Psychisch kranke mit dämonischen Aussetzern..

Weis jetzt nicht wo ich die Frage hin tun soll aber es beschäftigt mich schon sehr...mein Mann arbeitet mit psychisch behinderten in einer Behinderten Werkstatt....gestern war es aufjedenfall so dass eine Angestellte von ihnen plötzlich anders wurde...sprich die hat angefangen zu zittern hat schwarze Augen bekommen und hatte wohl plötzlich ne Männerstimme..also echt Horror wie aus nem Film...die Betreuer haben dann den Rettungsschirm geholt die Frau is jetzt eingeliefert worden...ich mach mir trotzdem Sorgen um mein Mann.. weil die anderen Angestellten könnten ja auch mal so austicken..habt ihr mit solchen Menschen Erfahrungen schon mal gemacht? Wie reagiert man in dem Moment dass einen selbst nichts passiert.. was genau passiert da mit diesen Menschen?

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Wenn dein Mann da arbeitet (als Ausbilder oä unterstelle ich jetzt), wird er doch sicherlich auch geschult worden sein oder?

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Ja aber ich meinte eher was passiert mit den Leuten warum werden sie plötzlich so?wenn ich jetzt zb so jemand treffe oder wie auch immer? Ixh will nur wissen was oder warum werden die so?

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Es gibt verschiedene "trigger".
Es kann sein dass diese Dame eine andere Persönlichkeit hat, die nunmehr ein Mann ist. Wenn die andere Persönlichkeit übernimmt, um die Dame sozusagen zu schützen (vor was auch immer) kann sich der komplette Körper "verändern", große Pupillen, andere Körpersprache usw.

Triggern können alles mögliche sein, z.b. eine Farbe, ein bestimmtes Wort oder sie hat an etwas falsches gedacht, was mit einem Trauma zusammenhängt.

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*hat schwarze Augen bekommen*
Wie soll das gehen? Das ist Blödsinn, sorry.
Es könnte sich höchstens die Iris komplett geöffnet haben. Eine Pupillenstarre.

Ansonsten vielleicht Schizophrenie und Wahnvorstellungen.
Ich bin darin nicht geschult, weiß nur von anderen, dass man so etwas wie Selbstverteidigung und Fixierung lernt. Außerdem haben einige Einrichtungen Notknöpfe für das personal, damit sie schnell andere hinzuklingeln können.

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Haha, sorry die Autokorrektur mit dem "Rettungsschirm geholt" hat mich gerade echt schmunzeln lassen. 😁

Der Rest klingt für mich eher nach epileptischem Anfall - mit reichlich Übertreibung in der Schilderung. 🤔

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Das würde ich Therapeuten fragen, die sich damit auskennen.

"was genau passiert da mit diesen Menschen?"
Das kommt darauf an, was es ist.

Ein Elternteil hatte Diabetis und wurde cholerisch, wenn es zum Unterzucker kam. Sonst alles ok. Bei Unterzucker richtig gefährlich. Cholerisch ist untertrieben.
Wir haben den Rettungsdienst gerufen, weil es nur wenige Sekunden bis zur Ohnmacht dauerte.

Bei psychischen Erkrankungen kommt es auch darauf an, WAS es ist.

Jemand mit Psychose, Schizophrenie, Borderline wird anders reagieren, als jemand mit multipler Persönlichkeit.

Manche können gut ihren Alltag meistern, können gut eingestellt werden.
Andere brauchen Betreuung oder stationäre Betreuung.

Bei manchen wird es durch nicht gut eingestellte Medikamente verstärkt, oder durch Weglassen der Medikamente. Bei manchen müssen Medikamente neu eingestellt werden oder es gab eine Wechselwirkung mit einem salopp gesagt: Hustenmittel.

"psychisch behinderten in einer Behinderten Werkstatt..."

Um dort arbeiten zu dürfen / zu können wird es vermutlich Richtlinien und Aufnahmekriterien geben. In akuten Schüben oder ähnliches, werden sie vermutlich dort auch nicht arbeiten dürfen.

Da dort überwiegend Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen arbeiten, sind hoffentlich auch geschulte Personen dabei, die Anzeichen wahrnehmen.

Auch im Alltag kann es im Grunde jeden Treffen, eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Bei einer Bekannten wurde es einige Monate nicht entdeckt, nicht ernst genommen. Sie selbst ging noch zu Ärzten, die sie wegschickten.

Erst als es zu spät war und sie andere fremd gefährdete, dann hieß ses plötzlich, warum hat niemand.... einer der Ärzte: joa, er hatte eine Vermutung, aber nicht ernst genommen. Hätte ja niemand ahnen können, dass es so schlimm würde.....
Nö.... bei DEM Verdacht hätte man mit Fremdgefährdung rechnen müssen.....
Der Arzt hatte nicht mal eine Überweisung zum Psychologen oder Psychiater gegeben. Die haben sich den Verlauf schildern lassen und dann klar gesagt: als sie selbst um Hilfe bat, weil sie was merkte, hätte man ihr gut, schnell und effektiv helfen können.
Es würde nie wieder ganz weggehen. Aber mit guter Beobachtung, gut eingestellter Medikation kann sie ein normales Leben führen.

