Hallo,
mein Mann hatte heute einen kleinen Eingriff am Knie. Nichts schlimmes. Ich habe ihn hingefahren zur Klinik, bin dort geblieben (weil es nicht lange gedauert hat) und habe ihn dann wieder mit heim genommen. Vor knapp 3 Jahren hatte mein Mann schon mal eine OP am Knie in der gleichen Klinik. Damals habe ich ihn auch abgeholt aus dem Aufwachraum, habe dort die ganzen anderen Leute liegen sind und schon wars mir schwarz vor Augen, sodass mein Mann nun auf mich warten musste, dass ich wieder auf die Beine komme. Ich hatte mir heute ganz fest vorgenommen, dass mir das nicht wieder passiert. Ist ja voll peinlich...
Der Weg zum Krankenhaus war "noch" okay. Ich habe schon gemerkt, dass ich mich nicht wohl fühle. Aber ich habe mir immer wieder gesagt "es ist alles okay, es ist nichts schlimmes". An der Anmeldung war es mir schon ganz komisch und ich wollte am liebsten sitzen oder aufs WC gehen, weil mein Bauch schmerzte. Hab mich dann aber zusammengerissen. Als ich erfuhr, dass es nicht lange dauerte, blieb ich da und habe mich mit Zeitung lesen abgelenkt. Hat auch super funktioniert. Mir ging es wieder gut. Nach einer Weile war mein Mann fertig mit dem Eingriff und musste noch kurz im Wartezimmer warten, um dann noch ein Abschlussgespräch mit dem Arzt durchzuführen. ABER der Arzt bat mich als Begleitperson mit zu dem Gespräch und ich glaube das war mein großer Fehler dort wirklich mit reinzugehen. Er hat meinem Mann erklärt, was er beim Eingriff so alles bemerkt hat und dass der Eingriff wahrscheinlich in 3 Monaten noch einmal gemacht werden muss, weil die Sache doch etwas größer ist als gedacht. Es sei denn, er ist bis dahin tatsächlich schon beschwerdefrei. Obwohl ich saß, habe ich schon gespürt, dass mein Kreislauf so langsam zusammensackt. Ich hatte einfach nur den Wunsch dort rauszugehen und heim zu fahren. Als wir dann endlich fertig waren, sind wir dann gegangen. Aber weit bin ich nicht gekommen. Mir war es dann so schwarz vor Augen, dass ich mich erstmal kurz hinlegen und die Beine hochlegen musste. Hab eine Weile gelegen und dann sind wir weiter gelaufen. Aber vor meinen Augen dämmerte es schon wieder. Draußen vorm Krankenhaus hab ich mich auch nochmal hingesetzt. Blöderweise hatte ich das Auto so weit weg geparkt, dass wir ein ganzes Stück laufen mussten. Hab mich dann schon geärgert, dass ich das Auto nicht geholt habe vors Krankenhaus in der Zeit, wo mein Mann beim Eingriff war. Unterwegs musste ich mich nochmal hinsetzen. Mein Mann hatte dann schon Angst um mich. Danach bin ich voraus gestiefelt zum Auto und im Auto ging es mir dann besser (hatte dann nur Kopfschmerzen), sodass ich auch problemlos heim fahren konnte. Unterwegs habe ich noch beim Hausarzt angehalten, um eine Krankmeldung zu holen für meinen Mann. Jetzt gehts mir wieder gut. Aber mich ärgert dieses blöde Theater von meinem Körper so sehr. Ich will das gar nicht, kann es aber auch nicht kontrollieren. Hätte ich nicht mit ins Arztzimmer gemusst, hätte ich vermutlich durchgehalten.
