Hallo zusammen,
zu allererst: Ich bitte darum diesen Beitrag in das richtige Forum zu verschieben. Ich möchte einfach nur Anonym bleiben. Sorry! Normalerweise mache ich sowas nicht. Bewusst im falschen Forum zu schreiben.
So, jetzt etwas kurz zu mir:
Ich bin 23 Jahre und habe eine 7 Monate alte Tochter und seit über drei Jahren einen Partner. Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen, weil meine Eltern mich und meinen Bruder damals alleine gelassen haben, als Baby. Daher hatte ich bis vor kurzem große Angst, überwiegend Abends, alleine zu sein.
Ich habe zu meinen Eltern wenig Kontakt. Sehr wenig. Mal ne Nachricht, ganz selten mal persönlichen Kontakt.
Meine Opa ist vor 8 Jahren verstorben, womit ich heute "gut" klar komme, meine Oma vor 3 Jahren, was ich bis heute nicht wirklich verarbeitet habe. Eher verdrängt. meinen früheren Freunden habe ich eher ab und zu mal telefonischen Kontakt. Ich bin vor 5 Jahren aus beruflichen Gründen weggezogen und daher hat man sich auseinandergelebt. Mal ne Nachricht hier, mal ne Nachricht da.... Nichts dolles mehr.
In der neuen Stadt habe ich recht wenig Bekanntschaften. Außer meinen Freund und einer recht guten Freundin habe ich hier eher keinen. Mit meiner restlichen Familie habe ich ich eher keinen Kontakt.
Ich habe ziemliche Verlustängste.
Ich will vorab sagen, dass ich mich schon um einen Psychologentermin gekümmert habe. Möchte das ja unbedingt auch alles auf- und verarbeiten.
Jedoch ist es schwer, hier im Umkreis schnell einen zubekommen. Habe Ende August einen.
Nun zu meinem, im Moment, schlimmsten Problem:
Ich bin ja im Babyjahr und eben tagsüber mit meiner Tochter alleine. Nun habe ich dann oft Angst, dass mir mit ihr alleine zu Hause was passiert. Mir wird dann oft "schwindelig" - ich weiß, dass das nur Einbildung ist. Ich habe einen Kloß im Hals und Angst vor Ohnmacht (das dann meine Tochter alleine ist und ich nichts machen kann und ihr keiner helfen kann). Ich warte dann immer sehr sehnsüchtig auf meinen Freund. Der davon nichts weiß.
Ich weiß, dass es keinen Grund gibt, so eine Angst zu haben.
Alles fing an, nachdem es im Januar bei mir fast gebrannt hätte und ich, wenn ich mich für den Mittagsschlaf mit meiner kleinen entschieden hätte, den Brand zu spät bemerkt hätte. Feuermelder sind hier, meiner Meinung nach, komisch angebracht.
Kennt jemand so eine Angst und weiß, was ich (bis zum Termin) machen kann, damit besser umzugehen?
Weiß jemand, was mich beim Psychologen so erwartet?
Ich möchte nochmal dazu sagen, dass ich es soweit im Griff habe, dass ich mich super um meine Tochter kümmere und sie alles hat und bekommt was sie braucht.
Gibt der Psychologe das an das Jugendamt weiter? Also das ich in Behandlung bin.
Danke für eure Antworten und entschuldigt bitte den laaaaaangen Text.
Angst vor dem Alleinsein mit Baby - Bitte verschieben
Liebe Janine,
das hört sich für mich (obwohl ich keine Ferndiagnose stellen möchte) nach einer Depression an.
Bitte wende dich an eine psychiatrische Klinik, wenn du den Termin bis August nicht mehr abwarten möchtest. Da wird dir auch geholfen!
Meine Mutter ist psychisch schwer krank seit dem ich 4 Jahre alt bin. Jugendamt oder ähnliches war nie ein Thema, da es noch mein Vater da war und uns Großeltern versorgt haben, wenn die Mutter stationär war.
