Ich kann nicht mehr

Es sind in den letzten drei Monaten so viele Probleme aufgetreten, die ich nicht verursacht habe, aber die mich aber unmittelbar betreffen. Während ich am Anfang noch Panikattacken hatte, bin ich inzwischen einfach nur noch erschöpft. Ich benötige dringend psychologische Hilfe um keine posttraumatische Belastungsstörung o.ä. zu entwickeln.
Wie geht man bei psychischen Erkrankungen oder der akuten Drohung von psychischen Erkrankungen am besten vor? Zum Hausarzt? Man liest immer wieder von langen Wartezeiten, wie komme ich so schnell wie möglich zu einem Psychologen? Ich bin privatversichert, gibt es da irgendeine Möglichkeit schneller an Termine zu kommen? Ich merke, dass ich eigentlich direkt um 7 Uhr einen Termin bräuchte, es ist leider echt akut.
Ich überlege jetzt in die nächste Notfallambulanz zu fahren weil es mir absolut nicht gut geht. Wenn ich stationär gehen müsste, würde dann meine Krankentagegeldversicherung einspringen, sodass ich von dem Geld einen Babysitter für mein Kind bezahlen könnte? Oder gibt die nur für Krankenhausaufenthalte für körperliche Beschwerden?

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Auch als PP ist es schwer, aber die NA ist eine sehr gute Idee.
Ob seelische oder körperliche Gründe, sind der Versicherung egal. Je nach Alter des Kindes gibt es auch manchmal die Möglichkeit, das Kind mit aufzunehmen.

Hut ab, Du starke Frau, dass Du Dir Hilfevsuchst!!!

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Vielen Dank für deine und eure allen lieben Worte.
Ich dachte ich gebe nochmal ein Update, auch wenn es wohl kein so schönes ist: Mir haben mehrere Leute deutlich gemacht, dass ich dringend mit einem Psychologen über das sprechen muss, was mir in meiner Kindheit und jetzt zugestoßen ist und ich verdrängt habe/nicht wahrhaben wollte weil man das nicht mit sich selbst ausmachen kann, gerade damit ich rechtliche Schritte gegenüber meinen Eltern einleiten kann. Leider hatte eine Person Recht - ich bin Beamtin und werde in ca. 2 Jahren nochmal eine Amtsarztuntersuchung haben. Ich habe bei der untersuchenden Stelle angerufen und die hat mir ziemlich deutlich gesagt, dass ich einen positiven Bescheid vergessen kann und somit in zwei Jahren meinen Beamtenstatus verlieren werde, wenn ich jetzt eine Psychotherapie mache.
Ich bin jetzt bei einer Psychologin auf Selbstzahlerbasis. Wie lange meine finanziellen Mittel dafür reichen weiß ich nicht, aber arbeitslos werden muss ich in meiner Situation jetzt nicht noch zusätzlich. Keime Ahnung, schön ist das Update nicht, aber zumindest habe ich jetzt irgendwie Hilfe, wenn auch nicht in dem Umfang wie ich sie bräuchte.

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Schön dass Du Dich nochmal meldest, ich hatte Dir geantwortet und es interessiert mich, wie es Dir jetzt geht, ob Du Hilfe bekommst.

Ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlen musst, als es bei mir kürzlich während der Reha in die Tiefe ging, kam auch sehr schnell was aus der Kindheit hoch, wo ich dachte ich hätte es längst gut verarbeitet, habe es wohl viele Jahre nur verdrängt.
Ich wollte eigentlich gar nicht darüber sprechen, war aus einem völlig anderen Grund beim Einzelgespräch, aber es zeigte sich schnell ein Zusammenhang.
Deshalb gehe ich jetzt nach der Reha weiterhin zu einer Psychologin, bekam schnell einen Termin.
Bei der Reha waren mehrere in unserer Gruppe, deren Probleme aus der Kindheit herrühren und immer wieder triggern.

Denke wirklich mal über eine psychosomatische Reha mit Kind nach, 5 Wochen eine andere Umgebung, Abstand, Zeit und Ruhe um viel für Dich zu tun, um einiges aufzuarbeiten, neue Impulse zu bekommen und gestärkt und motiviert zurück in den Alltag zu kehren.
So schnell kannst Du sowieso nicht anreisen, das dauert bis es bewilligt ist und Du einen Anreisetermin bekommst.
Bei mir dauerte es von der Antragstellung bis zur Anreise 1 Jahr, die RV machte es mir nicht leicht, aber der Kampf war es wert. Ich wollte von Anfang an mit Kind zur Reha an die Ostsee, habe es durchgeboxt und nicht bereut, im Gegenteil.