Kennt ihr das auch? Was genau ist da der Grund? Hat das was mit Angst/Panik zu tun? Ich bin ein recht ängstlicher Mensch, was Krankheiten angeht. Ansonsten bin ich sehr fröhlich. Aber sowas wie OPs oder irgendwelche anderen ärztlichen Eingriffe hauen mich so sehr um. Letztens musste mein Kleinster (3) zum Blut abnehmen. Okay, dachte ich, das packe ich. Nix da. Ich hab mit meinem Sohn gekuschelt, er hat furchtbar gejammert, weil es ihm weh tat. Das Blut lief nicht wie geplant ins Röhren. Die Arzthelferin wurde dann schon unruhig und das Ganze zog sich eine ganze Weile hin bis die Arzthelferin mit einem viertelst vollem Röhrchen aufgegeben hat. Und ich??? Ja, ich kämpfte mit meinem Kreislauf. Zum Schluss lag ich auf der Liege zum erholen Die Arzthelferin meinte zwar, das ist okay. Das geht einigen Mamas so. Aber mich nervts. Meine Mutter lacht nur immer darüber, wenn ich ihr sowas erzähle. Ihr macht sowas überhaupt nichts aus. Wenn ich selber zum Blutziehen muss, ist das für mich zwar auch eine "Stresssituation", wo ich früher IMMER eine Weile liegen musste. Mittlerweile (nach meinen 3 Kindern) lege ich mich zwar sicherheitshalber hin, hab aber nicht das Gefühl, dass es mir so schlecht geht wie früher. Ich stehe relativ schnell dann wieder auf.
Könnt ihr mir einen Rat geben, wie ich mit solchen Situationen besser umgehen kann???
LG
Mein Mann hat eine OP und ich kippe um :-( Was soll das? Was kann ich dagegen tun?
Hallo!
Das steckt in Dir drin, das wirst Du wahrscheinlich nicht wegbekommen.
Ist aber doch auch nicht schlimm. Wenn Du weißt das Du mit solchen Situationen überfordert bist, lass zum nächsten Termin jemand anderen Deinen Mann fahren.
Und wenn einem Deiner Kinder Blut abgenommen werden muss schick Papa oder Oma mit.
Das ist für alle Beteiligten besser als eine kollabierende Mama.
Da hat so jeder seins, was er nicht haben kann.
Unser Sohn ist am Fuß operiert worden und hat mir jeden morgen zum Verbandwechsel ein "frisches" Foto geschickt - die Bilder hat sich mein Mann bis heute nicht angeguckt. Kann er nicht.
Umgekehrt nehme ich Reißaus wenn einer meiner Männer anfängt zu ko..en...!
So klein wie mein Sohn war, da musste Papa ran. Und das hat ihm wieder nix ausgemacht.
Kopf hoch. Deswegen bist Du keine schlechte Mama oder Ehefrau...
Gruß
misses_b
Hallo ich finde es gut, dass du dich der Situation gestellt hast. Und ich finde, du solltest sie auf keinen Fall vermeiden. Damit wird das Problem nur vertieft. Und das kann dir mal ganz schön Schwierigkeiten bereiten. Stell dir mal vor, eins deiner Kinder muss operiert werden und du kannst dann nicht bei ihm sein, weil du mit dir zu tun hast!
Du hast die letzte Situation wunderbar gemeistert. Du hast dich selbst beruhigt, du hast dich abgelenkt. Spitze!
Ich denke, dass dein Problem ist, dass dir im medizinischen Kontext schon öfter schwarz vor Augen geworden ist. Das ist ein sehr unangenehmes Gefühl und das unangenehme Gefühl verbindet dein Kopf mit dem medizinischen Kontext.
Du musst also dafür sorgen, dass es dir in der Situation gut geht. Das hast du auch instinktiv getan: du hast dich abgelenkt.
Wenn es dir im Arztzimmer nicht gut geht, sei ganz offen und sag das. Schon bevor dir schwummerig wird.
Allerdings finde ich auch, dass du dein kind nicht bei einer Blutentnahme begleiten solltest, wenn es dir dabei schlecht geht. Damit vermittelst du ihm ja zwangsläufig, dass das eine schlimme Situation sein muss.
Du kannst dein Problem bekämpfen, indem du dich immer mal wieder freiwillig zum Krankenhaus begibst (unser kh gibt es einen spielplatz und eis, da gehen meine kinder gern hin) und die Umgebung entspannt wahr nimmst. So trainierst du dir die Angst ab.
Hi,
ich denke auch das es in Richtung Phobie geht. Wenn es dich sehr belastet würde ich mich mal bei einem Psychiater schlau machen. Evtl. kann man ja mit Hypnose oder so eine Besserung erreichen.
Und wie die anderen schon geschrieben haben.... Zur Begleitung deiner Kinder würde ich tatsächlich jemand anderen organisieren.
