Hallo,
hat jemand von Euch vielleicht ähnliches durch?
Meine Oma, 78 Jahre alt, bis vor 4 Wochen noch aktiv, geistig fit, lediglich ein wenig eingeschränkt durch das Alter, bekommt von jetzt auf dann die Diagnose "Krebs".
Beide Eierstöcke waren betroffen, gestreut, das volle Programm. Sie hat, bis kurz vor Schluss, nichts gemerkt. Sie wurde also operiert. Eierstöcke raus, den Tumor weitestgehend entfernt, aber der Krebs ist nicht ganz weg. Ihr geht es gut, sie ist gerade zur Kurzzeitpflege und bekommt aller 3 Wochen Chemo, eine ganz leichte Chemo ohne Nebenwirkungen bisher. Es dient als lebenserhaltenden Maßnahme.
Sie ist geistig top fit, nur körperlich eingeschränkt. Künstl. Darmausgang, Katheter, das laufen fällt sehr schwer. Meint Ihr, man kann damit noch ein paar Jahre gut leben? Ich ertrage den Gedanken einfach nicht, sie gehen lassen zu müssen, sie war praktisch meine Mutter, die mich groß zog. Sie will auch nicht in dem Pflegheim bleiben, es ist toll und wirklich nettes Personal. Sie möchte heim in Ihr Haus. Was soll das denn werden? Ich verstehe sie vollkommen, aber sie wird nicht zurecht kommen, der Heimplatz wäre dann auch weg und die Wartezeiten sind enorm
Ging es jemandem ähnlich?
LG
Wie lange Leben mit Krebs?
Hallo und mein beileid, soetwas ist nie einfach...
Ich habe etwas ähnliches mit meiner Oma durch.
Sie war 69, alles war gut, doch dann konnte sie zB längere strecken nur noch mit pausen gehen, die strecken wurden immer kürzer und im allgemeinen wurde sie immer mehr "verhuscht", erzählte alles 3x usw...
Es kam raus das sie ein Hirntumor hatte. Seitdem wir diese Diagnose hatten, ging es ihr rapide schlechter. Im Februar '12 hatten wir die Diagnose bekommen, Oktober selbigen Jahres starb sie.
Ich weiß, das ist absolut nicht was man hören möchte, aber mir persönlich hat es geholfen von Anfang an zu wissen dass sie nicht mehr lange hat. Man hat die Zeit so intensiv genutzt wie es ging.
Wie es bei deiner Oma ist, weiß ich nicht. Ich denke da können wirklich nur die Ärzte helfen. Aber ich habe durchaus von Patienten gehört, die viele jahre mit (gestreuten) Krebs bzw Metastasen lebten, bis sie im Endeffekt an Herzversagen etc starben.
Ich wünsche dir alles Gute und zeig deiner Oma was sie dir bedeutet.
Lg
Guten Morgen,
und danke für die netten Worte
LG
Hallo,
es ist bei der Therapie alles möglich und ich habe auch schon alles erlebt.
Deswegen würde ich an eurer Stelle jetzt positiv denken.
Die Chemotherapien schlagen heutzutage sehr gut an.
Wenn deine Oma danach noch soweit rüstig ist und geistig fit, spricht nichts dagegen wieder zu Hause zu wohnen.
Die Pflegedienste können von Hauswirtschaft bis Essen auf Rädern bis Palliative Pflege alles leisten.
Deswegen, erstmal die Therapie jetzt abwarten und dann den Gesundheitszustand bewerten.
Nach Kurzzeitpflege kann Verhinderungspflege beantragt werden. So hat deine Oma noch länger Zeit sich zu erholen.
Auch eine Rückverlegung von einem künstlichen Darmausgang ist immer möglich.
Alles Gute
Hallo,
danke für Deine Antwort. Wir machen jetzt einfach das Beste daraus.
Ich habe diese Woche noch einen Termin mit der Heimleitung und werde die Verhinderungspflege mal ansprechen. Davon wußte ich noch nicht, vielen Dank.
LG
Scheiße....
Als bei Meiner Oma Krebs festgestellt wurde, kämpfte sie noch 5 Jahre.
Teilweise war es sehr schwer und sie wollte nicht mehr, mittendrin kam der Lebenswille doch wieder.
