam raus, dass es auch Schleim/Wasser war und es kaum was hören konnte die letzten drei Jahre. innerhalb von 6 Monaten hatte sie ALLES aufgeholt! Dein Kind ist noch so klein, dass es vielleicht gar nicht oder nur wenig auffallen wird.

Ich kenne das Gefühl, wie es ist, wenn alle anderen Kinder dies und jenes machen und wie man leidet, wenn es das eigene nicht tut oder kann. Immerhin ist meine Kleine bald vier und auf einem Stand von einem Jahr. Momentan beginnt sie das Krabbeln durch die Wohnung und mir steigen vor Stolz jedes Mal die Tränen in die Augen. Habe auf Dauer gelernt, mit diesem Gefühl umzugehen und mittlerweile habe ich kein Problem mehr. Wäre auch echt anstrengend, wenn ich jedes Mal, wenn ich die gesunden Kinder im KiGa gesehen habe, erst mal heulend in der Ecke sitzen würde... Es war ein Prozess, dies zu verarbeiten...

Je nachdem wie lange es bei deinem Kind dauert, wirst du diesen Prozess hoffentlich nicht durchmachen müssen! Dein Sprößling wird sicherlich sehr bald alles aufgeholt haben! *tröst*

Liebe Grüße!

6

Oh,das mit Deiner Tochter tut mir sehr leid :-(

Danke, dass Du mir trotzdem so lieb geantwortet hast.

Wird Deine Tochter denn auch alles aufholen können? Ich bewundere Eltern, die mit so schlimmen Krankheiten umgehen können... Aber ich glaube, es bleibt einem auch gar keine andere Wahl. Egal, wie sehr einen das mitnimmt. Für seine Kinder, schafft man es wohl immer irgendwie stark zu sein.

Ich wünsche Euch viel Kraft und dass Deine Tochter gesund wird (falls möglich).#blume

7

Habe am Montag in der Uniklinik angerufen. Dort wurde mir ein Termin am 25.11. angeboten. Daraufhin habe ich die wirklich nette Dame darauf hingewiesen, dass mein Baby schon seit mindestens 3 Wochen nichts mehr hört und schon Rückschritte macht. Ausserdem hat der HNO-Arzt auf die Überweisung extra "dringend" geschrieben. Daraufhin hat sie mir einen Termin am 13.11. angeboten. Das war mir immer noch zu spät. Ich wurde dann freundlicherweise von einer Frau Professorin zurückgerufen. Die mir total nett erklärt hat, dass ich nichts davon hätte, wenn ich z. B. heute schon einen Termin bekommen würde. Weil solange mein Baby einen Paukenerguss, sprich Flüssigkeit hintern Trommelfell hat, können die in der Klinik auch keine Tests machen bzw. die wären dann auch nicht aussagekräftig. D. h., wir müssen erst 2 bis 3 Wochen lang versuchen, die Paukenergüss mit Nasentropfen zu behandeln. Wenn sich die Ergüsse dann bis zu unserem Termin nicht reduziert oder ganz erledigt haben, wird dann am Termin entschieden, ob die Flüssigkeit mit Röhrchen abgelassen werden muss. Und erst wenn die Flüssigkeit weg ist, können die Tests wiederholt werden. Und dann sieht man, ob mein Sohn wieder normal hört (dann lag es nur an den Paukenergüssen) oder ob noch ein Hörschaden vorliegt. Also sind wir am Telefon so verblieben ,dass ich den Termin am 13.11. nehme und solange Nasentropfen gebe.

Und da ärgere ich mich über meinen HNO-Arzt. Ich habe ihn noch gefragt, ob es denn gar nichts gibt was ich tun könnte. Er meinte nein. Dann fragte ich noch, ob ich Nasentropfen geben soll (weil ich das von meinem großen Sohn schon kannte, der hat auch einen dauerhaften Paukenerguss - kann aber trotzdem super hören -. Den Paukenerguss sollte ich damals auch mit Nasentropfen reduzieren). Da meinte der Doc "ja, das können sie ja mal machen". Hätte er mir ja eigentlich von sich aus sagen müssen.

Naja, jedenfalls habe ich aber das Gefühl, dass mein Kleiner wieder - zumindest manchmal bzw.bestimmte Lautstärken und Tonlagen - hört. Und er hat wieder angefangen zu "erzählen" ;-) Da bin ich schon etwas beruhigter.

8

Falls es jemanden interessiert, wollte ich mal berichten, wie unser Termin in der Uniklinik war:

Der Arzt hat in die Ohren geschaut und einen "nicht unerheblichichen Paukenerguss beidseitig" festgestellt. Im Anschluss wurde nochmal ein Hörtest im (natürlichen) Schlaf gemacht. Dieser viel glücklicherweise positiv aus... Also lt. dem Arzt in der Uni hört unser Sohn. Allerdings kann man so nicht feststellen, was tatsächlich im Gehirn ankommt.#gruebel Wir sollen jetzt noch weitere 3 Monate die Nasentropfen gegen die Paukenergüsse geben und im Februar nochmal zur Kontrolle kommen. Die Flüssigkeit operativ ablassen durch diese Röhrchen kommt in dem Alter wohl noch nicht in Frage.

Übers Wochenende war ich jetzt sehr verunsichert... Wegen der Aussage, dass man nicht feststellen kann, was tatsächlich im Gehirn ankommt. Zumal unser Baby ganz oft auf akustische Reize überhaupt nicht reagiert.

Heute waren wir dann zum Impfen beim Kinderarzt und da habe ich nochmal nachgefragt,weil ich Angst hatte, dass im Gehrin tatsächlich nichts oder nicht alles ankommt. Eben weil mir wieder eingefallen ist, dass unser Sohn ja bei der Geburt durch die Neugeboreneninfektion längere Zeit zu wenig Sauerstoff bekommen hat. Ich hatte dann jetzt Angst, dass durch den Sauerstoffmangel vielleicht Hirnschäden entstanden sind. Aber der KiArzt hat mich heute beruhigt und gesagt, dass solche Hörstörungen nur bei schwerstbehinderten Kindern vorkommen. Also wenn der Test an der Uni positiv war und das Kind nicht sonst irgendwie behindet ist, dann kommen die Geräusche/Töne auch im Gehirn an. Mein Baby ist lt. KiArzt anscheinend extrem gelassen und es interessiert sich halt einfach mehr fürs Gucken und konzentriert sich so arg darauf, dass es nicht immer die Geräusche und sonstiges mitbekommt :-)

Dann will ich das alles mal glauben und versuche entspannt die weitere Entwicklung abzuwarten....