Hallo zusammen!
Um es gleich mal vorwegzunehmen, "Ja ich war/bin beim Arzt"... aber erst mal der Reihe nach:
Ich bin etwas schwerer, treibe wenig Sport (ab und zu mal radfahren und spazieren), rauche nicht, trinke sehr selten Alkohol und auch auf der Arbeit sitze ich die meiste Zeit am Schreibtisch. Seit einiger Zeit spüre ich ein ganz leichtes Kribbeln in der linken Brust. Nicht zur Mitte hin, sondern eher weiter aussen Richtung Achselhöhle. Es tut nicht weh, es ist wirklich nur minimal. Ich messe Regelmäßig meinen Puls und dieser liegt im Ruhezustand in der Regel bei 80 bis 90. Nicht viel zu hoch, aber etwas zu hoch. Wenn ich mich anstrenge oder in stressigen Situationen steigt er auf 120 bis 135 an. Also jetzt nicht extrem auf 200 oder mehr. Mein Blutdruck liegt meistens so bei 135 zu 90. Also der untere Wert auch nicht viel zu hoch, aber etwas. Vor ein paar Monaten hatte ich auf der Arbeit (und nur dort!) das Problem, dass mein linker Arm anfing zu Schmerzen wenn er auf dem Schreibtisch neben der Tastatur lag. Wenn ich ihn dann gerade runterbaumeln ließ, war alles in Ordnung. Der Schmerz fühlte sich an wie Muskelkater. Ich bin dann zum Hausarzt gegangen, dort wurde alles gecheckt - Blutprobe, Urinprobe, Ultraschall von Galle, Leber, Niere usw., Blutdruck und Puls. Auch der Hausarzt sagte das mein unterer Blutdruck und mein Puls leicht erhöht sind. Zu der Sache mit dem Arm meinte er das es von der Haltung am Arbeitsplatz kommen könnte und das das Kribbeln in der linken Brust Verspannungen wären. Meine Werte sind übrigens fast alle normal (Blutzucker, Leber, usw.) nur der Entzündungswert ist knapp über der Grenze. Das ist bei mir seltsamerweise fast immer so. Sei aber nicht ganz so schlimm, weil sich bei einer ernsten Erkrankung dieser Wert vertausendfacht.
Manchmal habe ich auch leichte Kopfschmerzen im Bereich der Stirn, aber nicht so stark das ich Tabletten nehmen muss. Ab und zu ist es dann auch so, dass mir ein wenig schwindelig wird. Das wiederum könnte laut Arzt daran liegen das ich (viel) zu wenig trinke. Wenn nicht gerade Hochsommer ist, trinke ich auch manchmal nur nen halben Liter am Tag...
Auf jeden Fall wurde dann ein Langzeit EKG gemacht, bei dem es keine Auffälligkeiten gab. Der Rhytmus war in Ordnung, nur halt der Puls etwas zu schnell. Dann wurde ein Ruhe EKG gemacht, bei dem dann auffiel das mein Herz falsch angesteuert wird. Wurde dann ins Krankenhaus eingewiesen und dort wurde alles genau überprüft, inklusive Herz Ultraschall. Der Verdacht hat sich bestätigt, ich hatte eine zusätzliche Verbindung zum Herzen die dafür sorgte das die Kurve vom Herzschlag nicht steil genug war. Die fehlerhafte Stelle wurde dann per Herzkatheder lokalisiert und verödet. Dies war aber lediglich eine vorbeugende Maßnahme, damit es später nicht zu einem Herzinfarkt kommt. Mit dem Puls und Druck hatte das nichts zu tun, ich hatte den Fehler ja wenn dann schon von Geburt an.
Nach der OP ist der Puls halt immer noch zu hoch, ich habe manchmal immer noch leichte Kopfschmerzen mit kurzzeitigem leichten Schwindel und ich habe immer noch ab und zu das Kribbeln in der linken Brust.