Der Arzt sagte ihr, sie solle sich immer ein Ziel festlegen, was sie unbedingt noch machen wollte, das hilft.
So wollte sie erst ihren 50 Hochzeitstag miterleben und das nächste Ziel war ihr ungeborenen Enkel noch zu sehen. Dann verstarb sie daheim in ihrem Bett. Das wollte sie auf alle Fälle Zuhause bei ihrem Mann.
Ich wünsche euch viel Glück und eine nicht allzu schwere Zeit.
Liebe grüsse
Hallo,
vielen Dank für die netten Zeilen. Meine Oma kämpft, Schmerzen hat sie nicht und ich werde diese Woche mit der Heimleitung sprechen, was sie mir noch empfehlen können. Aber nach Hause möchte sie und so werden wir das auch machen.
LG
Daheim ist wirklich das schönste, ich würde alles dafür geben.
Und noch was. Ich wurde auch ausgeräumt, ein künstlicher Darmausgang blieb mir zum Glück erspart. Ich kann auch noch nicht gut laufen, das kommt.....langsam, aber es kommt
Hallo!
Die Frage ist falsch, denke ich. Die kann dir nämlich keiner beantworten.
Die Frage sollte sein, wie man deiner Oma das restliche Leben angenehm gestalten kann. Sie ist unheilbar krank und sie wird sehr sicher an dieser Erkrankung sterben. Wann weiß keiner, aber wenn man schon eine Zeit geschenkt bekommt, in der man weiß, was kommen wird, dann hat man die Möglichkeit diese zu gestalten. Und man kann die Oma fragen, was sie denn möchte. Wie sieht sie denn ihre Erkrankung? Was will sie und noch wichtiger: was will sie nicht?
Du findest das Heim toll, sie offenbar nicht so. Was würde denn zuhause gehen? Wie viel Betreuung ist denn "drin"? Wenn sie nach Hause möchte und das irgendwie für eine Zeit noch klappen kann, dann macht das. Dazu solltet ihr einen ambulanten Hospizdienst ins Boot holen und einen Palliativmediziner. Der kümmert sich dann zur rechten Zeit um einen Hospizplatz. Dort wäre deine Oma noch besser aufgehoben als in einem Heim. Ja, ich weiß, wovon ich spreche. In den Heimen ist es leider oft immer noch so, das Sterbende gern verlegt werden. Oder es beginnt so ein Wechsel zwischen Heim und Krankenhaus. Das ist für alle Beteiligten ganz schön ätzend.
Von dem Heim, in dem sie ist, kann sie nicht ins Hospiz verlegt werden. Von Zuhause aus schon. Wenn sie doch im Heim bleibt, dann würde ich das mit dem Hospizdienst und dem Palliativmediziner trotzdem machen.
Natürlich ist es traurig, dass es jetzt so ist, wie es ist. Nur ist die Oma krank und benötigt Hilfe. Deine "Befindlichkeiten" sind erst später wieder dran. Für die Oma wird es leichter, wenn du dich der Situation stellst und nicht in irgendeiner unrealistischen Hoffnung verharrst. Hoffen kannst du weiter, aber alles verdrängen ist der falsche Weg.
Alles Gute!
Guten Morgen,
danke für Deine Antwort.
Tja, meine Oma will unbedingt wieder auf die Beine kommen und nicht mehr würde ich mir für sie wünschen. Sie hat den Krebs verdrängt, aber das ist in Ordnung.
Meine Oma findet das Heim und die herzliche Betreuung auch toll und wir haben uns in diesem Jahr unterhalten, sie meinte, sie schaffe Haus und Garten nicht mehr und wir haben uns darauf geeinigt, eine kleine Pflegewohnung in diesem Heim zu suchen, ab nächstem Jahr. Die Wartezeiten sind enorm, die Preise auch, aber ums Geld geht es nicht, das wäre auf jeden Fall das, was in Frage käme. Da sie aber von heut auf morgen ins KH kam, will sie natürlich nach Hause und das machen wir auch so, so lange, bis sie bereit ist, Ihr Haus zu verlassen.
