Burnout + Ausbildungsabbruch

Bitte entschuldigt den langen Text - ich denke nur so kann man mich verstehen.
2018 bin ich aus der Realschule raus, nach "Zwang" meiner Familie beschloss ich die Krankenpflegeausbildung zu beginnen, stellte aber schnell fest, dass mich nur das medizinische reizt, ich die Pflege aber gar nicht ab kann. Zudem folgte parallel die Diagnose einer sog. Hüftdysplasie (in meinem fall mittel schwere angeborene Fehlbildung beider Hüftgelenke)
Da die Symptome immer schlimmer wurden (von extremen Schmerzen bis zu kompletten Bewegungseinschränkungen) kündigte ich zum Lehrjahresende. Aufgrund von OP, Reha, etc. war ich dann ein Jahr arbeitslos bis ich 09/2020 die Ausbildung zum Physiotherapeuten begann.
Anfangs war alles super.Zwischendurch hatte ich immer mal probleme mit Hüfte & Knie, da bisher nur eine Seite operiert wurde.
Während der ersten Praktika stellte ich fest, dass ich NOCH weiter in die Medizin will & nach der Ausbildung noch studieren möchte, da ich aber prinzipiell kein Problem mit dem Job hatte, beschloss ich die letzten beiden Jahre zu machen.
Im Dezember letzten Jahres erlitt ich eine Herzmuskelentzündung, knapp 3 Monate konnte ich die Schule nicht besuchen, verpasste viel viel Unterricht (vor allem praktischen) & Praktika.
Damals war schon geplant, dass ich das 2. Lehrjahr wiederholen werde. Bereits da kam mir die Idee, an die FOS zu wechseln.
Spontan hatte ich Anfang eine OP, aufgrund von Komplikationen blieb ich knapp 6 Wochen der Schule fern.
Mir fehlt abnormal viel Stoff, sodass ich im Unterricht gar nicht mehr mitkomme, praktisch kann ich nahezu gar nichts mehr. Ich bin durch die lange Fehlzeit extrem überfordert mit der Schule, da ich sehr Leistungsorientiert bin, sitze ich jetzt mit einem beginnenden Burnout zuhause.
Wenn ich daran denke, dass ich eigentlich in 1,5 Wochen wieder arbeiten müsste & dann wieder ab September Berufsschule ist, bekomme ich einen halben Nervenzusammenbruch. Als wäre das nicht genug, merke ich, wie ich immer häufiger Probleme mit meiner Hüfte bekomme.
Nun kam mir in den Hinterkopf, dass der Wille mein Fachabi zu machen immer noch da ist. Ob ich nun noch 2 Jahre Ausbildung, oder 2 Jahre FOS mache, macht keinen Unterschied.
Für meinen gewünschten Studiengang gibt es div. Voraussetzungen:
- Berufsschulabschluss (besser als 2,2; AUSSERDEM entweder 2 Jahre Berufserfahrung oder Zulassungsprüfung (Mathe, Deutsch, Englisch, Gesu/Sozi)
- oder ein Fach(abitur)
mit letzterem sind die Chancen bedeutend höher angenommen zu werden.
Kurzerhand habe ich mich an diversen Schulen beworben & habe bereits 3 Verträge vorliegen. Ich muss nur noch einen unterschreiben.
Einerseits glaube ich, dass ich vor allem körperlich mit der FOS bedeutend besser dran bin andererseits komme ich mir bekloppt vor wenn ich erneut abbreche. Meine Familie würde mir den Kopf abreißen.
Ich würde mich über ein paar Tipps & objektive Sichtweisen echt super freuen.

1

Lass dich beraten
- Arzt (Gesundheit)
- Studienberatung
- jemand, der sich mit finanziellem auskennt
- bei den Lehrern, wie du SINNVOLL den Stoff nachholen kannst

Hat dir jemand geraten zu kündigen oder hast du das selbst gemacht?
Während OP und Reha ist man normalerweise krankenversichert.

