Woran erkennt man einen seriösen Heilpraktiker?

Mein Mann hat seid einiger Zeit starke Kopfschmerzen und starke Verspannungen in der Beinmuskulatur. Damit war er bei verschiedenen Ärzten, hat unzählige Tests gemacht, mit dem Ergebnis die Ärzte sehen das es ein Problem gibt, können aber nicht wirklich helfen.
Er ist mittlerweile absolut frustriert und hat sich nur einen Termin beim Heilpraktiker geholt. Ich muss gestehen ich bin nicht überzeugt das der besser hilft wie ein Arzt, lasse mich aber gerne etwas Besseren belehren.
Ich habe jetzt Angst das mein Mann Unmengen bezahlt und am Schluss trotzdem noch mit seinen Schmerzen da sitzt. Wie kann ich erkennen ob der Heilpraktiker seriös arbeitet, was kann man so als Stundensatz erwarten?

Vielen Dank für eure Erfahrungen.

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Was mich bei behandelnden Personen abschreckt (egal ob Arzt oder Heilpraktiker): wenn sich jemand als Alleinwissend ausgibt. Nicht zugibt, wenn man etwas nicht weiß (dem Patienten die Schuld gibt oder auf die Psyche oder Einbildung schiebt).

Vertrauenserweckend
- zu hören
- Untersuchungen vorschlagen, mit Patienten Untersuchungen absprechen
- Vor- und Nachteile erklärt
- Behandlungsmöglichkeiten bespricht: was kostet es, was soll es bringen, was tun, wenn es nicht weiterhilft?
- Offenheit / Klarheit von Anfang an
- auch andere Fachpersonen miteinbezieht / offen dafür ist.
Z.B. ein Arzt, der an Kollegen überweist oder dazu rät zu einem Kollegen zu gehen, wenn er unsicher ist, sein Fachgebiet überschritten wird oder er zusätzlich noch was anderes ausgeschlossen haben möchte, bevor er sich festlegt
bei einem Heilpraktiker: wenn er nicht komplett gegen Ärzte ist, sondern mit diesen zusammen arbeitet.
Tipps, was ärztlich abgeklärt werden sollte, weil...
Laborwerte werden ernst genommen
Sprechen Sie das mal beim Arzt an....
Das kann ich bis Grenze x behandeln / ausprobieren; ab da muss ein Arzt ran...
Nehmen Sie Medikamente nur, wenn .... (Abklärung anderer Medikamente) oder fragen Sie vorher Ihren Arzt ....

Der zugibt, wenn er nicht weiterhelfen kann. Bzw. vorher keine Versprechungen macht, sondern mit Patienten gemeinsam über Nutzen spricht, was es bringen soll und bei Symptomen xyz eine andere Empfehlung gibt oder leider nichts tun kann. Das ist dann zwar schade, aber seriöser.

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Vielen Dank für die Tips, werde es meinem Mann so sagen. Ich hoffe er lässt sich nicht übers Ohr hauen, er ist aber im Moment einfach fertig und greift nach jedem Strohhalm.

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Das finde ich ein sehr schwieriges Thema. Es gibt Heilpraktiker, die haben den Titel nur, weil sie ihre eigentliche Leistung sonst nicht abrechnen können, z.b. osteopaten oder chiropraktiker. Und es gibt Heilpraktiker, die sind einfach "nur" Heilpraktiker, haben also eine Prüfung bestanden, die verhindern soll, dass sie Menschen schaden - und was sie darüber hinaus gelernt haben ist sehr sehr unterschiedlich (da gibt es vom esoterischen Schwachsinn bis absolut fundierte aus- und Weiterbildung zu diversen krankheitsbildern leider alles - und für den Laien oft schwer zu differenzieren).
Im Fall deines Mannes würde ich mal beim osteopaten oder chiropraktiker vorstellig werden, die können dir schon in der 1. Sitzung sagen, ob sie dir helfen können (je nach region ca 80-150eur pro sitzung).
Wenn die sagen, es ist nicht der muskulo-skelettale Bereich dann hast du das schon mal ausgeschlossen.
Wäre denn alternativ die Aufnahme auf die Warteliste bei einem schmerztherapeuten eine Option? Da muss man zwar lange warten, aber ist ja mit Überweisung kassenleistung.

