Wirklich die Bandscheibe? etwas länger

Guten Morgen,

ich muss leider etwas ausholen, da die ganze Sache nicht so leicht zu erklären ist. Ich bin aber so langsam wirklich verzweifelt. Ich schreibe es einfach mal chronologisch auf ;-)

12/2021 Silvesterabend. Alles ist o.k. wir sitzen am Esstisch und spielen Karten. Als ich zu Bett gehen will, stehe ich auf und mein Rücken war steif/tat weh. Ich kam nur noch mit Mühe und Not die Treppe rauf ins Schlafzimmer.

01/2022 Ich gehe zum Hausarzt, schildere mein Problem. HA gibt mir eine Schmerzspritze und sagt ich soll wärmen, ist bestimmt eine Muskelverspannung und 3xTag Ibuprofen nehmen.
Eine Woche später keine Besserrung - wieder HA, ich soll 3 Tage lang Cortison und Muskelentspanner nehmen.
Eine Woche später keine Besserung - wieder HA - er will nicht weiter rumdoktern, ich soll zum Orthopäden gehen.

02/2022 Ich bin beim Orthopäden, schildere mein Problem, wieder Schmerzspritze (angeblich etwas anderes als der HA hatte.
Eine Woche später, keine Besser, ich schlage wieder beim Orthopäden auf. Der sagt, ich soll nochmal Muskelentspanner nehmen und Wärme. Auf meinen Einwand, dass Wärme die Sache nur noch schlimmer macht, soll ich kühlen. Das halte ich aber nicht aus. Er gibt mit eine Überweisung zum MRT.

03/2022 Ich habe meinen MRT Termin. Vor Schmerzen weiß ich nicht, wie ich überhaupt auf die Pritsche klettern soll. Aber irgendwie geht das. MRT war freitags, samstags stehe ich auf, und bin kerngesund. Ich habe nichts, kein Ziehen, keine Muskelschwäche, kein Muskelkater gar nichts, als wenn nie was gewesen wäre.

04/2022 Ich habe die MRT Ergebnisse und einen Besprechnungstermin beim Orthopäden. Dieser sagt lapidar - ja war ein Bandscheibenvorfall. Verheilt in der Regel aber alleine. Ist ja jetzt bei Ihnen auch so passiert. Alles gut, schönes Leben noch.

05/2022 Ich stehe an einem morgen auf, komme noch in die Küche und das komplette linke Bein fängt an zu krampfen. Ich hatte noch nie solche Schmerzen. Mir wurde schwarz vor Augen, ich bekam Schweißausbrüche. Ich wollte mit Hinsetzen, ging nicht mehr, das Bein ließ sich nicht mehr "Knicken".

Ab hier kann ich dann abkürzen ;-) Die Krämpfe im Bein bleiben bis heute. Ich war natürlich nochmal bei verschiedenen Ärzten, ich war im KH. Ich bekam Schmerzmittel gespritzt, ich musste sie schlucken, ich bekam sie als Infusion. Nix half. Das einzige was mir geholfen hat, war Gehen. Ich habe keine Ahnung wieviele km ich seitdem gegangen bin. Den ganzen Sommer über konnte ich kaum sitzen (nichtmal zum essen) liegen ging nur im Bett in ganz bestimmten Positionen und dann für max. 3 Stunden. Jedem Aufstehen nach dem Liegen, folgte eine 1 stündige Heulorgie, weil ich vor Schmerzen nicht wusste wohin mit mir.

Dann bekam ich Krankengynastik. Der Mann war wirklich sehr motiviert und dachte sich die tollsten Dinge aus. Weil alles, was ich hätte tun sollen, nicht ging. Wenn das Bein auch nur 1cm in eine falsche Position gebracht wurde, hatte ich wieder stundenlang Krämpfe, die sich erst nach 5km gehen wieder legten. Irgendwann hab ich dann durch zufall entdeckt, dass mir Thomapyrin hilft. Seitdem nehme ich die.

09/2022 Ich muß noch immer jeden morgen, vor dem Aufstehen eine Schmerztablette nehmen, damit ich überhaupt aufstehen kann. Ich kann noch immer nur max. 15 Minuten Autofahren (länger kann im Auto nicht sitzen), ich muss penibel darauf achten, dass ich auf keinen Fall länger als 6-7h im Bett liege. Auf der Couch kann ich weder sitzen noch noch liegen. Und alle Ärzte erzählen mir, dass das eine Nachwehe des Bandscheibenvorfalls aus dem Winter sein soll. Nur einer hat mal in einem Nebensatz fallen lassen, dass er auf einmal mehrere solcher Patienten hat und bringt das in Verbindung mit der Corona-Impfung. Aber wie dem auch sei, selbst wenn es so ist, ist der Impfstoff ja jetzt im Körper. Man muss doch was gegen die Schmerzen machen können. Akkupunktur bekomme ich jetzt auch, hilft aber nicht. Und ich gehe zum Reha-Sport soweit ich die Übungen mitmachen kann.

Ich bin so langsam wirklich verzweifelt. Hat jemand noch eine Idee was das sein könnte?

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Ich würde schnellstmöglich mal ein neues MRT machen lassen.. mal von der LWS - fällt da nichts auf, wäre mein nächster Gang zum Neurologen
MRT BWS und HWS ev auch Kopf könnte angedacht werden.
Das wäre mal definitiv alles abzuklären. Man hat nicht einfach so Krämpfe im Bein.

Bezüglich Impfung Versuch mal Thuja und Silicea Globuli - einen Versuch ist es Wert. Hat mir damals nach der Dipht, Tet, Pertussis Impfung gut geholfen. Hatte nach Wochen noch Impfreaktionen.

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Das mit der Impfung habe ich noch nicht gehört, aber ich würde noch mal dringend auf ein MRT bitten.
Könnte ja nochmals wieder einer sein und zwar so, dass er sehr ungünstig auf einen Nerv drückt oder so etwas in Richtung Spinalkanalstenose?
Also dringend nochmal Diagnostik und nicht nur Schmerzmittelgabe

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"05/2022 Ich stehe an einem morgen auf, komme noch in die Küche und das komplette linke Bein fängt an zu krampfen. Ich hatte noch nie solche Schmerzen. Mir wurde schwarz vor Augen, ich bekam Schweißausbrüche. Ich wollte mit Hinsetzen, ging nicht mehr, das Bein ließ sich nicht mehr "Knicken".

Hallo,

wenn auf dem MRT kein Bandscheibenvorfall erkennbar ist, kann es sich auch um eine sehr ausgeprägte Lumboischialgie oder im Volkmund "Ischias" handeln. Der Nerv kann in seinem Verlauf irgendwo auf seinem Weg ins Bein "eingeklemmt" sein, denn Du beschreibst, das es nach dem gehen besser wird. Im Grund sind gesäß, Oberschenkel und Knie betroffen und ich würde vielleicht auch mal eine Neurologen bzw. Neurochirurgen konsoltieren und ein weiteres MRT verlangen.

Schmerzmittel die Acetylsalicsäure bzw. Diclofenac enthalten sind wenig Magen/Darmfreundlich und es sieht eher danach aus, das lediglich die Symptome anstatt die Ursache behandelt werden.