Ich hörte bei der Reha auch von anderen, dass man mit psychischen Diagnosen nicht verbeamtet wird, bzw. der Beamtenstatus aberkannt wird.

Du bekommst jetzt erstmal Hilfe, auch wenn Du wahrscheinlich noch mehr bräuchtest.
Echt bescheiden, wenn es finanziell dadurch noch richtig reinreisst und erstmal nicht mehr möglich ist, oder irgendwann nicht weitergeht.
Aber ich wünsche Dir baldige Genesung, dass es jetzt wenigstens hilft und Dir besser geht, Du den Alltag mit Kind wieder bewältigen kannst.

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Ich denke als Privatpatient hast du bessere Chancen gibt such Kliniken die Kinder mit aufnehmen. Geh am Besten zu deinem Hausarzt. Aber im Fall der Fälle wird dir jemand von der Krankenkasse gestellt die sich um dein Kind kümmert

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Nee die private Krankenkasse interessiert es nicht wer sich uns Kind kümmert die schicken niemanden da muss man sich selber drum kümmern

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Hallo,

es ist wichtig, zuerst zum Facharzt zu gehen (Psychiater, nicht Psychologe). Der stellt die Diagnose und guckt, welche Therapie du brauchst (Klinik, ambulant, Medikamente oder nicht)

Der weiß auch, welche Kliniken Kinder mit aufnehmen.

Da bist du in der Notfallambulanz der nächsten Psychiatrie richtig.

Natürlich kannst du auch zum Hausarzt gehen und vielleicht hat der auch einen ihm bekannten Psychiater, der dich schnell drannimmt.

Gute Besserung!

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Ein großer Nachteil der privaten Krankenversicherung ist, dass keine Haushaltshilfe bezahlt wird, die sich ums Kind kümmert. Das Tagegeld wirst du brauchen, um die Krankenhauskosten komplett zu bezahlen, so war das zumindest immer bei mir. Gibt es eine Möglichkeit, dein Kind anderweitig unterzubringen? Meines war beim Vater.

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Google mal den Krisendienst für deine Stadt. Da solltest sofort Hilfe und Beratung bekommen.
Alles Gute!

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Bei der terminvergabe geht es privat versichert etwas schneller . Am besten zum Hausarzt gehen und den durchtelefonieren lassen . Was ich dir aber leider sagen kann Kinderbetreuung/ Babysitter ist bei privat zu 100% deine Sache die du selber organisieren und finanzieren musst es sei denn du hast eine extra teure Zusatzversicherung die Haushaltshilfe usw. mit abdeckt .

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Hallo du Liebe!
Mir ging es Anfang des Jahres, nach einem massiven Arbeitsplatzkonflikt mit Mobbing durch die unmittelbare Vorgesetzte, ganz genauso.
Ich wurde zunächst vom Hausarzt krank geschrieben, und zwar von Ende Januar bis zu dem Akuttermin bei einer Psychiaterin Ende März. Früher ging gar nichts, bin ebenfalls Privatpatientin.
Ich hatte dort dann nur 2 Termine, weil man mir verhaltenstherapeutisch gar nicht hätte helfen können, da ich einfach durch die äußeren Umstände so fertig war (ganz lapidar gesagt) und die Erkrankung nicht aus mir selbst kam. Das gab auch die Diagnose so her. Tatsächlich habe ich mit der Therapeutin vielmehr ausgearbeitet, wie es weitergehen kann und wie ich aus der belastenden Situation herauskomme. Zusätzlich hat sie mir dringend empfohlen eine Mutter-Kind-Kur zu machen, mit psychosozialem Schwerpunkt. Die beginnt nun Mitte Oktober, auch da kommt man nämlich leider nicht so schnell dran.
Mir hat es tatsächlich gereicht, bis zu dem Termin einfach raus aus dem Arbeitsgeschehen zu sein, ich habe die Zeit genutzt, um einen Wechsel anzuschieben. Leider war die Personalstelle sehr, hm, gemächlich. Entsprechend wurde ich "einfach" weiter krank geschrieben. Die Zeit hat viel geheilt, aber nicht alles. Und um ehrlich zu sein, ging es mir zeitweise immer noch schlecht. Ich habe mir die Diagnose deshalb von einer zweiten Psychiaterin bestätigen lassen, dieser Termin war Anfang Juni. Man braucht also wirklich einen langen Atem.
Ich weiß nicht, wie die Probleme bei dir gelagert sind. Mit Suizidgedanken zB solltest du dringend in die nächste psychiatrische Notfallambulanz. Dafür den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 127 kontaktieren.
Wenn du deinen Alltag bewältigt bekommst, kannst du es auch erst mit der Krankschreibung versuchen. Du bist privat versichert, prüfe mal, ob heilpraktische Behandlungen, zumindest teilweise, zum Leistungsspektrum gehören. Viele Heilpraktiker haben einen psychotherapeutischen Schwerpunkt und arbeiten mit Gesprächstherapie, einer Art Hypnose und ähnlichem - auch das kann schon sehr hilfreich sein!
Alles Gute dir. Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

