Hallo zusammen
Ich weiss nicht warum ich das schreibe aber es muss raus. Anfang Januar wurde bei meiner Mutter Lungenkrebs mit Metastasen in der Leber diagnostiziert. Heute ist klar das die Ärzte nichts mehr tun können ausser die Schmerzen zu kontrollieren. Die Ärzt sprechen sogar davon sie nach hause zu lassen, wenn es mit den Medikamenten klappt. Wenn ich das höre denke ich immer es gibt Hoffnung! Ich weiss, ich belüge mich selbst. Montag als sie ins Krankenhaus gekommen ist haben sie noch gesagt, jeder der bei ihr sein will soll Zeitnah zu ihr kommen. Dienstag wirkt sie wieder viel klarer und läuft sogar selbst umher, es wahr wie ein schlag ins Gesicht. Sie redet mit mir läuft selbst herum und trotzdem soll sie bald sterben? Ich kann es manchmal einfach nicht verstehen und begreiffen. Chemo hatte sie schon lange keine mehr, somit hatte der Krebs bestimmt zeit sich weiter in meinem Mami ein zu nisten. Es gibt nur noch eine Frage in meinem Kopf, wie lange hält sie noch durch? Die Frage erstickt mich regelrecht. Falls jemand Erfahrung mit dieser schweren Zeit hat und diese mit mir teilen möchte würde ich mir gerne ein paar Zeilen dazu durchlesen. Danke fürs lesen
Mama hat Krebs
Es ist tatsächlich ein Phänomen im Sterbeprozess, dass Menschen kurz vor ihrem Tod noch mal "aufblühen" und es so aussieht, als ginge es ihnen besser und sie wären ja gar nicht so schwer krank, wie die Ärzte etc sagen.
Das ist eine Phase im Sterbeprozess.
Wie lange deine Mutter noch hat, kann ich dir leider nicht beantworten. Aber wenn die Leber ua betroffen ist, meistens leider nicht allzulange.
Wir betreuen solche Patienten. Manchmal geht es sehr zügig, innerhalb von wenigen Tagen, manchmal dauert es doch noch Wochen.
Das Wichtigste ist wirklich, dass sie medikamentös richtig eingestellt ist, wenn sie nach Hause kommt.
Ein palliativer ambulanter Dienst ist der richtiger Ansprechpartner in solchen Zeiten, ich denke die Versorgung wurde durch das Krankenhaus gewährleistet?
SAPV nennt sich das, da könnt ihr auch informieren und wenn nichts geregelt ist, Hilfe einfordern und auch dringend nutzen.
Ich wünsche euch allen viel Kraft 🍀
Danke für deine Worte. Sie versuchen im moment noch ein anderes Medikament um sie vom Tropf lösen zu können. Ich habe ganz ehrlich gesagt Angst vor einem erneuten Versuch etwas an den Schmerzmitteln zu ändern. Sie sagt oft das der Schmerz jetzt mit Morphium zu ertragen sei. Wenn der Versuch klappt beginnen die Ärzte damit zusätzliche Betreuung zwecks Pflege etc. zu organisieren damit Sie zuhause sein kann. Ich habe Angst sie nach Hause zu nehmen weil ich einfach glaube das im Krankenhaus schneller und gezielter auf ihre Bedürfnisse eingegangen werden kann. Aber das ist glaube ich, auch ein wenig Egoismus von meiner Seite, weil ich mich oft mit der Situation überfordert fühle. Am Ende geht es um sie, und wie sie sich fühlt und nicht um mich. Ich hoffe unsere Familie kann der Situation gerecht werden.
Wenn Sie erst mal gut eingestellt ist, spricht nichts dagegen, dass sie nach Hause kommt, für Angehörige etc ist das wesentlich schlimmer, als für die Patienten selber.
Wenn ein Palliativdienst mit eingeschaltet ist, wird auch nichts Anderes gemacht, wie im KH.
Die Patienten selber möchten auch meistens Zuhause bei der Familie versterben. Jetzt zu Coronazeiten darf in solchen Fällen zwar Besuch kommen, aber dann nicht auf einmal alle etc, die meistens können dann nicht loslassen und kämpfen dagegen an, das ist auch nicht schön für die/der Betroffene.
Es ist für Angehörige auch sehr sehr schwierig alles, Angst was falsch zu machen, Angst ihnen nicht gerecht werden zu können, deshalb eben eine ambulante Palliativversorgung, dort wird euch auch als Familie geholfen und ihr seid nicht alleine.
Es tut mir leid, dass deine Mutter diese Diagnose bekommen hat.
Ich kenne es von Patienten mit Lungenkrebs, dass es schnell gehen kann. Dass Patienten die morgens noch gesprochen haben und sich im Bett aufgesetzt haben nachmittags verstorben sind.
Es kann dir leider niemand sagen wie schnell dich deine Mutter verlassen wird.
