Gibt es hier Menschen die an Depressionen leiden? Wie geht euer Umfeld damit um? Ich darf mir ständig nach Schicksalsschlägen anhören, dass Leben ginge weiter! Ich weiss nicht was das soll, ich war schon lange vor dem Schicksalsschlag depressiv, aber mir kommt es so vor als meinen die Leute es besser zu wissen und das es nur an dem Schicksalsschlag liegt das man depressiv ist. Wissen den manche Leute immer noch nicht was Depressionen sind? Es gibt auch Menschen die sind depressiv ohne das sie was schlimmes erlebt haben oder ohne das sie ein Schicksalsschlag erlebt haben! Was sagen die Leute dann zu solchen Menschen?
Depression
Meine Mutter leidet daran und hat ein tolles Buch für die Familie:
https://www.google.de/search?q=buch+depression+hund&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de-de&client=safari
https://www.youtube.com/watch?v=1UiA32Qv4yE
Ich fand dieses Video sehr gut bei der Darstellung von Depressionen.
Diese Krankheit ist immer noch schwer vorstellbar, weil man sie nicht sieht, es keine richtigen körperlichen Symptome gibt, wie Fieber, Ausschlag. Und auch ist eine Verbesserung sehr langwierig. Zudem kann es die Mitmenschen belasten Ich hatte eine Freundschaft beendet, weil ich nicht mehr damit umgehen konnte. Es war ein Auf und Ab, ich hatte versucht Rücksicht zu nehmen und fühlte mich auch öfter hilflos. Als dann die Selbstmorddrohungen kamen, beendete ich das Ganze, weil ich dieser Belastung nicht mehr gewachsen war.
Ich habe auch Depressionen und weil mein Umfeld genauso ist. Erzähle ich niemandem mehr, wenn ich in einer schlimmen Phase bin. Ich mache es schon seit Jahren mit mir selber aus. Habe es einmal versucht, darüber zu sprechen. Gab aber nur Probleme, andere sagen : ich kann das nicht. Warum hast du das, die geht's doch gut. Es ist doch alles inordnung. Seid dem leide ich still...
Ich erzähle auch keinem mehr davon. Mein Mann macht sich nur Sorgen und will mir helfen, wenn ich ihm sage, ich brauche einfach meine Ruhe, versteht er es nicht. Der Rest meiner Mitmenschen nimmt mich nicht ernst, so nach dem Motte "Du, Depressionen, wieso denn das, kann ja gar nicht so schlimm sein"
Mein Mann merkt es schon, wenn es mir besonders schlecht geht, aber wenn ich nichts sage, sagt er auch nichts dazu.
Also behalte ich es für mich.
Ich erzähle es auch keinem. Aber wenn es mal wieder besonders schlimm ist, merkt oder sieht man mir an das was nicht stimmt. Dann fragen die Leute, was ist denn los? Was hast du denn? Ich versuche dann immer abzuwinken. Ich heule nicht offen rum oder rede über Probleme, ich habe damit auch nur schlechte Erfahrungen gemacht. Und ja, ganz schlimm wird es dann wenn es heisst: Guck mal, andere Leute haben dieses und jenes erlebt und du nur das. Dann fühlt man sich erst recht beschissen.
Hallo, ich kenne meine Mutter seit fast 40 Jahren. Genauso lange kenne ich ihre Depressionen. Und ja es ist schwer damit umzugehen. Je näher man dem Menschen steht umso schwerer ist es. Noch heute möchte ich Sie manchmal nur anschreien und sagen steh auf und beweg dich. Ich kann nicht verstehen das man sich selbst nicht dazu bewegen kann aus dem Bett aufzustehen. Für mich ist es nicht einfach. Noch heute belastet es mich beinahe täglich weil es immer wieder schlechte Phasen gibt.
Ich kann nicht verstehen.....
Nein, das kann man auch nicht, wenn man selbst nicht weiß wie sich das anfühlt. Da könntest du deine Mutter noch so anschreien.
