guten abend, ich habe ads und bin ständig am tagträumen.. es gibt phasen, da ist es ganz schlimm, sodass mich nur die arbeit davon ablenkt. ich arbeite gerne und könnte mich den ganzen tag mit sortieren von gebrauchsanweisungen (ich sammel die) beschäftigen. seitdem meine tochter da ist, habe ich dafür keine zeit und zweitens ist es mir auch sehr unangenehm und ich will nicht, dass meine tochter mich irgendwann komisch findet oder merkt, dass ich nicht ganz "sauber ticke"
mein problem ist leider, dass ich seit monaten wieder die phase habe, dass ich durchgehend dialoge, zum großteil auf englisch, in meinem kopf führe, also geschichten erfinde und die charaktere in meinem kopf "reden lasse". das ist bei mir schon so, seitdem ich schreiben und lesen kann..
also d.h. ich mache z.b. die hausarbeit und nebenbei geht es in meinem kopf drunter und drüber, das klappt auch meist, ohne dass ich fehler mache, allerdings bin ich dann nicht ansprechbar^^
dann kommt es vor, dass ich gar nicht merke, dass meine tochter nach mir ruft und ich ziemlich wütend werde, wenn mein freund mich aus meinen dialogen reißt.
ergeht es vielleicht jemandem ähnlich oder gibt es hier betroffene (ad(h)s, autismus o.ä.) und hat strategien entwickelt?
ich merke, dass diese ganze geschichteerfinderei schlimmer wird, wenn ich wenige soziale kontakte habe, da ich aber sehr ungeschickt mit "artgenossen" bin und ich mit meiner aufdringlichen neugierde eher anecke, habe ich nicht wirklich "freunde".
ich freue mich über tips :)
bin ständig gedanklich abwesend, mit negativen folgen für das familienleben, tips?
Hallo!
Hast Du schon mal versucht die Geschichten aufzuschreiben? Z.B. abends oder früh morgens wenn etwas Ruhe ist? Vielleicht hast Du sie dann „Raus“ aus dem Kopf. Ansonsten hilft vielleicht Musik hören oder Hörspiele bei der Hausarbeit. Damit das Gehirn beschäftigt ist. Ich singe auch bei der Hausarbeit;) das stört am wenigsten beim Staubsaugen. Ansonsten ist es einfach so wie es ist. Akzeptiere Dich so wie du bist! Du bist OK! Und wenn es wichtig ist, kann dein Umfeld sich ja lauter/ sichtbarerer machen.
Danke für den tipp mit der musik.. Leider kann ich nicht zeichnen, sonst würde ich alles niedermalen.. Geschichten schreibe ich ab und zu mal, habe aber immer wieder andere ideen. Mich selbst belastet das ganze auch nicht, aber mein umfeld ist nicht so begeistert 😬
Was auch noch helfen kann, ist chanten oder meditieren, dabei kannst Du lernen/ üben Dich auf etwas bestimmtes zu Konzentrieren.
Ist sowas nicht "normal"?
Also ich träume auch ständig vor mich her, erfinde dabei Geschichten und Dialoge...allerdings kann man mich da recht einfach raus reissen und ich finde schnell wieder rein.
Manchmal steh ich auch nur rum und fantasiere ne Story vor mich hin....
Manchmal gehe ich alte Diskussionen im Kopf durch und stelle mir vor wie es gelaufen wäre wenn ich anders reagiert hätte usw.
Ich hab auch nicht viele Kontakte, allerdings bin ich darüber recht froh.
Zu viele Kontakte machen mich nervös und nerven mich auch, ich pflege lieber wenige dafür intensiver (ich schätze ich bin auch etwas aufdringlich, wobei das mittlerweile nicht mehr so der Fall ist, aber früher war ich das und bin damit eben auch sehr angeeckt...)
Durch meinen Sohn, bei dem ich Autismus vermute, kam ich auch schonmal auf die Idee ob ich vllt Autist bin....hmm vllt ist es ja wirklich so.