>>Deine "Befindlichkeiten" sind erst später wieder dran. Für die Oma wird es leichter, wenn du dich der Situation stellst und nicht in irgendeiner unrealistischen Hoffnung verharrst. Hoffen kannst du weiter, aber alles verdrängen ist der falsche Weg.<<
Meine Befindlichkeiten sind meine Ängste. Ich bin seit dem 22.08. permanent im Einsatz. Mein Bruder wäre fast gestorben und während er noch im KH lag bekam meine Oma die Diagnose. Ich muss zur Arbeit, habe selbst noch eine Familie, meine Oma, meinen Bruder und Sportkurse am Abend, die ich leite. Also meine Befindlichkeiten sind ganz weit hinten angestellt im Moment. Ich möchte, daß meine Oma rund um gut versorgt ist, das wäre am Besten im Heim, da sie da aber nicht bleiben möchte werde ich sie natürlich auch zu Hause weiter unterstützen, da meine Mutter bspw. nur da steht und bereits die Hand nach dem Erbe ausstreckt, obwohl sie noch nicht einmal tot ist Aber Hilfe kommt von Ihr nicht.
LG
Guten Morgen!
"Tja, meine Oma will unbedingt wieder auf die Beine kommen und nicht mehr würde ich mir für sie wünschen. Sie hat den Krebs verdrängt, aber das ist in Ordnung."
Deine Oma weiß ganz genau, wie der Hase läuft, das kannst du mir glauben. Sie merkt aber, dass du nicht an das Thema ran kannst und sagt dir, was du hören möchtest. Sie darf verdrängen, so viel und so lange sie möchte. Du solltest das nicht tun.
Ich riet dir zum Hospizdienst usw. Wenn deine Oma wieder "auf die Beine kommt", dann ist der Drops gelutscht und alle können wieder ihrer Wege gehen. Wenn sie nicht auf die Beine kommt, hättet ihr Leute im Boot, die wissen, was zu tun ist, wenn auch du nicht mehr weiter weißt.
Gerade weil du offenbar noch sehr viel mehr um die Ohren hast, macht mein Vorschlag umso mehr Sinn. Oft ist es auch so, dass Kranke/Sterbende mit Nicht-Beteiligten offener und ehrlicher besprechen können, was sie wollen, denken, fühlen als mit Angehörigen, die mit betroffen sind und mit drin hängen in der Trauerschleife.
Ein Palliativarzt würde die Oma nicht immer nur zu neuen Therapien drängen, sondern einfach zusehen, dass es ihr so gut wie möglich geht.
Das mit der Pflegewohnung im nächsten Jahr -auch noch mit Wartezeiten- scheint mir sehr unrealistisch. Sie wird mehr Hilfe brauchen.
LG
Hallo Woodgo,
das kann man leider nie sagen. Sie kann 100 werden, wenn die Chemotherapie gut anschlägt und sie auch den Lebenswillen hat, die äußeren Umstände stimmen, oder sie verstirbt in relativ kurzer Zeit, weil durch die Krankheit der Lebensmut fehlt und ein negativer physischer und psychischer Kreislauf einsetzt, der wie bei meinem Vater innerhalb von 4 schlimmen Jahren zum Tod führte.
Mein Vater war bis 84 Topfit, und ist dann durch die Krankheit leider verstorben. Aber da es am Ende so schlimm war, war es für ihn eine Erlösung.
Wir kennen aber Ältere, die den Krebs besiegt haben und immer noch leben, und das seit längerer Zeit .und die hatten vom Kathether, Anus Praeter, über Künstl. Hüftgelenk usw..fast alles, plus Bypässe, ..in dem hohen Alter sind ja 10 Jahre sehr viel....man muss allerdings versuchen, an die Situation sehr realistisch herangehen, wie ich finde, obwohl das immer schwerfällt.
Ich drück ganz doll die Daumen, dass du noch viel von deiner Oma hast.-.-
Baerbel
Hallo,
vielen Dank für die netten Worte
LG
Oft ist es so, dass nicht die Krankheit einen in die Knie zwingt, sondern die Diagnose und die Assoziation dazu.
Deine Oma hat ohne es zu wissen sicher schon einige Zeit mit dem Krebs gelebt und es ging ihr wie du schreibst recht gut.
Jetzt hat sie eine Diagnose bekommen mit der Tod, Schmerzen, dahinsiechen assoziert wird.
