Wem soll ich eher glauben? Chirurg oder Frauenärzten?

Hallo

Ich (22) hatte die starke Vermutung eine tubuläre Brust (Brustfehlbildung) zu haben.
Ich habe dann einen seriösen (!) Chirurgen entdeckt, der angeboten hat ihm Fotos zu schicken sodass er das beurteilt. Ich habe ihm 30 Fotos (ohne Gesicht natürlich!) geschickt. Meine Brust sieht wirklich immer anders aus, deshalb so viele Fotos.
Er hat dann klar gesagt ihm hätte ein Foto gereicht und dass ich eine tubuläre Brustfehlbildung habe und dass die Krankenkasse die Kosten einer OP da übernimmt.
Meine Eltern haben dann verlangt, dass ich einen Frauenarzt frage. Ich war noch nie, also habe ich einfach bisschen im Internet gesucht und dann hatte ich letzte Woche einen Termin.
Die Ärztin hat direkt gesagt, dass ich keine tubuläre Brustfehlbildung habe und dass sie mir garantiert nichts ausstellen wird und ich mich nicht operieren lassen soll. Sie war aber mega unfreundlich und ich hab mich null ernst genommen gefühlt. Ich wollte ihr (nachdem sie mich angeschaut hat) zusätzlich noch die Fotos zeigen, die ich dem Chirurgen geschickt habe. Sie hat das nur sehr widerwillig gemacht und gesagt das sei keine Fehlbildung und es sei alles normal. Sie meinte meine Brüste wären zwar klein, aber nicht mickrig und ansonsten normal.

Dann war ich am Taga darauf noch bei einem Frauenarzt, dieser war total nett und ich habe mich sehr ernst genommen gefühlt. Er meinte jedoch auch sofort, dass es definitiv keine tubuläre Brustfehlbildung sei und er hat gesagt es wäre in seinen Augen Körperverletzung mich zu operieren. Habe ihm auch die Fotos nach der Untersuchung zusätzlich gezeigt.

Ich verstehe das nicht. Für mich sieht es tubulär aus und der Chirurg hat es auch gesagt. Wem würdet ihr eher glauben? Kann es sein, dass ein Frauenarzt sowas nicht erkennt? Kann es sein, dass ein Chirurg lügt? Kann mir beides nicht vorstellen.

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Naya ich sag mal so, der Chirurg verdient sein Geld hauptsächlich mit Operationen:…..
Würde mir vielleicht noch eine letzte Meinung bei einem Facharzt suchen

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Den Frauenärzten, denn a) haben sie dich real gesehen und nicht nur Fotos und b) verdienen sie damit nicht ihr Geld.

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Spätestens wenn die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, weißt Du, dass Du keine Fehlbildung hast. Kostenvoranschlag vor Op einreichen und genehmigen lassen. Und ja, der Chirurg verdient sein Geld damit.
Letztendlich musst aber DU wissen, ob Dich Deine Brust entscheidend stört.
LG Moni

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Habe gerade im Netz gefunden, dass Du das sowieso vorher beantragen musst. Der Chirurg kann nicht einfach behaupten "zahlt die Kasse".
Da sitzt Du ruckzuck mit einer Rechnung von ein paar Tausend Euro da.

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Ich möchte das nur operieren lassen, wenn es eine offizielle Fehlbildung ist, da ich einfach keine Fehlbildung haben will.
Das habe ich dem Chirurgen auch geschrieben. Vielleicht hätte ich das nicht tun sollen.

Andererseits wirkt er auch nicht sonderlich interessiert, denn ich habe ihm dann einige Rückfragen gestellt und er hat bist heute nicht mehr darauf geantwortet. Das ist jetzt 9 Tage her............. Also entweder er ist nicht interessiert oder er hat extrem viel zu tun. Daher... Warum sollte er mir die Fehlbildung diagnostizieren und sich dann nicht mehr melden?

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Kein seriöser Arzt stellt eine solche Diagnose ohne den Patienten je gesehen zu haben und sagt auch niemals die Kasse zahlt das.

Mach bei verschiedenen plastischen Chirurgen einen Termin und lass dich beraten.