Wie meine Vorschreiberin rate ich euch zu einer guten Versorgung mit einem ambulanten Hospizdienst.
Ist sie denn zu Hause versorgt oder wäre vielleicht auch ein Hospiz eine Möglichkeit für euch?
Alles Gute für euch!
Danke für deine Worte. Sie versuchen im moment noch ein anderes Medikament um sie vom Tropf lösen zu können. Ich habe ganz ehrlich gesagt Angst vor einem erneuten Versuch etwas an den Schmerzmitteln zu ändern. Sie sagt oft das der Schmerz jetzt mit Morphium zu ertragen sei. Wenn der Versuch klappt beginnen die Ärzte damit zusätzliche Betreuung zwecks Pflege etc. zu organisieren damit Sie zuhause sein kann. Ich habe Angst sie nach Hause zu nehmen weil ich einfach glaube das im Krankenhaus schneller und gezielter auf ihre Bedürfnisse eingegangen werden kann. Aber das ist glaube ich, auch ein wenig Egoismus von meiner Seite, weil ich mich oft mit der Situation überfordert fühle. Am Ende geht es um sie, und wie sie sich fühlt und nicht um mich. Ich hoffe unsere Familie kann der Situation gerecht werden. In ein Hospiz möchte sie nicht. Sie hat sogar regelrecht Panik davor. Das möchten wir alle nicht, da wir sehen wie ihr diese Vorstellung zu setzt.
Ganz egal was noch passieren wird, wenn ihr die Hilfe von einem ambulanten Hospizdienst in Anspruch nehmen solltet, die haben 24 Stunden Rufbereitschaft. Es wird euch immer jemand helfen falls akute Situationen auftreten sollten...
Wir hatten das damals bei meiner Schwiegermutter( Leberkrebs mit Metastasen in Lunge und Gehirn), wir sind auch nochmal hingefahren weil es schlecht aussah, als wir da waren war sie völlig klar aber man hat ihr angesehen das es nur noch eine Frage von Tagen war, sie hatte den ganzen Körper voller Wasser und die sah wirklich schlecht aus hatte auch schon tagelang nichts mehr gegessen, trotzdem war sie super drauf als wir kamen, man konnte sich gut unterhalten und auch ein paar Schritte gehen. Wir sind 2 Tage später wieder nach Hause, am Tag darauf starb sie. Ich glaube viele mobilisieren nochmal alles um sich von ihren Lieben zu verabschieden.
Als erstes, fühl dich ganz lieb gedrückt und viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Meine Oma hatte auch Krebs der in die Leber gestreut hatte. Sie hatte vor Weihnachten schon ein Zimmer in der Paliativ bezogen und hatte uns darauf vorbereitet dass sie bald sterben wird, allerdings betonte sie ganz klar, dass sie versuchen wird Weihnachten noch zu schaffen. Ich war am ersten Weihnachtstag noch mit meinem Sohn und meinem Mann bei ihr zu Besuch. Mein Sohn flitzte mit seinem Auto durch ihr Zimmer und kuschelte danach noch ausgiebig mit ihr. Sie war super fit und wirkte so gar nicht danach, dass sie bald sterben würde. Einen Tag nach Weihnachten sagte sie morgens zu ihren Kindern, dass es ihre letzte Zigarette ist und sie heute sterben wird. Das es ok ist und sie bitte nicht lange trauern sollen. Meine Tanten bekamen Panik, riefen den Arzt und nach der Untersuchung sagte der Arzt klar "sie sterben heute nicht, da bin ich mir ganz sicher!". Gegen Mittag starb sie, als ihre Töchter noch da waren. Keiner von uns hätte damit so schnell gerechnet, vor allem da sie schon 2 Jahre erfolgreich gegen den Krebs angekämpft hatte. Ihre Entscheidung damals in die Paliativ zu kommen war für uns schon überraschend, aber dass es dann doch plötzlich so schnell geht, hätte keiner gedacht.
Gerade kurz vor Ende leben die meisten nochmal richtig auf. Meine Oma war nicht die einzige die wir an den Krebs verloren haben und es war jedes mal gleich. Am Anfang gesagt bekommen sie sterben, dann noch Wochen bis Monate gelebt und dann war es ganz plötzlich vorbei. Außer bei meiner Mutter. Da kam die Diagnose und 1 1/2 Monate später ist sie gestorben. Bei ihr hat man jeden Tag ein Stückchen mehr gesehen, dass es dem Ende zu geht. Sie konnte aber nicht loslassen weil sie uns Kinder nicht alleine lassen wollte, wir waren damals 5 und 9.
