Bandscheibenvorfall Dauer

Hallo ihr lieben Leute. Ich bin 43 Jahre alt und habe einen Bandscheibenvorfall mit starker Schmerzausstrahlung ins linke Bein/Fuß. Bin natürlich in Behandlung, suche trotzdem nach Leidensgenossen, weil mir das große Angst macht.
Hat jemand Erfahrungen, was Dauer, Schmerzmittel und zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten angeht?

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Ich habe selbst 5 Bandscheibenvorfälle (lws), den ersten mit 25 (und dabei sportlich, normalgewichtig, etc - habe eine Niete bei der Genetik gezogen).
Bandscheibenvorfälle sind total verschieden, wie lange das dauert kann dir keiner sagen.
Typischerweise wird konservativ behandelt, also Physiotherapie, Schmerzmittel, Wärme, rückenschule, evtl akupunktur.
Operiert wird nur bei lähmungserscheinungen (hatte ich beim 3. Vorfall, ist kein spaß).
Da der "rausgefallene" Teil der Bandscheibe nicht mehr versorgt wird, löst der sich mit der Zeit auf (jnd drückt dann logischerweise auch nicht mehr auf den nerv). Bei mir hat mit konservativer Behandlung zwischen 6 Wochen und 3 Monaten gedauert, dann war es soweit wieder gut.

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D.h Du bist ohne OP klargekommen?

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Beim 1. Und 2. Vorfall ja, die sind mit konservativer Behandlung wieder abgeklungen.
Beim 3.und 4. (das war gleichzeitig) hatte ich gar keine Schmerzen, aber eine beinlähmung - da wird sofort operiert, da die Nerven sehr schlecht heilen, je länger sie geschädigt sind. Es hat nach der OP auch gut ein halbes Jahr gedauert bis ich wieder richtig laufen konnte.
Der 5. wurde nach einem halben Jahr operiert, da die Beschwerden konservativ nicht abgeklungen sind. Es stellte sich heraus, daß neben den letzten Resten der durch den 1. Und 3. Vorfall bereits geschädigten Bandscheibe auch knorpelgewebe mit ausgetreten war, und das löst sich nicht von selbst auf.

In den meisten Fällen reicht die konservative Behandlung allerdings total aus, auch wenn du dir das jetzt evtl noch nicht vorstellen kannst (nervenschmerzen sind einfach total fies).
Im übrigen ist auch eine OP keine Abkürzung, da hast du auch noch wochenlang Schmerzen (allerdings dann im Rücken statt im bein), brauchst eine Reha und hast das Risiko für Komplikationen der Narbe.

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Hallo,

ich habe meinen Bandscheibenvorfall jetzt seit genau 04.06., auch mit Ausstrahlung im linken Bein, und so langsam wirds besser. Aber tatsächlich geht es nur in kleinen Stücken voran. Also bin ich ziemlich genau 2 Monate dabei. :-(

Mir hat man Novalgin und Ibus verschrieben, das hat bei mir aber kaum was gebracht. Ich nehme jetzt morgens vorm Aufstehen eine Thomapyrnin, damit komme ich ganz gut aus dem Bett.

Ansonsten Krankengymnastik, zu Hause Dehnübungen machen und bewegen, bewegen, bewegen. Wir gehen viel spazieren. Schwimmen soll auch gut sein, solange man kein Brustschwimmen macht.

LG

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Kannst du denn gut laufen? Mir tut schnell die Ferse weh beim Auftreten und dann zieht es wieder ins Bein. Lange Strecken laufen geht bei mir gar nicht.
Metamizol (Wirkstoff Novalmin) machen es besser, aber schmerzfrei bin ich damit nicht. Und einen schwankenden Gang habe ich auch. D.h Du nimmst nur morgens Medis?

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Es ist wohl tatsächlich bei jedem Menschen anders. Ich konnte tatsächlich nur laufen oder stehen. Ich habe seit Juni nicht mehr auf meiner Couch gesessen. Sobald ich sitze kamen die Krämpfe im Bein. War dann auch 6 Wochen krankgeschrieben, weil ich nicht sitzen konnte. Essen ging auch nur im 5 Minuten-Rhythmus. Habe wenigstens davon 5kg abgenommen :-)

Autofahren geht auch heute nur bedingt. Selbst fahren kann ich seit einer Woche wieder aber nicht länger als 10 Minuten. Im Auto kommen dann die Krämpfe, egal welches Auto. Da macht der Weg zum Arzt Spaß :-)

Am Anfang bin ich jeden Tag gelaufen, bei 35 Grad, weil ich zu Hause nicht sitzen oder liegen konnte. Das war kein Spaß. Morgens bin ich um 6 Uhr aufgestanden und habs mit viel Glück geschafft mich um 10 Uhr auf die Kloschlüssel setzen zu können.

