Erschöpft, gereizt, verspannt

Hallo.

Ich weiß gerade nicht mehr so richtig weiter.
Ich fühle mich nicht mehr wohl.
Ich bin Unzufrieden mit gefühlt allem. Arbeit, Arbeitszeiten von meinem Mann, fühle mich allein und teils mit einfachen Alltagsaufgaben überfordert.
Ich bin körperlich zeitweise so unglaublich müde und erschöpft, dass ich mich einfach nur hinlegen und meine Ruhe will. Diese Phase hab ich fast jeden Tag. Mal morgens, mal nachmittags.
Morgens im Bett hab ich schon Angst vor dem Tag und überlege, wann ich mich wieder hinlegen kann.
Bin eigentlich dauerhaft im Nacken verspannt. Da hilft mir Wärme ganz gut. Kopfschmerzen kommen auch mal dazu.
Dazu kommt, dass ich echt öfters sehr gereizt bin und schnell aus der Haut fahre. Schimpfe und schreie auch mal. Manchmal auch einfach bei banalen Sachen.
Ich kann mich nur sehr schlecht zu alltäglichen Dingen wie Putzen, aufräumen, mit Kind spielen, einkaufen usw aufraffen. Oder mal den Balkon schön machen, Fliegengitter anbringen oder so schaffen wir irgendwie nicht.

Ich bin in ärztlicher Behandlung (wegen anderer vergangener Krankheit). Ende September hab ich wieder einen Termin zur Blutentnahme. Da wird viel untersucht. Bislang war immer nur das Eisen im unteren Normbereich aber noch nicht behandlungsbedürftig. Ich nehme trotzdem jeden Tag ein bisschen Eisen als Tablette zu mir.
Der Arzt sagt nicht viel zu meinen Beschwerden. Wir sind erstmal nur froh, dass ich körperlich wieder gesund bin.
Anfang Juli hatte ich Corona. Aber die Beschwerden waren auch schon vorher.

Ich habe Angst vor psychischen Ursachen.
Ich bin nicht so taff und selbstbewusst wie andere. War ich noch nie.
Ich hatte vor Jahren schonmal ähnliche Gefühle. Hatte da auch so was Ähnliches wie Anorexie und Suizidgedanken. Da war die Lebenssituation aber noch anders, da hab ich noch Vollzeit gearbeitet, war mit meinem mann schon zusammen und wir hatten noch kein kind. Also auch nicht schlecht. Bin da allein wieder rausgekommen.
Ich hab Angst, dass ich mit dieser Unzufriedenheit und Erschöpfung leben muss oder dauerhaft irgendwelche Therapien machen muss.

Zu meiner derzeitigen Situation:
Ich bin 31, verheiratet, hab ein Kind (3 Jahre),
arbeite ca. 10 Tage im Monat (halbe Stelle) als Krankeschwester im Schichtdienst.
Mein Mann geht gegen 7 Uhr aus dem Haus und kommt meistens 18 Uhr nach Hause.
Unser Kind geht ab September in den Kindergarten. Bis Juli war er auch in Betreuung. Nur jetzt im August nicht.
Ich hab ein halbes Jahr einmal in der Woche Sport gemacht. Dadurch wurde es auch nicht besser.
Ich sehne mich nach erholsamen Schlaf! Ausschlafen. Mittagschlaf, einen Tag nur auf dem Sofa hängen.

Weiß nicht, was ich mir davon erhoffe, musste ich mal loswerden.

1

Warum kannst Du Dein Kind nicht mal einen Tag und eine Nacht bei einem Familienmitglied abgeben und Dich ausschlafen? Oder Dein Mann schnappt sich mal am Wochenende morgens euer Kind und verzupft sich einen Tag? Familie besuchen, Freunde mit Kindern, was auch immer. Er ist der Papa, er schafft das - und Du wirbelst in der Zeit nicht hektisch im Haushalt rum sondern schläfst Dich aus, nach einem entspannenden Bad.
Ich habe schon einige Mamas kennengelernt, die ihr Kind einfach nur nicht abgeben wollten - mit x Begründungen - dann kann man schlecht helfen, aber Deine Erholung ist eben auch wichtig - sogar sehr. Pack es an, es gibt garantiert eine Möglichkeit.
LG Moni

2

"Ich hab Angst, dass ich mit dieser Unzufriedenheit und Erschöpfung leben muss oder dauerhaft irgendwelche Therapien machen muss."

Es nützt aber nichts dich mit dieser Angst vor einer Abklärung und Behandlung zu verstecken. Das hört sich schon nach ernstzunehmenden Problemen auf psychischer Ebene an. Du hast eine Verantwortung deinem Kind gegenüber, wenn dir dein eigenes Seelenheil schon egal ist dann tu es für dein Kind. Geh zu jemandem der sich damit auskennt, und rede über deine Probleme. Dann musst du deinen Alltag so anpassen dass du nicht überfordert bist. Mit Kind nicht immer einfach, aber anders geht es ja nicht.

3

Ich kann dir nur raten, eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen. Vielleicht kannst du ja auf eine Warteliste auf einen früheren Termin, damit du nicht so lange warten musst.

4

Hallo, lass dich zum Psychologen überweisen oder eine psychiatrische Ambulanz. Das hört sich sehr nach Überlastung und damit verbundenen Depressionen an. Von einer Kur -wie empfohlen- würde ich dir in der Situation aus eigener Erfahrung nur abraten. Die Therapien sind eher 08/15 und bei psychischen Problemen, die schon so „stark“ sind, nicht ausreichend und nicht geeignet.
Alles gute dir