Wichtig ist, dass du deiner Mom verständlich machst dass ihr schon zurecht kommt. Das der Verlust natürlich unsagbar weh tut, aber sie sich keine Sorgen machen soll. Mein Sohn war bspw schwer krank und erst kurz vor ihrem Tod ist er richtig aufgeblüht. Der erste Weihnachtstag war auch das erste mal, dass er so mit dem Auto fahren konnte und mit ihr gekuschelt hat. Da sagte sie noch zu mir "Julia, jetzt wird alles gut, vertrau mir". Ach sie fehlt mir so sehr...
Fühl dich nochmal lieb gedrückt... es wird schwer, aber du schaffst das! ❤
Es tut mir so leid, dass du da durch musst. Ich war dort letztes Jahr mit meinem Vater.
Alle sagen, es wird mit der Zeit leichter aber ich frage mich wann.
Ich bin in Therapie, das hat im Umgang mit ihm am Schluss geholfen, meine Therapeutin hat schon einige Sterbende begleitet und hatte hilfreiche Tipps.
Im nachhinein hätte ich Vieles gern anders gemacht, zB das mit dem Essen.. ich habe oft gesagt, iss doch, wieviel hast du gegessen etc etc.
Sterbende müssen nicht mehr essen und ihn damit zusätzlich zu stressen erscheint mir jetzt komplett idiotisch.. vieles sieht man erst danach.
Auch jetzt noch hilft die Therapeutin mir sehr, sie hat einfach viel Erfahrung mit dem Sterben. Aber das große unveränderliche, nämlich dass mein Leben ohne meinen geliebten Vater weitergeht, kann einem niemand nehmen und irgendwie muss man wohl damit klar kommen, es dauert.
Alles gute für dich und deine Familie! Sucht euch Hilfe wo es geht, Ärzte, Pfleger wenn sie zuhause sein möchte. Bei uns gibt es zB ein mobiles Hospiz, wir bekamen allerdings keinen Platz mehr. Leider starb er im Krankenhaus.
Hallo!
Du hast schon gute antworten bekommen. Ich möchte nur einen weiteren Denkansatz hinzufügen.
du schreibst: "Es gibt nur noch eine Frage in meinem Kopf, wie lange hält sie noch durch? Die Frage erstickt mich regelrecht."
In der Hospiz- und Palliativpflege gibt es das Motto: Nicht dem Leben Zeit, sondern der Zeit Leben geben.
Anstatt immerzu an das Ende zu denken, an die verrinnende Zeit, möchte ich dich ermutigen, die Zeit, die ihr habt, einfach zu nutzen. Das muss nichts Großartiges werden. Seid zusammen, erzählt euch was, haltet die Hände. Vielleicht fragst du sie auch mal, was sie denkt und fühlt und nimmst dir fest vor, die Antwort auszuhalten. Dazu kannst du dir Unterstützung holen von einer Seelsorgerin, von einem ambulanten Hospiz z.B.
Was dir jetzt als unmöglich erscheint, kann sehr hilfreich sein. Die Realität ist wie sie ist. Es wird leichter, wenn man das annimmt und zwar aufrichtig und überzeugt. Es wird leichter, wenn man das JETZT annimmt mit all der Trauer und der Wut, aber auch mit all der Nähe und Liebe. Das wird dich später tragen.
Wenn du jetzt in Aktionismus flüchtest und in deine Angst, die eine Berechtigung hat, die aber nicht alles bestimmen sollte, dann bleibt wertvolle Zeit ungenutzt und das wird hinterher lange schmerzen.
Alles Gute
Danke für deine Antwort. Du hast recht, ich sollte die Zeit die wir haben einfach nutzen. Danke für deine Worte.
Ich hoffe du liest das noch!
Nur eine Idee: habe schon so viel über Krebs gelesen in der alternativen Medizin und würde dir ans Herz legen dich über CDL/MMS und DMSO zu informieren...
In der alternativen Medizin ist die obere Regel: in einem basischen Körper überlebt KEINE Krankheit! Leider sind wir Menschen überaus übersäuert und das löst Krebs aus...
Der erste Schritt wäre also den PH-Wert ins Lot zu bringen!
Es wird auch von OPs und Chemos dringend abgeraten!
Wenn eh nicht's mehr zu verlieren ist, dann würde ich diese Mittel auf jeden Fall unbedingt ausprobieren! Hab schon von vielen Fällen gelesen, wo schwerkranke ihr Sterbebett wieder verlassen durften und komplett gesund wurden!
CDL z.B. kann über 400 krankheiten heilen!
Ein versuch ist es auf jeden Fall mehr als Wert!! Die Bücher von Andreas Kalcker sind sehr zu empfehlen! Du kannst mich gerne anschreiben, könnte dir das ein oder andere zukommen lassen!
Allles Gute für deine Mama ❤
Hallo
Meine Mama hat am 27.05.21 für immer ihre Augen geschlossen. Sie hat gekämpft wie eine Löwin. Ich vermisse Sie sehr und kann es einfach nicht glauben. Sie hat einen grossen Platz in meinem Herzen und wird immer bei mir sein❤