4. Tag Erbrechen und Krankenhaus schickt uns weg

Hallo, wollte mal in die Runde fragen, wie es Euch so erging. Mein Sohn hat am Fr Vormittag das erste Mal schwallartig erbrochen, Sa Durchfall, So wieder schwallartig, dann Verweigerung jeglicher Flüssigkeit, heute Nachmittag wieder 1 große Schüssel voll. Lippen trocken und rissig, Zunge trocken. Also fuhren wir in die Notaufnahme, damit er eine Infusion bekommt. Dort wurde Labor gemacht, unauffällig, und wir wurden ohne Behandlung nach Hause geschickt.
Ich bin in der Erwachsenenmedizin tätig, dort bekommt eigentlich jeder Patient mit Erbrechen sogleich eine Infusion.
Der arme Wurm hat sich dann hier gekrümmt vor Bauchschmerzen. Zusätzlich hat er über 2kg abgenommen und jetzt einen BMI von 12,4, das ist ein Stück unter der 3. Perzentile. Null Reserven.
Es war noch ein anderer Patient außer ihm da, für eine Großstadt also auch nicht überfüllt (Uniklinik).
Ging es Euch auch schon so?
Wie lange soll man denn nur warten, bis man Hilfe holt?

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Hm, ich arbeite seit 30 jahren in Arztpraxen, meistens Allgemeinmedizin, ich habe noch nie erlebt, das man bei Erbrechen pauschal Patienten dranhängt. Jetzt bin ich neugierig, in welcher Fachrichtung arbeitest du denn?

Ich sehe auch den Rest etwas distanzierter, gleich in die Notaufnahme zu fahren, obwohl die Arztpraxen offen haben, ist halt der falsche Weg und das sollte gerade dir auch bekannt sein. Bei Bedarf hätte der Kinderarzt dann nämlich eine Einweisung ausgestellt. Dein Kind war nun mal kein Notfall, so sehe ich das.

Du wolltest hier das Feld von Hinten aufrollen, bist also gleich überflüssigerweise in die Notaufnahme gefahren. Man hat dein Kind untersucht und eine Infusion nicht für nötig gehalten...also hat euch die Klinik überhaupt nicht weggeschickt, man kam nur zu einem anderen Ergebnis, als das was dir vorschwebte. Nicht du entscheidest, wann eine Infusion nötig ist, das entscheiden Ärzte.

Man, ja natürlich....wir wollen einfach nun mal unsere Kinder nicht leiden sehen. Wir wollen das es ihnen gut geht. Und ich verstehe sogar, das wenn es um das eigene Kind geht, das man dann unfair wird und sich unverstanden fühlt.

Wie soll man denn deiner Meinung nach eine Infusion begründen, wenn die Blutwerte vollkommen in Ordnung sind? Du hast einen sicheren Nachweis, das aktuell alles noch okay ist, auch wenn dein Kind gerade leidet.

Ich stelle das Kind doch einem Arzt vor, wenn ich die Situation nicht mehr einschätzen kann und die Verantwortung für weitere Schritte nicht mehr übernehmen kann. Aber ich muß doch dann auch in der Lage sein einem Arzt und seinem Können zu vertrauen. Man bespricht das weitere Procedere und geht eben wieder mit dem Kind nach Hause.

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Wenn das Kind rein gar nichts trinkt bzw es direkt wieder raus kommt und stark erbricht + 4 Tage lang... Das soll kein Grund sein, ins Krankenhaus zu fahren?! Bitte was.

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Nicht wenn den ganzen Tag Arztpraxen auf hatten, für mich ist das kein Notfall gewesen.

Notfälle sind für mich gebrochene Knochen (gerne auch der Ausschluß), stark blutende und nicht stillbare Wunden, Fremdkörper verschluckt, Stürze aus einer gewissen Höhe (entsprechend des Alters), Autounfälle usw..
Das Kind der TE war da schon den 4. Tag krank, sie hat den kompletten Vormittag ungenutzt gelassen, da etwas in die Wege zu leiten. Auch eine Betreuungsperson hätte den Kinderarzt in Rücksprache mit der Mutter/Vater aufsuchen können. Denn am Montag hatte der Junge immer noch nichts zu sich genommen, auch Schmerzen muß er tagsüber schon gehabt haben.

Sie hat einen anderen Weg gewählt, über die Notaufnahme, das Kind wurde dort untersucht und das Blut kontrolliert. Also kann hier schon mal gar nicht die Rede davon sein, das das Kind weggeschickt wurde! Das stimmt so einfach nicht. Die TE hat nur nicht die Wuschbehandlung bekommen, das ist etwas ganz anderes.

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Darf ich fragen warum Du an einem Montag in die Notaufnahme fährst und nicht zum Kinderarzt?
Hat Dein Sohn denn zwischenzeitlich wieder getrunken?
Hier wärst Du vermutlich auch zum niedergelassenen Arzt geschickt worden wenn die Laborwerte noch Ok sind.

