Nützliche Informationen: Erkennung und Vorbeugung von Hepatitis D

Im Laufe des Lebens werden die Menschen mit vielen verschiedenen Infektionserkrankungen konfrontiert. Die einen verlaufen relativ harmlos und verschwinden von selbst, die anderen sind nur schwer oder überhaupt nicht heilbar und können zu schweren Gesundheitsschäden führen. Eine der selten auftretenden, aber sehr gefährlichen Viruserkrankungen ist Hepatitis D. Bist du gut genug darüber informiert, um dich vor einer Ansteckung mit Hepatitis D zu schützen?

Was ist Hepatitis D?
Hepatitis D ist eine virale Infektionserkrankung der Leber, die durch das Hepatitis-D-Virus (HDV), ausgelöst wird. Das Virus wird überwiegend durch ungeschützten Geschlechtsverkehr und Kontakte mit kontaminiertem Blut übertragen. Bei dem Hepatitis-D-Virus handelt es sich um ein sogenanntes defektes oder unvollständiges Virus, das sich nicht selbstständig vermehren kann. Dafür benötigt es das Hepatitis-B-Virus (HBV), Das heißt, man kann sich nur dann mit dem Hepatitis-D-Virus anstecken, wenn man auch gleichzeitig Hepatitis B-Viren im Blut hat. Die Ansteckung kann gleichzeitig (HBV+HDV) erfolgen, in dem Fall spricht man von einer Simultaninfektion, oder der Patient kann bereits mit Hepatitis B angesteckt sein, dann wird es als eine Superinfektion bezeichnet [1]. Ohne das Hepatitis-B-Virus ist keine Ansteckung mit dem Hepatitis-D-Virus möglich, daher schützt eine Impfung gegen Hepatitis B automatisch auch gegen Hepatitis D [2].

Durch welche Symptome macht sich Hepatitis D bemerkbar?
Nach einer Inkubationszeit von 3-7 Wochen, in der sich das Hepatitis-D-Virus im Körper vermehrt, können grippeähnliche Symptome wie Schwäche und Appetitlosigkeit auftreten. Dieser Vorgang kann von anhaltender Gelbsucht, Übelkeit und Müdigkeit sowie dunklem Urin, lehmfarbenem Stuhl und hohen Bilirubinwerten im Blut, die für die Gelbfärbung der Haut verantwortlich sind, gefolgt oder begleitet werden [1, 2]. In manchen Fällen verläuft die Infektion jedoch komplett asymptomatisch. Eine chronische (langwierige) Hepatitis D erhöht das Risiko für die Entwicklung von Leberzirrhose und Leberkrebs [4].

Wie und wo kann ich mich auf Hepatitis D untersuchen lassen?
In den letzten Jahren hat sich einiges getan. Hepatitis D ist behandelbar [5] und inzwischen gibt es zuverlässige Labortests, die das Virus im Blut nachweisen können [6]. Lass dich bei geringstem Verdacht auf eine Hepatitis-D-Infektion von deinem Hausarzt beraten und testen. Wenn du keinen Arzt / kein Klinikum als Ansprechpartner zur Verfügung hast, findest du auf dieser Karte für Deutschland https://hdv-life.com/de eine medizinische Einrichtung in deiner Nähe, wo du dich einfach, schnell und sicher auf HDV testen und beraten lassen kannst.
Das Projekt wird finanziert von Gilead Sciences GmbH.

Quellen:
1. Robert Koch Institut. (2016, 20. Mai). RKI Ratgeber: Hepatitis B und D. Abgerufen am 19. Mai 2022, von https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisB.html
2. World Health Organization. (2021, 28. Juli). Hepatitis D. Abgerufen am 19. Mai 2022, von https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/hepatitis-d
3. GESUNDHEIT.GV.AT. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (2019, 29. Januar). Hepatitis D. Abgerufen am 03.06.2022, von https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/leber/hepatitis-d
4. Deutsche Leberhilfe e.V. (2020, Oktober). Hepatitis D (HDV). Abgerufen am 29. Mai 2022, von https://www.leberhilfe.org/lebererkrankungen/hepatitis-d/
5. Bundesministerium für Bildung und Forschung. (2021, März). NEWSLETTER 101: Hepatitis D wird endlich behandelbar. Abgerufen am 19. Mai 2022, von https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/hepatitis-d-wird-endlich-behandelbar-13034.php
6. Pschyrembel Online. (2019, Januar). Hepatitis-D-Labordiagnostik. Abgerufen am 29. Mai 2022, von https://www.pschyrembel.de/Hepatitis-D-Labordiagnostik/A0UKW