Stärkere Endometriosebeschwerden nach Geburt

Hallo an alle,

meine Frage richtet sich an alle Muttis mit Endometriose.
Weil die ganze Geschichte hier jetzt etwas länger wird,stelle ich meine Frage(n) schonmal voran ;-) : hat jemand auch die Erfahrung gemacht,dass sich die Endometriose nach der Geburt noch deutlich verschlechtert hat?Ist es irgendwann besser geworden? Habt ihr irgendwelche Tipps?

Also:
-ich habe seit etwa 10 Jahren sehr starke Endometriose (Adenomyose - Gebärmutterschleimhaut in der GM-Muskulatur) und seit dem Kaiserschnitt im Nov. '15 auch noch hochgradige Narbenendometriose
-hat bei mir bedeutet: jeden Monat 7-9 Tage absolute Bettruhe,mehrmals am Tag Kreislaufzusammenbrüche wg. Schmerzen und Blutverlust,enormer Schmerzmittelverbrauch,alle zwei bis drei Monate KH-Aufenthalt,weil ich wieder ohnmächtig wurde und irgendjemand den Notarzt rief
-hatte zwei Monate nach der Geburt eine Operation,da bei der Entbindung die halbe Plazenta vergessen wurde,welche sich verwachsen und entzündet hat
- seit 5 Jahren etwa war Endometriose mit einer Pille zum Durchnehmen einigermaßen im Griff,zwar immer noch starke Zwischenblutungen,aber mit einem Arsenal von Schmerzmitteln einigermaßen durchzustehen

Etwa zwei Wochen nach der Ausschabung bekam ich meine Periode und habe ganz normal mit der Pille angefangen,bin mittlerweile beim dritten Präparat,da die Blutungen nicht abebben (seit mittlerweile fast 7 Monaten ! ).Zwar werde ich nicht mehr ständig ohnmächtig aber die Schmerzen sind enorm und ich bin mittlerweile am Ende meiner Kräfte.Habe trotz Durchnehmens der Pille alle 3-5 Tage für knapp 'ne Woche extreme Blutungen mit ordentlichem Gewebeabgang und enormen Krämpfen.

Meine FA die eigentlich sehr bemüht ist,nimmt das nicht so richtig ernst.Sie ist zwar immer bemüht,eine Pille zu finden,mit der es geht,aber mehr macht sie nicht.Habe morgen endlich nach fast 5 Monaten ständigen Anrufens einen Termin zur Untersuchung (wir leben auf dem Land,hier gibt es sowas wie Endo nicht,wenn man eine Frau ist,muss man da halt durch ;-) )

Der KH-Arzt,der die Ausschabung vorgenommen hat,war der erste,der eine vernünftige Anamnese vorgenommen hat.Eine Entfernung der Schleimhautherde ist kaum bis nicht möglich,da diese in der Gebärmuttermuskulatur liegen und die ganze GM total verwachsen ist.Er meint,dass eine medikamentöse Behandlung wahrscheinlich nicht erfolgreich sein wird.Er hat auch von einer Hysterektomie gesprochen,allerdings wäre ich dafür eigentlich zu jung.Unser KiWu ist allerdings definitiv abgeschlossen (wir wissen darum,dass es ein Wunder war,dass ich überhaupt ss geworden bin und die SS gut ausgegangen ist ( ab 20.SSW vorzeitige Wehen und Zervixinsuffizienz,das Männchen hat einen dreifachen Herzfehler dessen Auswirkungen lange nicht klar waren und noch andere Probleme) aber irgendwie weiß ich auch nicht,ob das so wirkloich die Lösung ist...Er sagte,alles weitere solle meine FÄ klären/in die Wege leiten aber die ist da ja,wie bereits geschrieben,nicht wirklich empfänglich.

Ich bin so langsam einfach total verzweifelt und will einfach nur die Schmerzen loswerden :-( Vielen Dank an alle,die sich so weit "vorgekämpft" haben.

Traurige Grüße,
Aileen mit kleinem Oskar #klee

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Puh, das klingt aber alles nicht sehr schön.