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Weil es 16.30 war und der um 17Uhr zu macht und ich noch nie gehört habe, dass der Infusionstherapie macht?
Habe gerade im Brief gesehen, dass er nur noch 18kg gewogen hat bei 1,27, das ist ganz weit unter der 3. Perzentile. Vor 1,5 Jahren hatte er 19kg bei der U9. Er hat also schon 4kg abgenommen und ich mache mir ernsthaft Sorgen. Am Mittwoch haben wir einen Termin wegen der Mangelernährung, Schulärztin hat uns geschickt.
Er hat jetzt 1/2 Tase getrunken. Pipi zuletzt gestern morgen...

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Fahr bitte unbedingt heute früh sofort zum Kinderarzt! Vielleicht nimmt die Klinik nur Kinder auf, die mit Einweisung kommen.
Im Spätdienst weißt du nie, wer in der Ambulanz gerade Dienst hat. Vielleicht war es ein ganz junger Assistent, der noch keine Ahnung hat.

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Bohr würde ich bei diesem Krankenhaus Terror machen. Hättet ihr nicht auch in ein anderes, naheliegendes Krankenhaus fahren können? Gerade bei so heftigem erbrechen, hätte ich definitiv das Krankenhaus nicht verlassen bzw wäre zu anderen gefahren, egal wie weit weg es ist. :o

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Hier stimme ich zu. Wenn ein Kind keinerlei Flüssigkeit zu sich nimmt und so stark erbricht, ist das keine Lappalie. Da klingeln bei mir die Alarmglocken.

Liebe TE, wie geht es deinem Patienten heute? Das war sicher ein Schock für dich. Gibt es noch ein anderes Krankenhaus in der Nähe? Oder könnte sogar der KiA Schritte empfehlen?

Alles Gute für euch!

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Das ist schön, dass Ihr das so seht, ich habe mich nach dem kh Kontakt gefühlt wie der letzte Depp. Das Kind liegt da und hat nicht mal mehr Kraft zum Trinken, ist nach 1 Schluck kurz vor dem Brechen, haben nachher einen Termin bei unserem Kinderarzt.
Habe mal nachgelesen, orale Flüssigkeit ist der intravenösen Gabe gleichwertig, gelingt allerdings nur in 4% der Fälle. Orale Gabe unter stationären Bedingungen kann nicht abgerechnet werden.
Falls wir eingewiesen werden, fahren wir definitiv 25-50km weit weg ins nächste KH.

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Ich war einmal mit meinem Sohn mit Erbrechen im Krankenhaus (vom Kinderarzt eingewiesen), toll war das nicht mit dem ganzen Gepiepe und Gerenne in der Nacht im Mehrbettzimmer.

Seidem gibt es ein Vomex-Zäpfchen (hast du das nicht da? Gibt es rezeptfrei in der Apotheke) und dann ist Ruhe.

Gute Besserung!

Bearbeitet von Inaktiv
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Leider nein, hatte kurz überlegt, in die Apotheke zu fahren, da sagte er, es sei besser. Und dann kam der erneute massive Schwall um 16Uhr. Er wäre fast erstickt und hatte keine Kraft mehr.
Ich war mit einem der Großen halt auch schon im KH und da war es echt knapp. Rotavirus.

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Wir haben uns schon mehrfach notfallmässig in unserer Uniklinik in der nächsten Großstadt vorstellen müssen und sind dort aber auch in regelmäßigen Abständen zur Behandlung dort. Sowas ist mir dort noch nie passiert. Lange Wartezeiten, klar. Ich saß auch schon mit brechendem Baby dort (ja, wirklich Erbrechen, nicht spucken) und mir konnte niemand so richtig helfen weil das Baby tatsächlich quietschfidel war, aber trotzdem seit 24h am Erbrechen war. Aber da erklärte mir der Arzt, auf was ich achten soll, warum zur Zeit noch keine Infusion oder gar stationäre Aufnahme notwendig war, usw. Richtig abgespeist und im Stich gelassen wurden wir dort nie.

Es ist ja wirklich unverschämt und m.m.n. Auch gefährlich, ein Kind in dem Zustand nicht zu behandeln. Ich kenne es auch so, dass bei Zeichen einer Dehydrierung eine Infusion verabreicht wird, sprich wenn das Kind nicht mehr regelmäßig pipi macht, rissige/trockene Schleimhäute hat, usw. Allerdings kann auch unsere Kinderärztin und auch unser Hausarzt in der Praxis Infusionen verabreichen. Wir müssten dazu nicht zwangsweise ins KH, es sei denn der Arzt hält es für nötig.
Ich habe gesehen, dass deine Kinder aber gar nicht mehr so sehr klein sind. Da könntest du künftig vielleicht Vomex zu Hause haben, damit das permanente Erbrechen aufhört. Soll man bei Babys und Kleinkindern nicht anwenden, aber bei Kindern ab Schulalter ist das mal in Ordnung und allenfalls besser als tagelanges Erbrechen und Dehydrierung. So bleibt vielleicht etwas Flüssigkeit im Kind.