LG
Danke für eure Antworten. Ich weiß auch nicht, woher diese Angst vor Krankheiten und Behandlungen kommt. Ob ich einfach ein Typ dafür bin oder ob es anerzogen ist, durch irgendwelche Äußerungen, die ich als Kind aufgenommen habe??? Meine Schwester ist ein fast noch größerer Angsthase als ich bei sowas. Ich gehe auch generell selten zum Arzt. Das kostet mich schon Überwindung. Da muss es mir schon sehr schlecht gehen.
Ich will natürlich auch nicht, dass meine Kinder diese Angst später übernehmen. Das ist mir schon klar. Deswegen WILL ich ja durchhalten bei solchen Terminen. Ich habe leider auch niemanden, der mir diese Termine abnehmen kann. Mein Mann arbeitet Vollzeit. Meist haben die Praxen schon zu, wenn er heim kommt. Und Omas oder andere Verwandte habe ich hier nicht.
Anfang diesen Jahres hat mein Kleinster eine OP gehabt, wo ich mit im OP-Saal stehen sollte bis er die Augen zugemacht hat. Erst dann wurde ich rausgeschickt. Ich war so froh als ich raus durfte, auch wenn mir der kleine Mann unheimlich leid tat.
Solange ich sitzen kann, halte ich solche Situationen noch einigermaßen durch. Deswegen geht bei sowas immer mein erster Blick nach einer Sitzgelegenheit und nach einer Möglichkeit zur Ablenkung. Aber ihr habt recht damit, dass ich vor solchen Situationen nicht unbedingt flüchten sollte. Ich weiß ja, woran es liegt und weiß, wie ich mich in der Situation verhalten muss. Aber es nervt einfach furchtbar. Ich würde das gern abstellen
LG
Dann frag mal bei nem Therapeuten nach einer Phobiker-behandlung. Die Wartezeiten liegen oft bei 1 jahr, also jetzt schon fragen. Da muss man auch nicht zwingend ergründen woher das kommt, das ist eigentlich nicht nötig. Du musst nur lernen, wie du in der Situation ruhig bleibst und wenn du das kannst, bzw. dir auch mal eingestehst, dass es jetzt nicht geht, dann wirst du bald über das Problem lachen.
Und es ist oft wirklich nur eine Reaktion auf körperliches unwohlsein. Häufig hat es gar keine tieferen psychischen Ursachen. Die Anlagen zum Phobiker hat man, oder man hat sie nicht. Alle weiteren ängste bauen oft auf der GrundAngst die man empfindet auf, weil man nach einer Begründung sucht. Da ist einem das auslösende ereignis schon gar nicht mehr bewusst.
Du musst nicht bei blutentnahmen deiner kinder dabei sein. Ich geh beim kleinen auch immer raus, weil ich ihn nur verunsichere. Es tut ja nicht weniger weh, wenn du da bist. Im Gegenteil. Viele Ärzte schicken Eltern im vornherein raus, weil die kinder dann ruhiger sind.
Du kannst dein kind nachher loben und sagen wie stolz du auf es bist. Und ganz wichtig: im wartezimmer als belohnung spielen. Nicht nach dem blöden ereignis Blutentnahme aus der Praxis stürmen.
Mein großer sohn muss häufig im Krankenhaus blut lassen und er geht gern mit und freut sich auf die comics, die es dort gibt. Und das, obwohl die Ärztin schon ein mal verstochen hat und es ihm sehr weh tat.
Hiho,
mir gehts genauso. An mir persönlich kann ich alles ertragen (Zahn-Op usw.). Aber sobald ich mit Kindern zum Arzt muss wird mir schwindelig. Umgekippt bin ich bis jetzt nur einmal, lag dann als ich zu mir kam neben meiner Tochter auf dem Stuhl. Das war beim Zahnarzt
Seitdem schicke ich auch immer jmd anderes mit wenn Termine anstehen Oma oder Papa.
Wo das her kommt weiß ich nicht, komme aber mit der Planung (Verwandte) gut klar.
lg mandy
Erstmal vorweg: ich kenne das, auch und insbesondere im medizinischen Kontext.
Bei mir gibt es da jedoch zwei Abstufungen: Situationen, in denen ich denke, dass ich gleich umfalle, und Situationen, in denen das wirklich passiert.
