Hallo alle miteinander. Ich (47) habe jetzt einen Ärztemarathon fast abgeschlossen und bin einfach ratlos.
Seit Ende 2020 nehme ich kontinuierlich zu. Ich habe keine Fressattacken, ich esse nur, wenn ich Hunger habe und nur das, was für mich bekömmlich ist: gerne leicht, gerne Gemüse, wenig Fleisch, ich mag nicht so gerne schwer, fettig, frittiert oder süß. Wenn ich satt bin, höre ich auf zu essen - ich esse also nicht aus "Höflichkeit" den Teller leer usw.
Raffinade-Zucker meide ich weitestgehend, auch beim Backen. Ich trinke gerne ungesüßten Tee und Wasser, in das ich Gurkenstücke gebe, oder ich presse Zitrone rein. Nächtliche Fress-Anfälle? Habe ich keine und habe sie auch nie gehabt. ich rauche und trinke nicht. Viel Bewegung verschafft mir mein Hund und mein Garten, wo ich Gemüse und Obst selbst ziehe. Ich mache Poweryoga; nehme keine Medikamente, ich backe mein Brot selber, verzichte auf Hefe und Weißmehl. Ich esse gerne Pasta, aber ich greife seit diesem Jahr auf Grund der Gewichtsveränderung auf die Varianten ohne Weizenmehl zurück (Linsenmehl). Und trotzdem klettert mein Gewicht stetig nach oben. Seit Ende 2022 sind es 19 Kilo; ich rutschte von Kleidergröße 38 auf 42. Kaffeekonsum habe ich dieses Jahr komplett eingestellt, ohne Probleme.
ich habe beim Hausarzt ein großes Blutbild machen lassen - alles im grünen Bereich oder um es in den Worten meiner Ärztin auszudrücken: "Sie haben Werte wie ein Sportler". Meine beste Freundin ist Krankenschwester und schaut auch über meine Werte - auch sie kann nichts Auffälliges sehen.
Dann war ich beim Frauenarzt und ließ ein Hormon-Blutbild machen - keine Auffälligkeiten, ich bin noch nicht mal richtig in den Wechseljahren, obwohl meine Periode dieses Jahr nur noch unregelmäßig kommt. PCO? Fehlanzeige. Ich koche mit Thermomix, also dampfgegart. Kaum Fett. Alles frisch. Ich esse seit Jahren kein Fastfood, keine TK, keine Konserven.
Im Dezember habe ich einen Termin beim Endokrinologen, aber die bisherigen Schilddrüsen-Blutwerte sind optimal, erst vorgestern ließ ich das nochmal per Blutbild überprüfen.
Ich leide sehr unter diesem Gewichtsschub und niemand kann mir erklären, was los ist. Diabetes wurde geprüft und ausgeschlossen. Eine Crash-Diät mache ich bewusst nicht, um meinen Körper nicht zu stressen.
Mir geht es insgesamt eigentlich gut; allerdings habe ich Tage, an denen ich mich sehr erschöpft und unkonzentriert fühle. Aber ich schlafe prima, Verdauung ist problemlos... Ich habe eine stressige Situation in meinem Umfeld, deshalb tippe ich als letzte Möglichkeit auf Cortisol?! Aber niemand kann das prüfen. ich weiß nicht, wie man das prüfen kann. Meine Hausärztin meinte zu mir, dass sie das nicht prüfen kann.
Hat bitte jemand einen Tipp für mich, in welche Richtung ich noch recherchieren könnte? Oder wie man an den Cortisol-Test kommt?
Danke fürs Lesen und Antworten.
Unerklärliche Gewichtszunahme - ratlos
Ich würde den Termin beim Endokrinologen abwarten.
Genau da kann man auch den Belastungstest wegen dem Cortisol machen lassen, bzw werden sie das bestimmt selber machen wollen.
Mich würde interessieren, ob du gleichmäßig am Körper das Gewicht zugelegt hast oder ist z.B. der Unterkörper stärker betroffen? Hast du sonst körperliche Beschwerden dazu bekommen, die du vorher so von dir nicht kanntest? Schnelle Erschöpfung der Muskulatur in den Beinen und/oder Armen?
Wenn du nur 2 mal im Jahr deine Periode hattest, bist du ganz klar schon im Wechsel.
Hallo Netti, danke für Deine Rückfrage.
In erster Linie habe ich enorm am Busen zugenommen . Ich hatte "früher" 85B, jetzt bin ich bei 110D. Dann habe ich einen Bauch bekommen, er fängt direkt unterm Busen an, sich vorzuwölben, die Taille ist verschwunden. Die Oberarme haben ziemlich an Umgang zugenommen, die Oberschenkel auch, am Rücken bilden sich diese "Röllchen", das hatte ich bis vor knapp 2 Jahren alles nicht. Ich habe keine dunklen Hautverfärbungen und keine Hautauffälligkeiten am Hals - ich glaube, das spricht für Cushing. Jetzt, wo es heiß ist, hinterlassen die Sneaker einen Bündchen-Abdruck an den Fußgelenken - das habe ich dieses Jahr das erste Mal.
