"Aktiver Naevus"

Hallo, ich bin zum ersten Mal hier... Ich habe vom Hautarzt und Hausarztcgesagt bekommen, dass ich zwei Leberflecke entfernen lassen soll. Insbesondere einer schaue komisch aus, unregelmäßig gefärbt, auffällig strukturiert. Der Hautarzt sagte, das könne ein Melanom werden. Der Hausarzt sagte, das werde irgendwann bösartig, es sähe sehr komisch aus. Könne nächstes Jahr soweit sein oder erst in 5 oder 10. Auf meiner Überweisung des Hautarztes zur Herausnahme der Flecke in einer anderen Praxis, weil die Hautarztpraxis grade recht voll ist steht "Verdacht auf aktive Naevi". Ich finde diesen Begriff nirgends. Ich finde nur "dysplastische" Naevi oder eben Melanome, die im Frühstadium sind, also noch nicht weit in die Tiefe gewachsen sind.
Ich habe grundsätzlich große Krankheitsängste, sobald es einen kleinen Anlass gibt. Um mich geht es dabei gar nicht... Ich habe Angst um meine Kinder, sehe sie ohne Mutter. Die Wartezeit auf die OP und noch wichtiger, das Laborergebnis, ist fürchterlich für mich. Ich versuche, mich zusammenzureißen und abzulenken. Ich weiß ja, dass es nicht hilft, immerzu zu grübeln und mich kirre zu machen. Irgendwie schaffe ich es nur kurzzeitig. Dann sind diese Gedanken wieder da.
Was bedeutet das alles?
Hab ich mindestens 1 Melanom und man sagt mir das nicht, weil "könnte eins werden" mich nicht so kirre machen soll, bis das Ergebnis da ist? Und weil ich mir sonst umsonst Sorgen mache, wenn es doch nicht besorgniserregend gewesen sein sollte? Gibt es wirklich Vorstufen von Melanomen oder nennt man Melanome erst ab einer gewissen Tiefe Melanome, vorher ist es aber schon örtlich begrenzter Krebs? Sind dysplastische Naevi Vorstufen von Melanomen? Wie sicher ist die Diagnose per Auflichtmikroskopie? Ich habe gefragt, falls im Labor rauskommen sollte, dass da einer bösartig ist, ob der Arzt denkt, dass der Krebs dann schon sonst wo ist: Hautarzt meint "nein, das glaub ich auf keinen Fall", Hausarzt meint "Nein, Melanome sehen anders aus. Das ist noch nicht so, aber das wird bös, das muss raus." Woher können die 2 das jeweils wissen?
Ich weiß einfach nicht, was ich denken soll. Kann mir hier bitte jemand helfen, Ordnung in meine Gedanken zu bringen? Von jemandem, der unbeteiligt ist würde mir das glaub ich helfen. Vielen Dank auch schonmal fürs Lesen.

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Hallo Winterwaldkatze,

du Arme machst dich ja wirklich völlig verrückt. Lass dich mal virtuell in den Arm nehmen. Gleichzeitig möchte ich dir aber auch mit auf den Weg geben: Hab Vertrauen in die Ärzte!

Du bist ganz offensichtlich in die Google-Falle getappt. Wenn man lange genug recherchiert, hat man auch bei einem quer sitzenden Pups irgendwann eine lebensbedrohliche Krankheit. Vertraust du Dr. Google (oder irgendwelchen Foristen wie mir) wirklich mehr als den Leuten, die das studiert haben und mehrjährige Erfahrung vorweisen können? Wenn ja, gibt es einen Grund, warum du da so wenig Vertrauen hast?

Hautärzte haben viel Erfahrung in der Begutachtung und Bewertung von Muttermalen und Leberflecken. Ich hab selber viele Muttermale und lasse die regelmäßig kontrollieren, jedes Mal denke ich "Schon wieder ein paar neue dazu gekommen, der eine sieht aber irgendwie seltsam aus...", dann schaut mein Arzt sich die an und sagt "Alles bestens!", und ich vertraue ihm. Genauso darfst (musst!) du umgekehrt auch Vertrauen haben. Dein Arzt sagt, die beiden Leberflecke sehen verdächtig aus und müssen raus, denn sie werden sich irgendwann (!) in eine ungute Richtung entwickeln, du bekommst einen Termin für die Entfernung, die Dinger kommen raus. Absolute Routine für die Ärzte und leider auch für einige Patienten, die einfach zur Bildung solcher Male neigen (ich hatte einen Kollegen, der diese Prozedur schon vier- oder fünfmal durch hat).

