Meine Kollegin hat sich das Waden und Schienbein gebrochen, ein Band ist ausserdem angerissen. Das war Anfang Februar. Laut ihrer Aussage unkompliziert, keine OP nötig, keine Schiene mehr. Sie kann wieder gehen, radfahren, Autofahren, kaum Schmerzen. Wir haben tel. Sie macht keine Anstalten wieder zu arbeiten. Ich stemme ihren Dienst, arbeite für zwei. Kein Urlaub möglich, gehe krank zur Arbeit. Personalmangel wie überall. Ich bin fix und fertig. Hat jemand Erfahrung, wann kann, darf man wieder arbeiten? Ich bekomme allmählich Aggressionen, ich weiß, dass das unreflektiert ist...
Über 3 Monate Krankenstand
Was ist denn euer Beruf? Grundsätzlich würde ich sagen, sie kann wieder arbeiten, wenn ihr Arzt ihr das wieder zutraut und sie gesund schreibt oder eben nicht mehr krank schreibt.
Und noch etwas anderes möchte ich dir auf den Weg geben, deine Kollegin ist krank und achtet auf sich und nur du kannst auf dich achten und aufpassen. Wenn du nicht auf dich aufpasst, macht es auch kein anderer.
Dann könnten wir den Betrieb zumachen. Sie schaut gut auf sich, und ich mache ihre Arbeit. Aber ja, wahrscheinlich sollte ich auch so denken...
Deine Kollegin hat sich mehrere Knochen gebrochen und ein Band gerissen, da würde ich auch lieber langsam machen und so lange nicht arbeiten, bis der Arzt sein ok gibt. Wenn sie Folgeschäden davonträgt, nur um dich zu entlasten muss sie das ihr ganzes Leben ertragen. Ne, da ist sie jetzt halt mal krank.
Du musst ihre arbeit nicht machen, mach nur deine eigene. Soll der Chef doch eine Vertretung einstellen, sonst bist du demnächst überarbeitet auch noch im krankenstand.
Aber ihr brauchst du keine Vorwürfe machen. Sie kann nichts für die Situation. War wahrscheinlich schon schmerzhaft genug.
Es ist so: Dich und uns hat nicht zu interessieren, wann man wieder nach solchen Verletzungen arbeiten darf. Sondern nur den behandelnden Arzt deiner Kollegin. Und dieser alleine hat zu entscheiden, wann Deine Kollegin wieder arbeiten kann.
Wenn Du krank arbeiten gehst, hilft Du leider niemandem weiter. Nicht Dir, und erst recht nicht deiner Arbeitsstelle. Sondern Du unterstützt! damit das System. Denn wenn Du krank arbeitest, ist es der Beweis dafür, dass es ja so, wie es läuft, O.k. ist. Es ist ja immerhin jemand da, der den Laden am Laufen hält.
Deine Pflicht ist es nicht, dafür zu sorgen, dass Dein Betrieb weiterläuft, sondern Deine Pflicht ist es, für Dich zu sorgen. Was denkst Du würde passieren, wenn Du jetzt z.B. auch einen Unfall hättest mit mehreren Monaten Ausfall? Dann würde es auch gehen! Irgendwie würde es nach einer Übergangszeit aufgefangen werden (müssen)!
Wenn Du nicht die Chefin des ganzen bist, es nicht Dein eigener Betrieb ist, musst Du die Verantwortlichkeit dafür auch nicht tragen. Sondern an die verantwortliche Person abgeben. Es sind nicht Deine (falschen) Entscheidungen, für die Du gerade stehen musst.
Achte auf Dich.
Ich habe einfach eine andere Einstellung. Wenn jeder so denken würde... aber ich werde mir etwas davon abschauen. Sollen doch die anderen für mich arbeiten, wenn es nicht 100% läuft
Lass deinen Frust nicht an anderen raus, deine Führungsebene wäre der richtige Ansprechpartner
Bin Physiotherapeutin - Waden und Schienbein konservativ versorgt
Sieht zumeist so aus - 3 -4 Monate zu Hause dann 3 Wochen Reha, dann langsamer Wiedereinstieg
Schreibtischjob geht schneller, jobs wo die Patienten „auf den Füßen sein müssen“ dauert länger
PS: auch konservativ versorgt ist das eine massive Verletzung- häufig mit Spätfolgen und langen Schmerzepisoden
Das muss gut heilen, therapiert werden. Möglichkeiten für eine Prothese später gibt es nicht (schon aber die sind extrem schlecht)
Gut ich verstehe dich - aber mit deinem Anliegen solltest du deinen Chef bemühen, und nicht „Böse“ auf deine Kollegin sein!