Sollte sich das Jugendamt einschalten, dann sicher nicht, um dir dein Kind wegzunehmen, sondern dich in deiner besonderen Situation zu unterstützen.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!
Vielen lieben Dank für deine Antwort!
Ich habe überhaupt nichts, sobald ich eben nicht alleine bin.
Ich werde wohl nochmal in der Praxis anrufen und werde ihr nochmal von der Dringlichkeit berichten.
Hallo!
Dann lasse es doch auch bitte, denn das klingt überhaupt nicht nach einer Depression, wenn scho nach einer Angststörung, starke Verlustängste, evtl durch die vielen Verluste (Vater, Mutter, Oma , Opa), die sie schon erlebt hat. Ich habe verstanden, dass sie Ängste hat, dass besonders Ihr etwas passiert und ihr Kind dann alleine ist. Klingt für mich plausible. DAs kennt doch in "normalen" Rahmen jede Mutter. Bei ihr ist es evtl. durch die frühkindliche Traunatisierung extrem verstärkt. Eine Depression ist das sicher nicht.
Lg Sportskanone
Ich kenne das sehr gut. Ich hatte das bei meinem ersten Sohn auch. Ich habe mich mal einer Freundin anvertraut, die mir dann erzählte sie hätte das auch und sie war damit auch schon in therapeutischer Behandlung. Und da gab sie mir einen guten Tipp: sie meinte mal zu mir, ich solle doch mal es provozieren umzukippen. Es richtig zu wollen. Richtig (zur Not laut) zu sagen," ja los, Kipp um... Mach doch, ich habe keine Angst, los... .. "
Du wirst sehen, du kippst nicht um. Das geht nicht. Niemals.
Ich habe es probiert, mit allem reinsteigern was geht. Ich bin noch nie umgekippt. Mein Sohn ist 7.
Gruß
Gut zu hören, dass es nicht nur mir so geht!
Ging es denn ab da? Mir hat es auch mal geholfen, mal die Haustür einen Minispalt aufzumachen..
Hallo,
das hört sich gar nicht gut an. Ich denke du solltest überlegen in eine klinik zu gehen. Wenn du meinst bis August ausahlten zu können, würde ich dir raten:
bringe eigene Feuermelder an
es gibt bei Ikea nen Feuerlöscher für nicht so viel knete - das beruhigt
ansonsten würde ich mit deinem Partner drüber sprechen und mit ihm vielleicht ausmachen das du dich um bestimmte Uhrzeiten meldest - Wenn nicht soll er anrufen.
Vielleicht kannst du auch bei dem Wetter viel raus- um dich abzulenken. Denke aber ohne hilfe wird das nicht weggehen.
ABer nur mal so zur "beruhigung" selbst wenn du in der Wohnung fällst - deinem Baby passiert in der Zeit nix. Es verhungert oder verdurstet nicht so schnell.
Hallo,
wenn Du magst kannst Du mir über meine VK eine private Nachricht schreiben. Vielleicht kann ich Dir ein wenig weiterhelfen. Das was Du eventuell haben kannst ist eine frühkindliche Traumatisierung.
LG Geli
Ich hatte das auch in der Babyzeit meiner Tochter! Mir war schwindlig und sehr übel und ich hatte Angst wenn ich alleine war. Ich habe es nie jemandem gesagt. Es ging vorbei von ganz alleine, ich habe mir immer gesagt, dass ich mich hineinsteigere und nichts passiert.
Aber die Zeit war nicht angenehm.
Hätte ich das heute würde ich in die Kinesiologie gehen, das wirkt Wunder! Das wäre für dich ein Versuch wert, vielleicht kannst du dann sogar den Psychologen sparen! Alles Gute dir!
Hey du,
Ich bin auch keine Fachfrau, aber das, was du beschreibst, kenne ich von einer meiner besten Freundinnen und auch von meiner Schwester. Nennt sich "Panikstörung".