Ich bekomme jetzt seit 3 Wochen Rückenmarkspritzen mit Betäubungsmittel und Cortison. Muskelentspanner haben nicht geholfen. Im Krankenhaus (war ich 3 Tage) bekam ich ebenfalls Novalgin und Cortison (hat auch nicht geholfen). Ich habe aber, gott sei dank, einen guten Physio-Therapeuten gefunden, der mir mein Becken osteopathisch nochmal in die richtige Stellung gebracht hat, danach ging es dann langsam aber wirklich sehr langsam aufwärts.

Auch heute, 2 Monate später, kann ich nicht länger als 1 Stunde liegen, ohne mich danach 2 Stunden warmlaufen zu müssen. Sitzen geht, aber nicht länger als 30 Minuten, dann muss ich laufen und/oder Gymnastik machen.

Vor einer OP scheue ich mich noch. Von 10 befragten Leuten haben mir 9 abgeraten inkl. Orthopäde und Physio. Man braucht einfach Geduld. Und ja, ich weiß wie doof das klingt, wenn man stundenlang vor Schmerzen heulend durchs Haus läuft :-(

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Ich habe 2.5 Monate nach dem Vorfall eine Infiltration bekommen. Ab da ging es besser! Google das mal! Meine Physiotherapeutin hat sich stark eingesetzt, damit ich das bekomme. Ich war dafür einen Tag im Krankenhaus.

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Danke für den Tip. Ich habe jetzt 2 PRT-Spritzen bekommen, das ist glaube ich das, was Du meinst.

Was hattest Du für Beschwerden? Alle sagen immer, man soll sich bewegen, laufen, laufen, laufen. Kann ich gar nicht, Schmerzen im Bein vom Gesäß bis zur Ferse. Trotz Schmerzmedis. Ich werde noch verrückt. Habe einen 3jährigen Sohn. 😵

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Ich bin nicht sicher ob eine Infiltration und PRT Spritzen das Gleiche sind. Ich bekam die Infiltration unter örtlicher Betäubung in den Spinalkanal gespritzt, während ich im Röntgengerät lag. Durfte danach einige Stunden nicht aufstehen und musste einen Tag im Krankenhaus bleiben.
Schmerzen hatte ich nicht extrem, aber Lähmungserscheinungen.
Ich komme aus der Schweiz.

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Hallo
Ich hatte einen BSV im L5/S1 Bereich der LWS.. fing an am 10.12.21 und ging bis 12.04.22
an diesem Tag wurde ich operiert.

Ich hab mich Monate gequält..an Schlaf war nicht zu denken..liegen und sitzen kaum möglich.
Ich hatte mir alles eingeworfen.

IBU Pregabalin Tilidin Tramadol etc.. es hat NICHTS geholfen.. Physio.. EAP Heilpraktiker.. alles durch.. selbst 3 PRT Spritzen.

Der Vorfall war so grosvollumig dass er nicht Mal einen Millimeter von alleine wegging.. irgendwann hatte ich eine Schwäche im rechten Bein und keine Reflexe mehr.. ich konnte mir nicht Mal die Socken anziehen.

Ich entschied mich für den Schlüsselloch Eingriff.. minimal invasiv. Nach 30 Minuten war alles vorbei und ich war neu geboren. Ab diesem Tag nie wieder Schmerzen gehabt.
Ich hatte mein Leben zurück.
Keine große Wundheilung keine Narbe.. kaum sichtbar wie ein Mückenstich.

Probier es mit konservativer Therapie aber warte nicht zu lange... Wenn sich nach 3 Monaten gar nichts bessert oder es sich verschlimmert lass dich beraten.

Ich war strikt gegen die OP... Immer.. aber es war die beste Entscheidung meines Lebens.
Sollte es dazu kommen erkundige dich nach einem guten Chirurg der Erfahrung hat mit diesem Verfahren.

Risiken gibt es immer.

Meine Nerven heilen heute noch vor sich hin und ich merke immernoch die Spätfolgen meines Monate lang geklemmten Nerves.

Alles Liebe

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Wow, schmerzfrei. Was für ein Traum das wäre. Danke für Deine Antwort.