Dass ich bei bestimmten Situationen, die mit Blut/Verletzungen zu tun haben, umfalle, passiert schon seit ich ein kleines Mädchen bin. Knie aufgeschlagen, hingeschaut, bum, umgefallen.
Dann ergab sich - vermutlich dadurch bedingt, dass ich bei konkreten Anlässen tatsächlich umfalle - eine Art "Angst vor dem Umfallen", quasi eine Mini-Panikattacke, die fast exakt die selben Symptome verursacht hat wie Situationen der ersteren Art. Ich dachte auch immer, ich falle gleich um, mir wurde übel, ich hatte das Gefühl, mich dringend setzen, legen zu müssen und dringend raus zu müssen. Einziger Unterschied: ich bin nie tatsächlich umgefallen, mein Körper hat sich zwar genauso gefühlt, aber Blutdruck etc. war anders als bei Situation 1 völlig ok.
Geholfen hat mir nur eine konkrete Trennung beider Situationen und das ganze zu versuchen, bewusst wahrzunehmen. Wir haben die "Paniksituationen" gewissermaßen ausgetestet (mein Freund hat mir versprochen, er fängt mich auf, falls es eine wirkliche Umfallsituation gewesen wäre. Bachblüten haben geholfen, dass ich nicht schon vorher so nervös war.
Nach und nach wurden die Situationen zweiter Art besser aushaltbar und jetzt ist es weg. Situation 1 gibt es freilich immer noch, da hilft nur: Kreislauftropfen, Traubenzucker, Cola und Schokolade.
Warum ich das schreibe?
Ein bisschen erinnert mich deine Erzählung nämlich daran, denn du beschreibst ein gewisses Unwohlsein bereits auf dem Hinweg, während des Wartens (das würde ich eher als Situation 2 beschreiben) und dann die tatsächliche "Umfallsituation" im Arztzimmer durch dessen Schilderung.
Hier hätte ich mir bei den ersten Anzeichen im Zimmer sofort einen Traubenzucker eingeworfen und falls es gar nicht geht, ehrlich gesagt, dass du das nicht hören kannst und kurz rausgehst. Ist doch keine Schande und geht vielen Leuten so!
Alles Gute dir - das kriegst du schon in den Griff!
An so ein "Training" habe ich auch schon gedacht. Aber freiwillig kann ich mich dazu nicht durchringen und mein Mann hat in den Situationen dann eher Angst um mich, weil er nicht weiß, was genau jetzt los ist. Hinterher kann ich darüber schmunzeln. Aber in der Situation bin ich einfach nur von mir und meinen Reaktionen genervt. Als kleines Kind ging es mir aber auch schon so, dass mir schwindlig wurde bei Verletzungen oder beim Blut ziehen.
So wirklich umgefallen, also richtig bewusstlos, war ich bisher noch nie. Auch wenn ich es heute wirklich ausgereizt habe. Beim Laufen dachte ich immer es wird bestimmt bald besser je weiter ich vom Krankenhaus weg bin und an der frischen Luft usw. Aber nix wars. Ich hatte auch Traubenzucker einstecken und habe mir ein Stück davon gegönnt. Vorhin beim Suchen nach einem Pflaster für meinem Mann seinen Verband fielen mir Bachblüten Notfall-Bonbons in die Hände. Die habe ich mir gleich in meine Tasche gepackt. Ausprobiert habe ich sie bisher noch nie.
Ich bin auf jeden Fall überzeugt, dass ich meinen Mann wieder ins Krankenhaus begleiten werde, wenn er in 3 Monaten doch nochmal muss. Und werde mir auch wieder vornehmen, dass ich das nächste Mal ohne diese blöden Kreislaufprobleme (oder jedenfalls nicht so arg) mit ihm wieder rausgehe. Ich sehe ja jetzt, dass es meinem Mann gut geht und muss mir wahrscheinlich irgendwie verinnerlichen, dass ihm die Behandlung hilft und er nicht leiden muss.
LG
Du traust dich nicht so eine Therapie zu machen, willst deinen Mann aber in 3 Monaten begleiten.
Aha
Was erwartest du denn von so einer Therapie? Dass du mit Kanülen bespickt wirst?