Niemand behandelt mein Knie...

Sorry, ich muss mich mal kurz auskotzen.
Aber vielleicht hat ja auch jemand einen Lösungsvorschlag?

Seit Dezember kann ich nicht mehr laufen. Kein Unfall, mein Knie hat einfach aufgegeben. Das MRT ergab eine Entzündung und einen wohl mehrfach eingerissenen Gelenkknorpel.

Der 1.Orthopäde meinte mit Blick aufs MRT, ich simuliere. Das würde schon wieder weggehen.
Der 2.Orthopäde verordnete erst Schleich-Strom, dann Ibuprofen, dann wieder Ibuprofen. Da meinte er noch, ich könnte bestimmt im März wieder joggen... Schließlich wollte er Hyaluronsäure ins Knie spritzen - es soll Patienten geben, die damit drei Jahre lang schmerzfrei gehen können.

Nun bin ich aber gerade 40, und eigentlich möchte ich mehr als "schmerzfrei gehen" und regelmäßig Spitzen ins Knie.

Also überwies der 2. Orthopäde mich an einem dritten, der auch operiert.

Mitten im Lockdown war das natürlich nicht so einfach, aber ich habe einen Orthopäden gefunden. Beim ersten Termin (privat, um überhaupt untersucht zu werden) verschrieb er Nahrungsergänzung. Wenn der Knorpel sich stabilisiert hätte, könnte man operieren. Borreliose und Rheuma wurde ausgeschlossen.

Beim 2.Termin (Kassenärztlich, Anfang Juli) machte er ein weiteres Röntgenbild, entdeckte eine merkwürdige Kochenstruktur und kann daher nicht operieren. Statt dessen hat er Blut abgenommen um z.b. die Schilddrüse zu untersuchen und Calcium und ich weiß nicht was noch..

Bei der Blutuntersuchung war alles OK und den nächsten Termin habe ich...

...Mitte September!! In über 2 Monaten!!
Offene Sprechstunde gibt es nicht.

Bis dahin wird meine Hüfte immer steifer, ich kämpfe, da ich mich kaum bewegen kann, mit meinem Gewicht und wenn ich dann im September weiter behandelt werde, bekomme ich den nächsten Termin vermutlich kurz vor Weihnachten....

So kommt man natürlich auch zu einer "konservativen Therapie". Was nicht von alleine weggeht wird eben chronisch.

Am meisten ärgert mich, dass die Ärzte mir ständig Hoffnung machen. Wenn ich nie wieder Bergsteigen, Seilspringen oder Reiten kann, dann möchte ich das auch gerne irgendwann wissen. Man muss doch sein Leben daran anpassen!! Z.b. fahre ich seit Monaten das Auto meines Mannes, weil das ein Automatik Getriebe hat. Das gibt aber bald auf. Sollen wir jetzt wieder ein Automatik-Auto kaufen? Die Augen offen halten nach einem Haus mit weniger Treppen?
Wir lange ist es realistisch, abzuwarten, ob das Knie besser wird?

Ach Mensch, diese monatelange Warterei macht mich kirre.
Ist das jetzt Facharztmangel, Corona-Kollateralschaden oder einfach eine blöde Praxis?

Danke für's Lesen

1

Warum bist Du so passiv? Sorry-aber klingt für mich nach "jammernd in der Opferrolle".

Werd' aktiv!!! Hau auf den Putz. Du hast Schmerzen, bist massiv eingeschränkt, ohne wirkliche Aussicht auf Besserung.
Finde Dich nicht ab, lass Dich nicht abspeisen bzw vertrösten.

Ich wäre längst tätig bzw ungemütlich und renitent geworden.

Gute Besserung

4

Toll, danke. Irgendwelche Vorschläge, wie das gehen soll?
Ich war am Telefon schon ziemlich rabiat - aber die arme Sprechstundenhilfe kann ja auch nix dafür, die hat ihre Anweisungen.

Ich habe im März drei Ärzte durchtelefoniert. Bei zweien habe ich einen Termin bekommen - jeweils für Juli. Einen weiteren, beim Rehabilitationsmediziner, hatte ich schon im Februar ausgemacht, für Ende August!!
Wann immer ich darauf hinweise, dass ich ein Notfall bin, weil ich nicht laufen kann heißt es "wir dürfen leider nur unsere eigenen Notfälle behandeln".
Meine eigenen Ärzte habe ich aber inzwischen durch...

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich
a) den 4. Orthopäden nicht abgesagt habe. Dessen Termin liegt noch vor September, also gehe ich hin. Wer am schnellsten"hier" schreit, darf mich operieren...
b) mir in der Praxis, die mich auf September vertröstet, gleich einen weiteren Termin für Anfang Oktober habe geben lassen. Wenn ich den dann wider Erwarten nicht brauche, kann ich ihn vielleicht meistbietend versteigern...