Daher hoffe ich sehr, dass dort Fachkräfte arbeiten, die sich mit Vorerkrankungen auskennen,
dass es Supervision gibt (wird leider oft wegrationalisiert, aufgeschoben oder aus Kostengründen nicht bereit gestellt)
Dass dein Mann und seine Kollegen Ansprechpersonen haben. Konkrete Ansprechpersonen
- für sich selbst
- zum Aufarbeiten wenn ....
- Im Akutfall
- im Verdachtsfall
usw.

Und dass es dann auch Möglichkeiten gibt, dass gehandelt werden kann.
Zum Arzt, Rettungsdienst, Verweis von der Arbeitsstelle bis, wer ist der rechtliche Betreuuer, wer kann was veranlassen.

Kann die Person in die Psychiatrie.

In die offene kann man sich auch selbst einweisen lassen mit dem Hausarzt, wenn man nicht mehr kann.
Bei Gefahr für andere, gibt es geschlossene Psychatrien.

Selbst wenn man gesetzlich betreut wird, gibt es verschiedene Stufen. Alltag mit Betreuung. Im Akutfall, stationäre Einweisung. Und auch da gibt es verschiedene.



Deinem Mann würde ich raten, dass er sich Unterstützung von Fachärzten holt. Sich erklären lässt, was er im Alltag braucht.
Dass seine Vorgesetzten Coachings und Supervision anbieten.

Was ist zu tun wenn
Wie kann er reagieren
Wie muss er reagieren
- so eine Art Coaching wie bei Feueralarm -
Notfallnummern
Selbstverteidigungskurs

Eine Freundin hat während ihrer Ausbildung auch in der Psychiatrie gearbeitet. Dort hat sie vorher Coaching bekommen und immer jemanden als Ansprechperson gehabt.
Auf der Frühchenstation auch. Nur anders.

Sie sagte, sie kann nur dann Angstfrei arbeiten, wenn sie Vertrauen hat in das was sie tut. Und auch dann, wenn sie vom Arbeitgeber ernst genommen wird.
Sie braucht Handlungsrichtlinien und Arbeitssicherheit.
Es gibt keine Garantie. Auch in normalen Betrieben könnte jederzeit jemand austicken. Burn out, unerkannte psychische Erkrankung.
In der Psychiatrie wusste sie, dass sie sich darauf einlässt. Auf was, hat sie erst vor Ort erfahren.
Aber sie fühlte sich gut gesichert, weil sie durch den Arbeitgeber, das notwendige Werkzeug mitbekommen hatte. Verhaltensregeln, Werkzeug (Schlüssel, Wandstärke, Notruftelefon, genug Personal) und eben Supervisionen.

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Kleine Ergänzung: es gibt auch private Supervosionen.

Meine Mama ist Psychologin, war lange selbstständig, aber auch jetzt als Angestellte hat sie noch Supervisionen, die nicht vom AG aus gehen :)

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Hey
Ich arbeite auch mit Menschen mit Behinderungen. Die meisten geistig behinderten Menschen haben zudem auch eine psychische Behinderung, die Schizophrenien, Wahnvorstellungen, Psychosen usw. beinhalten können. In der Tat ist es so, dass das Personal darin geschult werden muss, Deeskalationen und im Bedarfsfall Fixierungen, die dem Klienten nicht schaden, bzw Schmerz bereiten, durchzuführen. Darüber hinaus ist nicht nur der Eigenschutz, sondern auch der Schutz der anderen Klienten zu gewährleisten. Wie man bestimmte Situationen bewältigt, wird in Fortbildungen gelernt. Sollte dies nicht der Fall sein, wäre die Anregung in der Einrichtung anzuraten. Jeder sollte sich an seinem Arbeitsplatz sicher fühlen.

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Also Zittern und erweiterte starre Pupillen kenne ich ehrlich von einem Freund der Epilepsie hat. Seine Stimme klingt dann auch komisch verzerrt. Mit etwas blühender Phantasie kann daraus auch ein "dämonischer Aussetzer" werden. Epileptiker wurden früher oft getötet weil man dachte sie seinen von Dämonen besessen. Halluzinationen, Bewusstseinstrübungen können auch vorkommen.


Um ehrlich zu sein, es ist doch nix passiert. Sie hat niemanden verprügelt, wollte keinen auffressen, sie hat gezittert und komisch geredet. Dein Mann wird hoffentlich entsprechend ausgebildet sein, wenn nicht sollte er auf Fortbildung bestehen. Dein Mann arbeitet in einer Behindertenwerkstatt, das heißt die Behinderten dort sind alle eigentlich überwacht, medikamentös eingestellt, therapeutisch begleitet. Hast Du ne Ahnung was für Irre auf der Strasse rumrennen? Das sind die die einem Sorgen machen sollten.

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Die psychischen Hintergründe müsste dein Mann dir als Fachkraft ja verständlich erklären können.

Zudem, was er gelernt hat und welche Maßnahmen in solchen Situationen ergriffen werden.