Hallo,
Ich bin etwas am Ende meiner Kräfte.
Ich glaube ich leide an eine Angststörung.
Das hat erst ein paar Monate nach der Geburt meines Kindes angefangen, wobei ich früher immer schon etwas nachdenklich war über alles.
Es ist so, dass ich Angst um die Gesundheit meines Kindes habe aber es ist nicht mehr normal. Zum Beispiel, wir laufen an Leuten vorbei die rauchen und wir atmen es ein. Dann mache ich mir Tage lang Sorgen darüber. Das ist wie wenn mein Gehirn mich zwingt darüber nachzudenken und mir darüber große Sorgen zu machen so dass es mir körperlich dann schlecht geht. Ich mache mir dann auch Vorwürfe wieso ich da vorbei gelaufen bin überhaupt. Und das ist jetzt nur ein harmloses Beispiel. Mit der Zeit hat es sich so entwickelt, dass ich sobald ich Zigaretten rieche, ich Panik bekomme und so ein ekliges Angstgefühl in der Brust. Ich trau mich manchmal auch gar nicht meine Fenster zu öffnen, aus Angst dass ein Nachbar raucht und es bei uns reinzieht. Das ist nämlich schon mal passiert und dann musste ich das ganze Bett frisch beziehen, saugen etc. Ich musste einfach.
Ich habe keine Angst von wo diese Angst kommt. Also mein Vater ist an Lungenkrebs gestorben aber bis vor der Geburt meines Kindes habe ich keine Angst vor Schadstoffen gehabt. Und jetzt nur. Es betrifft ja auch andere Sachen wie Autoabgase. Das ist für mich die reine Tortur. Also wegen meinem Kind. Ich weiß ich kann ihn nicht 100% schützen aber ich möchte es einfach aber es gelingt mir leider nicht. Wie oft musste er schon Abgase, Zigarette usw einatmen und ich fühle mich schuldig und es macht mich innerlich kaputt.
Ist das Angststörung? Ich muss sagen ich hatte in den letzten Jahren viel Stress. Studium, Arbeit, Kind, Umzug. Alles zusammen. Zum Thema Umzug: wir haben die ersten Monate nach der Geburt und auch paar Monate vor der Geburt in einer schönen Wohnung gelebt, die aber Schimmel hatte. Das war für mich die Höhle. Klar ich hab den Schimmel entfernt aber kam wieder. Aber das war für mich so schlimm innerlich. Wir sind gezwungenermaßen umgezogen in eine schöne Wohnung an einer Hauptstraße. Damals habe ich mir nicht so Gedanken um Abgase gemacht. Und jetzt hab ich das Problem mit den Autos. Ich hab also ein Dyson Luftreiniger gekauft aber trotzdem ist es kacke. Wir müssen wieder umziehen. Mein armer Partner, der hält mich ja schon für verrückt und hat das Rauchen zum Großteil aufgegeben.
Sorry dass es so lang wurde. Kennt sich wer aus? Soll ich zum Psychiater? Gibt es bei Angststörung (wobei ich recht damit habe dass Rauchen und Abgase schlecht sind) eine Therapie oder Medikamente?
Danke!
Angststörung?
Hallo!
Ach Mensch du Arme, man merkt richtig dass du dich nicht wohl fühlst.
Niemand hier sollte eine Diagnose stellen. Aber ich finde schon, dass sich deine Angst nicht mehr im normalen Rahmen bewegt. Du solltest entweder zum Psychiater oder zum psychologischen Psychotherapeuten gehen (dafür braucht man keine Überweisung. Adressen gibt's bei deiner Krankenkasse). Die können eine Diagnose stellen und dann mit dir eine Behandlung besprechen. Falls es eine Angststörung sein sollte, kann diese ganz gut mit einer kognitiven Verhaltenstherapie behandelt werden.
Zusätzlich würde ich an deiner Stelle Mal deine Blutwerte und die Schilddrüse checken lassen. Es ist etwas verdächtig, dass du die Ängste erst nach der Geburt entwickelt hast.
Alles Gute!
Danke für deine Antwort.
Großes Blutbild wurde schon abgenommen, weil ich unter Erschöpfung, Müdigkeit, Schwindel und Konzentrationsstörung leide. Es ist alles im Normbereich.
Hallo meine Liebe!
Wenn Verhalten und Gedanken einen sehr stark belasten und zum Problem werden, sollte man niemals sich davor scheuen sich Hilfe zu suchen! Ob Angststörung oder nicht, dies kann dir nur eine Fachkraft sagen. Aber, dieses Problem belastet dich sehr!
Deine Gedanken kreisen, du kommst nicht zur Ruhe. Es schränkt dein Leben ein und diktiert dir dein Verhalten.
Traue dich ruhig dir Hilfe im psychologischem Bereich zu suchen!
Ob dir jetzt "nur" eine Gesprächstherapie hilft, oder mit Medikamenten begleitet wird, können wir dir hier nicht sagen. Es gibt beides. Das wird dann gemeinsam mit dir entschieden werden.
Du hast sehr belastende Jahre hinter dir und sowas geht an der Seele nicht spurlos vorüber. Ich finde es super, dass du dein Leben nicht von Angst diktieren lassen willst und dir Gedanken machst. Du wirst es sicher schaffen dein Leben wieder ohne Angst und Zwänge zu meistern!
Du kannst mit dem Schritt in die Beratung und Hilfe nichts falsch machen.
Alles Liebe!