Grundsätzlich solltest Du Dich bei einem so starkem Schmerzbefund und auch bei diesen Staken Verwachsungen an einen Spezialisten für Endometriose wenden. Die "normalen" Gynäkologen sind mit dieser Krankheit oft überfordert und es vergeht viel Zeit, biss Dir geholfen wird.

Kennst Du die zertifizierten Endometriosezentren? Alle Kliniken, die zertifiziert sind und fachlich qualifizierte Mitarbeiter haben, findest Du hier:

http://www.endometriose-liga.eu/arztsuche

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es sich wirklich lohnt, den evtl. weiten Weg in Kauf zu nehmen, und an eine Uniklinik zu fahren. Die Ärzte dort haben viel mehr Lösungsvorschläge und Therapieansätze. Such Dir eine passende Klinik aus (ich persönlich war in Münster) und lass Dir eine Überweisung von Deinem Gyn geben.

LG

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Leider kann ich dir dazu nichts sagen, da ich erst gar nicht ss werde. Meist hoert man, dass in der SS und nach einer Geburt Endo besser wird. Ich wuerde mich auf jeden Fall an einen Spezialisten wenden. Wie lange hatte es bis zur SS gedauert? Hast du es mit Medis unterstuetzt?
Hattest du vor der SS nur Adenomyose oder noch woanders Endo?

Danke schon mal.

LG babywish

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Hallo babywish,

Dennoch vielen Dank für deine Antwort.Ich gehe davon aus,dass neben der Adenomyose auch noch Endo-Herde im Bereich der Blase sind/waren.

Ich bin tatsächlich auf natürlichem Weg ohne hormonelle Unterstützung schwanger geworden.Die Ärzte wollten mir das erst auch nicht so recht glauben,zumal mir vorher noch gesagt wurde,dass das auch mit hormoneller Unterstützung nichts werden würde.

Besser sind die Beschwerden bei mir nicht geworden.Bin bei jedem Wachstumsschub des Männchens mit extremen Schmerzen im KH gelandet.Dadurch,dass bei mir ein Großteil der Schleimhaut in der GM-Muskulatur liegt,gab es bei jedem größeren Wachstum der GM Probleme.Scheinbar hat mein Körper dennoch kontinuierlich versucht,die Schleimhaut abzustoßen.Ich wurde mitunter so mit Schmerzmitteln "vollgepumpt",dass ich Halluzinationen bekam und wirklich dachte,jetzt geht's zu Ende...

Ich wünsche euch auf eurem Weg viel Kraft,Stärke und Durchhaltevermögen!

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Das ist so toll, dass es bei dir dennoch geklappt hat.:-) Hast du eine diffuse oder fokale Adenomyose und wenn fokal, wo ist sie bei dir (Vorder-, Hinterwand)?
Ich hoffe so sehr, dass bei mir auch ein Wunder geschieht...

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Hallo Aileen,

ich würde, wir hier schon geschrieben den FA, FA sein lassen und mir eine Überweisung zum Spezialisten geben lassen, zur Not auch darauf bestehen!

Das liest sich alles wirklich schlimm!

Alles Gute für Dich und das Du schnell einen Termin bekommst.

LG netty

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Ihr Lieben,
Danke für die Antworten.

Hatte heute meinen FA-Termin.Die Narben-Endo hat sich sehr stark verschlimmert und ich habe eine riesige Blutansammlung in der Gebärmutter.Es ist jetzt (mal wieder) eine OP nötig.Habe morgen schon das Vorgespräch,wahrscheinlich wird direkt auch noch eine Bauchspiegelung vorgenommen.

Bin wieder bei dem Arzt,der auch die Ausschabung vorgenommen hat.Ich denke,da bin ich ganz gut beraten.Hatte den Eindruck dass dieser Arzt im Bereich Endo sehr kompetent ist.

Sollte das wieder Erwarten auch nicht wirklich befriedigend ausgehen,werde ich mich auf jeden Fall mal bei einer dieser zertifizierten Kliniken vorstellen ;-)

Danke nochmal!