Mein Umfeld meint, ich hätte eine essstörung

Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin...
Ich habe 2 Kinder und bin verheiratet. Als ich meinen Mann kennenlernte wog ich um die 70 kg bei einer Größe von 1,70 m. Ich war also nicht wirklich dünn, aber auch nicht wirklich dick. Nach meiner ersten Schwangerschaft hatte ich mein ausgangsgewicht auch ziemlich schnell wieder, ohne dafür was getan zu haben.
Dann kam ein wirklich schlimmer Schicksalsschlag und ich nahm ca. 14 kg zu (ich bin ein emotionaler stressesser). Kaum war dieses Erlebnis überstanden, traf uns der nächste harte Schlag, kurz darauf wurde ich mit dem 2. Kind schwanger. Nach der 2. Schwangerschaft blieb mein Gewicht bei 88 kg hängen.
Dann erhielt ich Mitte März 2021 den nächsten Schlag und konnte plötzlich nichts mehr essen. Ich bekam nach jedem Essen so unglaubliche Krämpfe, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Also aß ich teilweise 3/4 Tage lang nichts, damit ich eben funktionierte. Mitte Mai kam zu den Krämpfen auch Durchfall hinzu und ich ging zum Arzt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ca. 18 kg Gewicht verloren. 2 Monate lang wurde ich auf den Kopf gestellt und man konnte körperlich nichts finden, stellte im Sommer aber fest, dass ich Depressionen, angststörungen und kontrollzwänge habe. Seit Juli mache ich nun eine Therapie, aber essen geht nach wie vor nicht. Heute habe ich mich auf die Waage gestellt und bin nun bei 55 kg.
Mein Mann hat nun öfter gesagt ich wäre nur noch haut und Knochen und er macht sich sorgen. Er ist immer froh, wenn ich wenigstens ein bisschen esse. Er ist aber mit der Situation völlig überfordert.

Meine Freunde sagen, ich wäre magersüchtig. Aber ich habe einfach nur Angst vor den Schmerzen, dachte ich, denn heute ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, dass ich genauso Angst davor habe wieder zuzunehmen. Ich empfinde mich nicht als dünn, wenn ich in den Spiegel schaue.

In der Therapie war das bisher noch kein Thema, da verarbeiten wir gerade andere Dinge, die meine Depression ausgelöst haben...

Habe ich denn wirklich schon eine essstörung oder gibt sich das von allein, wenn es mir emotional wieder besser geht?

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Ich bin 1,75 groß und wiege 53kg, dabei empfinde ich mich nicht als dünn sondern als normalgewichtig und vollkommen ok. Ich esse wenig aufgrund einer Angststörung, aber mir schmeckt es und ich hatte nie Sorge zuzunehmen.

Wenn du aber nicht mehr essen kannst, weil du sowohl Angst vor Schmerzen als auch davor zuzunehmen hast, würde ich dir dringend empfehlen, dich in professionelle Hände zu begeben. Wenn organisch schon mal alles ausgeschlossen wurde, ist das gut. Aber du solltest unbedingt auch einen Therapeuten aufsuchen, der sich mit Essstörungen auskennt. Je tiefer man in diese Spirale kommt, umso schwerer wird es, da wieder rauszukommen.

Meine Kindergartenfreundin ist magersüchtig und hat sich jahrelang mit Händen und Füßen gegen eine Therapie gewehrt. Mittlerweile hat sie ein Baby und das hat sie endlich aufgerüttelt. Aber es ist ein Kampf für sie, weil ihre Essensmuster sich über Jahre eingeschliffen haben. Ihr beim "Essen" zuzuschauen tut einem im Herzen weh,

Hol dir schnellstmöglich Hilfe, je länger zu wartest, umso schlechter ist es.

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Du hast einen BMI unter 18 und das bedeutet zu dünn und nicht normalgewichtig.

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Zu dünn heisst aber nicht gleich Essstörung.

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Du hast kein unbeschwertes Verhältnis zur Nahrungsaufnahme. Sondern verbindest Essen mit Ängsten. Also ja, Du hast eine Essstörung, die Du angehen musst.

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Wurde denn körperlich wirklich ALLES ausgeschlossen?
Wurde bei dir eine Biopsie des Dünndarms vorgenommen?

Essen ist ja ganz oft an seelische Erkrankungen geknüpft.
Dennoch würde ich erst schauen, ob körperlich alles geklärt ist.
Welche Ärzte haben dich auf den Kopf gestellt?

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Es wurden 2 Biopsien gemacht, einmal Magen, einmal Darm. Ich war im Krankenhaus dafür, damit die Untersuchungen schneller gehen. Meine Ärztin hat seit Mitte Mai einen Blick auf mein Gewicht und steht in Kontakt mit meiner Therapeutin.

Also ich bin ja quasi bereits in ärztlicher Behandlung, nut sagt die Therapeutin, dass wir erstmal meinen Zustand verbessern müssen. Das Thema essstörung kam letzte Woche einmal kurz auf. Vielleicht wird da morgen mehr kommen, das weiß ich nicht... Ich bin seelisch krank, die diagnostik wurde parallel im Juni gemacht...

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Puh, du bist auf einem Gewichts-Rollercoaster. Ich würde das NOCHMALS körperlich abklären lassen und das Thema in der Therapie jetzt sicher ansprechen. Irgendwie scheint alles zusammen zu hängen.

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Hey!

Ist Endometriose ausgeschlossen? Eine Bekannte hatte exakt diese Symptome wegen einer ganz schlimmen Endo. Viele hatten sie in die Magersucht-Ecke gepackt, selbst der Hausarzt.
Schau mal online, eine solche Diagnoseodyssee mit Depressionen, Angststörung, Essstörung durchlaufen viele Endofrauen. Dabei essen sie aus Angst vor Schmerzen nicht.

Lass mal jemanden drauf gucken.

Liebe Grüße
Schoko

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Vielen Dank, ich werde das auf jeden Fall mal nachschauen und mit meiner Frauenärztin besprechen. Bisher war in dieser Richtung nichts untersucht worden.