Hallo ihr Lieben,
wie die überschrift schon sagt, habe ich Panikattacken entwickelt.
Ich hatte eine Herzrhythmusstörung und daraufhin habe ich Angstzustände, dass das wieder passieren kann etc. Zudem habe ich ein 3-jähriges Kind - Angst mir könnte was passieren und mein Kind bleibt ohne Mama.
War heute beim Psychiater - Fazit: Panikattacke und hat Tavor/Lorazepam 1mg bei Bedarf verschrieben, als Notfallmedikament.
Hat jemand Erfahrungen damit? Ich hab Angst, dass ich sehr benebelt davon werde und den ganzen Tag so träge und müde werde (aufgrund meiner Tochter die betreut werden muss).
Panikattacken - Tavor
Also ich habe 1x Tavor bekommen, und hätte nicht mal mehr selber zum Klo gehen können 😅
Geschweige mich um ein Kind kümmern
Hallo!
Ganz genau SO ging es mir auch.
Herzprobleme (allerdings mit OP), danach Panikattacken.
Tavor hilft akut ganz gut, man wird eher ruhiger - nicht irklich benebelt oder Handlungsunfähig.
Aaaber, ich würde die nur im absoluten Notfall nehmen und mir eher etwas anderes überlegen denn - das Zeug hat ein recht hohes Abhängigkeitspotential.
Ich hatte auch Tavor, habe es aber nur 2 - 3 mal benutzt, danach kam ich alleine damit klar.
UND, ich habe nur eine halbe genommen.
Das hat die Panikattacke nicht beendet, aber die schlimmste Unruhe hat es unterbunden, das war mir lieber so.
Also erstmal: Tavor wirkt bei jedem unterschiedlich stark.
Ist man extrem agitiert und/oder vll auch Beruhigungsmittel gewöhnt bringt es einen meist lediglich auf ein normales Level ohne groß müde zu machen o.ä.
Als Fachkrankenschwester für Psychiatrie, sowie jemand, der selbst schlimme Panikattacken hat und auch eine Zeitlang Tavor eingenommen hat, kann ich sagen Tavor hilft bei Ängsten und Unruhezuständen wirklich gut, jedoch ist das immer ein zweischneidiges Schwert. Man sollte es i.d.R. wirklich nicht öfter nehmen als alle paar Wochen mal, wenn es ganz schlimm ist. Es macht so verdammt schnell abhängig. Grad Menschen mit ausgeprägten Ängsten/Panikattacken neigen dazu schnell abhängig von Tavor zu werden, eben grad weil es so gut hilft. Und eine Abhängigkeit von Benzos wünsche ich wirklich niemandem. Davon wieder loszukommen ist so verdammt schwer und mit vielen Qualen verbunden.
Also bei schlimmen Panikattacken würde ich es guten Gewissens alle paar Wochen mal einnehmen - und ja es ist gut möglich, dass man davon tüdelig wird, aber immernoch besser als eine über Stunden andauernde Panikattacke - jedoch gleichzeitig auf jeden Fall eine Therapie machen, um das ganze anders einigermaßen in den Griff zu kriegen.
Danke!
Ich selbst arbeite im Pflegeheim und habe bisher nur mitbekommen, wie die Patienten drauf waren, die Tavorabhängig waren. Als der Psychiater meinte er verschreibt mir Tavor, waren meine Augen ganz weit auf.
Einerseits hat mich der Besuch beim Paychiater beruhigt, aber andererseits finde ich es wieder erschreckend mit dem Medikament. Iwie ein Teufelskreis… die Angst vor den Nebenwirkungen ist auch da, da du schon bereits beschrieben hast das Suchtpotential so hoch ist 🤦🏼♀️
Puh ehrlich gesagt, würde ich die mit einem kleinen Kind Zuhause gar nicht nehmen wollen 🤯
Konnte er dir denn wirklich nichts anderes verschreiben?
Taste dich langsam ran, nimm erstmal eine halbe.
Mich hat Tavor nie wirklich aus dem aus geschossen, ich war entspannt ja, aber nicht handlungsunfähig oder sonstiges. Du wirst dich also auch mit diesem Medikament um dein Kind kümmern können wenn die Dosierung stimmt.
Ich finde es wichtig das es auch wirklich nur bei Bedarf also im Notfall genommen wird, wenn du dich daran hälst wirst du definitiv nicht abhängig davon. Ich habe es damals zur Überbrückung bekommen bis das Antidepressivum Wirkung gezeigt hat ( dauert ja um die 2 Wochen )
Ich habe damals dann cymbalta bekommen & diese dann nach 8 Monaten wieder abgesetzt und seitdem hatte ich nie wieder eine Panikattacke.
Nicht mal mehr diese " Anflüge" davon...
Hast du noch eine andere Therapie in Aussicht? Abgesehen davon, dass es ein hohes Abhängigkeitspotential hat und man nie genau weiß, wie doll es wirkt, drückt es zwar die Angst ganz gut runter, aber löst das Problem nicht. Das endet dann oft darin, dass man die Angst an sich nicht angeht und die eher schlimmer wird. Die Angst, noch ohne Tavor was zu machen, wird größer.
Also, es kann auf jeden Fall mal helfen, wenn deine Symptome zu schlimm sind, aber ich würde auf jeden Fall parallel nach was anderem suchen. Und dann Tavor auch möglichst schnell wieder absetzen, keinen Notfallvorrat mehr haben. Auch Psychotherapien vertragen sich oft nicht gut mit Tavor, das solltest du davor auf jeden Fall besprechen.
Ich weiß, es ist nicht so leicht, jemanden finden, aber vielleicht kannst du dir auch eine Zweitmeinung holen. Manchmal hilft ein Antidepressivum mit einer leicht dampfenden Wirkung besser. Das nimmt man dann jeden Tag, macht eigentlich nicht abhängig und hilft, dass die Angstausschläge weniger hoch sind, ohne sich gleich anders zu fühlen.
Oh Mann… es ist so belastend.
Ich hab jetzt erstmal BaldrianHopfen-Dragees aus der Drogerie geholt… ich vermute die sind etwas besser als Tavor 😖
Psychotherapie kommt nicht in Frage?
Es kommt natürlich immer darauf an, wie ausgeprägt die Symptome sind, aber ich persönlich würde eine Psychotherapie immer Medikamenten vorziehen solange das ärztlich vertretbar ist. Langfristig macht es doch mehr Sinn, die Ursache in den Griff zu bekommen.
Na klar! Das hat der Psychiater auch gesagt. Er meinte mein Fall sei eher etwas für die Psychotherapie. Am Montag werde ich mal durchrufen - kenne mich natürlich 0 damit aus und werde einfach ne Praxis anrufen die das anbietet 🤦🏼♀️
Ich drück dir die Daumen für die Suche. Ich bin selber in Psychotherapie und weiß, wie angestrengend die Suche sein kann. Damals habe ich auch einfach alle Therapeuten in der Nähe kontaktiert, bis ich endlich ein Erstgespräch hatte - da kam aber keine dauerhafte Therapie zustande. Das hat dann im zweiten Anlauf geklappt. Also nicht zu schnell aufgeben ;) Alles Gute!