Reizblase? Vielleicht kann jemand helfen

Hallo,

Ich möchte euch gerne von meinem Problem erläutern, von dem ich seit April mittlerweile nicht mehr loskomme.
Ich habe mich zuvor heftig unterkühlt bei einer Motorradtour und ungefähr 2 Wochen danach öfter Harndrang verspürt als normalerweise. Ich muss dazu sagen, dass ich immer relativ gesegnet war mit meiner Blase: bin nur 4-5 Mal am Tag auf Toilette gegangen, eine Blasenentzündung Anfang 2020 bei der Leukozyten gefunden wurden, aber kein Brennen beim Wasserlassen auch nur der Harndrang. Das ging nach Antibiotika aber komplett weg und kam nicht wieder.

Demzufolge dachte ich natürlich ich hätte wieder eine Entzündung, bin erstmal in die Apotheke und habe Canephron und anderes genommen, um dem AB aus dem Weg zu gehen. Da mein Zustand aber nicht verbesserte ging ich zum Hausarzt, der keine Bakterien feststellte und mich nach Hause schickte. Irgendwann wurde es dann so schlimm, dass ich einfach in die Notaufnahme fuhr, dort wurde mir Propiverin 5mg verschrieben gegen Reizblase. Das hat einen Monat super funktioniert, war beschwerdefrei und dachte der Spuk ist um. Doch dann war das Medikament leer… der Harndrang war durch das plötzliche Absetzen viel schlimmer als zuvor und das Medikament schlug nicht mehr an, nachdem ich es nochmal bekommen hatte.

Danach folgte ein Termin beim Urologen, Balsenspiegelung nichts gefunden, Medikamente ausprobiert, die nicht wirkten, mittlerweile bestimmt 5 oder 6 und immer wieder mit der Psyche abgestempelt worden.

Danach bin ich in ein größeres Krankenhaus, wieder Blasenspiegelung und Druckmessung. Die Druckmessung ergab einen Drang bei ca. 200 ml, was auch so ist, wenn ich auf Toilette gehe.

Durch die vielen Monate häufte sich nicht nur der Drang, sondern auch noch ein Ziehen in der Harnröhre und wenn ich auf die Blase leicht drücke, sticht es immer so komisch nach unten oder wenn ich mich bewege und Urin da drin ist. An manchen Tagen hab ich das Gefühl es brennt richtig in der Blase und wenn ich auf Toilette gehe dauert es erstmal 1 bis 2 Minuten bis was läuft und davor teils auch so ein komischer Schwall der durch meinen Körper läuft und brennt.

Es macht mich mittlerweile wahnsinnig und ich bin nur noch am weinen mit gerade einmal 17 Jahren!
Zwischenzeitlich war ich bei Homöopathen, habe Granu Fink ausprobiert, Kürbiskerne gegessen und sogar ein MRT gemacht, wonach mein Darm komplett daneben war nach dem Kontrastmittel für 3 Wochen.

Ich bin einfach nur noch hilflos. Vielleicht hat ja jemand eine Idee..

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Versuche es mal mit Ostheopathie und Entspannungstechniken (Progressive Muskelentspannung z.B.).
Ich bin mir sicher, dass gerade die Blase über eine Art Schmerzgedächtnis verfügt und man da schnell in einen Teufelskreislauf gerät: Schmerzen, Aufmerksamkeit, Verspannung/Anspannung/Schmerzen...

Von deinen Symptomen her, denke ich, du bist massiv verspannt in der Region.
Vielleicht findest du auch noch einen Arzt, der dir Spasmex verschreibt. Das kann helfen, den Kreislauf zu durchbrechen.

Warme Getränke, Thermacare für den Unterleib etc. können ebenfalls helfen. Und nimm dir Zeit beim Toilettengang. Durch die Verspannungen kann es sein, dass du die Blase gar nicht richtig entleerst. Dann ist sie natürlich schnell wieder voll.
Also: Zeit nehmen, atmen, vielleicht einmal zwischendurch aufstehen..


Wird schon! Ich bin mit ner "Problemblase" geboren und nach jeder blöden Phase kommt auch wieder eine gute.

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Danke für deine Hilfe!

Spasmex hatte ich bereits, konnte nur noch pressend entleeren und hatte die mundtrockenheit so schlimm, dass ich nichts mehr essen konnte.
Eine Verspannung hieß es bei der Urologin auch, aber sie sagte es irgendwie nur aus Verlegenheit hatte ich das Gefühl, obwohl sie zuvor bei der Druckmessung noch meinte alles in Ordnung.

Natürlich bin ich auch schon auf die Idee gekommen, ob es nicht diese seltene Krankheit IC ist und davon ein ganz frühes Stadium… aber das will kein Arzt wahrhaben, sagt mir aber auch keine Diagnose.

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Hi

Mir ging es genauso und das hatte auch in deinem Alter begonnen.
Hat mich lange Jahre verfolgt die Reizblase.
Was dann half war die Urologie am Klinikum Stuttgart.
Letztendlich bekam ich Spasmolytika verschrieben. Zuletzt Betmiga. Mirabegron als Wirkstoff. Das über lange Zeit sicher ein Jahr lang.

Es wurde dann besser und ich habe gelernt was mir gut tut und was nicht.
Immer warme Füße nicht auskühlen lassen das verschlimmert alles.
Nicht sofort aufs Klo gehen wenn Drang da ist. Die Zeiten die man dann aushält werden tatsächlich länger.
Vieles ist mit der Psyche verbunden. Wenn man gerade auf der Toilette war und schon wieder muss und weiss, es kann kaum was in der Blase sein muss dann hilft es mit der Zeit auszuhalten.
Das hat was mit falschen Verknüpfungen zu tun. Alarm in der Blase obwohl sie leer ist. Mit der Zeit kann die Blase wieder lernen, den Füllstand realer zu schätzen.
Wichtig ist nicht immer vorsorglich aufs Klo zu gehen, damit trainiert man die Blase klein.

Heute habe ich damit nicht mehr viele Probleme. Es gibt sicher Leute die halten länger aus als ich aber es ist ein normales Maß geworden.

Also such dir ein gutes Urologie Zentrum.

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Das mit dem Blasentraining hab ich schon sehr oft probiert nur wahrscheinlich nicht konsequent genug. Hab manchmal ausgehalten bis 500ml in der Blase waren, aber dann dachte ich auch die Blase platzt gleich. Vor allem in Situationen der Trauer hab ich dann wieder Rückschläge bekommen und bin bei jeden 100ml gerannt, was natürlich nicht gut ist.
Im Januar soll ich Biofeedback probieren, ob das was bringt, keine Ahnung. Eine Urlogin hat auch von einer Verspannung gesprochen. Ich wünschte es wäre einfach weg, aber verliere immer mehr Hoffnung.
Danke für deine Tipps!

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Hallo Anna,

Verhütest du evtl hormonell? Ich hab das ganze was du beschreibst als 16 jährige durchlebt. Fast ein Jahr lang, alles nur durch die falsche Pille