Insgesamt fällt mir auf, dass ich mich morgens nach dem Aufstehen so steif und ungelenkig fühle - und das mit erst 47?! Dann diese Erschöpfungszustände, ich fühle mich manchmal, als habe man mir den Stecker gezogen. Aber das ist nur 1-2 mal pro Woche. Ich habe aber schon immer sehr viel Ruhe gebraucht und brauchte auch als Schulkind/Gymnasiastin einen Mittagsschlaf. Als ich noch Arbeitnehmerin war, legte ich mich sogar in der Mittagspause für einen Powernap in mein Auto. Jetzt bin ich selbstständig und kann zum Glück in meinem Tempo arbeiten. Muskelmüdigkeit, ja, schon - die Belastbarkeit schrumpft merklich, was es mir schwer macht, mich für "richtigen" Sport aufzuraffen, deshalb mache ich Poweryoga und Dance-Workouts zuhause, per DVD, und ich besuche einen geführten Yoga-Kurs. Zudem bin ich viel mit meinem Hund auf Achse, mache lange Touren.
Ich habe häufig partiell Muskelschmerzen; 2020 bekam ich die Diagnose "Neuropathie", angeblich unheilbar; man teilte mir 2020 in der Klinik mit, dass ich lernen müsste, mit diesen abartigen Schmerzen zu leben. Aber ich habe es mit Gymnastik und Meditation hinbekommen, dass ich keine Schmerzmittel mehr benötige. Bei stressigen Tagen kriege ich mal so einen Triggerschmerz, der mich erinnert, mich aus der Situation zu nehmen. Aber es ist wirklich nicht vergleichbar mit dem Schub von 2020. Ich benötige keine Medikamente, um durch den Alltag zu kommen. Das ist mir wichtig. Ich vermute, dass ich irgendein Stoffwechsel-Dingens habe. Aber mein Eindruck ist, dass die Ärzte, bei denen ich bisher war, meine Schilderungen nicht ernst nehmen, da die Blutbilder ja eine andere Sprache sprechen.
Ich habe mir auch Urin-Teststreifen gekauft, mit 10 Werten. Ich teste seit 3 Monaten regelmäßig - ohne Auffälligkeiten. Letzte Woche war mal der Urindichte-Wert erhöht, danach aber wieder ok. Ich habe auch eine Nieren-Thematik nicht ausgeschlossen.
Ich hoffe, dass ich einen weiteren Eindruck vermitteln konnte.
Ich muss mich korrigieren: Nicht Muskelschmerzen, sondern Nervenschmerzen.
Und mein Sehvermögen wird schlechter. Das fällt mir auf. Also, die Zutatenliste auf einer Packung kann ich ohne Brillen nicht mehr lesen...das ist auch neu, das Brillendingens.
Hey!
Die Nervenschmerzen könnten auf eine rheumatische Erkrankung hindeuten. Dazu passt auch die Müdigkeit, Unkonzentriertheit und die Morgensteifigkeit. Es gibt ein Weichteilrheuma.
Nimmst du Cortison? Warst du schon beim Rheumatologen?
Hast du denn den Eindruck, dass das Fett ungleichmäßig verteilt ist? Dann könnte das eine Fettverteilungsstörung sein. Liest man ja bei Frauen mit Lipödem oft, dass das Fettgewebe mehr wird, obwohl die Frauen nicht zu viel essen.
Ich bin da als Ernährungsberaterin ansonsten auch überfragt. Du könntest zu einer Ernährungsberaterin gehen und mit ihr ermitteln, wie hoch dein täglicher Kalorienbedarf ist.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo Schokofrosch. ich hatte 2020 für 4 Monate Cortison genommen, als die Neuropathie ausbrach. Heute benötige ich keine Medikamente mehr, bin seit Dezember 2020 medikamentenfrei. Wenn zu viel Stress ist, bekomme ich Triggerschmerzen, die aber gut händelbar sind und nach wenigen Stunden oder über Nacht wieder verschwinden. Rheumatologe stand bei mir bislang überhaupt nicht auf dem Plan. Ist der erste Impuls in diese Richtung. Hat bislang noch niemand angesprochen.... Hm...
Lies dich mal zum Thema Fibromyalgie ein. Das ist eine rheumatische Erkrankung und passt eigentlich ziemlich gut zu deinen Symptomen. Ansonsten solltest du natürlich auf jeden Fall einen Rheumatologen draufgucken lassen. Diese Müdigkeit (Fatigue) geht klassisch mit Autoimmunerkrankungen einher und dann wirkt natürlich auch Cortison.