Ach ja: fairerweise muss man sagen, dass meine Krankenkasse mir einen ganz schnellen Termin beim Orthopäden vermittelt hätte. Als ich allerdings dessen Rezensionen im Internet gelesen habe war mir klar, warum der als Einziger Termine frei hat... Für eine Meinung oder Behandlung wäre mir das Recht, aber ich wollte den jetzt nicht unbedingt mein Knie operieren lassen.

LG!

2

Als mein Knie vor 2 Jahren kaputt war, bin ich in die nächste Sportklinik zum Kniechirurgen gegangen. Da es Akut sehr kaputt war, gab es nach einer Woche eine größere OP. Mittlerweile ist das Knie wieder topfit und ich bin 51.
Geh zu Jemand, der den ganzen Tag nichts anderes als Knie sieht, also zum richtigen Spezialisten.

3

Ich dachte eigentlich, das wäre ein Kniespezialist...

Du meinst, direkt in eine Klinik? Das wäre auch noch eine Idee. Muss mal recherchieren, was es da für Sprechstunden gibt, bzw wie ich da dran komme.
Ende August habe ich einen Termin bei einem Rehabilitationsmediziner. Den habe ich im Februar gemacht... und hatte eigentlich gehofft, ihn bis dahin nicht mehr zu brauchen. Es gibt einfach keine Termine!
Mein 2.Orthopäde hatte wenigstens eine Notfallsprechstunde - nur, dass er jetzt nichts mehr machen konnte. Bei diesem neuen Orthopäden darf ich nicht einfach vorbeikommen. Angeblich wegen Corona...

LG!

6

Direkt in die Klinik, halte ich auch für eine gute Idee. Einfach hinfahren.

Mein Mann hatte vor Jahren einen Bandscheibenvorfall und war auch bei mehreren Ärzten.
Die haben alles mögliche an ihm herumgedoktert und immer heftigere Medikamente verschrieben. Und er konnte weder gehen, noch liegen noch sitzen. Das war total gruselig.

Sie wollten wohl warten, bis es eintrocknet, ging aber alles viel zu lange.
Wir sind dann direkt in die Klinik nach dem Motto:"Ich gehe hier nicht mehr weg, bis etwas passiert!"
Und der dortige Arzt meinte nach der Untersuchung, dass da niemals etwas von selbst weggehen würde und hat ihn gleich dabehalten und 1-2 Tage später operiert.

weiteren Kommentar laden
5

Ich weiß ja nicht wo du wohnst... Aber ich hab vor Jahren mit nem angebrochenen Knöchel ähnliches auf der schwäbischen Alb mitgemacht. Katastrophe. Keiner zuständig, keiner Interesse, im Röntgenbild nix zu sehen, ach, so ne Prellung(????!!!) vergeht schon wieder und ich mit Schmerzen & ständig umgeknickt, selbst auf gerader, geteerter Straße. Normal laufen völlig undenkbar. Und das mit zwei Junghunden 🤪

Ich bin dann in die Winghofer Klinik nach Rottenburg. Die haben sich damals bei mir entschuldigt, dass ich zwei Wochen auf nen Nachmittagstermin warten musste 😳 ich bin da direkt in Gelächter ausgebrochen, da die Ärzte hier mich haben 4 Monate warten lassen 🤣 Bis ich dorthin gewechselt hab, war ich schon zwei Jahre auf dem angeknacksten Knöchel unterwegs!!

Die Anfahrt war für mich über ne Stunde - ich war aber trotzdem schneller wieder zu Hause, als wenn ich beim Chirurg um die Ecke gewesen wär mit im Schnitt(!!) 4 Stunden im Wartezimmer 🙄

Also egal wo du bist, schau dich auch mal weiters entfernt um nach Sportkliniken. Die lange Anfahrt hat sich bei mir gelohnt!

Die haben keine Überweisung gebraucht, weiß aber nicht, ob andre Sportkliniken das auch so handhaben. Evtl. Wenn du eine gefunden hast auch erst mal abklären, ob die Krankenkasse das so übernimmt, da das oft Privatkliniken sind.

7

Hallo.

Ich würde auch in dir Klinik fahren. Entweder zur Orthopädiesprechstunde oder direkt in die Notaufnahme. Ich bin Physiotherapeutin und weiss aus meiner Erfahrung, dass es ziemlich viele unfähige oder unwillige Orthopäden gibt und viel Zeit vergeht bis man endlich an den richtigen Arzt gerät. Das fatale daran ist, das die Schmerzen für eine Schonhaltung und ein verändertes Gangbild sorgen, was sich auf andere Gelenke und die gesamte Wirbelsäule auswirkt. Also mittelbar für weitere Beschwerden sorgt.

Ich hoffe, Dir kann schnell geholfen werden. Ein Mrt kann schnell Aufschluss bringen.

Alles Gute.