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Osteopath ist eine gute Idee, ein Kollege meines Mannes hat das selbe Problem mit scheinbar dem gleichen Auslöser und der hat jetzt eine Überweisung für den Rheumatologen. Wenn das was bringt, will mein Mann das auch versuchen. Er ist allerdings kein Freund von Ärzten und im Moment verbringt er viel zu viel Zeit ei denen, ich denke deshalb hofft er auf den Heilpraktiker weil das ja eigentlich kein Arzt ist. Na ja mir ist egal wer es heilt oder wie, Hauptsache es wird besser, so kann das nicht weiter gehen.

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Was vermuten die Ärzte denn für ein Problem bei dem sie nicht weiterhelfen können? Ich persönlich würde mich eher nochmal weiter zu einem Spezialisten überweisen lassen. Vielleicht wäre ja auch eine Physiotherapie eine Idee wenn es muskuläre bedingt oder verstärkt wird. Oder auch eine Psychotherapie falls Stress und Belastung einen Einfluss haben. Ggf. wäre sogar ein Schmerzzentrum geeignet in welchem verschiedene Disziplinen gemeinsam daran arbeiten und man innerhalb weniger Wochen stationär oder über einen etwas längeren Zeitraum ambulant alles weitere Abklären kann und eine Behandlung einleiten. In Heilpraktiker habe ich leider kein Vertrauen da das einfach jeder machen kann und es auch noch sehr viel Geld kosten kann wenn es gar nicht hilft oder sogar schadet. Sicher ist das wahrscheinlich etwas pauschal aber ich habe bisher nur negativ Beispiele erlebt. Ich kann nicht verstehen warum für diese Berufsbezeichnung keine allgemeine Ausbildung und Prüfung eingeführt werden. Sicher gibt es in allen medizinischen Berufsgruppen auch schwarze Schafe aber zumindest ich fühle mich sicherer wenn ich weiß dass meinem Gegenüber festgelegte Lern inhalte gelehrt wurden die ich auch nachlesen kann und zumindest irgendwann in einer Prüfung genügend Wissen gehabt hat um diese zu bestehen.

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Physiotherapie macht er schon, jetzt wartet er auf einen Termin beim Neurologen. Bei ihm fing es wenige Stunden nach der Covid Impfung an das sich alle Muskeln im Körper verspannt haben, seid dem wird es nicht besser und seid einigen Wochen sind noch starke einseitige Kopfschmerzen dazu gekommen. Er war jetzt am Montag beim Heilpraktiker, danach war er für knapp 20 Stunden Schmerz und symtomfrei. Tja und jetzt ist wieder alles beim alten. Wir hoffen das er beim Neurologen schnell einen Termin bekommt, dann sehen wir weiter.
Ich bin auch kein Freund von alternativen Heilmethoden aus den gleichen Gründen wie Du. Aber der Heilpraktiker hat etwas erreicht was die Schulmediziner noch nicht geschafft haben und zwar das es meinem Mann, wenigstens ein paar Stunden wesentlich besser ging.

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Einen seriösen Heilpraktiker... Naja, ich weiß nicht. Egal, was er vorher für eine Ausbildung genossen hat. Wenn er an Globulis glaubt, ist er unseriös. Punkt. Alles, was nur "gefühltes Wissen" ist (Homöopathie wurde NIE eine Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen), ist unseriös und im medizinischen Bereich gefährlich.
Dein Mann sollte sich mit den Beschwerden dringend in die Hände von Ärzten begeben.

Ich glaube übrigens an Pflanzenheilkunde, das wird aber leider häufig mit Homöopathie gleichgesetzt.

Alles Gute für euch.

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Mein Mann ist seid Monaten bei Schulmedizinern in Behandlung nur hat das seine Beschwerden nicht wirklich gelindert. Der Heilpraktiker hat es wenigstens für 20 Stunden geschafft, ich denke er wird jetzt beides parallel laufen lassen, wer ihm helfen kann ist ihm im Grunde egal, er will einfach sein schmerzfreies Leben wieder.
Der Heilpraktiker wo er war hat ganz normal Medizin studiert und sich dann in Richtung alternative Heilmethoden weiterentwickelt. Ich bin langsam an dem Punkt wo ich sage wer heilt hat recht, Hauptsache es wird besser.