Hey, ich leide zwar nicht darunter, aber eine gute Freundin. Ich habe auch längere Zeit in einem psychiatrischen KH gearbeitet.
Ich kann dir sagen, dass es für ein "gesundes" Umfeld tatsächlich schwierig ist, Depressionen zu begreifen. Ist ein Bein gebrochen, gibt es ein eindeutiges Röntgenbild und eine genaue Therapie. Das ist bei psychischen Erkrankungen leider anders.
Viele begreifen leider auch nicht, dass es eben tatsächlich eine Fehlschaltung von Botenstoffen im Gehirn ist.
Aber ich persönlich finde es wichtig, dass man eine Hand voll Menschen hat, die zu einem halten und auch, wenn sie nicht alles verstehen können, trotzdem da sind.
Leider hat das Thema Depression mit der (ich nenne es bewusst provokant jetzt so) Modediagnose Burn Out einen Faden Beigeschmack bekommen. Noch dazu diagnostizieren gerne Hausärzte Depressionen, obwohl es eine andere Diagnose wäre.
Ich hoffe du verstehst, was ich meine?
Ja ich kenne solche Sprüche auch nur zu gut. Mein Leben war die letzten 5 Jahre eine Vollkatastrophe, ein Schicksalsschlag jagte den nächsten. Vom Chef kam "andere Leute haben auch Probleme" von meiner Oma "das ist auch so eine Modeerscheinung das jetzt jeder einen Therapeuten braucht, schaffst du das denn nicht?" Von meiner Mutter kam als ich ein Bild schickte von mir und meinem Sohn auf dem wir lachten "ach, und wie kommt das jetzt plötzlich das du auf einmal gut drauf bist?" Ich könnte ein Buch damit füllen. Und wie bei allen Dingen komme ich persönlich am besten, mir Leute zu suchen, denen es genauso geht, die wissen wovon man spricht, wie es sich anfühlt wenn die ganze Welt nur noch schwarz ist und man eben keinen Grund mehr sieht morgens aufzustehen. Allen anderen erzähle ich nichts mehr und mache es mit mir aus, schon aus reinem Selbstschutz.
Hallo,
Vor 6 Jahren bekam ich wegen meiner Arbeit eine Depression. Sie machte sich vor allem dadurch bemerkbar, dass ich nicht mehr einschlafen konnte....und keinen Ausweg mehr sah. Ich hatte einfach keine Kraft mehr mir eine andere Arbeit zu suchen oder irgendwas zu ändern.
Meine Familie wollte nie so richtig wahrhaben dass ich unter einer Depression litt. Es wäre ja nicht so schlimm nicht schlafen zu können, das hätte jeder Mal......oder ich solle mir halt eine neue Arbeit suchen....es gehe mir ja sonst aber gut etc. etc.
Irgendwann fand ich einen Psychiater welcher mir ein Medikament verschrieb und eine Therapie mit mir machte. Das Medikament hat mir sehr geholfen und ich nehme heute noch eine sehr kleine Dosis denn das Schlafproblem ist geblieben. Ich fühle mich sonst aber gut 🙂
Ich fühlte mich aber sehr lange "schlecht" weil ich das Medikament nehmen musste und bekam dieses Gefühl auch oft von Ärzten usw. vermittelt.
Ich glaube es ist einfach schwer für nicht Betroffene zu verstehen was eine Depression ist, auch viele Ärzte wissen nicht gut Bescheid. Oft fühlte ich mich auch stigmatisiert.
Wichtig ist einfach dass du einen Weg findest dass es dir wieder besser geht, durch Therapie oder Medikamente! Danach rate ich dir einfach nicht mehr so viel darauf zu geben was andere denken. Mache das was dir gut tut egal was andere denken. Ich habe es aufgeben verstanden werden zu wollen. Ich nehme mein Medikament weil es mir hilft wieder normal am Leben teilzunehmen und spreche nicht mehr mit anderen darüber.