Woran könnte das liegen? Der Arzt hält mich bestimmt schon für bekloppt! So oft wie im letzten Jahr war ich vorher 39 Jahre nicht beim Arzt...
Ich mache mir halt Sorgen und habe Angst, dass es etwas mit dem Herzen zu tun hat. Oder kann das wirklich alles nur von Verspannungen, Bewegungsmangel und Stress kommen?
Anzeichen von Herzinfarkt?
Deine Beschwerden kommen nicht vom Herz. Das klingt für mich sehr nach Verspannungen oder Blokaden im Rücken und Nacken. Wenig Bewegung, Schreibtischjob... Da kann dir ein guter Ostheopat oder Physiotherapeut wahrscheinlich besser helfen als dein Hausarzt.
Das dein Ruhepuls etwas höher ist liegt wahrscheinlich daran das du wenig Bewegung und somit keine Kondition hast in Kombination mit Übergewicht. Der Blutdruck ebenso. Das hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nichts mit Schmerz im Arm und Kribbeln in der Brust zu tun.
Vielen Dank für die Antwort! Wäre das alles in der rechten Brust, wäre ich vermutlich die Ruhe selbst. Aber auf der linken Seite denkt man halt immer automatisch sofort an das eine...
Im Schlaf ist es ja auch so. Liege ich auf der linken Seite kommt manchmal auch dieses Kribbeln, drehe ich mich dann auf die rechte Seite ist es wieder weg. Wäre es tatsächlich vom Herzen, müsste es ja auf beiden Seiten sein, richtig?
Ich habe vor mir vom Weihnachtsgeld einen Crosstrainer zu holen, damit Arme UND Beine bewegt werden...
Ich hab 45 Jahre Schreibtischjob hinter mir und meine Sehnen sind im ganzen Schulterbereich teils verkürzt/verklebt, ich kann auf der rechten Seite nicht schlafen, alles wird pelzig, schläft ein. Deine anderen Symptome kenne ich auch.
Bitte lass Dir KG verschreiben und lass Dir vom Physio Übungen zeigen, wie Du den Schulter/Brustbereich trainierst und - ganz wichtig - die Sehnen des Oberkörpers dehnst! Der Crosstrainer alleine ist nicht schlecht, hilft aber nicht alleine.
Was Du bis dahin machen kannst: Stell Dich gerade vor eine geschlossene Tür und strecke Deine Hände nach links und rechts oben zu den Ecken. Nun dehne Dich, so gut Du kannst, ruhig atmen und auf 50 zählen. Arme ausschütteln. Auch die Hampelmannübung ist gut, aber bitte geh zur KG bevor Du noch mehr Schmerzen bekommst, die gerne auch in Richtung Herz ausstrahlen.
Mache ich die Übungen 1x tgl. gehts mir gut, wenn nicht, tja dann büße ich es.... Ich hab noch eine Vibrationsplatte, die ist auch sehr gut.
Gute Besserung. LG Moni
Google mal Herzneurose und guck, dass du das in den Griff bekommst, eventuell auch verhaltenstherapeutisch.
Parallel dazu fang mal an, dich mehr zu bewegen. Dadurch gewinnst du automatisch mehr Vertrauen in deinem Körper und tust was für dein Herz.
Gute Besserung von einer, die weiß, wie krank Ängste machen können und wieder gesund ist.
Wow. Vielen lieben Dank! Fast alles was bei Wikipedia zu dem Thema steht trifft auf mich zu. Angst, Schweiß, Schwindel, Brustschmerzen, Armschmerzen, Herzrasen, hoher Blutdruck,... könnte also sein das Du recht hast.
Auch wenn es für mich (wie dort ja ebenfalls erwähnt wird) unvorstellbar ist, dass Gedanken/Ängste tatsächliche Symptome hervorrufen können!
Aber man lernt ja nie aus. Es wäre schön, wenn es "nur" Herzneurose wäre.