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Vertippt bei der Telefon-Nr. 116 117 - sorry!

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Hallo,

zuerst würde ich mich sofort vom Hausarzt krankschreiben lassen, Du musst dringend die Reissleine ziehen bevor es noch schlimmer wird.
Der HA überweist zu Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie, aber auch ohne Überweisung kommst Du rein, nicht immer wartet man ewig auf einen Termin.
Diese bieten bei Bedarf Medikamente an, beraten sehr gut und nehmen sich Zeit, ev. auch gleich Verhaltenstherapie, ansonsten bieten Psychologen die oft sehr lange Wartezeiten haben, Therapien an.
Es gibt für den Akutfall Tageskliniken oder stationär, Du kannst Dich auch selbst einweisen.

Von einer Mutter-Kind-Kur für nur 3 Wochen rate ich dringend ab, das hilft Dir bei den Beschwerden nicht weiter.
Rein zur Erholung ja, aber nicht wenn deutlich mehr zu bearbeiten ist.
Wirklich hilfreich ist eine psychosomatische Reha über 5 Wochen mit Kind über die RV.

Empfehlen kann ich die Ostseeklinik Kühlungsborn, allein die Region ist Balsam für die Seele, merkt man sofort.
Glaub mir dort reisen jede Woche Frauen mit Deinen Beschwerden an, denen man es im Alltag und auf den 1. Blick nicht ansieht, es nimmt immer mehr zu.
Sehr viele reisen mit Kindern an, aber auch ohne Kinder, beides ist möglich.
Es gibt feste Bezugsgruppen, Bezugsärzte und Bezugstherapeuten, viele Angebote und Kinderbetreuung.

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Hausarzt bringt gar nix. Google Mal Psychiater privat Selbstzahler. Es gibt welche, die nur Privatpatienten behandeln. Da bekommst du schnell einen Termin.

Ansonsten gibt es auch private Akutkliniken. Am besten direkt mit einer Klinik nach Wahl in Kontakt treten.

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Krankschreibung würde ich immer vom Hausarzt machen lassen damit man auf Arbeit nicht den Grund der Krankheit vermuten kann.

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Sehe ich genauso, weil es den AG einfach nichts angeht, da kommen schnell neugierige Fragen.

Aber in der Regel können oder wollen viele Hausärzte nicht länger als 3 Wochen krankschreiben, schicken zu Fachärzten. Obwohl mir eine Fachärztin, die keine neuen Patienten mehr aufnimmt, am Telefon sagte, die Hausärztin muss nur die Diagnose umwandeln, könnte länger krankschreiben.

Ich bekam im Frühjahr von der Hausärztin nur für 3 Wochen eine Krankschreibung, wegen Mobbing/Schikane am Arbeitsplatz, zog die Reissleine als ich 1 Woche Urlaub hatte und nicht mehr konnte.

Habe viel rum telefoniert und kam zum Glück schnell außerhalb bei einer Fachärztin rein, die dann die weitere Krankschreibung übernahm, durchgehend bis zur Reha und auch jetzt danach weiterhin.

An den Arbeitsplatz kehre ich nicht mehr zurück, solche Arbeitsbedingungen machen krank.

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