Tipps hab ich dann aber nicht wirklich...ich hab diesen "Ammenschlaf" nie verloren, also Kindergejammer usw triggert mich...ich werd auch nervös wenn ich draußen Kinder weinen höre und das reisst mich aus allem raus sodass ich raus schauen gehe....
Manchmal bin ich mir auch sicher das ich mein Kind höre, ist dann aber ein anderes...ich hab aber, für mein Empfinden, auch ein sehr gutes Gehör, ich achte viel auf kleine Details, bemerke viele Dinge die andere nicht bemerken.
Ich bin nicht wütend wenn ich aus meinen Träumen gerissen werde, es sind für mich einfach nur Träumerein.
Mich nervt nur manchmal wenn ich mir was schönes ausdenke das ichs mir nicht aufgeschrieben habe...Liedtexte oder Gedichte zb.
Vllt entfleucht mir mal ein genervtes "Was?" wenn man mich rausreißt, aber danach reagiere ich normal :D
Jetzt fühl ich mich irgendwie komisch ^^
LG
Also du bist nicht komisch ^^ ich kenne nur leider niemanden, der auch so ist und dachte dann, dass ich nicht normal sei, weil ich auch komische hobbys pflege 😁
Das mit dem gut hören ist bei mir auch so und kindergeschrei macht mich auch nervös und kann dann an nichts anderes mehr denken.. Ich habe leider auch eine gute nase und viele gerüche oder starkes parfüm widern mich an, hast du das auch?
Und ist das bei dir auch so, dass du komplett in einem thema versinkst wenn dich das sehr interessiert?
Ja, Ja und Ja :D
Was ich weiss ist das ich hochsensibel bin und ich kann gerüche schmecken (was ich echt hasse, aber erspart mir oftmals auch das probieren xD)
Themen können mich stundenlang fesseln, aber genauso schnell auch wieder langweilen
oder wenns zu viel Input wird stoß ich das Thema ab, macht mich sonst irre xD
Du kannst mit deinem Kind darüber reden. Kinder verstehen sowas besser, als wir denken.
Und du bist dann nicht "unnormal" für dein Kind, sondern einfach du mit deiner Besonderheit und das darf und muss dein Kind sogar wissen, sonst versteht es Die Welt nicht mehr und bezieht deine "Abwesenheiten" auf sich. Dann wird der Schaden größer, als wenn es weiß, dass du so bist.
Außerdem lernt es so auch tolerant mit Andersheiten umzugehen.
Setz dich auch wieder hin und sortiere deine Sachen, die du sammelst und Bezieh dein Kind einfach mit ein.
Das sind deine "Wekrzeuge" welche du brauchst um dich auszugleichen.
Hast du ggf. Mal darüber nachgedacht deinem Kind die Geschichten wenn auch auf Englisch zu erzählen? Oder dir deine Geschichten dann auf Kinderversionen umzugestalten? So kann sie teilhaben und Englisch lernen . Wer weiß vielleicht schreibst du dann in ein paar Monaten auch super Kinderbücher.
Bist du diagnostiziert worden?
Weiß dein Partner Bescheid?
Ich stelle mir das schon sehr schwer vor, aber es wird einen gesunden Mittelweg geben.
Magst du getacktete Zeiten? Dann tackte dir deinen Tag im Kopf und besprich mit deinem Partner, das Hausarbeit und Dialogführung für dich wichtig sind, damit er Die Zeit dann mit dem Kind verbringt. Ansonsten stresst dich das und du reagierst mit dieser Unterbrechungswut. Da dein Vorgang unterbrochen wurde.
Für aussenstehe ist das schwer, dir da Tips zu geben, es gibt aber von Asperger Autistinnen schöne Bücher, welche ihre Kinder auch alleine erziehen. Vllt schaust du mal, ob du was findest, was dir hilft.
Ansonsten in den sauren Apfel beißen und Mutter Kind Gruppen besuchen. :)
Alles Liebe
Danke für deine Antwort, das ist eine gute Idee mit den Kindergeschichten :)
Ja, hab die Diagnose mit 14 bekommen und mein Partner weiß Bescheid.