Nee, Ernährungsberater sind gerade in deinem Fall da. Wenn jemand krankhaft zu viel isst, hilft auch der nicht mehr. Wenn soweit alles gecheckt ist, Hormone, Schilddrüse... in Ordnung ist, dann habe ich auch keine Idee. Natürlich kann man sich auch mit gesunder Kost dick futtern. Lass da mal jemanden draufgucken. Bewegst du dich durch die Schmerzen weniger?
Ich lese gerade, dass Du 47 bist. Darf ich fragen, bzw. weißt Du, wie es mit Deinen Hormonen ausschaut?
danke für die Rückfrage: Erst diese Woche ließ ich eine Hormonuntersuchung + Schilddrüsenwerte beim Gyn machen: Keinerlei Auffälligkeiten. Lediglich der Gelbkörper-Wert ist geringer als üblich, die Aussage meines Gyn lautete: "Das ist ein Zeichen, dass Sie sich jetzt Richtung Wechseljahre zubewegen." Im Hormonbild findet er keine Antwort auf die Gewichtszunahme. Ich soll zum Endokrinologen gehen (Termin im Dezember).
Oh mei …. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Das hat mein Gynäkologe auch jahrelang gesagt.
Ich habe auch immer mehr zugenommen. Ohne den Grund zu kennen. Fakt ist, dass der Körper in unserem Alter weniger verbrennt. Man muss die bisherige Nahrungsaufnahme verringern. Und darauf hat sich mein Gynäkologe ausgeruht.
Als dann noch ein paar Sachen mehr dazu kamen, bin ich ins Labor. Progesteron (Gelbkörper) nicht messbar, Östrogen soweit unten, dass es gerade noch messbar ist. Also auch ö-Mangel. Und trotz dem Mangel nicht eine Ö-Dominanz.
Nun nehme ich bioidentidche Hormone (keine Pille) und zumindest funktioniert der Mechanismus wieder. Wenn ich weniger esse, nehme ich ab.
Mach dich da mal schlau
Ich würde an deiner Stelle auch den Termin beim Endokrinologen abwarten. Dieser kann deinen Cortisolspiegel testen und wird deine Schilddrüsenwerte nochmal kritisch ansehen.
Ich hatte im letzten Jahr auch mit einer plötzlichen Gewichtszunahme zu kämpfen. Dazu starke Erschöpfung. Bei mir lag es an der Schilddrüse, obwohl die Werte total im Rahmen waren und der Hausarzt keinen Handlungsbedarf sah. Ich war trotzdem beim Endokrinologen und bekam Lthyroxin. Jetzt, wo sich die Werte eher am unteren Ende des Referenzrahmen bewegen, geht es mir deutlich besser. Gerade bei der Schilddrüse scheint der persönliche Optimalwert sehr individuell zu sein.
Hallo, danke für Deine Nachricht. Nimmst Du jetzt noch weiter zu oder sogar ab?
Hallo, wie wurde denn Diabetes ausgeschlossen? Mit einem OGGT? Der dauert 2 Stunden. Was für Schilddrüsenwerte hast du denn? Hoffentlich nicht nur den TSH. LG
Hallo...
Die Hausärztin sagte zu mir, dass ich den Zuckerbelastungstest beim Gyn gemacht bekomme. Der sagte mir: "Den müssen Sie bei der Hausärztin machen". Ich war soweit, dass ich mir dann ein Zuckertestgerät gekauft habe, um zu messen, wie ich auf Mahlzeiten reagiere. Aber das Gerät hat leider nicht funktioniert: Es hat keine Werte angezeigt, auch nicht bei der Testlösung, die man zum Kalibrieren aufbringen sollte. Ich versuche einfach verzweifelt, selbst eine Lösung zu finden, weil ich im Kreis herum geschickt werde.
Ich habe also wieder meine Hausärztin angerufen wegen Zuckerbelastungstest: Ich kriege erst einen Termin weit nach meinem Urlaub. Also wieder warten.
Schilddrüsenwerte wurden diese Woche folgende getestet:
TSH basal
SHBG
Freier Androgen-Index
Prolactin
FSH
LH
Östrodiol
Progesteron
Dehydrocepandrosteron-Sulfat
Es tut mir leid, da ist kein einziger Schilddrüsenwert dabei. Das ist genau das, was ich vermutet hatte. Bei mir hat erst der 9. Arzt Hashimoto festgestellt. Ich war monatelang im Krankenhaus, weil das zu spät diagnostiziert wurde und nicht mehr in Griff zu bekommen war.
Der TSH ist ein Hypophysenwert. Schilddrüsenwerte sind FT3, FT4, Anti-TPO, TRAK.
Bei mir hat der Endokrinologe den OGGT gemacht, in den normalen Zuckerwerten konnte man das bei mir nicht erkennen. Der Hausarzt hat mich ausdrücklich dazu dorthin überwiesen.
Die Schilddrüsendiagnostik kam übrigens auch vom Endokrinologen, ich hatte zuvor noch nie von so einem Facharzt gehört.