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Der Chirurg wirkt aber sehr seriös. Er hat auch Youtube Videos online und allgemein die Homepage sieht gut aus. Die Bewertungen auf Google sind auch fast alle sehr gut...

Ich habe schon bei anderen Chirurgen angerufen, aber einen richtigen Termin bekomme ich bei den mit den guten Bewertungen erst im Sommer. Habe da jetzt einen angenommen, aber ist ja noch ewig hin.

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Na, wenn dich deine Brust eh nur dann stören würde, wenn es offiziell Fehlbildung genannt wird, hast du ja keinen Zeitdruck. Dann warte lieber noch den Termin im Sommer ab. Wir haben ja auch schon März. :)

Und aufgrund vorhandener guter Bewertungen oder gar Youtube-Videos würde ich den Chirurg nicht direkt als seriös bezeichnen. Ich finde es schon sehr seltsam, dass er das aufgrund Fotos beurteilen wollte. Das ist mMn kein seriöses Vorgehen.

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Immer super ungut wenn die Ärzte so unterschiedliche Diagnosen stellen. Aber eine Diagnose für eine OP rein durch Fotos zu stellen finde ich ehrlich gesagt ziemlich unprofessionell und würde mich da auf keinen Fall darauf einlassen ohne direkt untersucht worden zu sein. Kann natürlich sein dass die beiden Frauenärzte falsch liegen, aber dann schau doch noch zu einem Spezialisten wenn du dir so unsicher bist. Eine OP ist schließlich keine kleine Sache.

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Hallo. :)
Ich hatte auch mal den Fall, dass ich bei einer Chirurgin war und diese leider groben Unsinn redete.
Nach meiner 1. Schwangerschaft hatte ich eine relativ starke Rektusdiaste (Spalte zwischen den geraden Bauchmuskeln). Ich war bei meiner Frauenärztin, die mich lieber an eine Bauchchirurgin überweisen wollte, da sie meinte, ich wäre dort fachlich besser beraten.
Davor habe ich natürlich bereits online viel zu dem Thema gelesen und mich mit anderen Frauen ausgetauscht. Die übliche Antwort darauf war, dass Physiotherapie hilft. Also wollte ich eigentlich nur die Bestätigung der Chirurgin, dass eine Rektusdiastase vorliegt und dass sie ein Rezept für die Physiotherapie ausstellt.
Als ich dann bei ihr war, kam die große Ernüchterung:
Sie sagte, dass es mit Physiotherapie unmöglich zu korrigieren sei. Nur eine Operation würde helfen.
Ich war daraufhin nochmal bei meiner Frauenärztin, diese hat mir ein Rezept für die Physiotherapie ausgestellt und meine Rektusdiaste hat sich wieder geschlossen.

Liebe Grüße

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Die Rektusdiaste hat sich natürlich durch die Übungen der Physiotherapie geschlossen. :D

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Ich würde an deiner Stelle in ein zertifiziertes Brustzentrum gehen (wenn es dir so wichtig ist), denn dort sind die absoluten Brust-Spezialisten.

Ein Chirurg verdient in erster Linie an OP's, der hat natürlich grundsätzlich ein größeres Interesse daran, zu operieren.

Niedergelassene Frauenärzte verdienen nichts zusätzlich, egal ob sie zu einer OP raten oder davon abraten. Grundsätzlich ist deren Meinung dann also neutraler. Außerdem sehen Frauenärzte pro Tag deutlich mehr weibliche Brüste als Chirurgen. Also ich würde lieber den Frauenärzten vertrauen.

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Es gibt tatsächlich eine Form von "tubulärer Brust", bei der die Fehlbildung darin liegt, dass der Körper (wenn ich mich recht erinnere genetisch bedingt) kein richtiges Brustgewebe aufbauen kannn. Jedoch wird bei einer OP nicht das tatsächliche körperliche Problem behoben, sondern einfach nur die Brust vergrößert und umgeformt. Gesünder oder natürlicher wird sie dadurch nicht, zudem verliert man bei so einer OP die Empfindungsfähigkeit in den Brustwarzen und die zumindest in manchen Fällen vorhandene Möglichkeit, dass man mit den Brüsten ein Kind stillen kann.