Ja ich mag gerne feste Zeiten und Orte für bestimmte Gegenstände, aber mir fällt es sehr schwer, irgendwo anzufangen (z. B. Beim aufräumen) und bin dann oft faul, weil ich keinen Punkt zum Anfangen finde 😬 kann das schlecht beschreiben
Ich kann das nachvollziehen, nicht von mir persönlich, aber von meiner Arbeit.
Es ist nicht einfach sich das dann selbst zu organisieren
Ich denke aber du wirst deinen Weg finden mit deinem Kind, der für euch beide gut ist, sowie für deinen Partner. Ich denke er ist auch mehr Außenstehender,als dass er deine Sichtweise sehen könnte. Wissen ist ja nicht gleich verstehen.
Nimm dir einen wichtigen Punkt und organisiere darum herum mit einer Mind map vielleicht?
Ich mache das auch... Je nachdem, wie gut oder schlecht es mir geht, wie sehr ich innerlich aus einer Situation raus will, mehr oder weniger. Ich bin jetzt in Elternzeit, anfangs war es sehr viel weil ich viel tagsüber alleine war, mitlerweile kann ich sie ganz weit weg schieben und komme auch mal ohne sie klar. Aber es ist schon interessant wie sehr einem ein erfundene Charakter fehlt... Meine Tochter schaut übrigens gerne Mia and Me im Fernsehen, im Grunde geht es da um nichts anderes ☺️
Was mir auf jeden Fall geholfen hat es deutlich zu reduzieren war Yoga!! Außerdem Meditation (Schau mal nach Mady Morrison bei Youtube!), und dann würde ich Dir gerne "die 4 Versprechen" vom Don Miguel Ruiz ans Herz legen! Wichtig ist, daß Du Dich damit wohl fühlst, wenn Du Dich zu tief in Deine Welt verkrümelst geht so viel Realität am Dir vorbei! Das bedauert Du vielleicht eines Tages! Alles Gute Dir!!
Danke, den Tipp mit der Meditation werde ich mal ausprobieren :)
Hallo,
ich kenne das auch.
Ich vermute, dass ich Träumer-ADS habe, wie unser Sohn.
Ich mache das dann so, dass ich mich gedanklich quasi am Riemen reiße und mir denke, jetzt ist aber mal Schluss mit der Träumerei!
Dass ich es nicht immer höre, wenn jemand etwas will, tja, das ist halt so. Im Zweifel muss die Person sich eben zu mir bemühen.
Das gibt es aber gar nicht so selten. Ich habe auch schon Kollegen so erschreckt, dass sie fast vom Stuhl gefallen sind, weil sie so vertieft in ihre Arbeit waren, als ich sie angesprochen habe, obwohl sie grundsätzlich wussten, dass ich da bin.
Bei der Hausarbeit sehe ich nicht ein, mich die ganze Zeit zusammen zu reißen. Das finde ich unsinnig, weil man auch putzen kann, ohne sich darauf zu konzentrieren.
Ich frage mich eher, wie Leute sich mit so langweiligem Kram befassen können, ohne sich wegzuträumen...
Dass Deine Tochter Dich später komisch findet, hm, Dein Freund liebt Dich ja auch trotzdem.
Ich glaube, das hängt viel davon ab, wie Kinder erzogen werden. Unsere Tochter (12) ist da sehr tolerant. Sie hat einen Kumpel mit ADHS, der mit seiner Art große Schwierigkeiten hat, Anschluss zu finden. Ihr geht er manchmal auch auf den Wecker. Sie sagt ihm das dann immer knallhart, und er reißt sich zusammen. Seine Mutter sagt, sie ist die einzige, bei dem das klappt, und sie war längere Zeit das einzige Kind, das mit ihm spielen wollte. Sie findet ihn eben trotzdem nett.
Unser Sohn (10) ist selbst schon ein merkwürdiger Vogel, und seine Freunde auch alle irgendwie...
LG
Heike
Danke für deine Antwort :)
Hast du mal eine ADS Therapie gemacht?
Was wurde dir geraten?
Ja, ich kenne es auch.
Nicht so intensiv, aber lästig.
Am schlimmsten, wenn ich müde bin oder wenn viel los war.
