Neue Aortenklappe - Angst nach OP

Hallo,
im Okt. letzten Jahres hat mein Mann (32) eine mechanische Aortenklappe bekommen. Tage zuvor hatte er Schwindel und ist zusammengebrochen. Wahrscheinlich war der Fehler bei ihm angeboren, aber nicht entdeckt bisher...
Zu der Zeit erwarteten wir auch unseren 1. Sohn, den ich 10 Tage nach der OP allein zur Welt brachte, mein Mann war noch in der Reha.
Die OP verlief gut und die körperliche Erholung auch. Die Seele aber leidet glaube ich noch immer. Er muss nun lebenslang Marcumar nehmen und aufpassen, dass er keine bakteriellen Infektionen bekommt.
Er hat nun natürlich bei jedem Schnupfen Angst, wenn der INR-Wert auch nur ansatzweise beim therapeutischen Grenzwert ist, hat er auch Angst und ja... im Allgemeinen ist er sehr ängstlich geworden und horcht nur noch in seinen Körper, ob evtl irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte.

Hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht?
Ist es mit der Zeut besser geworden?

Bereits im KH hat er auch schon die psychologischen Gespräche in Anspruch genommen, dort sah man aber alles im grünen Bereich.

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Hallo, leider kann ich dir keine Erfahrungswerte mitteilen. wie nennt sich das genau, Aortenklappeninsuffizienz vielleicht?
Bekam er den Schwindel nach Belastung ? Wie hat man das denn festgestellt?

Es ist wirklich bitter, wenn man plötzlich so eine Schockdiagnose erhält. Mir tut das schrecklich leid für ihn und dich :-(
Ich kann absolut nachvollziehen, dass es einem den Boden unter den Füßen wegzieht und man in ein tiefes Loch fällt. Klar, dass du dir auch furchtbare Sorgen um ihn machst.
Das Problem ist nur, dass wenn er da nicht bald raus kommt, dann kann sich das in eine Depression und Angststörung hin entwickeln, was natürlich für keinen angenehm ist... Ich würde deshalb euch ans Herz legen, dass er eine psychologische Therapie in Anspruch nimmt, um zu lernen mit diesem Erlebnis, den Ängsten und Sorgen gut umzugehen. Mit Ängsten zu leben ist furchtbar quälend und ich wünsche euch, dass ihr das alles gut übersteht.👫💐

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Hallo,
vielen Dank für deine Antwort. Ja, er wollte sich mal nach einem Platz umschauen... die Ärzte in der Klinik und Reha sagten, dass alles normal sei und man sich eben erst mit dem Gedanken anfreunden muss...

Ein paar Tage zuvor war ihm schwindelig während der Autofahrt und er dachte er hätte wieder einmal Probleme mit dem Rücken hat. Er ging zur Physiotherapie zur Massage, aber keine Besserung und zum HNO - dort wurden Probleme mit den Ohren bzw Gleichgewichtssinn ausgeschlossen und zum Hausarzt ist er nicht mehr gekommen, weil er dann schon zusammengeklappt ist. Im Kh stellten sie es dann ziemlich schnell fest und schon 2 Wochen später wurde er operiert. Er hatte eine schwere Aortenklappeninsuffizienz und vorher nichts bemerkt.
Er dachte nur manchmal beim Sport, dass er schnell außer Atem sei und er mehr an seiner Kondition arbeiten müsse. Naja...

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Hallo

hier die Seite ist recht interessant, könnte er sich mal einlesen.

https://www.herzstiftung.de/Herzklappenfehler.html

in der Praxis ist es so, das man einige Zeit nach der Op wieder normal leben kann, und nicht jeder Schnupfen ist schlimm, sollte mal ein Bakterieller Infekt kommen, muss er sofort Antibiotika nehmen, auch vor größeren Zahn Op,s ansonsten Leben die meisten ganz normal mit einer neuen Klappe.

wichtig ist die Psysche , am besten holt Ihr Euch Hilfe, damit es sich nicht zu einer Angstörung , bzw Herzneurose entwickelt, einmal drinnen ist es schwer wieder rauszukommen, ein kleiner Piks nahe dem Herzen und man verfällt in Panik.

"und horcht nur noch in seinen Körper, " kann schon der Anfang einer Angsstörung sein, Ihr solltet schnell handeln.

lg

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Danke, da haben wir schon gelesen und in der Reha bekommen sie ja auch schon alles mögliche an Infos und Unterstützung.
Wir werden damals beobachten und er wird sich nach einem Platz umschauen...

Ich hoffe jedoch noch auf Beiträge von Betroffenen, egal welche OP am offenen Herzen. 🙂

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So etwas nennt man Anpassungsstörung. Das haben viele Menschen nach einer plötzlichen schweren Erkrankung. Direkt danach verkraften sie alles noch ganz gut, aber dann im normalen Alltag kommen plötzlich die Probleme...Holt Euch Hilfe von einem Psychologen, vielleicht tut Euch auch Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe/zu anderen Betroffenen gut.

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Hallo, das sind nett gemeinte Tipps. Wir sind ja auch schon aktiv geworden.
Selbsthilfegruppen gibt’s hier in der Nähe nicht und im Schnitt sind die Betroffenen mal eben 30-40 Jahre älter. Das passt einfach von der Lebenssituation her nicht. 🙂

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Also ich kenne mindestens einen jungen Mann, der mit 19 Jahren von seinem angeborenen Herzklappenfehler erfahren hat...Passt zwar auch nicht ganz, aber es gibt sicher Leute in eurem Alter mit angeborenen Herzfehlern!

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