Insgesamt hast du viele Pläne, hängst dich voll rein.
Andererseits packt dich was und dann brichst du ab.

Daher würde ich entweder eine Ausbildung durchziehen, um dann in die Tiefe zu gehen. Sofern das gesundheitlich möglich ist. Oder dich ausführlich beraten lassen!
FOS kann gesundheitlich sinnvoll sein. Aber was ist, wenn du das auch nicht packst? Doch was anderes willst? Noch mal tiefer in die Materie willst, aber es dir nicht schnell genug geht?
Kannst du die FOS schaffen mit Burn Out Symptomen?

Meinem Teenager würde ich einen Wechsel nicht verweigern. Besonders nicht aus gesundheitlichen Gründen. Allerdings würde ich darauf bestehen, dass umfangreiche Beratungen stattfinden!

2

Es spielt tatsächlich keine Rolle ob ich Krankenversichert bin oder nicht. a) bin ich noch Familienversichert, und b) bringt mir keine Versicherung der Welt was, wenn ich aufgrund von Fehltagen (die begrenzt sind in jeder Ausbildung) keine Prüfungszulassung erhalte

3

Dennoch würde ich mich dringend beraten lassen.

Als Mutter müsste ich zwar weiterhin für dich aufkommen, aber ohne Beratung wäre emotional geladen.
1. will ich, dass es meinem Kind gut geht.
Dazu zählt nicht nur die Familienversicherung und Unterhalt bis xx Jahre

sondern auch, dass mein Kind auf eigenen Beinen stehen kann

2. dass mein Kind soweit als möglich gesund ist.

Da ich beides nicht beraten kann, würde ich das meinem Kind nahe legen. Fachliche Beratung von verschiedenen Stellen.

Sollte das Kind das ablehnen, weil "familienversichert" spielt das keine Rolle und experimentiert weiter durch..... weiß ich nicht, wie meine Laune zum Ende der Familienversicherung hin aussieht.

Sehe ich, dass sich mein Kind informiert und beraten lässt und auf Grund von Erkrankungen durchs Raster rutscht, Anträge noch laufen etc. dann würde ich mein Kind weiterhin unterstützen.

Ändert mein Kind immer wieder die Richtung/Meinung/Ausbildung oder es klappt warum auch immer nicht und stellt dann fest: hoppla, Familienversicherung endet jetzt. Ich wüüüüürde ja gerne arbeiten, ich wüüüüüüüüüüürde ja gerne xy machen..... aber bin krank, dies jenes, ..... aber beraten lassen kommt nicht in Frage ......
dann würde ich für mich rechtlich klären lassen, was ich tun kann und wäre raus.
Mutter ja, aber verantwortungstechnisch wäre dann durch.


Beratungsmöglichkeiten gibt es einige. Wenn mein Kind Schwierigkeiten hat, die passende zu finden, helfe ich mit beim Recherchieren, gebe Tipps, wo sie sich informieren kann.
Aber hingehen und beraten lassen, muss sie selbst !
Mitgehen kann ich, wenn sie es wünscht.

Aber wenn kein Wille zur Beratung da ist, wäre ich raus.


Und ja, ich war selbst auch schon krank und konnte nicht mehr in meinen Beruf zurück.
Es GIBT Stellen und viele Infos.
Da GIBT es Fachkräfte die genau die Funktion haben zu beraten.

Hätte ich das alleine versucht, säße ich heute auf der Straße. Mami und Papi sind nicht immer da. Nach der Familienversicherung braucht es andere Wege.
Ja, sie sind mühsam und dauern Zeit und es wird geprüft und es ist oft nicht überschaubar:

weil ich mich habe beraten lassen, habe ich einen für mich passenden Weg gefunden. Mit Krankheit, Erkrankungen und Einschränkungen in der Gesundheit/Berufsleben.


Daher mein einziger Rat: lass dich beraten.

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