Die Fragen, die du stellst, zeigen, dass du dich viel zu sehr da hineingesteigert hast. Versuch, dich zu entspannen. Es ist genau so, wie die Ärzte sagen, sie sind ehrlich mit dir und haben nichts davon, dich in irgendeiner Weise zu verunsichern oder in falscher Sicherheit zu wiegen. Und sie müssen halt was auf die Überweisung schreiben, damit die Fachkollegen Bescheid wissen. Auf meiner Überweisung für eine OP am Finger stand "Tumor". Es war ein stinknormales Ganglion, absolut harmlos, nur halt schmerzhaft. Und "Tumor" als Oberbegriff für jegliche Gewebevermehrung im Körper ist nun mal die medizinisch korrekte, wenn auch erstmal erschreckende Bezeichnung.

Wenn meine Worte an der einen oder anderen Stelle etwas hart klingen sollten, tut mir das leid. Ich wünsche dir jedenfalls von Herzen, dass du dich entspannen kannst. Alles wird gut!

Alles Liebe!

DieKati

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Hallo Kati,

ich danke dir vielmals für deine Antwort. Sie klingt für mich nicht hart. Ich kann teilweise nicht mehr selbst einschätzen, wie sinnvoll oder abwegig meine Sorgen sind. Ich fragte den Hautarzt auch noch konkret, ob er denkt, dass das bereits schon Melanome seien. Er sagte, das eine auf keinen Fall. Bei dem anderen könnte sein, aber er glaubt wahrscheinlich eher nicht. Also Klartext, er ist sich nicht sicher? Andere schaffen es, sich zu sagen, wird schon entweder garnix oder Vorstufe sein und es kommt raus und fertig und sind entspannt, bis ihnen wer was konkretes Gegenteiliges sagt. Ich höre nur "könnte sein" und dann fühle ich, als sei mein Schicksal quasi besiegelt. Ich weiß, dass das nicht normal ist.
Wenn mir jemand klar sagt, was er denkt, hilft mir das.

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Hallo du,

"Also Klartext, er ist sich nicht sicher?"

Genau, er ist sich nicht sicher. Er kann und möchte sich da einfach nicht zu 100 Prozent festlegen und die letztendliche Untersuchung nach der Entfernung abwarten. Er sagt aber, und das finde ich wichtig: wahrscheinlich nicht.

Dass man sich Gedanken macht, halte ich für ziemlich normal und berechtigt. Dass die einen besorgter sind als andere, auch. Aber man sollte trotz aller Sorge immer das im Hinterkopf behalten, was einem die Ärzte sagen, und wenn dein Arzt sagt "wahrscheinlich nicht", dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es wirklich nichts ist. Und wenn es doch entgegen der Erwartung etwas bereits Malignes sein sollte, ist dein Schicksal eben noch lange nicht besiegelt. Früh entdeckt ist schwarzer Hautkrebs meist zu 100 Prozent heilbar.

Ich bleib dabei und wünsche es dir von Herzen: alles wird gut!

Bearbeitet von DieKati
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Naja, beide haben anscheinend nur durch Blickdiagnose, eine Prognose gestellt. Die Prognosen liefern ja keine Garantie, sonder basieren auf Erfahrungswerten.

Bei mir ist beim jährlichen Check-up beim Hautarzt ein verdächtiges Muttermal gefunden worden. Ich habe einen Termin bekommen, um es chirurgisch entfernen zu lassen. Es wurde in ein Labor eingeschickt und war kein Hautkrebs. Sah halt vorher nur verdächtig aus.

Wie gesagt, dass ein Muttermal verdächtig aussieht, heißt noch lange nicht, dass es Hautkrebs ist!

Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, lass beide entfernen (die Muttermale, nicht die Ärzte ;-)). Dann weißt Du auf jeden Fall, ob diese bösartig oder gutartig waren.

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Danke auch dir für deine Antwort. Ich freu mich für dich, dass es bei dir kein Hautkrebs war. Und es hilft mir auch zu lesen, dass nicht jeder nach einem Melanom aussehende Fleck auch einer sein muss. Ich bin wohl irgendwie davon ausgegangen, der Arzt wüsste vielleicht doch schon, dass er da eins vor sich hat und wolle es nur noch nicht sagen, weil er sich halt nicht ganz sicher ist. Ich interpretiere zuviel an den Aussagen, der Mimik und sogar Sprechpausen herum...
Ich lasse sie auf jeden Fall rausnehmen. Das ließe mir sonst eh keine Ruhe.

Bearbeitet von Winterwaldkatze
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Wäre ja blöd, wenn er Dir sagen würde, dass das ganz bestimmt Hautkrebs ist und dann, wenn es entfernt wurde, rauskommt, dass es doch nicht Krebs ist. Nur, wenn die Zellen untersucht werden, ist es halt eindeutig. Eine Blickdiagnose meistens nicht. Es gibt natürlich Erkrankungen, die so eindeutig zu erkennen sind, dass keine weiteren Untersuchungen nötig sind zur Diagnosesicherung.