Spannend. Hab mit meinem Physiotherapeuten gesprochen, der meinte, schon ungewöhnlich lang.
Ehrlich gesagt bekommen ich "Agressionen" wenn ich deinen Post lese. Die Krankschreibung wird deine Kollegin mit ihrem Arzt besprechen und entscheiden. Wenn der meint Arbeit ist noch nicht sinnvoll dann ist das so. Vielleicht reagiere ich da auch etwas empfindlich, da ich mir entsprechende Kommentare von einzelnen Kollegen sogar bei meiner Krebserkrankung und sogar während der Chemo anhören musste. Ich könnte doch einzelne Tage arbeiten kommen.
Für die Personalsituation ist dein Chef verantwortlich und nicht deine Kollegin. Wenn du krank arbeiten gehst, ist das deine Entscheidung, aber du kannst nicht gleiches von Kolleginnen erwarten.
Hallo,
Sie sind selber Schuld dass Sie auf Urlaub- der Ihnen gesetzlich zusteht- verzichten, trotz Krankheit in die Arbeit gehen. Gibt es hierfür einen Grund? Haben Sie Angst vor Arbeitsplatzverlust? Macht Ihr Chef Druck? Möchten Sie jemandem etwas beweisen?
Ich kenne solche Kollegen die den Held spielen- sich aber unwohl dabei fühlen- sich bei allen beschweren außer beim Chef. Auch sind mir Kolleginnen die krank zur Arbeit kommen und verhustet und mit belegtem Hals ans Telefon im Großraumbüro gehen äußerst unsympathisch. Das hat nichts mit Pflichtgefühl zu tun sondern ist unverantwortlich.
Ich hoffe mein Urteil war nicht zu hart aber die Sache sollte wirklich Problem des Chefs sein, nicht der MA
Alles Gute
Schnelles Urteil. Held bin ich nicht. Wir gehen alle am Zahnfleisch, ich möchte meinen Kollegen 12h Dienste ersparen und den Kindern eine 1: 20 Betreuung. Dem deutschen Staat ist das übrigens wurscht. Und ja, wir wundern uns alle über die Kollegin die seit 2 Wochen Auto und Rad fährt, gehen und sitzen kann und nicht mal kurze Bürotätigkeit übernimmt, die ich am Wochenende machen muss.
Es gibt in Deutschland keine teilweise Krankschreibung. Entweder sie ist voll einsatzfähig oder eben gar nicht. Und ob sie das ist kann sicherlich ihr Arzt besser beurteilen als ihr.
Und nein du musst nicht die Bürotätigkeiten erledigen, aber du tust es!
Liebe TE,
ich verstehe deinen Frust und deine Ungeduld, zumal es deiner Kollegin ja augenscheinlich gut geht. Ich sehe es aber andererseits auch wie die anderen - es ist nicht an dir oder uns zu entscheiden, wann sie auch wieder arbeiten gehen kann und es ist in deiner Verantwortung auch auf dich zu schauen. Mit auch meine ich, dass ich es gleichzeitig schon auch absolut richtig und nachvollziehbar finde, dass du dich nicht "leichtfertig" raus nimmst, sondern dein möglichstest tust, um den Laden am Laufen zu halten - insbesondere, wenn man im direkten Kontakt mit Menschen / Kindern arbeitet, ist ein "nicht mein Problem" ja kaum guten Gewissens umsetzbar und sollte es auch m.E. nicht sein, gleichzeitig kann die Verantwortung nicht alleine bei dir liegen und eine permante Überlastung ist einfach nicht gut für deine Gesundheit. Hast du denn schon mal mit deinen Vorgesetzten gesprochen, eine Überlastungsanzeige gemacht? Ich würde dringend dazu raten, da ins Gespräch zu gehen. Auch was deinen, dir rechtlich zustehenden und sehr wichtigen, Erholungsurlaub angeht. Deine Kollegin hat vielleicht auf hartem Wege gelernt, dass es im Zweifel auch ohne sie geht/gehen muss und daraus vielleicht auch gelernt, dass der Job eben nicht alles ist. Ich wünsche dir, dass du es ohne gesundheitlich größere Probleme auch schaffst, da ein bisschen mehr auf dich zu schauen.
Sorry, aber das geht dich überhaupt nichts an. Sie geht arbeiten, wenn ihr Arzt sie nicht weiter krank schreibt.
Natürlich ist es ätzend für dich, das kann ich voll verstehen, aber das ist ja „deine Schuld“ dass du es mit dir machen lässt
Irgendwie geht es mich schon was an, ich übernehme ihre Arbeit. Und ja, ich werde mir etwas überlegen, obwohl ich es schade finde, so zu denken, das bin ich ( noch) nicht.