Meine Freundin ist (leider) seit Jahren in Behandlung! Scheinbar war es bisher noch nicht die richtige Form der Therapie. Angefangen hat es bei ihr, als sie sich von ihrem Freund trennte. Sie lebte damals über 500 km weit weg von hier. Sie hatte dort nur ihren Freund und ihre beste Freundin, mit der sie damals ausgewandert ist. Nun war ihre beste Freundin aber schwanger und somit gingen die Lebenswege etwas auseinander. Sie hatte eigentlich nur noch ihre Arbeit. Es fing laut ihren Erzählungen auch mit der Angst, umzukippen an. Irgendwann war es so schlimm, das sie nicht mehr selbst auf die Arbeit fahren konnte. Eine Kollegin holte sie dann immer ab. Und dann kam der Punkt, als sie ihre Wohnung gar nicht mehr verlassen konnte. Wie vor Angst gelähmt. Es Kamen erste Suizid-Gedanken auf und das war für sie der Anlass, sich Hilfe zu suchen.
Sie hat das leider bis heute. Durxh verschiedene Therapien hat sie zwar gelernt, mit dieser Angst umzugehen, sobald aber irgendwas NEues auf sie zukommt - und sei es eine Urlaubsfahrt ein paar km weiter - Kommen die Panikattacken sehr heftig wieder. Sie ist vor kurzem auch mama geworden und sie hat doch sehr zu tun. Weniger jetzt mit der panik, eher möchte sie alles perfekt machen und hat viel Angst, etwas falsch zu machen. Sie ist auch heilfroh, wenn ihr Freund abends Heim kommt. Einer ihrer Therapeuten sagte mal "sie haben Angst vorm Leben". Ich denke, das trifft es ganz gut...
Meine Schwester bekam ebenfalls panikstörungen nach der Geburt ihres 1. Kindes. Aus dem nichts! Scheinbar war das Mutter werden eine Art Auslöser! Auch war dann irgendwann sehr eingeschränkt. Hatte auch Angst, mit dem kleinen allein zu Hause zu bleiben. Sie begab sich auch in Therapie und dort wurde die Ursache recht schnell gefunden. Es rührt aus traumatischen Erlebnissen in der Kindheit, die uns Schwestern zwar allen bewusst sind, jedoch jede von uns anders damit umgeht. Meine Schwester spricht zum Beispiel nie drüber - ich dagegen habe mich regelrecht immer wieder ausgekotzt und mit vertrauten drüber gesprochen. Bin auch mama von einer 17-Monatigen Maus, Alleinerziehend (ok bei mir liegen die Probleme vielleicht woanders ;)...) und habe kein Problem damit. Ich kenne aber die Gedanken, was wäre, wenn ich einen Unfall in der Wohnung habe und es niemand bemerkt, auch!
Hör schrieb schon jemand "sprich mit der Angst...sag ihr, das du weißt, sie ist da - aber sie kann dir nix".. So ähnlich wurde das beiden in den Therapien auch vermittelt. Und sie wurden zudem mit ihren schlimmsten angstgegner konfrontiert..(bei meiner Schwester war es zb mit dem Auto an der Kreuzung stehen und Angst haben, das Auto verrecken zu lassen..oder auch am Geldautomat oder an der Kasse bewusstlos zu werden...) Der Therapeut hat das alles mit ihr abgeklappert. Inklusive Straßenbahn fshren.
Das schlimme ist -sollte es eine beginnende Panikstörung sein und du nix dagegen tust, verlagert sich diese auf immer mehr lebensbereicje. Und zieht dann auch zwangsläufig Depressionen mit sich.Deshalb find ich es toll, das du für bereits Hilfe organisiert hast und dich wieder wohl fühlen willst in deiner Haut! Ich denke, du wirst das so gut in den Griff bekommen!!
Ich wünsche dir alles Gute und eins noch - vertrau dich deinem Freund an! Glaub mit - es hilft allen Beteiligten, denn nur so hat er auch die Chance, dich zu unterstützen, so wie du es jetzt brauchst!