Bearbeitet von lenamaus92
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Gestern war nix voll, noch 1 Patient außer uns. Trockene Schleimhäute, halonierte Augen, konnte nicht mehr laufen. Hat genau 3 mal nur Erbrochen, aber jedesmal mindestens einen halben Liter und dabei den 4. Tag nicht getrunken. Untergewicht, das soll noch abgeklärt werden.
Leider war das genau zum Sprechstundenende unseres Kinderarztes. Ich hätte vielleicht noch dort anrufen sollen.
Bei ständigem Erbrechen würde ich auch Vomex geben, aber das letzte war So Mittag.
Ich wollte gar nicht aufgenommen werden, nur Hilfe für das Kind.

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Vomex stoppt ja nicht bloß das Erbrechen, es wirkt ja auch gegen Übelkeit. Womöglich hatte dein Kind keinen Appetit/Durst durch Übelkeit und hat deshalb das Trinken verweigert. Klar, wenn man befürchtet dass es einem postwendend wieder hoch kommt oder einem zumindest wieder speiübel wird.
Unsere Kinderärztin hängt auch mal 30-60min hinten dran wenn man anruft und klar macht, dass es dringend/wichtig wäre. Natürlich ist das nicht bei jedem Arzt so und auch ein Arzt kennt ja i.d.R. seinen Patienten und kann einschätzen, ob das Kind jetzt aufgrund Alter/Vorgeschichte oder möglicher Krankheitsursache noch vorbeikommen muss/darf oder nicht.

Einen Versuch ist es sicher das nächste mal wert, es zuerst in der Praxis zu versuchen und/oder Vomex zu verabreichen. Alleine deshalb um deinem Kind und dir diesen Stress mit dem KH zu ersparen.

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Geht absolut gar nicht! Wirklich gar nicht!
Das ist absolut gefährlich.
Da würde ich einen netten Beschwerdebrief aufsetzen.

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Im Brief des Arztes ist alles korrekt, natürlich war es ein Spiel mit dem Feuer, wenn was passiert wäre (er hat sich später hier gekrümmt vor Schmerzen, spätestens dann wäre ich hingefahren, habe mich dann nicht mehr getraut). Und ich habe nachgelesen, die orale Flüssigkeitsgabe sei der intravenösen gleichwertig, klappt aber nur bei 4%, dieanderen96% erbrechen... und wir gehören nicht dazu.
Aber Du hast recht, einen Kommentar werde ich dazu schreiben. Für mich war es ein riesiger Aufwand heute zum Kinderarzt, kann ihn kaum mehr tragen und für das Kind Stress.

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Wenn das Labor in Ordnung war und im Blut keine Zeichen von Austrocknung sind warum soll das Kind dann eine Infusion bekommen? ICh kenne es auch so aus der Erwachsenenmedizin nicht.

Ich würde heute noch mal schauen ob das Kind anzeichen von Austrocknung im Blut hat

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Im Blut sieht man doch nicht immer sofort eine Austrocknung, das kann schon mal dauern oder erst leider wenn die Niere so langsam ihre Arbeit aufgibt... muss man das so weit kommen lassen?

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Das siehst du sehr gut im Blut. Der Hämatokritwert zeigt es z. B sehr frühzeitig an wie der Wert sich verhält. Auch der PH-Wert im Blut gibt guten Aufschluss. Dort wird geschaut ob der pCO2 Wert erhöht, pH erhöht, Bicarbonat erhöht ist. Sollten diese Werte alle in Ordnung sein ist es sinnvoll im Verlauf zu schauen wie sie sich verhalten.

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Ein Kinder oder Allgemeinarzt kann auch Infusionen, die evtl sogar Medikamente enthalten, legen.

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Ja, aber sicher nicht nach Feierabend?

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Dein Mann hätte zum Arzt müssen oder einen Termin ausmachen!

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Wenn er weiter bricht und nichts drinne behält, rufe bitte den Notarzt der weist dich mit Sicherheit ein oder legt zumindest eine Infusion.
Kleine Kinder dehydrieren sehr schnell und das kann sehr gefährlich werden !

Alles gute 🍀

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Genau, sofort den Rettungswagen rufen mit Notarztbegleitung, im Zweifel direkt mit Rettungshubschrauber.

Sorry, aber wegen solcher Aussagen muss man sich nicht wundern, wenn zu den echten Notfällen der Rettungswagen zu spät kommt, weil er von solchen Fällen belegt wird

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Er bricht seit gestern nachmittag nicht, nimmt allerdings auch nichts, eine halbe Tasse Tee mit Elektrolyt und 3 Traubenzucker. Schläft nur.