Ich habe seit knapp 3 Jahren immer wieder extrem traurige Phasen, mal besser, mal schlechter. Es kam mit dem Umzug in eine neue Heimat, was viele schöne Dinge, aber auch Probleme für mich mit sich gezogen hat. Damals war ich auch mit unserem vierten Kind schwanger und alles vielleicht ein bisschen viel. Ich habe lange nachgedacht und reflektiert und komme immer wieder zu dem Schluss, was ich an mir ändern muss, um die Situation zu verbessern, aber ich schaff es nicht alleine. Ich glaube es liegt auch viel an meiner Kindheit, wo Dinge passiert sind, die extrem verletzend waren und mich zu einem scheinbar sehr empfindlichen Menschen gemacht haben. Ich habe starke Phasen, da läuft alles ganz gut und dann hab ich Phasen, in denen ich viel weine und die welt nicht mehr verstehe. Es war nun auch schon 2mal in Gesellschaft so, dass ich so blöd behandelt wurde (von den Menschen, die mir die Probleme bescheren) , dass ich kaum die Tränen zurück halten konnte. Ich konnte aber auch nicht gehen, ohne Stress zu provozieren. Ich möchte das nicht mehr. Ich möchte lernen sagen zu können "Nach mir die Sintflut. Ich hab eine tolle Familie um nicht rum und gute Freunde (die für mich da sind, mit denen ich schöne Dinge erlebe...) . Der Rest soll mich nicht interessieren und vor allem nicht verletzen."Die Menschen, die das nämlich tun sind gar keine Freunde von mir. Warum nehme ich sie also so wichtig? Was haben die, dass ich mich ständig ungewollt mit ihnen beschäftige? Sind halt Leute, die man bedingt durch Arbeit und Hobbys nicht meiden kann. Blöderweise ist eine Freundin von mir auch in dieser Clique drin, so dass es da auch Schnittpunkte gibt.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich denke ich brauche eine Therapie, um, ich glaube, mein Selbstbewusstsein zu stärken. Glaube das würde schon viel helfen. Obwohl ich normal ein Mensch bin, der Energie hat, die Dinge anpackt und den Satz "Das geht nicht" erst akzeptiert, wenn ich es probiert hab und merke es geht echt nicht, bin ich wie blockiert. Habe Angst an den falschen Therapeut zu geraten und weiß nicht mal wie ich es angehen soll. Wie finde ich in der Fülle unserer Großstadt den Richtigen? Was soll ich beim Termin vereinbaren sagen? Ich hab sogar Hemmungen es bei meiner Hausärztin anzusprechen, weil ich immer die Starke sein will. Ich weiß gar nicht, was ich nun von euch will? Vielleicht etwas Zuspruch?
Ich bin blockiert, aber ich brauche Hilfe. Wie es angehen?
Du hast 5 Sitzungen "frei", erst danach musst du dich für nen Therapeuten entscheiden. Du kannst auch mehrere Therapeuten ausprobieren. Das Verhältnis muss stimmen. Das wissen die Therapeuten auch und sind dir nicht böse, wenn du ihnen absagst.
Therapie ist ein starker Schritt und kann viel verändern.
Du musst deine Hausärztin da gar nicht einbeziehen. Für den Psychotherapeuten braucht es keine Überweisung.
Bei der Therapeutenwahl empfehle ich dir darauf zu achten, dass du zum Psychologischen Psychotherapeut gehst. Psychologen haben einen eher ganzheitlichen Ansatz bei der Therapie.
Es gibt auch Fachärzte für Psychotherapie, aber das sind eben Ärzte. Keine Psychologen. Die Denkweise ist häufig weniger ganzheitlich. Muss nicht sein, ist aber wahrscheinlich.
Wenn du dich bei Therapeuten meldest, gibt es Verhaltenstherapie und Psychoanalyse. Lass dich beraten, was zu dir passt.
Wenn du Therapeuten anrufst, dann mach dir nen Text zurecht. Beantworte die Frage "Woran merkst du, dass dir die Therapie geholfen hat?"
Die Antwort darauf ist dein Auftrag an die Therapie. Schreibe es dir auf. Du wirst mehrere Therapeuten kontaktieren müssen. Richte dich auf 6 - 12 Monate Wartezeit für nen Termin ein.
Danke für deine Antwort😊