Anhand deiner Beschreibung mit den verschiedenen Brustformen bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Form von "tubulärer Brust" bei dir NICHT vorliegt.

Chirurgen bzw. die Schönheitsbranche sind leider dazu übergegangen, auch völlig gesunde Brüste als "tubulär" zu bezeichnen, wenn sie leichter oder stärker optisch der oben beschriebenen tubulären Brust ähneln. Wie du selbst zwischen den Zeilen schon geschrieben hast: Wenn man jemandem das Gefühl vermitteln kann, eine "Fehlbildung" zu haben bzw. "missgebildet" zu sein, dann erhöht das bei vielen potentiellen Kundinnen die Bereitschaft zu einer Operation. Nicht nur bei Brüsten wird in dieser Branche mit derartigen Suggestionen gearbeitet. Und manchmal sind auch Frauenärzte Teil dieser "Werbekreise" indem sie eine "Aufwandsentschädigung" für die Vermittlung oder die Nachbetreuung erhalten.

Was ich auch noch wichtig finde: Das was etliche Chirurgen aus dieser Branche bei uns als "tubuläre Brust" bezeichnen, ist bei manchen Ethnien (z.B. in Südamerika) die Normalform der weiblichen Brust. Wenn man ein Stück weiter denkt bedeutet dies, dass ganze Völker durch diese Sichtweise als "missgebildet" bezeichnet werden - eine Sichtweise, die man eigentlich am ehesten vom Dritten Reich kennt (bzw. aus Zeiten der Kolonialisierung und Sklaverei). Das muss man sich auch mal bewusst machen wenn man bestimmte Menschen allein aufgrund ihres Aussehens als fehlgebildet bezeichnet oder ihnen damit implizit das Recht abspricht, so wie sie sind geachtet und geliebt zu werden.

Liebe Grüße und ich drück dir die Daumen dass du es schaffst, deinen Körper anzunehmen und dich in ihm wohlzufühlen!

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Hallo, ich bin die TE dieses Threads und noch immer gedanklich mit diesem Thema beschäftigt. Ich war bei einer dritten Frauenärztin diese Woche und diese sagte mir ebenfalls, dass bei mir alles ganz normal sei.
Ende März habe ich einen Termin bei einem Facharzt für plastische Chirurgie, den ich kann das einfach nicht glauben.

Ich lade mal zwei Fotos hoch. Ich weiß, hier sind wahrscheinlich keine Experten unterwegs. Aber ich drehe langsam durch. Meine Eltern waren natürlich sehr interessiert daran was die Frauenärzte zu meinen Brüsten gesagt haben, den sie in wissen dass ich denke eine Fehlbildung zu haben und dass ich über ne OP nachdenke. Nachdem alle 3 Frauenärzte gesagt haben ich hätte keine tubuläre Brustfehlbildung, fühlen sich meine Eltern sehr bestätigt und sagen ich würde mir alles nur einbilden und hätte ne falsche Wahrnehmung. Das ist so mit Abstand das Schlimmste für mich. Außer hat der Chirurg mir auf den Fotos die Fehlbildung ja bestätigt....... Meine Eltern sind der Meinung er hätte gelogen, aber erst seitdem mir 3 Frauenärzte gesagt haben da wäre nichts und alles die normal. Ich denke das aber nicht und ich weiß hier sind keine Profis, aber sieht hier irgendwie auch das was ich sehe? Dass da was ganz gewaltig nicht stimmen kann und dass das deformiert ist? Ich muss die Brustwarzen leider zensieren (denke ich)...
Das merkwürdigste ist dass meine Brüste ihr Aussehn verändern innerhalb weniger Minuten. Also man könnte denken es sei immer ne andere Person, aber das bin alles ich. Leider kann man hier nur ein Foto hochladen. Das Foto hier ist ein mittelmäßiges für meine Verhältnisse. Also manchmal sieht es schlimmer (tubulärer) aus und manchmal sieht es besser (nicht tubulär) aus.

Das ist doch nicht normal dass sie plötzlichanders aussehen????? Kann mich bitte jemand bestätigen, weil jeder (außer der Chirurg) stellt meine Wahrnehmung als falsch dar.