Hallo zusammen!
Eigentlich bin ich ja kein Fan von Vermutungen und Ferndiagnosen, aber vielleicht hat ja jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht...
Bei mir ist momentan irgendwie Land unter... Meine beiden Kinder (Sohn ist 5 Jahre und Tochter 9 Monate) fordern mich momentan extrem. Der Geräuschpegel bei uns zuhause ist derzeit enorm hoch, da der Große Krokodilstränen heult, sobald man nicht das macht, was er möchte, und die Kleine hat nen Wachstumsschub und schreit derzeit sowieso wegen jeder Kleinigkeit. Aber das ist hier eigentlich auch nur am Rande das Thema.
Kurzum, ich habe seit Wochen ein Klingeln in den Ohren (so ähnlich, wie wenn man sich die Ohren fest zudrückt, nur nicht ganz so intensiv), das ist manchmal mehr, manchmal weniger wahrnehme. Bei der Osteopathin war ich schon, die meinte, ich hätte irgendwas mit dem Atlas, was diese Beschwerden auslöst. Hausarzt zuckt bei diesem Symptom nur mit den Schultern und deutet Stress an. Stress? Ja, habe ich. Und zwar schon seit Ewigkeiten. Aber zu 70% psychischen. Vor allen Dingen die letzte Schwangerschaft hat mich fertig gemacht. Über ein halbes Jahr habe ich aufgrund diverser Probleme nur gelegen, danach hatte ich dann noch diverse andere Erkrankungen, die mit großen Ängsten einhergingen. Eine Angststörung, die sich auf Krankheiten bezieht, habe ich übrigens auch. Ich bin zwar verheiratet, aber im Großen und Ganzen stehe ich denn Alltag ganz alleine durch, denn mein Mann kommt erst spät abends von der Arbeit nachhause, und Freunde und Verwandte leben alle 250km entfernt. Somit bin ich den ganzen Tag mit den Kindern alleine zuhause. Zeit für Ausgleich in Form von Sport oder Hobby habe ich leider nicht, was mich extrem belastet. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin gefangen in meiner eigenen Haut...
Jedenfalls war heute wieder einer dieser Tage, an denen alles drunter und drüber ging, der Geräuschpegel erneut alles sprengte und ich mich gefragt habe, wo das noch alles hinführen soll. Irgendwann ist mir die Kleine auf dem Arm eingeschlafen und eine halbe Stunde später wieder unter lautem Gebrüll wachgeworden. Nichts war recht. WIndel war trocken, Flasche wollte sie nicht, kuscheln nicht, spielen nicht, stehen nicht, krabbeln nicht, sitzen nicht, auf dem Schoß sitzen nicht, und liegen schon gar nicht. Nichts war ihr recht. Meine Nerven lagen irgendwann blank. Und plötzlich, als ich vom Sofa aufgestanden bin, habe ich gemerkt, wie mir schwindlig wurde. Gedreht hat es sich nicht direkt, es war nur ein seltsames undefinierbares Schwindelgefühl und ich habe gemerkt, wie sich mein ganzer Körper angespannt hat, ehe ich in Tränen ausgebrochen bin und mich keinen Zentimeter mehr bewegen wollte. Irgendwann habe ich mich durchringen können, meinen Blutdruck zu messen, aber der war ok. Hatte damit zwar noch nie Probleme, aber ich dachte an den Blutzucker. Also etwas Schokolade gegessen. Keine Besserung. Dann habe ich gesehen, dass es draußen ziemlich dunkel wird - seit eineinhalb Stunden hängt hier so eine dicke Gewitterwolke, die noch nicht so richtig weiß. was sie will. Vielleicht kommt der Schwindel davon? Als mein Mann schließlich nachhause kam, und mir die Kinder abgenommen hat habe ich gemerkt, wie es nun langsam etwas besser geht. Ich merke allerdings, dass ich total müde bin.
Jetzt frage ich mich natürlich: Was war das vor ein paar Stunden? Hat jemand schon mal etwas Ähnliches erlebt? Ich weiß, es klingt ziemlich komisch, nach so etwas zu fragen, aber kann das vielleicht ein kleiner/leichter Nervenzusammenbruch gewesen sein? Morgen früh muss ich sowieso wegen etwas anderem zum Hausarzt und werde das gleich mal mit ansprechen, aber vielleicht geht/ging es ja jemandem hier schon mal ähnlich und hat ein paar helfende Worte für mich.
VIelen Dank schon mal im Voraus und liebe Grüße!
Gluehwuermchen86
Ist/war das vielleicht ein Nervenzusammenbruch?
Ich bin kein Arzt, deswegen kann ich keine professionelle Antwort geben. Aber als außenstehende Person, hört sich dein Text ganz klar nach einer Überlastung an, der du seit geraumer Zeit ausgesetzt bist. Dein Baby fordert dich und du hast keine Unterstützung und keine Auszeiten um Kraft zu tanken. Das andere Kind hat ebenfalls Bedürfnisse denen du gerecht werden willst. Den Alltag mit zwei Kindern zu stemmen, ist nicht "pillepalle" sondern ein fulltime Job, der viel Energie und Kraft kosten kann. Auch du brauchst dringend Erholung und Auszeiten. Lass dich vorsorglich von einem Arzt untersuchen, aber für mich hört sich das sehr nach physischer wie psychischer Überanstrengung an. In den Tränen hat sich diese Belastung dann einen Weg nach draußen gesucht, kann schon sein, das ein Psychologe das Nervenzusammenbruch nennen würde. Bevor du ein Burnout erleidet, versuche die Ruhepausen und ein Netzwerk zu schaffen, ich weiß dass es schwer ist. Aber manchmal ist es ja auch schon eine enorme Hilfe wenn das große Kind ab und an nachmittags zur Freundin spielen geht und das kleine Kind mit dir alleine ist. Vielleicht kann auch eine liebe Nachbarin mal für eine Stunde auf beide aufpassen, dass du mal eine runde walken oder zum Pilates kannst. Egal was dir eine gelungene Auszeit beschert, versuche dir Zeit für dich zurückzugewinnen.
Du bist ein Mensch, keine Maschine. Ob dz deine Episode jetzt Nervenzusammenbruch oder emotionalen Ausbruch oder Erschöpfung nennst bleibt sich gleich - du hast einfach dein Limit erreicht. Der Schwindel kann im übrigen auch gut von deinen Verspannungen kommen und weinen sorgt kurzfristig für emotionalen druckabbau.
Bitte setz dich mit deinem Mann zusammen (z. B. Am Wochenende) und überlegt, wie ihr den Alltag anders gestalten könnt (z. B. Stundenweise babysitter, Mann übernimmt das putzen oder am Wochenende mal einen Nachmittag die Kids und du hast absolute Pause,...), damit du Energie tanken kannst.
Du und dein Wohlbefinden sind wichtig, gestehe dir das zu!