Was mir hilft: Pausen einbauen. Reizarme Pausen. Mich wohin setzen, wo nichts passieren kann und dann chillen.
Chillen, träumen, in diesen Zeiten nichts gefährliches machen.
Diese Zeiten bewusst nehmen.
In anderen Zeiten ist es dann weniger bzw. ich kann mich dann selbst erinnern, dass ich es ja in der nächsten Pause machen kann.
Laut meines ADHS Therapeuten ist es bis zu einem gewissen Grad normal und man kann es ein Stück weit steuern. Sich diese Zeiten auch selbst gönnen.
Aber und jetzt kommt das aber: wenn es überhand nimmt, man sich selbst oder andere in Gefahr bringt, wenn man es nicht mehr selbst steuern kann, dann sollte man noch mal in der Therapie darüber sprechen.
UNbehandeltes ADS/ADHS kann u.a. auch zu Depressionen oder anderen Problemen führen. Auch Psychosen können begünstigt sein. Dann wenn man selbst nicht mehr merkt, wie es mehr wird, anders wird, wenn man abrutscht.
In meinem Fall ist die Gefahr für Computersucht sehr hoch.
Träumen gehört bei ADS dazu. Die Frage ist das Ausmaß und ob man selbst alltagsfähig ist. Ob man sich oder andere dadurch gefährdet.
Hilfreich für mich war/ist: wann treten die Träumereien am häufigsten auf?
Welche Folgen ergeben sich dadurch?
Kann ich mir Zeiten einräumen, in denen ich es ausleben kann?
Was tut mir gut, was treibt mich in den Wahnsinn?
Mir hilft Pilates z.B. und ein paar andere Entspannungstechniken.
PMR verschlimmert alles und stresst mich.
Für eine Freundin ist es genau das Richtige.
Wenn ich wenig oder schlecht geschlafen habe, ist es intensiver.
Bestenfalls mache ich dann Dinge, die ich automatisch kann, die ich automatisch fehlerfrei kann, bei denen ich nichts verlege und niemanden in Gefahr bringe. Putzen, wischen, rechnen,... nichts Neues lernen.
usw.
Vieles habe ich in der ADHS Therapie gelernt. Das was ich vorher schon intuitiv machte, wurde noch mal bestätigt und verfeinert. Und in schlechteren Phasen kann ich es jederzeit ansprechen.
Wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit andere Folgen zu entwickeln ist bei ADS/ADHS höher.
P.S. ich habe KEINE Angst eine der Folgen zu entwickeln!
Ich finde es nur wichtig, es nicht allzu locker zu nehmen und mit jemandem zu sprechen, der sich damit auskennt. Da ich das Medikament nehme, muss ich das sowieso. Aber es hilft mir auch.
Mich immer wieder erden, macht es mir insgesamt einfacher.
danke für deine antwort und für den einblick :)
ich hatte schon mehrere therapien hinter mir, leider ohne erfolg. nur mit meiner angststörung kann ich mittlerweile etwas besser leben.
Wahnsinn. Es gibt andere Menschen, die so sind?
Ich bin vor einigen Jahren auf den Begriff der Hochsensibilität gestoßen und denke, dass ich das bin.
Meine Laienerklärung: Ich ziehe mich zurück in meinen Kopf, damit mich die Reize nicht so erreichen.
Meinen Mann regt das furchtbar auf und mein Kind muss häufig recht vehement um Gehör bitten, damit ich zurückkehre aus meiner Welt.
Momentan habe ich eine ganz schlimme Phase. Der Körper läuft auf Autopilot und in mir drin unterhalten sich die Stimmen. Meistens sezieren sie Erlebtes, bis es Sinn ergibt.
Was mir hilft: Meditation (Vipassana), Sport, reizarme Umgebung.
Ich leide auch drunter, weil mein Umfeld denken muss, dass es mir gleichgültig ist. Ist es nicht. Nur mein Kopf ist so laut.
das mit der hochsensibilität ist auch noch relativ neu und davon habe ich auch schon ein bisschen gelesen..
also heißt dass, dass deine dialoge im kopf sich um erlebtes drehen oder erfinden die stimmen auch eigene geschichten?:)