Deine Oma baut ab. Sie hat schwere Eingriffe vornehmen lassen, davon erholt man sich nicht im Handumdrehen.
Es gibt Studien die besagen, dass Chemo weder die Lebensqualität erhält noch die Lebensdauer verlängert.
Der Großvater meines Mannes litt auch unter Krebs und dem haben sie von Zeit zu Zeit störende Tumore entfernt, ansonsten haben sie ihm sein Leben leben lassen und er wurde Mitte 90 ehe er starb. Er starb ein Jahr nach seiner Frau, denn seit dem Tod seiner Frau hatte er den Lebensmut verloren.
So geht es vielen mit der Diagnose und nach solchen Eingriffen- sie verlieren an Lebensmut-und kraft
Ich würde in deinem Fall die Sichtweise ändern.
Deine Oma ist 78 Jahre und hatte bisher schon ein ausgefülltes Leben.
Ich würde zusehen ihr Leben weiterhin positiv auszufüllen , natürlich im Rahmen der möglich ist.
Und ich wäre einfach dankbar für jeden weiteren Tag.
Die Frage wie lange sie damit leben kann, würde ich mir nicht stellen.
Es gibt Leute die werden damit steinalt und einige wissen nicht mal von der in ihnen schlummernden Gefahr. Und es gibt welche die sterben kurze Zeit darauf aus verschiedensten Gründen.
vielleicht findest du Möglichkeiten ihr ihren Wunsch zu erfüllen und sie wieder in ihr Zuhause holen. Pflegedienste bieten da so einiges an.
Ich habe noch keine Oma erlebt , die in einem Altenheim sich zuhause gefühlt hätte.
Alle haben sie sich nach ihrem Zuhause gesehnt.
Bei uns hat der Opa nach dem Tod seiner Frau bei seiner Tochter gelebt bis er starb.
Die Wohnung war schon ein Jahr zuvor aufgelöst worden weil die Großeltern in eine Wohngruppe gezogen sind , damit die Großmutter versorgt werden konnte.
Sie war demenz krank und fast erblindet und die Sicherheit konnte zu Hause nicht mehr gewährleistet werden.
Aber glücklich war der Opa da nicht, obwohl auch allesnett dort war und beide zwei Zimmer hatten und ein eigenes Bad
Ich wünsche dir , dass du noch viel Zeit und schöne Momente mit deiner Oma erlebst.
Viel Kraft
Karna
Hallo,
>>Deine Oma ist 78 Jahre und hatte bisher schon ein ausgefülltes Leben.
Ich würde zusehen ihr Leben weiterhin positiv auszufüllen , natürlich im Rahmen der möglich ist.
Und ich wäre einfach dankbar für jeden weiteren Tag.<<
Ich bin dankbar und sie auch. Sie möchte leben, sich wieder ihr gut bürgerliches Essen kochen, sich zu Hause wohl fühlen. Das soll sie auch.
>>Ich wünsche dir , dass du noch viel Zeit und schöne Momente mit deiner Oma erlebst.
Viel Kraft<<
Danke
LG
Hallo Woodgo, das tut mir sehr leid!
Bei Eierstockkrebs, der sowieso schon eine schlechte Prognose hat und dazu noch Metastasen, sieht es vermutlich leider nicht gut aus für Deine Oma. Wichtig ist, dass Ihr Euch frühzeitig um eine spezialisierte Palliativversorgung kümmert, v.a. um die Schmerzen, die sicherlich irgendwann auftreten werden, zu lindern. Vielleicht ist sogar ein Platz auf einer Palliativstation oder in einem Hospiz das Richtige für Deine Oma.
Solange sie noch einigermaßen fit ist, solltet Ihr die gemeinsame verbleibende Zeit genießen.
Ich wünsche Euch viel Kraft für die bevorstehende schwere Zeit und alles erdenklich Gute!
Danke
Hallo!
Ich denke 'feste' Zeiten gibt es nicht.
Wenn man Glueck hat (oder Pech, jenachdem, wie es demjenigen geht) hat man vielleicht noch viele Jahre, oder eben nicht.
Bei meiner Mutter waren es von der Diagnose bis zum Ende ca 5 Monate...
Wenn deine Oma nach Hause moechte, versuch ihr das zu ermöglichen!
Alles Gute